Fast jede Frau leidet irgendwann einmal unter einer Scheideninfektion. Juckreiz, Ausfluss, Brennen und Schmerzen sind oft die typischen Anzeichen. Und viele Frauen schlagen sich immer wieder mit diesen quälenden Symptomen herum. Deshalb wurde ich von Frau Martina Seifen-Mahmoud für die Zeitschrift BIO zu dieser Erkrankung interviewed.Hier finden Sie das Interview mit einigen Ergänzungen und den Themen: Ursachen von Scheideninfektionen, Vorsorgemaßnahmen und Hilfen. In einem zweiten Artikel werde ich auf bestimmte Lebenslagen eingehen: Schwangerschaft, Stillzeit, Pille und die Probleme in den Wechseljahren.
Ursachen von Scheideninfektionen
Gibt es einen Zusammenhang zwischen Sommer, Sonne, Badefreuden und Scheideninfektion?
Ja, den gibt es. Viele Haut- und Schleimhautbewohner lieben eine feucht-warme Umgebung. Synthetikunterwäsche, String-Tangas und hautenge Stretch-Jeans sorgen für dieses Hautklima, bei dem man im Sommer noch leichter ins Schwitzen kommt. Eine erhöhte Ansteckungsgefahr droht außerdem durch Schwimmbäder, nasse Badesachen und gemeinsam genutzte, feuchte Handtücher.
Im Urlaub kann die zu intensive Sonneneinstrahlung das Immunsystem schwächen. Auch ungewohnte Speisen oder ein Zuviel an bestimmten Nahrungsmitteln oder Alkohol belasten den Organismus vermehrt. Last but not least ist für viele im Urlaub endlich mal Zeit für häufigen Sex, der die Scheidenschleimhaut und das Scheidenmilieu verändert.
Was in der Scheidenhöhle wohnt
Warum kann es relativ schnell zu einer Infektion kommen?
In der weiblichen Scheide leben eine Vielzahl von Bakterien und Pilzen in Harmonie zusammen, sofern die Milchsäure produzierenden Döderleinbakterien überwiegen und die möglicherweise krank machenden Keime in Schach halten. Das schaffen sie, indem sie den Säuregrad der Scheide bei einem pH- Wert von etwa 4 halten. Die Milchsäurebakterien sind von den Östrogenen abhängig, deshalb schwankt ihre Zahl und Aktivität im Verlaufe des Zyklus.
Werden diese hilfreichen Bakterien abgetötet, beispielsweise durch Antibiotika oder gechlortes Schwimmbadwasser, dann vermehren sich die schädlichen Keime. Auch durch Reinigungsmittel, hormonelle Veränderungen, Samenflüssigkeit, Blut, kann sich der pH-Wert verändern. Rötung und Schwellung im Intimbereich, untypisch gefärbter oder übel riechender Ausfluss, Juckreiz, Brennen – all dies sind Zeichen einer Infektion.
Bakterien oder Pilze
Scheideninfektionen werden meistens durch Bakterien oder Pilze verursacht – worin liegt der Unterschied?
Pilze und Bakterien haben unterschiedliche Lebensbedingungen. Pilze lieben beispielsweise Zucker. Frauen mit Übergewicht und einer erhöhten Zuckerkonzentration im Gewebe erkranken deshalb häufiger an Pilzinfektionen. Hierbei handelt es sich um Hefepilze, sogen. Candida-Arten. Ganz typisch ist dabei der weiße bröckelige Ausfluss, starker Juckreiz, eine gerötete und geschwollene Schleimhaut. Wenn frau schon „Pilzerfahrung“ hat, kann sie bei den ersten Anzeichen drei Tage lang KadeFungin 3 (Dr. Kade) einführen, das rezeptfrei erhältlich ist und die Pilze abtötet. Anschließend empfiehlt es sich, mit KadeFungin Milchsäurekur den pH- Wert wieder zu stabilisieren. Inzwischen gibt es ein neues Produkt, Multi-Gyn FloraPlus, das durch die Förderung der eigenen Laktobazillen in vielen Fällen die Pilzbesiedelung verhindern oder stoppen kann.
Bei ernsteren Pilzinfektionen und geschwächtem Immunsystem kann es sein, dass die Pilzsporen, die sich tief ins Gewebe eingraben können, von einfachen Anti-Pilzmitteln nicht erreicht werden. Dann sind spezielle, verschreibungspflichtige Mittel nötig, wie bspw. Fluconazol, das Pilze und Sporen abtötet.
Steigt der Scheiden-pH-Wert an, so vermehren sich die krank machenden Bakterien. Sie können aus dem Darm in die Scheide überwandern, bspw. die Colibakterien, oder durch Schmierinfektionen schon bei kleinen Mädchen in die Scheide eingebracht werden, bspw. die Streptokokken. Seltenere Erreger wie Gonokokken oder Chlamydien werden beim Geschlechtsverkehr übertragen. Sie machen aber selten eine starke Scheidenentzündung, sondern viel mehr eine Eileiterentzündung.
Das Hämophilus vaginalis-Bakterium, das heute normalerweise Gardnerella vaginalis genannt wird, liebt basisches Milieu und vermehrt sich besonders auf mangelhaft aufgebauter Scheidenschleimhaut. Diese Infektion kommt häufig nach den Wechseljahren oder unter niedrig dosierten Verhütungs- Pillen vor. Der Ausfluss ist eher klar und dünnflüssig und riecht nach Fisch. Juckreiz kann, muss aber nicht auftreten. Manchmal reicht es dann schon, wenn man mit Vitamin C (Vagi-C, Taurus- Pharma) die Scheide ansäuert. Vitamin C hat auch antioxidative Eigenschaften und ist daher besser als Milchsäure. Unter dem Einfluss des Vitamin Cs kann sich die eigene Scheidenflora in kürzester Zeit wieder regenerieren. Oder Sie verbessern mit Milchsäurebakterien das Scheidenmilieu. Mitunter ist aber eine lokale Hormon- oder sogar Antibiotikatherapie (am besten mit Metronidazol oder Clindamycin) sinnvoller.
Da die unterschiedlichen Infektionsauslöser auch verschiedene Behandlungen brauchen, ist es wichtig, dass man in der Regel eine Scheidenentzündung nicht nach Schema F selber behandelt. Sondern dass zunächst der Frauenarzt die richtige Diagnose stellt.
Trichomonaden
Auch Trichomonaden, also einzellige Geißeltierchen, gelten als Auslöser. Was ist hier zu beachten?
Trichomonaden werden vor allem beim Geschlechtsverkehr übertragen, nur die Hälfte aller Frauen bekommt allerdings Symptome. Wenn bekannt ist, dass der Partner Trichomonaden hat, muss unbedingt mit einem speziellen Antibiotikum behandelt werden. Besonders gefährlich sind sie in der Schwangerschaft, da sie zu einer Frühgeburt führen können. Vor Trichomonaden schützt man sich am besten durch die Benutzung eines Kondoms bei jedem Geschlechtsverkehr.
Risiko: Geschlechtsverkehr
Wie reduziert man beim Geschlechtsverkehr das Risiko für eine Scheideninfektion?
Einen Schutz haben wir gerade schon genannt: das Kondom. Man verhindert damit nicht nur, dass krank machende Bakterien übertragen werden können, sondern gleichzeitig schützt man die Scheide vor der basischen Samenflüssigkeit. Es dauert nämlich bis zu vier Tage nach dem Geschlechtsverkehr, bis sich der normale saure pH- Wert wieder eingestellt hat. Deshalb empfehle ich Frauen, die zu Scheideninfektionen neigen, nach dem Geschlechtsverkehr prophylaktisch ein Scheidenzäpfchen mit biologisch aktiven Milchsäurebakterien einzuführen, bspw. Vagiflor (Chiesi), 4Vag (hypo-a, enthält noch „Futter“ für die Bakterien und Vitamine) oder SymbioVag (SymbioPharm, enthält noch Milchsäure und Inulin, einen Nährstoff für Milchsäurebakterien).
Auch bestimmte Sexualpraktiken erhöhen das Risiko für Infektionen. So zum Beispiel wenn nach dem Analverkehr direkt Vaginalverkehr ausgeführt wird, ohne das Kondom zu wechseln oder sich gründlich zu reinigen. Denn dann können sich die Darmbakterien richtig wohl in der Scheide fühlen.
Psyche schuld?
Wenn Frauen immer wieder unter einer Scheideninfektion leiden – welche Rolle spielt der psychische Aspekt dabei?
Stress und Überlastung beeinträchtigen das Immunsystem und damit auch das Ökosystem unserer Haut und Schleimhäute. Die einen Frauen reagieren auf Stress mit Magen- oder Darmbeschwerden, die anderen mit Asthma oder Neurodermitis und wieder andere mit ständig rezidivierenden Infektionen. Dahinter können Partnerprobleme stecken, Ängste, Erfolgsdruck bei Kinderwunsch usw. Den Einfluss von psychischen Faktoren und Umweltbelastungen auf wiederholte Scheideninfektionen hat meine Kollegin Dr. Ulrike Güdel-Banis in einem gesonderten Artikel dargestellt.
Aber bevor man die Ursache auf die Psyche schiebt, sollte man wirklich eine klare Diagnose stellen. Denn wie oft kommen Frauen in die Sprechstunde und wollen nur wieder „die Zäpfchen gegen meinen Pilz“, die überhaupt keinen Pilz haben. Oft ist die Schleimhaut durch Pilzbehandlungen geschädigt oder es steckt eine Hormonstörung dahinter. Dies alles kann behandelt werden und schon ist die „psychische Ursache“ aus dem Weg geräumt.
Übertriebene Hygiene meiden
Welches sind die häufigsten Fehler bei Hygienemaßnahmen, die immer wieder propagiert werden? Was kann man tun oder sollte man möglichst unterlassen?
Der häufigste Fehler ist sicher, dass man „untenrum“ besonders „rein“ sein und gut riechen will. Leider wird viel zu häufig, zu intensiv und mit zu vielen Waschmitteln und Deos gearbeitet. Das reizt die Haut, tötet die guten Hautbakterien ab und erleichtert den krank machenden Keimen, die beispielsweise aus dem Darm kommen, den Eintritt in die Scheide. Ganz wichtig: Der Intimbereich sollte immer von vorne nach hinten, also vom Scheidenausgang zum After gereinigt werden.
Man nimmt dafür am besten Einmalwaschlappen oder solche aus Baumwolle, die man nur einmal benutzt und dann bei mindestens 60 Grad wäscht. Benutzen Sie ein- zweimal am Tag eine Waschlotion mit einem pH-Wert unter 7, bspw. Deumavan sensitiv (Kaymogyn). Pflegende Salben, wie Deumavan Salbe (Kaymogyn) oder Asche Basis Creme (Chiesi) sind unbedingt nach dem Waschen zu empfehlen, da sie die Haut glätten, vor Austrocknung schützen, Beschädigungen verhindern und weniger Darmbakterien auf der Haut verbleiben.
Verzichten sollte man auf Scheidenduschen, die nur die normale Scheidenflora durcheinander bringen. Die Scheide kann sich selber reinigen. Zurückhaltung ist auch geboten bei der Benutzung von duftenden Feuchttüchern. Sie reizen unter Umständen die Haut und können allergische Reaktionen auslösen.
Welche Vorteile hat ein Bidet?
Wenn man richtig herum darauf sitzt, wird das Genitale von vorne nach hinten abgespült und man schmiert nicht mit einem Waschlappen in alle Richtungen. Auch kann man die Temperatur regeln und eine Art Kneippkur für den Unterleib machen, indem man zwischen warm und kalt wechselt. Manche haben einen integrierten Fön, so dass die Haut besonders schonend getrocknet wird.
Welche Maßnahmen gelten für den Partner?
Auch der Partner sollte sich vor dem Geschlechtsverkehr das gesamte Genitale waschen und dabei auch die Vorhaut zurückschieben. Anschließend ist gründliches Händewaschen angesagt. Damit reduziert er das Risiko von Scheideninfektionen bei der Partnerin. Leidet die Partnerin unter wiederholten Scheideninfektionen, muss unter Umständen beim Partner mal eine Spermaprobe untersucht werden, denn er kann unter einer Entzündung leiden, ohne es zu merken. Nur ein Abstrich vom Penis reicht normalerweise nicht aus.
Und nicht zu vergessen, das Kondom, das ihn selbst und die Partnerin vor Infektionen schützt. Übrigens gilt dasselbe, wenn frau eine Partnerin hat: durch den Austausch der Scheidensekrete kann sie sich infizieren, und zwar ist das Risiko umso höher, je häufiger die Partnerinnen wechseln.
Tabelle: Intimpflege: was ist richtig, was ist falsch?

Tipps zur Vorbeugung
Wie lässt sich einer Scheideninfektion am besten vorbeugen?
Das fängt im Alltag bei der Kleidung und der Hygiene an. Die Unterwäsche sollte aus atmungsaktivem Material und nach Möglichkeit bei 60 Grad waschbar sein, denn dann gehen auch Pilze kaputt. Tangas sind für anfällige Frauen nichts. Der Slip sollte täglich gewechselt werden, die Kleidung nicht zu eng sein. Superenge Jeans sehen zwar flott aus, wenn man aber den ganzen Tag darin sitzen muss, entsteht ein schlechtes Hautklima. Hat man eine sitzende Tätigkeit, dann ein Kissen oder eine Unterlage wählen, die nicht zum Schwitzen führen.
Piercing und Intimrasuren reizen die Haut, so dass sie besonders sorgfältig mit Pflegecremes nachbehandelt werden muss. Dafür bietet sich Sagella Sensitive Pflege-Balsam an (Rottapharm), in dem zusätzlich ein pflanzlicher Haarwuchshemmer enthalten ist. Über die vernünftige Hygiene hatten wir ja schon gesprochen.
Um Infektionen durch Schwimmbadbesuche vorzubeugen, führt man am besten vor dem Schwimmen einen nicht reizenden Spezialtampon in die Scheide ein, den Symbiofem protect (SymbioPharm). Und wenn man befürchten muss, dass durch Medikamente, wie bspw. Antibiotika oder Nebennierenrindenhormone, die Scheidenflora leiden könnte, führt man prophylaktisch aktive Milchsäurebakterien ein, wie bspw. 4Vag (hypo-a) oder Vagiflor (Chiesi).
Auch nach einer Untersuchung beim Frauenarzt, nach operativen Eingriffen am Muttermund oder einer Ausschabung können die vorsichtshalber benutzt werden. Für Frauen, die besonders nach der Periode oder nach dem Geschlechtsverkehr an Scheidenentzündungen erkranken, sind diese Zäpfchen oder Scheidencremes auch eine große Hilfe.
Wichtig ist, dass nicht nur äußerlich mit Salbe behandelt wird, sondern dass die Zäpfchen tief in die Scheide, am besten abends, eingeführt werden. Außerdem gibt es zahlreiche Feuchtmittel als Vaginalsalben, -gels und -zäpfchen mit unterschiedlichen Inhaltsstoffen, wie Hyaluronsäure, Pflanzenextrakten (Aloe vera, Teebaumöl, Soja, Ringelblumen), die neben der Befeuchtung auch antientzündliche Eigenschaften haben. Sie sind aber wirklich nur zur Prophylaxe und als Gleitmittel geeignet. Informieren Sie sich vorher, ob sie mit Kondomen vereinbar sind.
Naturheilverfahren einsetzen
Welche naturheilkundlichen Maßnahmen empfehlen Sie?
In der Naturheilkunde wird ja weniger ein bestimmter Keim behandelt als das Terrain, der Boden, auf dem sich eine Erkrankung erst ausbilden kann. Deshalb kann man mit homöopathischen Mitteln behandeln, wenn der Ausfluss eine bestimmte Qualität hat, Besonderheiten bei der Monatsblutung bestehen und gleichzeitig typische Gemütssymptome auftreten.
Nur ein Beispiel: Calcium carbonicum, wenn die Patientin unter einem wund machenden milchigen Ausfluss leidet, die Blutungen zu stark und zu lang sind und sie ewig fröstelt. Homöopathische Komplexmittel können dann verschiedene Arten von Ausfluss abdecken. Mehr dazu finden Sie in meinem Frauengesundheitsbuch.
Oder man versucht es mit den Schüßlersalzen, bspw. Natrium chloratum D6 (Nr. 8) bei wässrig-klaren, wund machenden Absonderungen oder Natrium phosphoricum D6 (Nr. 9) bei sauer-käsigem Ausfluss. Auch Pflanzenmittel aus Sonnenhut, Lavendel oder der Kapuzinerkresse können helfen, die in Form von CERES Urtinkturen (Alcea) den Körper und die Seele bei der Selbstheilung unterstützen. Am besten wendet man sich an eine naturheilkundlich geschulte Therapeutin.
Aber Achtung: Wie größere Studien gezeigt haben, hilft bei immer wiederkehrenden Pilzinfektionen oft der wiederholte Einsatz eines bestimmten Anti-Pilzmittels besser als die Homöopathie, wie ich in einem anderen Artikel schon ausgeführt habe.
Ernährungsumstellung hilft
Kann sich frau auch durch die richtige Ernährung vor Scheideninfektionen mit Pilzen schützen?
Immer wieder tauchen neue Pilzdiäten auf. Letzten Endes wird man sein Immunsystem am besten stärken, wenn man wenig Industriezucker und Auszugsmehle zu sich nimmt, dafür reichlich Obst, Salat, Gemüse und Vollkornprodukte. Auch ein Zuviel an tierischen Nahrungsmitteln sollte vermieden werden, darunter fällt auch der reichliche Konsum von Milch und Käse.
Bei chronischen Pilzinfektionen sollte man auf jeden Fall beim Hausarzt einen Zuckerbelastungstest machen. Auch wenn er unauffällig sein sollte, ist vorübergehend der Konsum von süßem Obst und Kohlenhydraten einzuschränken.
Besteht der Verdacht, dass auch im Darm zu viele Pilze wohnen, was sich durch Blähungen und Durchfall bemerkbar machen kann, so sollte frau mit Ihrem Arzt besprechen, ob eine Stuhluntersuchung nötig ist. Werden darin viele Pilze nachgewiesen, muss der Darm behandelt werden, damit die Pilze nicht die Scheide besiedeln und das Immunsystem weiter schwächen. Frau kann auch auf eigene Faust rechtsdrehende Milchsäure schlucken, bspw. Mykocur (Asconex). Man rührt dreimal täglich 20 Tropfen dieser 20% igen Milchsäure in Wasser oder Tee ein (nicht in Milch!) und trinkt sie über mehrere Wochen regelmäßig. Dadurch wird wieder ein gesunder Darm-pH-Wert eingestellt, das Immunsystem wird aktiviert und der Stoffwechsel entlastet. So stellt sich dann auch wieder eine normale Scheidenflora ein.
Heute wissen wir, dass viele Frauen sogar im Sommer unter einem Vitamin D- Mangel leiden, auch dann droht eine verstärkte Anfälligkeit für Scheideninfektionen. Am besten den Vitamin D- Spiegel messen lassen und Abhilfe schaffen, was übrigens sehr gut mit Vitamin D- Öl über Scheidentampons oder –zäpfchen geht.
Weitere Hilfen
In der Apotheke gibt es Vitamin-C-Tabletten für die Scheide. Was ist davon zu halten?
Diese Tabletten säuern die Scheide an und ermöglichen dadurch den guten Scheidenbakterien bessere Überlebensbedingungen. Vitamin C hat antioxidative und immunmodulatorische Eigenschaften und ist daher mehr als eine Säure. Vitamin -C-Tabletten für die Scheide haben sich als Schutz vor bakteriellen Infektionen besonders in der Schwangerschaft bewährt. Voraussetzung ist natürlich, dass die eigenen Laktobazillen von guter Qualität und in ausreichender Anzahl vorhanden sind. Seit einigen Jahren wissen wir erst, dass vollwertige Laktobazillen Wasserstoffsuperoxid bilden können, das H2O2, und damit die anderen Bakterien in Schach halten. Wenn die Laktobazillen diese Fähigkeit nicht haben, hilft auch das Vitamin C nicht weiter. Übrigens kann man im Labor durch einen Abstrich und eine spezielle Kultur testen lassen, ob die eigenen Milchsäurebakterien Wasserstoffsuperoxid bilden können.
Joghurt für die Scheide?
Eine positive Wirkung sagt man auch so genannten Milchsäure-Gels bei Scheidenpilzinfektionen nach? Mitunter hilft aber auch ganz einfach ein Naturjoghurt, mit dem man die Scheide behandelt. Welche Erfahrungen gibt es?
Die Milchsäure-Gels säuern nur an. Besser sind Milchsäurebakterien(s.o.). Die haben allerdings den Nachteil, dass sie im Kühlschrank aufbewahrt werden sollten. Für Reisen sind die Milchsäuregels deshalb praktischer. Von Naturjoghurt würde ich heute abraten. Diese Laktobazillen gehören nicht zu Vaginalflora! Joghurt hat zwar einen kühlenden Effekt, was manchmal schon hilfreich ist. Das kann aber höchstens mal ein Notbehelf sein, wenn alle Apotheken geschlossen sind.
Impfung gegen Scheideninfektionen
Man hört auch immer mal, dass man sich gegen Scheideninfektionen impfen lassen kann. Was ist davon zu halten?
Das kann eine sehr hilfreiche Sache sein. Es gibt eine spezielle Impfung gegen Candidapilze, aber auch eine zweite, die aus Milchsäurebakterien gemacht wird und das Immunsystem der Scheide verbessert, so dass sie auch anderen Entzündungserregern vorbeugen kann.
Text incl. Bildnutzung mit freundlicher Genehmigung des Bio Ritter Verlags.
BIO-Heft 4
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- Die neue Kräuterküche und wie Sie durch Kräuter am Wegesrand Ihre Gesundheit kräftigen können
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Und welche Erfahrungen haben Sie mit der Scheidenhygiene und Infektionen gemacht? Unten können Sie einen Kommentar hinterlassen!

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Was eventuell noch relevant ist, und ich im vorhergehenden Kommentar nicht erwähnt habe: Vor 2 Wochen war ich wegen einer Brustentzündung gezwungen Antibiotika zu nehmen, die aber mit dem Stillen vereinbar waren und angeblich nur geringfügig an das Baby durch die Milch übertragen werden (Augmentin). Bei Erwachsenen weiß ich, daß Antibiotika die Flora angreifen können, aber ob die geringe Menge die sie eventuell sekundär erhalten hat dies bei ihr bewiken können weiss ich nicht… vielen Dank für Ihre Zeit
Liebe Elisabe,
das weiß ich natürlich auch nicht. Versuchen Sie einfach mal, Ihre Darmflora mit dem Trinken von Kanne Brottrunk http://www.netzwerk-frauengesundheit.com/kanne-bio-brottrunk%C2%AE-ein-lebensmittel-das-es-in-sich-hat/ zu unterstützen, das wirkt sich auch auf den Darm und die Gesundheit Ihres Babys aus.
Alles Gute!
Sehr geehrte Frau Gerhard,
ja ich stille und meine Tochter bekommt noch keine feste Nahrung. In letzter Zeit haben wir tatsächlich häufiger Feuchttücher verwendet, da wir viel aus dem Haus waren. Ich nehme aber dafür parfümfreie, sentive. Zu hause verwenden wir Kamillentee zum Reinigen des Intimbereichs und keine Creme. Sollte ich auch unterwegs auf die Tücher verzichten und anfangen eine Creme zu verwenden? Vielen Dank für Ihre schnelle Antwort!
Hallo Frau Doktor!
Seit einigen Tagen habe ich bemerkt dass die Scheide meiner 5 Monate alten Tochter unangenehm nach Fisch riecht. Sollte ich zum Kinderarzt? Kann ich ein Hausmittel anwenden oder ist es eher eine Entzündung und muss medikamentös behandelt werden? Danke
Liebe Elisabe,
stillen Sie? Benutzen Sie parfümierte Feuchttücher? Die können die gesunde Hautflora zerstören und dann vermehren sich Bakterien, die diesen Geruch machen. Am besten nur Wasser nehmen und hinterher mit neutraler Creme schützen.
Sehr geehrte Frau Doktor,
Ich habe jetzt Pilze und Trichomonaden. Meine Frauenartz hat mir 2 Zäpfchen Arilin und 6 Zäpfchen mit Creme von Kadefungin gegeben. Außerdem habe ich selbst auch Vagisam gekauft.
Meine Frage lautet, kann ich Arilin und Vagisam parallel benutzen, oder soll ich zuerst Arilin dann Kadefungin und danach wieder 10 Tage Vagisan Kapseln benutzen?
Vielen Dank im Voraus!
Mit freundlichen Grüßen
Lily
Liebe Lily,
Diese Frage müssen Sie eigentlich Ihrem Frauenarzt stellen. Normalerweise sollten Sie erst die Trichomonaden behandeln, dann die Pilze. Kann aber sein, dass bei Ihnen der Fall anders liegt.
Hallo sehr geehrte Frau Doktor!
Meine Frage lautet, warum in ‚Döderlein Med‘ Hefeextrakt enrhalten ist? Hilfe?! Ich habe ständig Pilze gehabt und habe Angst dass es bei Pilzanfälligkeit eher kontraproduktiv sein könnte?
Ich habe im Internet einen interessanten Artikel über die Wirkung von Vitamin C (also Vagi C) auf Vaginalpilz von der Albert-Ludwigs-Universität gefunden welchen ich Ihnen schicken wollte!
Vielen Dank jetzt schon mal für Ihre Antwort!
http://www.freidok.uni-freiburg.de/volltexte/1452/pdf/doktorarbeit-guelcan-anbarci-07_07.pdf
Liebe Jana,
in den Kapseln ist kein Hefeextrakt drin, die Döderlein Bakterien wurden nur auf Hefeextrakt gezüchtet. Irgendwoher muss man die Bakterien ja bekommen. Also keine Angst, können Sie ruhig benutzen!
Ganz tolle und liebe Idee von Ihnen, mir die Doktorarbeit als pdf zu schicken. Kenne den Doktorvater Prof. Daschner gut und schätze ihn sehr. Interessante und schöne Arbeit! Kann ich für einen der nächsten Artikel zu dem Thema sicher mit benutzen.
Herzliche Grüße
Hallo,
Ich habe ihren Beitrag gelesen, ich hatte kurz nach meiner Blutung Geschlechtsverkehr und alles war in Ordnung, nun frage ich mich, da ich die 2 male danach leichte schmerzen am Anfang hatte, ob es durch die Blutung und das Sperma kommen könnte. Jedoch hab ich auch mal gelesen das dies bei jungen Mädchen auch ohne bestimmten Hintergrund eintreten kann. Ich bin 17 Jahre als und etwas irritiert. Habe auch leider erst Mitte März den nächsten Untersuchungstermin bei meiner Gynäkologin. Könnten sie mir evtl. Weiterhelfen? Mein Ausfluss riecht ausserdem nicht übel sondern eher stärker als sonst,jedoch habe ich von Natur aus auch schon viel Ausflugs und soweit ich das Beurteilen kann ist dieser auch nicht mehr geworden. Bitte um Antwort, und schon mal im Vorraus vielen Dank auch für den sehr gut geschrieben Bericht. LG Tine
Liebe Tine,
Blutung und Sperma macht normalerweise nichts aus. Wenn Ihr Ausfluss wie immer ist, können Sie in Ruhe bis zum nächsten Arzttermin im März abwarten.
Seher geehrte Frau Doktor
Ich leide seit 2 Jahren an bakterieller vaginose,ich habe bis lang 4 Ärzte gewechselt,weil kein Arzt mir helleren konnte.Ich habe alle möglichen Antibiotiker verschrieben bekommen,ich kam mir vor wie ein Versuchskaninchen.Meine letzte Ärztin hatte leider auch die Hoffnung verloren genau wie ich heute.Ich war bin so verzweifellt das ich mir einfach denke für was gibt es Ärzte wenn sie dir nicht Hefen können.Nach jeder Einnahme von antibiotiker habe ich sogar Zäpfchen zur Stabilisierung bekommen,während der Einnahme von den antibiotiker und paar Tag da nach war ich immer Beschwerden/frei,doch der Albtraum hatte immer wieder angefangen.Mein Mann wurde auch behandelt und vergütet haben/wir nur mit kondom.Die Ärzte können/für mich leider nichts mehr/tuhen .So jetzt Frage ich sie muss ich damit leben? Ich mache momentan eine Knoblauch Behandlung ich habe zwar schon aufgegeben aber das ist mein letzter Versuch.bitte helfen/sie mir.
Liebe Lara,
eine bakterielle Vaginose ist keine Krankheit. Die Scheidenflora ist durcheinander, weil Sie vielleicht zu wenig Östrogen haben oder eine Pille mit zu wenig Östrogen. In diesem Artikel stehen Hilfsmaßnahmen: http://www.netzwerk-frauengesundheit.com/hilfe-bei-scheideninfektionen-und-trockener-scheide-teil-2-verschiedene-lebensphasen/ Neben dem hormonellen Milieu spielt der Darm mit seinen Bakterien eine große Rolle. Gesund ernähren und eventuell mit Kanne Brottrunk die guten Darmbakterien unterstützen: http://www.netzwerk-frauengesundheit.com/kanne-bio-brottrunk%C2%AE-ein-lebensmittel-das-es-in-sich-hat/ Falls Ihr Frauenarzt mit Ihnen nicht weiterkommt, schauen Sie mal in der Liste von ganzheitlich arbeitenden FÄ nach, vielleicht finden sie jemanden in Ihrer Nähe: http://www.natum.de
Viel Glück und nicht verzeifeln!
Liebe Frau Gerhard,
Vielen herzlichen Dank für Ihre Ratschläge, für Ihre Zeit und für die Schnelligkeit Sie mir geantwortet haben!
Ich werde sofort diese Tipps umsetzten und ich melde mich in ein Paar Wochen mit den Ergebnisse.
Herzliche Grüße,
Mihaela
Hallo Frau Gerhard,
Vielen Dank für die vielen hilfsreichen Tipps, was ich auf diese Seite gefunden habe.
Nun mein Problem:Vor 6 Monate hatte ich eine Mandelentzündung die ich mit eine 10 tägige Antibiotika Therapie behandelt habe. Seit dem ( ich glaube schon das eine Verbindung damit steht) leide ich ständig unter Bakterieninfektionen und Scheidenpilze. Dazu kommt auch ein Jucken am After.
Mein Frauenarzt hat mir bis jetzt 2 mal in Anilin Zäpfchen verschrieben und zuletzt Metronidazol 400 Tabletten für 5 Tage. Nach jeder Antibiotika Behandlung habe ich Gynoflor alle 2 Tage ein Zäpfchen , 12 Tage lang bekommen.
Ich bin nach jeder Behandlung fast beschwerdefrei, aber nach maximal eine Woche bekomme ich Vaginalpilz, die ich mit Kadefungin selbst behandle. (dafür gehe ich nicht mehr zum Frauenarzt, es ist mir schon sehr peinlich dass ich fast jede 2 Woche in der Praxis bin :( )
Ich hatte den Verdacht, wegen dem Jucken am After das vielleicht dort Bakterien sind, die immer Richtung Scheide „wandern“, aber die Stuhlprobe war unauffällig . Mein Hausarzt hat mir sogar eine Enddarmspiegelung gemacht und auch nichts gefunden .
Jetzt stehe ich wieder mit Beschwerden da: Jucken, Brennen, Rötung aber kein Ausfluss (zumindest ich sehe keins) und habe ich die Hoffnung fast verloren.
Ich würde alles tun, damit ich dieses lästige Juckreiz los werde. Ich denke an eine Fastenkur,Ernährungsumstellung, alles was helfen könnte bin ich bereit zu tun. Ich habe gedacht auch den Frauenarzt zu wechseln aber eigentlich ich war immer zufrieden bei ihm.
Was raten Sie mir? I
ch bedanke mich bei Ihnen und entschuldige mich für meine Schreibfehler, Deutsch ist nicht meine Muttersprache.
Schöne Grüße,
Mihaela
Liebe Mihaela,
was Sie haben, ist das typische Symptom, wenn durch die Antibiotika die Darmflora gelitten hat. Lesen Sie hier über den Darm: http://www.netzwerk-frauengesundheit.com/chronisch-entzundliche-darmerkrankungen-%E2%80%93-hilfe-aus-der-natur/ Versuchen Sie Myrrhinil intest über 2 Wochen, dann Symbiolact comp trinken. Ernährung optimiereren: viel Gemüse, Salat, keine einfachen Kohlenhydrate
Über die homepage des Arbeitskreises für mikrobiologische Therapie (AMT) findet man erfahrene Therapeuten, die sowohl die Darm- als auch die Scheidenflora wieder herstellen können (www.microoek.de). Über die Seite http://www.natum.de finden Sie ganzheitlich arbeitende Frauenärzte.
Gute Besserung!
Diesen Beitrag habe ich bereits im Juli 2013 gepostet. Leider habe ich keine Antwort bekommen. Nun versuche ich es erneut und wäre sehr dankbar um einen Rat, da ich sehr verzweifelt bin.
Liebe Frau Prof. Dr. Gerhard,
ich bin sehr verzweifelt und hoffe sie können mir helfen. Vor mittlerweile 3 Jahren hatten ich das erste mal eine Scheideninfektion welche mit einer Antibiotikacreme behandelt worden ist. Diese Creme war allerdings so stark, dass ich davon Blutungen bekommen habe. Seitdem ich diese Creme hergenommen habe, ist meine komplette Scheide gestört. Bei mir wachsen bzw überleben seitdem keine Milchsäurebakterien mehr und ich muss seitdem jeden Tag etwas hernehmen, dass mein Scheidenmilieu sauer hält, ansonsten bekomme ich gelben Ausfluss und Brennen. Riechen tut er nicht. Ich habe schon eine Zeitlang Balance aktiv eingenommen (keine Besserung und unter dem Abstrich sind keine Milchsäurebakterien gewachsen), dann habe ich Gynoflortabletten genommen mit Estriol (auch keine Besserung), dann habe ich eine Zeitlang Multigyn hergenommen und jetzt seit längerer Zeit Symbiovag und obwohl dieses sogar “Futter” für die Milchsäurebakterien enthält und lebende Bakterien, wachsen und überleben einfach keine Milchsäurebakterien mehr bei mir. Ich bin total verzweifelt und weiß nicht mehr was ich machen soll. Zu wenig Östrogene habe ich auch nicht, meint mein Frauenarzt, da meine Periode immer regelmäßig kommt.Seid fast 1 Jahr bin ich dabei meinen Darm aufzubauen (Symbioflor) aber es zeigt sich keine Besserung.
Haben Sie noch eine Idee, weshalb keine Milchsäurebakterien mehr bei mir überleben und nicht mehr wachsen? Abgesehen davon dass meine Lebensqualität sehr eingeschränkt ist, ich zudem Unmengen an Geld ausgebe für alle Medikamente, die ich seitdem nehmen muss und ich schon mehrere Frauenärzte ausprobiert habe, aber jeder mich wegschickt mit einem “ich weiß auch nicht weiter”, steigt meine Hoffnungslosigkeit ins Unermessliche. Ich bin 27 Jahre alt, so kann das doch nicht weiter gehen. Ps: die Pille habe ich seit Jahren abgesetzt, damals habe ich die Biviol hergenommen, diese aber nicht vertragen aufrund von der Pille hervorgerufenen chronischen Scheidenpilz. Seit Absetzen der Pille auch keinen Pilz mehr gehabt.
Ich hoffe Sie haben noch irgendwie einen Rat.
Vielen herzlichen Dank.
Sonja
Liebe Sonja,
Kann die vielen Kommentare leider nicht mehr durchsehen, aber ich meine, ich hätte Ihnen geantwortet. Am besten wenden Sie sich mal an das Institut für Mikroökoloige:http://www.mikrooek.de/fuer-patienten denn es kann sein, dass Sie nur Milchsäurebakterien haben, die kein H2O2 bilden. Sie sind sicher auf dem richtigen Weg, wenn Sie den Darm behandeln, aber das kann oft sehr lange dauern. Prof. Petersen in Freiburg hat vielleicht noch eine Idee für Sie. Außerdem sollten Sie sich diesen Artikel noch ansehen http://www.netzwerk-frauengesundheit.com/wiederkehrende-scheidenentzuendungen-was-experten-raten/ , denn darin geben eingie Experten Tipps für schwierige Situationen. Unter http://www.natum.de finden Sie ganzheitlich arbeitende Frauenärzte, die auch Homöopathie oder Pflanzenheilkunde erfolgreich einsetzen.
Gute Besserung!