Fast jede Frau leidet irgendwann einmal unter einer Scheideninfektion. Juckreiz, Ausfluss, Brennen und Schmerzen sind oft die typischen Anzeichen. Und viele Frauen schlagen sich immer wieder mit diesen quälenden Symptomen herum. Deshalb wurde ich von Frau Martina Seifen-Mahmoud für die Zeitschrift BIO zu dieser Erkrankung interviewed.Hier finden Sie das Interview mit einigen Ergänzungen und den Themen: Ursachen von Scheideninfektionen, Vorsorgemaßnahmen und Hilfen. In einem zweiten Artikel werde ich auf bestimmte Lebenslagen eingehen: Schwangerschaft, Stillzeit, Pille und die Probleme in den Wechseljahren.
Ursachen von Scheideninfektionen
Gibt es einen Zusammenhang zwischen Sommer, Sonne, Badefreuden und Scheideninfektion?
Ja, den gibt es. Viele Haut- und Schleimhautbewohner lieben eine feucht-warme Umgebung. Synthetikunterwäsche, String-Tangas und hautenge Stretch-Jeans sorgen für dieses Hautklima, bei dem man im Sommer noch leichter ins Schwitzen kommt. Eine erhöhte Ansteckungsgefahr droht außerdem durch Schwimmbäder, nasse Badesachen und gemeinsam genutzte, feuchte Handtücher.
Im Urlaub kann die zu intensive Sonneneinstrahlung das Immunsystem schwächen. Auch ungewohnte Speisen oder ein Zuviel an bestimmten Nahrungsmitteln oder Alkohol belasten den Organismus vermehrt. Last but not least ist für viele im Urlaub endlich mal Zeit für häufigen Sex, der die Scheidenschleimhaut und das Scheidenmilieu verändert.
Was in der Scheidenhöhle wohnt
Warum kann es relativ schnell zu einer Infektion kommen?
In der weiblichen Scheide leben eine Vielzahl von Bakterien und Pilzen in Harmonie zusammen, sofern die Milchsäure produzierenden Döderleinbakterien überwiegen und die möglicherweise krank machenden Keime in Schach halten. Das schaffen sie, indem sie den Säuregrad der Scheide bei einem pH- Wert von etwa 4 halten. Die Milchsäurebakterien sind von den Östrogenen abhängig, deshalb schwankt ihre Zahl und Aktivität im Verlaufe des Zyklus.
Werden diese hilfreichen Bakterien abgetötet, beispielsweise durch Antibiotika oder gechlortes Schwimmbadwasser, dann vermehren sich die schädlichen Keime. Auch durch Reinigungsmittel, hormonelle Veränderungen, Samenflüssigkeit, Blut, kann sich der pH-Wert verändern. Rötung und Schwellung im Intimbereich, untypisch gefärbter oder übel riechender Ausfluss, Juckreiz, Brennen – all dies sind Zeichen einer Infektion.
Bakterien oder Pilze
Scheideninfektionen werden meistens durch Bakterien oder Pilze verursacht – worin liegt der Unterschied?
Pilze und Bakterien haben unterschiedliche Lebensbedingungen. Pilze lieben beispielsweise Zucker. Frauen mit Übergewicht und einer erhöhten Zuckerkonzentration im Gewebe erkranken deshalb häufiger an Pilzinfektionen. Hierbei handelt es sich um Hefepilze, sogen. Candida-Arten. Ganz typisch ist dabei der weiße bröckelige Ausfluss, starker Juckreiz, eine gerötete und geschwollene Schleimhaut. Wenn frau schon „Pilzerfahrung“ hat, kann sie bei den ersten Anzeichen drei Tage lang KadeFungin 3 (Dr. Kade) einführen, das rezeptfrei erhältlich ist und die Pilze abtötet. Anschließend empfiehlt es sich, mit KadeFungin Milchsäurekur den pH- Wert wieder zu stabilisieren. Inzwischen gibt es ein neues Produkt, Multi-Gyn FloraPlus, das durch die Förderung der eigenen Laktobazillen in vielen Fällen die Pilzbesiedelung verhindern oder stoppen kann.
Bei ernsteren Pilzinfektionen und geschwächtem Immunsystem kann es sein, dass die Pilzsporen, die sich tief ins Gewebe eingraben können, von einfachen Anti-Pilzmitteln nicht erreicht werden. Dann sind spezielle, verschreibungspflichtige Mittel nötig, wie bspw. Fluconazol, das Pilze und Sporen abtötet.
Steigt der Scheiden-pH-Wert an, so vermehren sich die krank machenden Bakterien. Sie können aus dem Darm in die Scheide überwandern, bspw. die Colibakterien, oder durch Schmierinfektionen schon bei kleinen Mädchen in die Scheide eingebracht werden, bspw. die Streptokokken. Seltenere Erreger wie Gonokokken oder Chlamydien werden beim Geschlechtsverkehr übertragen. Sie machen aber selten eine starke Scheidenentzündung, sondern viel mehr eine Eileiterentzündung.
Das Hämophilus vaginalis-Bakterium, das heute normalerweise Gardnerella vaginalis genannt wird, liebt basisches Milieu und vermehrt sich besonders auf mangelhaft aufgebauter Scheidenschleimhaut. Diese Infektion kommt häufig nach den Wechseljahren oder unter niedrig dosierten Verhütungs- Pillen vor. Der Ausfluss ist eher klar und dünnflüssig und riecht nach Fisch. Juckreiz kann, muss aber nicht auftreten. Manchmal reicht es dann schon, wenn man mit Vitamin C (Vagi-C, Taurus- Pharma) die Scheide ansäuert. Vitamin C hat auch antioxidative Eigenschaften und ist daher besser als Milchsäure. Unter dem Einfluss des Vitamin Cs kann sich die eigene Scheidenflora in kürzester Zeit wieder regenerieren. Oder Sie verbessern mit Milchsäurebakterien das Scheidenmilieu. Mitunter ist aber eine lokale Hormon- oder sogar Antibiotikatherapie (am besten mit Metronidazol oder Clindamycin) sinnvoller.
Da die unterschiedlichen Infektionsauslöser auch verschiedene Behandlungen brauchen, ist es wichtig, dass man in der Regel eine Scheidenentzündung nicht nach Schema F selber behandelt. Sondern dass zunächst der Frauenarzt die richtige Diagnose stellt.
Trichomonaden
Auch Trichomonaden, also einzellige Geißeltierchen, gelten als Auslöser. Was ist hier zu beachten?
Trichomonaden werden vor allem beim Geschlechtsverkehr übertragen, nur die Hälfte aller Frauen bekommt allerdings Symptome. Wenn bekannt ist, dass der Partner Trichomonaden hat, muss unbedingt mit einem speziellen Antibiotikum behandelt werden. Besonders gefährlich sind sie in der Schwangerschaft, da sie zu einer Frühgeburt führen können. Vor Trichomonaden schützt man sich am besten durch die Benutzung eines Kondoms bei jedem Geschlechtsverkehr.
Risiko: Geschlechtsverkehr
Wie reduziert man beim Geschlechtsverkehr das Risiko für eine Scheideninfektion?
Einen Schutz haben wir gerade schon genannt: das Kondom. Man verhindert damit nicht nur, dass krank machende Bakterien übertragen werden können, sondern gleichzeitig schützt man die Scheide vor der basischen Samenflüssigkeit. Es dauert nämlich bis zu vier Tage nach dem Geschlechtsverkehr, bis sich der normale saure pH- Wert wieder eingestellt hat. Deshalb empfehle ich Frauen, die zu Scheideninfektionen neigen, nach dem Geschlechtsverkehr prophylaktisch ein Scheidenzäpfchen mit biologisch aktiven Milchsäurebakterien einzuführen, bspw. Vagiflor (Chiesi), 4Vag (hypo-a, enthält noch „Futter“ für die Bakterien und Vitamine) oder SymbioVag (SymbioPharm, enthält noch Milchsäure und Inulin, einen Nährstoff für Milchsäurebakterien).
Auch bestimmte Sexualpraktiken erhöhen das Risiko für Infektionen. So zum Beispiel wenn nach dem Analverkehr direkt Vaginalverkehr ausgeführt wird, ohne das Kondom zu wechseln oder sich gründlich zu reinigen. Denn dann können sich die Darmbakterien richtig wohl in der Scheide fühlen.
Psyche schuld?
Wenn Frauen immer wieder unter einer Scheideninfektion leiden – welche Rolle spielt der psychische Aspekt dabei?
Stress und Überlastung beeinträchtigen das Immunsystem und damit auch das Ökosystem unserer Haut und Schleimhäute. Die einen Frauen reagieren auf Stress mit Magen- oder Darmbeschwerden, die anderen mit Asthma oder Neurodermitis und wieder andere mit ständig rezidivierenden Infektionen. Dahinter können Partnerprobleme stecken, Ängste, Erfolgsdruck bei Kinderwunsch usw. Den Einfluss von psychischen Faktoren und Umweltbelastungen auf wiederholte Scheideninfektionen hat meine Kollegin Dr. Ulrike Güdel-Banis in einem gesonderten Artikel dargestellt.
Aber bevor man die Ursache auf die Psyche schiebt, sollte man wirklich eine klare Diagnose stellen. Denn wie oft kommen Frauen in die Sprechstunde und wollen nur wieder „die Zäpfchen gegen meinen Pilz“, die überhaupt keinen Pilz haben. Oft ist die Schleimhaut durch Pilzbehandlungen geschädigt oder es steckt eine Hormonstörung dahinter. Dies alles kann behandelt werden und schon ist die „psychische Ursache“ aus dem Weg geräumt.
Übertriebene Hygiene meiden
Welches sind die häufigsten Fehler bei Hygienemaßnahmen, die immer wieder propagiert werden? Was kann man tun oder sollte man möglichst unterlassen?
Der häufigste Fehler ist sicher, dass man „untenrum“ besonders „rein“ sein und gut riechen will. Leider wird viel zu häufig, zu intensiv und mit zu vielen Waschmitteln und Deos gearbeitet. Das reizt die Haut, tötet die guten Hautbakterien ab und erleichtert den krank machenden Keimen, die beispielsweise aus dem Darm kommen, den Eintritt in die Scheide. Ganz wichtig: Der Intimbereich sollte immer von vorne nach hinten, also vom Scheidenausgang zum After gereinigt werden.
Man nimmt dafür am besten Einmalwaschlappen oder solche aus Baumwolle, die man nur einmal benutzt und dann bei mindestens 60 Grad wäscht. Benutzen Sie ein- zweimal am Tag eine Waschlotion mit einem pH-Wert unter 7, bspw. Deumavan sensitiv (Kaymogyn). Pflegende Salben, wie Deumavan Salbe (Kaymogyn) oder Asche Basis Creme (Chiesi) sind unbedingt nach dem Waschen zu empfehlen, da sie die Haut glätten, vor Austrocknung schützen, Beschädigungen verhindern und weniger Darmbakterien auf der Haut verbleiben.
Verzichten sollte man auf Scheidenduschen, die nur die normale Scheidenflora durcheinander bringen. Die Scheide kann sich selber reinigen. Zurückhaltung ist auch geboten bei der Benutzung von duftenden Feuchttüchern. Sie reizen unter Umständen die Haut und können allergische Reaktionen auslösen.
Welche Vorteile hat ein Bidet?
Wenn man richtig herum darauf sitzt, wird das Genitale von vorne nach hinten abgespült und man schmiert nicht mit einem Waschlappen in alle Richtungen. Auch kann man die Temperatur regeln und eine Art Kneippkur für den Unterleib machen, indem man zwischen warm und kalt wechselt. Manche haben einen integrierten Fön, so dass die Haut besonders schonend getrocknet wird.
Welche Maßnahmen gelten für den Partner?
Auch der Partner sollte sich vor dem Geschlechtsverkehr das gesamte Genitale waschen und dabei auch die Vorhaut zurückschieben. Anschließend ist gründliches Händewaschen angesagt. Damit reduziert er das Risiko von Scheideninfektionen bei der Partnerin. Leidet die Partnerin unter wiederholten Scheideninfektionen, muss unter Umständen beim Partner mal eine Spermaprobe untersucht werden, denn er kann unter einer Entzündung leiden, ohne es zu merken. Nur ein Abstrich vom Penis reicht normalerweise nicht aus.
Und nicht zu vergessen, das Kondom, das ihn selbst und die Partnerin vor Infektionen schützt. Übrigens gilt dasselbe, wenn frau eine Partnerin hat: durch den Austausch der Scheidensekrete kann sie sich infizieren, und zwar ist das Risiko umso höher, je häufiger die Partnerinnen wechseln.
Tabelle: Intimpflege: was ist richtig, was ist falsch?

Tipps zur Vorbeugung
Wie lässt sich einer Scheideninfektion am besten vorbeugen?
Das fängt im Alltag bei der Kleidung und der Hygiene an. Die Unterwäsche sollte aus atmungsaktivem Material und nach Möglichkeit bei 60 Grad waschbar sein, denn dann gehen auch Pilze kaputt. Tangas sind für anfällige Frauen nichts. Der Slip sollte täglich gewechselt werden, die Kleidung nicht zu eng sein. Superenge Jeans sehen zwar flott aus, wenn man aber den ganzen Tag darin sitzen muss, entsteht ein schlechtes Hautklima. Hat man eine sitzende Tätigkeit, dann ein Kissen oder eine Unterlage wählen, die nicht zum Schwitzen führen.
Piercing und Intimrasuren reizen die Haut, so dass sie besonders sorgfältig mit Pflegecremes nachbehandelt werden muss. Dafür bietet sich Sagella Sensitive Pflege-Balsam an (Rottapharm), in dem zusätzlich ein pflanzlicher Haarwuchshemmer enthalten ist. Über die vernünftige Hygiene hatten wir ja schon gesprochen.
Um Infektionen durch Schwimmbadbesuche vorzubeugen, führt man am besten vor dem Schwimmen einen nicht reizenden Spezialtampon in die Scheide ein, den Symbiofem protect (SymbioPharm). Und wenn man befürchten muss, dass durch Medikamente, wie bspw. Antibiotika oder Nebennierenrindenhormone, die Scheidenflora leiden könnte, führt man prophylaktisch aktive Milchsäurebakterien ein, wie bspw. 4Vag (hypo-a) oder Vagiflor (Chiesi).
Auch nach einer Untersuchung beim Frauenarzt, nach operativen Eingriffen am Muttermund oder einer Ausschabung können die vorsichtshalber benutzt werden. Für Frauen, die besonders nach der Periode oder nach dem Geschlechtsverkehr an Scheidenentzündungen erkranken, sind diese Zäpfchen oder Scheidencremes auch eine große Hilfe.
Wichtig ist, dass nicht nur äußerlich mit Salbe behandelt wird, sondern dass die Zäpfchen tief in die Scheide, am besten abends, eingeführt werden. Außerdem gibt es zahlreiche Feuchtmittel als Vaginalsalben, -gels und -zäpfchen mit unterschiedlichen Inhaltsstoffen, wie Hyaluronsäure, Pflanzenextrakten (Aloe vera, Teebaumöl, Soja, Ringelblumen), die neben der Befeuchtung auch antientzündliche Eigenschaften haben. Sie sind aber wirklich nur zur Prophylaxe und als Gleitmittel geeignet. Informieren Sie sich vorher, ob sie mit Kondomen vereinbar sind.
Naturheilverfahren einsetzen
Welche naturheilkundlichen Maßnahmen empfehlen Sie?
In der Naturheilkunde wird ja weniger ein bestimmter Keim behandelt als das Terrain, der Boden, auf dem sich eine Erkrankung erst ausbilden kann. Deshalb kann man mit homöopathischen Mitteln behandeln, wenn der Ausfluss eine bestimmte Qualität hat, Besonderheiten bei der Monatsblutung bestehen und gleichzeitig typische Gemütssymptome auftreten.
Nur ein Beispiel: Calcium carbonicum, wenn die Patientin unter einem wund machenden milchigen Ausfluss leidet, die Blutungen zu stark und zu lang sind und sie ewig fröstelt. Homöopathische Komplexmittel können dann verschiedene Arten von Ausfluss abdecken. Mehr dazu finden Sie in meinem Frauengesundheitsbuch.
Oder man versucht es mit den Schüßlersalzen, bspw. Natrium chloratum D6 (Nr. 8) bei wässrig-klaren, wund machenden Absonderungen oder Natrium phosphoricum D6 (Nr. 9) bei sauer-käsigem Ausfluss. Auch Pflanzenmittel aus Sonnenhut, Lavendel oder der Kapuzinerkresse können helfen, die in Form von CERES Urtinkturen (Alcea) den Körper und die Seele bei der Selbstheilung unterstützen. Am besten wendet man sich an eine naturheilkundlich geschulte Therapeutin.
Aber Achtung: Wie größere Studien gezeigt haben, hilft bei immer wiederkehrenden Pilzinfektionen oft der wiederholte Einsatz eines bestimmten Anti-Pilzmittels besser als die Homöopathie, wie ich in einem anderen Artikel schon ausgeführt habe.
Ernährungsumstellung hilft
Kann sich frau auch durch die richtige Ernährung vor Scheideninfektionen mit Pilzen schützen?
Immer wieder tauchen neue Pilzdiäten auf. Letzten Endes wird man sein Immunsystem am besten stärken, wenn man wenig Industriezucker und Auszugsmehle zu sich nimmt, dafür reichlich Obst, Salat, Gemüse und Vollkornprodukte. Auch ein Zuviel an tierischen Nahrungsmitteln sollte vermieden werden, darunter fällt auch der reichliche Konsum von Milch und Käse.
Bei chronischen Pilzinfektionen sollte man auf jeden Fall beim Hausarzt einen Zuckerbelastungstest machen. Auch wenn er unauffällig sein sollte, ist vorübergehend der Konsum von süßem Obst und Kohlenhydraten einzuschränken.
Besteht der Verdacht, dass auch im Darm zu viele Pilze wohnen, was sich durch Blähungen und Durchfall bemerkbar machen kann, so sollte frau mit Ihrem Arzt besprechen, ob eine Stuhluntersuchung nötig ist. Werden darin viele Pilze nachgewiesen, muss der Darm behandelt werden, damit die Pilze nicht die Scheide besiedeln und das Immunsystem weiter schwächen. Frau kann auch auf eigene Faust rechtsdrehende Milchsäure schlucken, bspw. Mykocur (Asconex). Man rührt dreimal täglich 20 Tropfen dieser 20% igen Milchsäure in Wasser oder Tee ein (nicht in Milch!) und trinkt sie über mehrere Wochen regelmäßig. Dadurch wird wieder ein gesunder Darm-pH-Wert eingestellt, das Immunsystem wird aktiviert und der Stoffwechsel entlastet. So stellt sich dann auch wieder eine normale Scheidenflora ein.
Heute wissen wir, dass viele Frauen sogar im Sommer unter einem Vitamin D- Mangel leiden, auch dann droht eine verstärkte Anfälligkeit für Scheideninfektionen. Am besten den Vitamin D- Spiegel messen lassen und Abhilfe schaffen, was übrigens sehr gut mit Vitamin D- Öl über Scheidentampons oder –zäpfchen geht.
Weitere Hilfen
In der Apotheke gibt es Vitamin-C-Tabletten für die Scheide. Was ist davon zu halten?
Diese Tabletten säuern die Scheide an und ermöglichen dadurch den guten Scheidenbakterien bessere Überlebensbedingungen. Vitamin C hat antioxidative und immunmodulatorische Eigenschaften und ist daher mehr als eine Säure. Vitamin -C-Tabletten für die Scheide haben sich als Schutz vor bakteriellen Infektionen besonders in der Schwangerschaft bewährt. Voraussetzung ist natürlich, dass die eigenen Laktobazillen von guter Qualität und in ausreichender Anzahl vorhanden sind. Seit einigen Jahren wissen wir erst, dass vollwertige Laktobazillen Wasserstoffsuperoxid bilden können, das H2O2, und damit die anderen Bakterien in Schach halten. Wenn die Laktobazillen diese Fähigkeit nicht haben, hilft auch das Vitamin C nicht weiter. Übrigens kann man im Labor durch einen Abstrich und eine spezielle Kultur testen lassen, ob die eigenen Milchsäurebakterien Wasserstoffsuperoxid bilden können.
Joghurt für die Scheide?
Eine positive Wirkung sagt man auch so genannten Milchsäure-Gels bei Scheidenpilzinfektionen nach? Mitunter hilft aber auch ganz einfach ein Naturjoghurt, mit dem man die Scheide behandelt. Welche Erfahrungen gibt es?
Die Milchsäure-Gels säuern nur an. Besser sind Milchsäurebakterien(s.o.). Die haben allerdings den Nachteil, dass sie im Kühlschrank aufbewahrt werden sollten. Für Reisen sind die Milchsäuregels deshalb praktischer. Von Naturjoghurt würde ich heute abraten. Diese Laktobazillen gehören nicht zu Vaginalflora! Joghurt hat zwar einen kühlenden Effekt, was manchmal schon hilfreich ist. Das kann aber höchstens mal ein Notbehelf sein, wenn alle Apotheken geschlossen sind.
Impfung gegen Scheideninfektionen
Man hört auch immer mal, dass man sich gegen Scheideninfektionen impfen lassen kann. Was ist davon zu halten?
Das kann eine sehr hilfreiche Sache sein. Es gibt eine spezielle Impfung gegen Candidapilze, aber auch eine zweite, die aus Milchsäurebakterien gemacht wird und das Immunsystem der Scheide verbessert, so dass sie auch anderen Entzündungserregern vorbeugen kann.
Text incl. Bildnutzung mit freundlicher Genehmigung des Bio Ritter Verlags.
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Und welche Erfahrungen haben Sie mit der Scheidenhygiene und Infektionen gemacht? Unten können Sie einen Kommentar hinterlassen!

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Sehr geehrte Frau Prof. Gerhard!
Ich bin 40 Jahre alt, habe seit 3 Monaten die Pille abgesetzt und habe nun am Scheideneingang seit kurzem Juckreiz und zusätzlich seit (?) wie Halsmandeln aussehende Gebilde? Was kann das sein? Letzte Kontrolle war im Sommer, Abstrich ok!
Vielen Dank,
Carl
Liebe Carla,
Bitte vom Frauenarzt ansehen lassen, Ferndiagnosen stelle ich nicht. Alles Gute!
Hallo und guten Abend,
seid ca. einem 3/4 Jahr leide ich an immer wiederkehrender bakterieller Vaginose. Symptome: geschwollenes Gefühl, leichtes Brennen, milchiger/gelblicher Ausfluss, manchmal scharfes Stechen am Kitzler, kann keine engen Sachen ertragen. Kein Geruch, kein Juckreiz. Meine FA stellte unter dem Mikroskop eine leichte bakterielle Infektion und einen ganz geringfügigen Pilzbefall fest. Behandlung: Batrafen Creme und ein Antibiotikum in Zäpfchenform. Es ging mir etwas besser, dann wieder schlechter. Wieder FA. Kein Pilz mehr, aber Vaginose. Behandlung 2 Tage Arilin, anschließend Eubiolac. Es ging mir einen Monat richtig gut, dann Periode und alles wieder von vorn. Da es noch nicht soooo schlimm ist gerade, behandel ich selbst mit Döderlein und habe mir Vagi-C bestellt, ausserdem Teststäbchen zum PH Wert testen. Wenn es nicht besser wird, geh ich natürlich nochmal zur FA. Aber nun zu meiner eigentlichen Frage… Seit 2 Jahren weiß ich, dass ich keine Fructose vertrage; das heißt, ich habe mein Vegetariertum über Bord geschmissen, esse kein Obst ausser Bananen und Avocado und nur ausgewähltes Gemüse. Meinem Bauch geht es seitdem prima, endlich! Aber was macht das mit dem Rest des Körpers? Ich habe darüber nachgedacht, dass sich aus dem Fehlen des Obstes vielleicht eine Immunschwäche ergeben hat, die zu diesen bakteriellen Infektionen führt. Oder ist das zu weit hergeholt?? Seit zwei Wochen führe ich Zink und Folsäure zu, sicher ist sicher. Oder ist das einfach Quatsch? Danke für Ihre Meinung und Gedanken! Viele Grüße Elsa
Liebe Elsa,
es kann schon möglich sein, dass ihnen jetzt Antioxidanzien fehlen, vielleicht ist der Stoffwechsel auch zu sauer, wenn Sie nicht mehr vegetarisch leben. Sie schreiben auch nichts über Ihr Alter und eine mögliche Hormontherapie/Pille. Lassen Sie sich am besten von einem Arzt für Naturheilkunde beraten, auf Vitamin-mangelerscheinungen testen und den Darm mit den richtigen Medikamenten stabilisieren, dann werden Sie auch irgendwann wieder fruktosehaltige Nahrungsmittel essen können. Viel Glück bei der weiteren guten Selbstbehandlung!
Sehr geehrte Frau Gerhard,
Kurz zu meiner Geschichte. Im Juli diesen Jahres hatte ich eine Ureaplasma-Infektion, welche zuerst mit 10 Tagen Doxy behandelt wurde, da die Beschwerden blieben wurde nach 10 Tagen nochmals mit 10 Tagen Doxy behandelt, beides mal merkte ich auch eine Verbesserung, aber die Beschwerden gingen nicht ganz zurück. Nach einem Monat ging ich dann nochmals zu Arzt, welcher wieder Abstriche nahm und ziemlich viele Untersuchungen vornahm. Da ich immernoch Beschwerden hatte, hat dieser mir 20 Tage Doxy gegeben, welches ich blöderweise genommen habe, aber wahrscheinlich schon resistent dagegen war. Danach war es auch kurzfristig gut, habe auch Döderlein, Vagiflor,VagiC genommen.Dann kam der Pilz, welchen ich einmal mit Kadefungin und einmal mit Nystatin behandelte. Jetzt circa 3 Monate später merke ich immer noch leichte Beschwerden wie gelegentliches Stechen und Schmerzen beim Wasserlassen, Juckreiz. Also wieder zum Arzt, dieses mal kam Candida glabrata raus, welcher ja sehr schwer zu entfernen ist, ohne richtige „harte Mittel“. Der erneute Abstrich (sogar PCR-Untersuchung) auf Ureaplasma und Chlamydien war negativ. Ich habe viele negative Befunde, aber trotzdem teilweise Beschwerden.
Meine Frage ist nun, sind Ureaplasma so gefährlich dass sie unbedingt komplett weg sein müssen oder können sie zur Flora gehören in ganz geringer Zahl? Laut Recherche scheiden sich da die Geister. Können trotzdem Erreger da sein obwohl Abstriche negativ sind?
Dasselbe zum Candida glabrata?
Ich werden nun eine Darmsanierung machen um das Immunsystem wieder aufzubauen, außerdem habe ich schon ein Aromatogramm in Auftrag gegeben.
Könnten Sie noch etwas empfehlen?
Vielen Dank für Ihre Mühe
Maja
Liebe Maja,
da sind Sie ja mit Ihren Recherchen und Therapien schon recht weit gekommen. Das Ungleichgewicht unter den Scheidenbewohnern kann durch eine Darmbehandlung, ballaststoffreiche gesunde Ernährung und die Aromatherapie sicher normalisiert werden. Man bekommt eine Scheide nicht keimfrei, auf der anderen Seite kann man bei einem einfachen Abstrich auch nie alle Keime erfassen. Auch Psyche und Stress spielen eine wichtige Rolle. Könnte auch ein Mangel an Vitaminen oder Spurenelementen eine Rolle spielen? Besonders B-Vitamine, Vitammin D und Zink sollten u.U. ergänzt werden. Alles Gute!
Liebe Frau Prof. Dr. Gerhard,
Vielen Dank für Ihre Antwort. Die Lage hat sich trotz weiterer Darmsanierung und Vitaminauffüllung nur kaum geändert.
Aber ich habe nun endlich mit der Aromatherapie begonnen und bin ganz begeistert, merke schon nach 2 Tagen eine leichter Besserung.
Ich war auch noch einmal beim Arzt zum Abstrich gewesen, und dieses mal war der Candida glabrata weg und dafür Saccharomyces cerevisiae ++ vorhanden. Bakterien waren Staphylococcus lugdunensis (+), muss ich mir wegen diesen Bakterien sorgen machen oder könnte es eine Verunreinigung sein?
Lakotbazillen und Döderlein sind mit +++ und ++ vorhanden, pH jedoch bei 4,4 leicht erhöht.
Vielen Dank für Ihre Mühe
Maja
Liebe Maja,
das sind alles ganz normale Keime, der pH ist auch gut, also nicht weiter verrückt machen! Geduld! Viele Grüße
Guten Abend,
Vielen Dank für Ihre Antwort, das ist immer total beruhigend.
Ich hätte noch eine Frage, ich habe einschließlich gestern 20 Tage Aromazäpfchen genommen (Thymian thymol, Koriander, Rosengeranie, Teebaumöl, Lemongrass). Da es leider am 17/18 Tag wieder etwas schlechter geworden ist habe ich mir noch einmal Zäpfchen nachbestellt und die Apotheke meinte auch bei chronischen Beschweren könnte die Behandlung länger dauern.
Jetzt habe ich nur etwas Bedenken wie lange ich fortfahren soll, aus Angst die guten Bakterien auch zu zerstören. Ich kann es leider nur total schwer sagen wann es wirklich gut ist, es schwillt doch als mal noch an oder ist gerötet, außerdem habe ich eine leicht offene Stelle inzwischen außerhalb.
Was meinen Sie zu der Dosierung? Wenn ich jetzt aussetzte kommt es dann schon zu Resistenzen?
Da ich auch davon ausgehe dass meine Hormone nicht in Ordnung sind, da ich vor 6 Monaten die Pille abgesetzt habe und meine Tage sehr unregelmäßig kommen (ca. 6-8 Wochen), kommt auch keine Pause wegen der Blutung dazwischen. Oder können meine Beschwerden auch durch die Hormone bedingt sein?
Meine Werte waren 3 Monate nach Absetzen der Pille 199 pg/ml Östradiol, 14,26 ng/ml Progesteron und 2,3 IU/l FSH (10 Tage vor der Blutung). Zu dieser Zeit hatte ich auch sehr viele kleine Zysten an den Eierstöcken, welche aber jetzt nach 6 Monaten wieder weg sind.
Mich beschleicht so langsam das Gefühl, dass irgendwie alles zusammenhängt aber ich weiß nicht wo ich wirklich ansetzen soll. Schwierig.
Liebe Grüße und vielen Dank für Ihre Mühe:)
liebe Maja,
gute Bakterien machen Sie damit nicht kaputt. Wenn Sie auch noch Zyklusstörungen nach Absetzen der Pille haben, würde ich dringend eine homöopathische Behandlung empfehlen. Alles Gute und ein frohes Osterfest!
Ich hoffe sehr dass Sie mir helfen können…Ich leider immer an einer Art Entzündung nach meiner Menstruation! Jucken brennen und übler Geruch! Ca eine Woche nach der Periode ist der Spuk vorbei! Im Moment nehme ich symbio vag aber diese Zäpfchen kann ich nicht vertragen! !Ich bekomme Schmerzen und brennen davon.Haben Sie einen Rat für mich? Außerdem haben wir einen Kinderwunsch…
Verzweifelte grüße
Liebe Mecki,
bitte beim FA untersuchen lassen, was für Bakterien dahinterstecken. Vielleicht ist es auch nur ein leichter Hormonmangel in dieser Zyklusphse und Östriol-Scheidenzäpfchen könnten helfen.
Sehr geehrte Frau Gerhard,
mit grossem Interesse habe ich Ihren Artikel bezüglich Scheideninfektionen gelesen, denn ich bin geplagt davon seit ca. 2 Jahren. Damals erlitt ich nach einer Breitband-AB-Einnahme eine schwere, mehrfach rezidivierende Clostridienenteritis. Es folgten viele AB, letztendlich rettete eine Stuhltransplantation mein Leben, die Keime verschwanden aber mein Darm erholte sich nie davon. Seit dieser Zeit kämpfe ich auch immer wieder mit bakteriellen Vaginosen oder Scheidenpilzen. Mit allerhand Aufwand wie Döderlein, Milchsäuregel, Vagi C, 4-Vag, Multigyn und Sagella hab ich das auch einigermaßen im Schach halten können. Jetzt jedoch bedarf dies allergrößter Mühe, denn seit meiner Schwangerschaft hab ich fast dauerhaft Probleme. Ich führe also permanent zu. Heute war ich zum regulären Arztbesuch, es wird mittlerweile bei jedem Termin ein Abstrich gemacht. Die letzten zwei Male war der PH deutlich besser, erst 4,4 und heute 4,0, keinerlei Geruch, dennoch immer viel Pilz, da er sich auch im sauren Millieu prächtig entwickelt und manchmal sind Ecoli zu finden, ein anderes Mal Staphylokokken aber besser wird es nicht. Ich bin momentan in der 24. SSW, meine Ärztin hat natürlich Sorge bezüglich Frühgeburt durch Bakterien, will aber aufgrund meines schlechten Darmzustands kein AB verabreichen. Ich soll weiter ansäuern und wir halten es in Kontrolle. Ich habe neben dem Candida Albicans vorallem mit dem Candida Grablata zu kämpfen. Dieser lässt sich natürlich von Clotrimazol nicht beeindrucken, systemische Antimykotika möchte ich nicht nehmen. Eine Alternative wären noch mit kolloidalen Silber getränkte Tampons ab und an zu verwenden um den Grablata einzudämmen. Es gibt sehr gute Erfahrungen mit Grablata-Infektionen im Mund und Mundspülungen mit koll. Silber, die den Pilz beseitigen konnten. Es wäre also vaginal eine Möglichkeit. Ich nehme morgens und abends Tisso. Probiotika ein, esse keinen Zucker ausser ab und an eine Banane, Fructose vertrage ich gar nicht. Ich führe Vitamine und Mineralien zusätzlich zu, auch in Form von Gemüse und Algen, um das Baby ausreichend zu versorgen. Bisher geht es ihm blendend. Dennoch mache ich mir bezüglich natürlicher Geburt grosse Sorgen wegen der Keim-situation vaginal. Einen Kaiserschnitt möchte ich möglichst nicht. Haben Sie noch irgendeine Idee, wie ich das Millieu bessern kann? Ich wäre Ihnen sehr dankbar für eine kurze Rückmeldung.
Liebe Süßfrosch,
Für mich ist das Wundermittel für den kranken Darm immer noch Myrrhinil intest, auch in der Schwangerschaft sehr geeignet. Machen Sie sich mit der Scheide und deren pH nicht verrückt! Was meinen Sie, was man für Keime und pHs bei anderen Schwangeren fände, wenn man sie so intensiv untersuchen würde wie Sie! Mit kolloidalem Silber habe ich keine Erfahrungen, niemand kann seine Scheide keimfrei bekommen! Nicht die Pilze machen krank, sondern das Milieu, in dem sich die Pilze entwickeln, ist bei Ihnen gestört. Mit der Sanum-Therapie kann man sehr gut das Milieu verbessern, suchen Sie sich mal einen Therapeuten, der damit Erfahrung hat. Weiter alles Gute für Sie und Ihr Baby, und lassen Sie es getrost auf natürlichem Wege kommen.
Liebe Frau Dr. Gerhard,
vielen Dank für Ihre zügige Antwort.
Mir ist natürlich bewusst, daß die Scheide nicht keimfrei ist, das wollte ich auch nicht anstreben. Es geht mir nur um den Umstand, daß im Falle der hoffentlich natürlichen Geburt mein Kind mit Candida und pathogenen Keimen angesteckt wird, gegen die es noch keine eigene Abwehr besitzt.
Da mein Millieu so nachhaltig gestört ist, gehe ich auch davon aus, daß bei mir beim vor der Geburt stattfindenden B-Streptokokken-Abstrich ein „positives“ Ergebnis herauskommt. In diesem Fall wird ja nach meinen Recherchen bei der Geburt ein Antibiotikum per Tropf verabreicht. Für mich wäre das jedoch eine Katastrophe. Wünscht man keine Behandlung, muss man daß in der Klinik wohl unterschreiben und damit leben, daß der Säugling schwer erkrankt bzw. sterben kann aufgrund dieser Bakterien, die ja sonst eher harmlos sind. Für mich eine sehr schwere Entscheidung, die mich überfordert…
Liebe Süßfrosch,
Ich kann gut nachvollziehen, wie Sie sich in der Klemme fühlen. Dabei ist mir gerade noch eine Lösung eingefallen: die Aromatherapie. Lesen Sie sich unbedingt diesen Artikel durch und kontaktieren Sie eventuell Frau Hamm oder einen der Therapeuten, die aufgelsitet sind. Damit tun Sie dann wirklich das Beste für sich und Ihr Baby! Ich drücke Ihnen die Daumen für eine beglückende Geburt! Sagen Sie einfach mal Bescheid, was Ihnen geholfen hat.
Vielen Dank für Ihren Zuspruch und den Hinweis zur Aromatherapie. Ich werde mich an Frau Hamm wenden und Ihnen Rückmeldung bezüglich Therapie und dem Nachwuchs geben. Bis dahin alles Gute :)
Zwei Fragen an Ärzte:
1.) Ärzte empfehlen immer Lactobacillen-Zäpfchen(Döderlein). Soweit ich es verstehe, werden die Lactobacillen mit Hilfe von Östrogen zu Milchsäure verwandelt und sorgen so fürs saure Milieu. Was aber, wenn gar nicht ein Lactobazillenmangel schuld am zu hohen PH-Wert ist, sondern ein Östrogen-Mangel? Noch kein Arzt oder Apotheker hat mir je eine Östrogensalbe empfohlen. Warum nicht?
2.) Bei Darmerkankungen gibt es Stuhltransplantationen. Mit den ersten Stuhltransplantationen wurde bereits in den 50er-Jahren experementiert. Warum sollte dasselbe Prinzip nicht genauso für die Vaginalflora funktionieren: zuerst die Vaginalflora komplett mit einem starken Antibiotikum „töten“ und dann gesunde Vaginalflora transplantieren – scheint mir logischer, als zu versuchen mit irgendwelchen Zäpfchen, Cremes und Gels die Vaginalflora wieder aufzubauen. Warum wird erst jetzt begonnen mit Vaginalfloratransplantation zu experimentieren? 60 Jahre nach den ersten Experimenten mit Kottransplantationen?
Mir scheint das als medizinischer Laie durchaus vielversprechend – warum wird hier nicht mehr geforscht?
https://clinicaltrials.gov/ct2/show/NCT02236429
Liebe Pilzgulasch,
Antwort Frage 1: bei gesunden jungen frauen denken Ärzte nicht daran, dass sie einen Östrogenmangel haben könnten. Leider kommt das aber bei Frauen, die besonders niedrig dosierte Pillen zur Verhütung einnehmen immer wieder vor. Die Lactobazillen werden nicht zu Milchsäure verwandelt, sondern produzieren Milchsäure.
Antwort Frage 2: Außerdem gibt es verschiedene Familien von Lactobazillen, die die Eigenschaften haben können, Bakterien und Pilze abzutöten. Diese Erkenntnis ist aber noch nicht sehr alt, deshalb wird erst in den letzten Jahren die VAginalflora individuell aufgebaut. Mit Vaginal- und Kot-Transplantationen muss man sehr vorsichtig sein, da eine ganze Bevölkerung von Bakterinestämmen transplantiert würde mit guten und schlechten Eigenschaften, so dass das Resultat beim Empfänger nicht vorhersehbar ist und auch mal katastrophal ausfallen kann.
Hallo Frau Prof. Doktor,
bei meinem letzten FA-Besuch haben Sie eine scheideninfektion festgestellt und die Ärztin hat mir arilin vaginalzäpfchen verschrieben. (6 Stück) davon habe ich nun 3 Stück bis meine Periode eingetreten ist,eingenommen. Ich habe mal flüssigen Ausfluss (Übelriechend), mal bröckeligen Ausfluss… Da wir Nachwuchs wünschen, gehe ich davon aus, dass wir die Pläne verschieben müssen bis die Infektion weg ist??? Auch interessiert mich wie es sich beim geschlechtsverkehr verhält!?? Könnte es sein dass ich meinen Mann angesteckt habe??? Er war noch nicht beim Urologen… Und was könnte es für Folgen haben wenn man während der Infektion geschlechtsverkehr hat???? Seit dem mir die Diagnose vorliegt traue ich mich schon gar nicht mehr und distanziere mich, da ich manchmal danach brennende Schmerzen habe… Ich danke Ihnen vielmals für Ihre antwort.
Liebe Susi,
Auf jeden Fall sollten Sie erstmal Kondonverkehr haben, bis die Infektion bei Ihnen weg ist und sicher ist, dass Ihr Mann sich nicht angesteckt hat. Alles Gute
Kann Teebaumöl die Gold-Kupferspirale (Gold Lina) spröde, also unwirksam machen? Ich hatte vor 2 Monaten eine Pilzinfektion und diese wurde auch erfolgreich behandelt. Darauf bekam ich die Goldspirale eingesetzt. Soweit so gut, doch seit 3 Tagen riecht der Ausfluss manchmal komisch. Daher habe ich seither 2x mit Teebaumöl (habe einen Tropfen auf ein wassergetränktes Wattestäbchen gegeben) ein Wattestäbchen in die Vagina eingeführt. Nun habe ich plötzlich Angst, dass das Öl die Spirale, also den Gold-Kupfer Draht, spröde machen könnte und somit nicht mehr wirkt. Freundliche Grüsse
Liebe Melanie,
da kann nichts passieren. Viele Grüße
Ich habe nie wirklich Probleme mit Infektionen gehabt, aber oftmals das Gefühl, dass das Scheidenmilieu bzw. der Ausfluss nicht optimal ist. Ich habe zufällig Infos über Kräutertampons gelesen, die mit Kräutern de TCM gefüllt sind und gegen solche Probleme helfen sollten, Infektionen, Keime, Pilze, Verbesserung des Immunsystems uns. Da es sehr überzeugend klang, habe ich das ausprobiert. Seit dem ist das Scheidenmilieu wirklich super! Mich würde interessieren, ob und welche Erfahrungen von anderen damit gemacht wurden, und wie anerkannt bzw seriös diese Art von Behandlung ist. Vielen Dank!
Liebe Bettina,
Es gibt auch auf dem deutschen Markt Kräuterzäpfchen, wir nennen es dann Aromatherapie oder Phytotherapie. Viele Pflanzenextrakte haben antientzündliche und antibiotische Inhaltsstoffe, so dass diese Art von Behandlung durchaus seriös ist. Bei den Kräutertampons der TCM sollten Sie nur sicher sein, woher die Zutaten kommen, da immer wieder von Schadstoffbelastungen die Rede ist. Alles Gute!
Guten Tag,
ich habe im Januar 2015 einen Sohn per Kaiserschnitt bekommen. Seit etwa Mai/Juni habe ich eine bakterielle Infektion. Sie wurde bereits zweimal mit Antibiotikum behandelt, wobei vor der ersten Behandlung kein Abstrich gemacht wurde. Nachdem aber die Beschwerden (unangenehmer Geruch, Brennen, Jucken) blieben, wurde ein Abstrich gemacht und E.Coli-Bakterien festgestellt. Aber auch nach der erneuten Antibiotika-Behandlung, die nun 3 Tage her ist, sind die Symptome wieder da.
Kommende Woche werde ich wohl nochmals zum Frauenarzt gehen müssen.
Doch nun mache ich mir langsam so meine Gedanken:
– Werde ich das jemals los?
– Hat das Auswirkungen auf eine zweite Schwangerschaft? Man hört ja immer wieder, dass bakterielle Infektionen Fehlgeburten auslösen oder unfruchtbar machen können.
– Muss ich nun aufgrund der Infektion und/ oder der Behandlung mit Antibiotika warten bis wir es probieren ein zweites Kind zu zeugen?
Bei der Geburt meines Sohnes hatte ich einen großen Blutverlust, weshalb ich eine Bluttransfusion drei Tage nach der Geburt erhielt, da der Eisenwert noch immer zu niedrig war, die Schwangerschaft verlief ohne Komplikationen.
Vielen Dank für Ihre Antwort im Voraus.
Ein weiblicher Gast
Lieber Gast,
Leider ist zu wenig bekannt, dass Bluttransfusionen auch Nachteile haben können, indem die Eisenbelastung zu einer Entzündungsneigung führen kann. Aber über Ihre Entzündung müssen Sie sich keine Sorgen machen: erstens werden Sie sie wieder los, zweitens hat sie keine Auswirkungen auf eine zweite Schwangerschaft (die ja wohl nicht sofort geplant ist!) und drittens sollten Sie sowieso noch etwas warten mit der Zeugung eines zweiten Babys, bis Ihr Organismus den Stress der ersten Schwangerschaft und des Blutverlustes bewältigt hat.
Wie Sie es beschreiben, handelt es sich um eine bakterielle Vaginose. Vielleicht stillen Sie noch oder Ihre Hormone haben sich noch nicht stabilisiert. Dann können niedrig dosierte Östriol-Scheidenzäpfchen helfen.
Wenn das Scheidenmilieu nicht in Ordnung ist, hat das IMMER auch etwas mit dem Darmmilieu zu tun, selbst wenn Sie da keine Probleme spüren sollten. Hier zwei Darmartikel, die Ihnen das verständlich machen sollen: http://www.netzwerk-frauengesundheit.com/chronisch-krank-gereizter-darm-darmflora-schuld/ und http://www.netzwerk-frauengesundheit.com/milchsaeure-laktat-unterstuetzung-fuer-darm-und-leber/
Außerdem können Sie das (Schleim)Haut- und Immunsystem stabilisieren durch Colostrum: http://www.netzwerk-frauengesundheit.com/colostrum-hilfe-aus-der-natur-bei-problemen-im-intimbereich/ In Ihrem Fall würde ich aber empfehlen, sowohl lokal damit zu behandeln als auch einmal täglich Colostrum zu schlucken. Viel Erfolg!