Chronische Erschöpfung, Infektanfälligkeit, Schlafstörungen, Muskelzuckungen, Konzentrationsstörungen, Taubheitsgefühl, Stimmungsschwankungen: vielleicht kommen Ihnen einige dieser Symptome bekannt vor. Meist sagt man dann: ich brauche mal wieder Urlaub. Aber vielleicht ist der Urlaub gar nicht nötig, vielleicht müssen Sie nur Ihre Ernährung etwas verbessern, Ihren Darm pflegen und ein bestimmtes Vitamin einnehmen, Vitamin B12!
Wissenschaftler gehen davon aus, dass viele Menschen an einem Mangel von Vitamin B12 leiden, ohne dass er jemals diagnostiziert wird. Ähnlich wie beim Vitamin D können wir nämlich Vitamin B12 nicht ausreichend über die Nahrung aufnehmen. Besonders gefährlich kann das für Veganer werden oder für Schwangere, deren Babys dann durch Missbildungen gefährdet sind. Da es eigentlich ganz einfach ist, sich vor einem Vitamin B12-Mangel zu schützen, stelle ich Ihnen heute ein Buch vor, das Ihnen sehr viel Wissenswertes über Vitamin B12 liefert. Mit dem Autor, Thomas Klein, führte ich ein Interview.
Interview mit Thomas Klein über die unbekannte Volkskrankheit Vitamin-B12-Mangel
Besondere Stellung von Vitamin B12
Warum haben Sie sich von den vielen Vitaminen gerade Vitamin B12 für ein ganzes Buch herausgesucht?
Weil ein Mangel daran weit verbreitet und schwer zu diagnostizieren ist und deshalb oft nicht erkannt wird. Die Folgen sind schwerwiegend.
Was macht Vitamin B 12 so besonders?
Es handelt sich bei Vitamin B12 um ein großes Molekül, das aktiv durch Endozytose, also durch Einverleibung von den Schleimhautzellen im Dünndarm, aufgenommen werden muß. Diese aktive Aufnahme kann leicht gestört werden, so daß ein Mangel selbst dann entsteht, wenn die Nahrung genug Vitamin B12 enthält.
Und selbst wenn im Blutserum genug Vitamin B12 enthalten ist, muss es an die richtigen Eiweiße gebunden sein, damit es die Körperzellen durch Endozytose aufnehmen können. Also auch die Verwertung von Vitamin B12 kann zum Problem werden.
Häufigkeit von Vitamin B12 Mangel
Wie häufig ist ein Vitamin-B12-Mangel?
Veganer leiden in der Regel unter einem Vitaim-B12-Mangel, wenn sie keine Präparate einnehmen. Bei Vegetariern, die auch Eier und Milchprodukte essen, entwickelt sich ein Mangel langsamer. Aber auch Vegetarier sind häufig betroffen.
Doch selbst wenn regelmäßig tierische Nahrung gegessen und ausreichend Vitamin B12 zugeführt wird, entwickelt sich bei gestörter Aufnahme trotzdem ein Mangel.
Man muss heute davon ausgehen, dass jeder Vierte über 60-Jährige unter einem Vitamin B12-Mangel leidet. Nach einer amerikanischen Studie ist unser Normbereich für Vitamin B12 im Serum viel zu niedrig angesetzt. Diese Studie schätzt, dass bereits 39% der Bevölkerung zu niedrige Vitamin-B12-Werte haben.
Symptome eines Vitamin-B12-Mangels
Wie bemerkt man einen Vitamin-B12-Mangel?
Bei gesunden Verdauungsorganen kann es 10, 20 oder sogar 30 Jahre und länger dauern, bis sich erste Beschwerden zeigen. Diese lange Latenzzeit verleitet zur Unterschätzung des Problems.
Entscheidend dafür, wie schnell es zu einem Vitamin-B12-Mangel kommt, ist der Darm-Leber-Kreislauf. Wird das über die Galle in den Darm gelangende Vitamin B12 nahezu vollständig wiederaufgenommen, so kann man damit recht lange leben. Bei gestörtem Darm-Leber-Kreislauf hingegen dauert es mitunter nur ein bis zwei Jahre, bis sich die ersten Symptome bemerkbar machen. Dabei ist es unerheblich, ob viel oder wenig Fleisch gegessen wird.
Zu den Anfangssymptomen gehören Schwäche, Müdigkeit und Erschöpfung, Stressempfindlichkeit, Infektanfälligkeit und Abwehrschwäche. Manchmal klagen die Menschen auch über eine Verschlechterung des Geschmacksinns, über Kribbeln und Nervenschmerzen. Diese Symptome machen sich allerdings erst bemerkbar, wenn die Zellen bereits für längere Zeit unter einem Vitamin-B12-Mangel leiden. Eine Auflistung aller Symptome finden Sie hier. Ein Tipp am Rande: wenn Sie unter Schlafstörungen leiden, sollten Sie unbedingt einen Versuch mit Vitamin B12 machen. Es spielt nämlich eine wichtige Rolle für die Melatonin-Produktion, unser Schlafhormon. Wenn Sie tagsüber Ihr Vitamin B12 einnehmen, wird genügend Schlafhormon für die Nacht produziert werden.
Stoffwechselweg von Vitamin B12
Können Sie meinen Leserinnen genauer erklären, wie Vitamin B12 in den Körper aufgenommen wird?
Das große Vitamin-B12-Molekül wird nur zu etwa 1 Prozent durch passive Diffusion aufgenommen. Wir verfügen jedoch auch über einen aktiven Aufnahmemechanismus, bei dem Magenschleimhaut und Bauchspeicheldrüse ein Glykoprotein, den Intrinsischen Faktor (IF), absondern, der das Vitamin-B12-Molekül bindet. Dieser B12-IF-Komplex durchwandert den Dünndarm, um in dessen letztem Abschnitt, im Krummdarm (Ileum), an spezielle Rezeptoren der Schleimhautzellen anzudocken und durch Einverleibung von diesen Zellen aufgenommen zu werden.
Nahrungsmittel mit Vitamin B12
Welche Nahrungsmittel enthalten Vitamin B12, und wie viel muss man davon essen, um gut versorgt zu sein?
Nur tierische proteinhaltige Nahrungsmittel enthalten Vitamin B12. In tierischem Fett ist kein B12 enthalten.
Pflanzliche Nahrung ist generell frei davon, wenn man von bakterieller Verunreinigung absieht. Gegensätzliche Behauptungen, wonach Sauerkraut oder bestimmte Algen Vitamin B12 enthalten, beziehen sich auf veraltete Untersuchungsergebnisse mit überholten und fehleranfälligen Analysemethoden.
Noch eine Ergänzung: Die Bakterien im Dickdarm bilden in der Regel genug Vitamin B12, doch es kann im Dickdarm nicht aufgenommen werden. Das ist wohl auch der Grund, weshalb viele Tiere ihren eigenen Kot oder den anderer Tiere fressen.
Die Frage, wieviel tierische Nahrung für eine gute Versorgung gegessen werden muß, läßt sich nicht beantworten. Selbst bei Fleisch unterscheidet sich der Vitamin-B12-Gehalt von einem Produkt zum anderen erheblich. Aufgrund der starken Erhitzung beim Braten verringert sich der Gehalt zusätzlich. Zudem gibt es gewaltige individuelle Unterschiede bei der Aufnahme von Vitamin B12.
Wer sicher gehen möchte, sollte unabhängig von seiner Ernährung zu Präparaten greifen. Für Veganer und Vegetarier sind Präparate unerläßlich, wenn ein Mangel verhütet werden soll.
Körperspeicher von Vitamin B12
Wo wird Vitamin B12 im Körper abgespeichert?
Hauptsächlich in der Leber.
Wie kann es bei einer Veganerin überhaupt abgespeichert werden, wenn sie ihr Leben lang nie substituiert wurde?
Bei Umstellung auf eine vegane Ernährung schwinden allmählich die Reserven in der Leber. Bei langjähriger veganer Ernährung sind die Reserven erschöpft, auch wenn es bei intaktem Darm-Leber-Kreislauf oftmals 10, 20 oder 30 Jahre dauern kann, bis sich erste Mangelerscheinungen zeigen. Doch wenn die Zufuhr nur für einige Wochen ausbleibt, erhalten die Körperzellen immer weniger verfügbaren Nachschub von der Leber, selbst wenn die Blutwerte im Normbereich liegen. Die Zellen müssen dann von ihren Reserven zehren. Das geht zu Lasten der von Vitamin B12 abhängigen Prozesse in den Zellen.
Risiko für einen Vitamin-B12-Mangel
Welche Menschen müssen mit einem Vitamin-B12-Mangel rechnen?
Einmal die Menschen, die nicht genügend Vitamin B12 mit der Nahrung aufnehmen, wie Vegetarier und Veganer.
Zum anderen die Menschen, deren Verdauungstrakt nicht genügend Vitamin B12 resorbieren kann. Das kann folgende Gründe haben:
- Die chronische Entzündung und Schädigung der Magen- und Dünndarmschleimhaut (Gastritis, Dünndarmentzündung) geht in der Regel zu Lasten der Aufnahme von Vitamin B12. Das kann durch Fehlernährung oder auch durch viele Medikamente bedingt sein.
- Problematisch sind alle Arzneimittel, welche die Bildung von Magensäure hemmen oder neutralisieren (Protonenpumpenhemmer und Antazida).
- Auch die verminderte Bildung von Magensäure verschlechtert die Vitamin-B12-Aufnahme.
- Bedenklich sind Metformin, Antibiotika, Psychopharmaka, Cholesterinsenker, Antiepileptika, Aspirin oder Arzneimittel gegen Bluthochdruck.
Warum haben Tiere, die sich nur von Pflanzen ernähren, keinen Vitamin-B12-Mangel?
Bei Wiederkäuern bilden die Bakterien im vorderen Verdauungstrakt (vor allem im Pansen) genug Vitamin B12, so dass diese Tiere gut versorgt sind. Andere fressen auch Kleintiere wie Insekten und Würmer. Ansonsten ist die Koprophagie, das Fressen von Kot, im Tierreich weit verbreitet.
Diagnostik eines Vitamin-B12-Mangels
Im Blut lässt sich ja sicher Vitamin B12 messen, welche Untersuchungsmethoden sind sinnvoll und wie teuer sind sie?
- Eine erste Orientierung erlaubt der Serumtest. Doch die Körperzellen können selbst bei mittleren oder hohen Normwerten unter einem Mangel leiden. Deshalb ist dieser Test unsicher. Doch wer mit seinem Wert im unteren Normbereich oder sogar darunter liegt, der hat bestimmt einen Mangel, auch wenn er davon noch nichts merkt.
Der Normbereich wird oft mit 200 bis 1000 pg/ml angegeben, mitunter auch bei 300 bis 800 pg/ml.
- Am sichersten sind der HoloTC-Test (Gesamt-Transcobalamin) und noch besser der
- MMA-Test (Bestimmung der Methylmalonsäure in Blut oder Urin, ein Indikator für einen zellulären Mangel).
Die Kosten sind vom Labor abhängig.
Angesichts der relativ hohen Kosten für diese Untersuchungen und dem geringen Preis für Präparate sowie ihrer Unbedenklichkeit wäre zu überlegen, ob man das Geld für die Untersuchung nicht lieber spart und gleich für die Präparate ausgibt.
Wenn Sie allerdings zu einer Risikogruppe gehören und sicher gehen wollen, dass Sie nicht unterversorgt sind, sollten Sie Ihren Vitamin-B12-Status alle 2-3 Jahre überprüfen lassen.
Noch ein Hinweis: wenn bei Ihnen ein erhöhter Homocystein-Spiegel festgestellt wird, der trotz Folsäure-Ergänzung bestehen bleibt, können Sie sicher sein, dass Sie unter einem Vitamin-B12-Mangel leiden!
Vitamin B12 und Kinderwunsch/Schwangerschaft
Die Folsäure, die ja auch zu den B-Vitaminen gehört, wird von den Ärzten schon lange jeder Schwangeren am besten bereits vor der Konzeption und in den ersten 3 SSM empfohlen, um Missbildungen zu verhüten. Ist ein Vitamin-B12-Mangel auch für das Baby gefährlich? Was sollten Schwangere wissen oder tun?
Folsäure ist über Salat und Gemüse zuzuführen. Die Einnahme von Folsäure-Präparaten über längere Zeit in hohen Dosen auch außerhalb der Schwangerschaft birgt hingegen sogar Risiken. Es gibt Hinweise dafür, dass bestimmte Krebsarten häufiger werden und das Risiko für Schlaganfälle steigen könnte.
Bei Vitamin-B12-Mangel ist das anders. Die Präparate mit Methylcobalamin sind unbedenklich und können von Schwangeren eingenommen werden. Da die Embryonalentwicklung auch von Vitamin B12 abhängt, ist unbedingt auf eine gute Versorgung zu achten. Neugeborene verfügen über keine nennenswerten Reserven an Vitamin B12. Sie sind auf den Gehalt in der Muttermilch angewiesen. Dieser wird jedoch von der Versorgung der Mutter bestimmt.
Wieviel Vitamin B12 ist in der Muttermilch?
Mir sind dazu keine Untersuchungen bekannt. Für eine gute Versorgung des Babys empfiehlt es sich, wenn die Mutter täglich 1000 µg Methylcobalamin einnimmt.
Ist in Muttermilchersatz automatisch Vitamin B12 ergänzt?
Ob Muttermilchersatz mit Vitamin B12 angereichert wird, ist mir nicht bekannt. Wie hoch der Vitamin-B12-Gehalt ist, müsste beim Hersteller erfragt werden, sofern es nicht auf dem Etikett steht.
Therapie mit Vitamin B12
Wie sieht eine Behandlung mit Vitamin B12 aus? Kann frau sich B12 im Supermarkt besorgen? In vielen Nahrungsergänzungen ist Vitamin B12 enthalten, reicht das aus? Wie findet man das richtige Vitamin B12, und wie findet man die richtige Dosierung?
Man kann Vitamin B12 lutschen, schlucken oder spritzen. Es gibt eine Studie, die die Effektivität von Spritzen und Schlucken verglichen hat. Dabei konnten mit der oralen Gabe trotz Aufnahmestörung genügend hohe Blutspiegel erreicht werden. Eine Tagesdosis von 1000 µg sollte normalerweise genügen. Davon wird etwa 1 Prozent durch passive Diffusion aufgenommen, also 10 µg. Bei starkem Mangel empfiehlt sich im ersten und vielleicht auch im zweiten Monat eine höhere Tagesdosis.
Methylcobalamin ist die natürliche und wirksame Form von Vitamin B12. Hydroxycobalamin und Cyanocobalamin, die am häufigsten angeboten werden, sind synthetische Verbindungen und müssen im Körper erst in Methylcobalamin umgewandelt werden. In Multivitamin-Produkten sind sie häufig enthalten, wegen ihrer schlechten Verfügbarkeit erhöhen sie aber eher noch den Vitamin-B12-Bedarf, als dass sie ihn beheben. Deshalb empfehle ich Methylcobalamin als Tabletten, Kapseln, zum Lutschen oder als Tropfen. Bei letzteren geht man davon aus, dass bereits durch die Mundschleimhaut eine Resorption stattfindet, so dass man mit niedrigeren Mengen auskommen könnte.
Ist es gefährlich, wenn ich auf gut Glück Vitamin B12 einnehme? Muss ich irgendwann die Laborwerte kontrollieren lassen und wenn ja welche?
Auf gut Glück sollten niemals Nahrungsergänzungspräparate eingenommen werden. Am wichtigsten ist es, sich zunächst mit der Sache zu befassen, nicht zuletzt auch deshalb, um die Laborwerte sowie ihre Aussagekraft einordnen zu können.
Die Einnahme von Methylcobalamin ist jedenfalls unbedenklich. Problematisch sind allenfalls gewisse Zusatzstoffe, die hier und da verwendet werden.
Sollten Vegetarier und Veganer immer Vitamin B12 einnehmen, um gar nicht erst die Depots zu leeren?
Ja, unbedingt. Das gilt auch für jene, die nur selten Fleisch und Fisch essen. Doch auch Fleischesser müssen sich vorsehen, wenn sie unter einer Aufnahmestörung leiden.
Über das Buch
Thomas Klein: Volkskrankheit Vitamin-B12-Mangel.
Über die schwerwiegenden Folgen geringer Zufuhr, gestörter Aufnahme und Verwertung von Vitamin B12.
Taschenbuch, 160 Seiten, 12,80 Euro
7. überarbeitete und neuverfaßte Auflage, Dresden 2015
ISBN 978-3-939865-15-5
Der weitverbreitete Vitamin-B12-Mangel wird nur selten erkannt. Die Normwerte sind irreführend und eine gestörte Verwertung durch die Zellen ist nur bedingt zu diagnostizieren.
Zu den typischen Folgen eines langjährigen Mangels gehören ständige Erschöpfung, Lustlosigkeit und Kraftlosigkeit, Depressionen, Schlafstörungen, Allergie- und Infektanfälligkeit, beschleunigte Alterung und allmähliche Verschlechterung des allgemeinen Gesundheitszustandes. Geschädigte Nerven können zu Schmerzen, Muskelzuckungen und Taubheitsgefühlen führen, zu Fehlempfindungen und Lähmungen. Gedächtnis und die Fähigkeit zum Denken lassen nach. Auch Senilität und Demenz können durch einen Vitamin-B12-Mangel verursacht werden.
Das Buch zeigt, wie wichtig die Vorbeugung ist, welche Schwierigkeiten bei der Diagnose bestehen und wie ein Mangel am sichersten zu beheben ist.
Über den Autor
Thomas Klein, Jahrgang 1964 und Diplom-Ingenieur für Maschinenbau, ist als Verleger und Autor tätig. Er hat bislang einige Sachbücher zu speziellen Gesundheitsthemen veröffentlicht. Sein Buch über Osteoporose hatte ich Ihnen schon vorgestellt.
Das Wissen zum Buch „Volkskrankheit Vitamin-B12-Mangel“ entstammt dem Studium der Fachliteratur und ist in allgemeinverständlicher Form in diesem Buch zusammengefaßt (bitte auf die völlig überarbeitete und neugeschriebene 4. Auflage achten).
Kontaktaufnahme bitte über diese Internetseite www.hygeia.de
Kommentar von Frau Prof. Gerhard
Als Wissenschaftlerin und Ärztin möchte ich natürlich möglichst genau wissen, worunter meine Patientinnen leiden. Deshalb empfehle ich auf jeden Fall die Laborbestimmungen von Holo-TC, Methylmalonsäure und Homocystein. Risikopatientinnen sollten trotz unauffälliger Werte alle 3 Jahre ihren Vitamin-B12-Status überprüfen lassen. Wenn die Vitamin-B12-Speicher nach hochdosierter Therapie wieder aufgefült sind, reichen in der Regel 10µg täglich.
Persönlich habe ich gute Erfahrungen bei mir selbst, in der Familie und im Bekanntenkreis mit Methylcobalamin-Tropfen gemacht. Bei einer echten perniziösen Anämie, wenn gar kein Vitamin B12 aufgenommen werden kann, oder bei fortgeschrittenem Alter, hat sich die monatliche Depot-Injektion als bequeme Alternative bewährt.
Leiden auch Sie unter einem Vitamin B12-Mangel oder haben Sie Erfahrungen mit der Behandlung, dann schreiben Sie doch einen Kommentar.
Entschuldigung, da hat es einen Teil der Nachricht gelöscht!
Sehr gehrte Frau Prof. Gerhard,
vielleicht haben Sie eine Idee zu folgender Problematik:
Ich habe vor anderthalb Jahren Skotome auf beiden Augen bekommen sowie Parästhesien im Bereich der linken Gesichtshälfte bzw an den Füßen.
Der Vitamin B 12-Wert lag damals nur noch bei < 50!!
Das Vit B 12 wurde dann i.m. (mehrmals) verabreicht, so dass sich die Symptome besserten und der Wert wieder bei 400 lag.
Im Febrauar kam es erneutzu Symptomen und die Werten waren wieder deutlich zu niedrig. Das selbe im Mai.
Es wurden CED’s ausgeschlossen, Parietalzell-Ak, Wurmbefall..usw.
Außerdem wurde das Problem der Aufnahme ja durch die .i.m (bzw. zeitweise sogar i.v.-Gabe) umgangen.
Ursachen für einen erhöhten Verbrauch (Schwangerschaft, Wurmbefall,..) sind ausgeschlossen.
Haben Sie von anderen PAtienten/ aus Studien gehört, dass es Speicherstörungen der Leber gibt (z.B. durch Antikörper, spezielle Erkrankungen..usw?)
Bzw. gibt es noch eine andere Möglichkeit für den starken und schnellen Abfall?
Viele Grüße
(Bitte benachrichtigen Sie mich doch kurz per Email, wenn Sie auf den Kommentar geantwortet haben)
Liebe Isabell,
Sie schreiben nicht, wie Sie sich ernähren und ob die wichtigen Vitamin B12-Marker im Blut untersucht wurden. Nur der Serum-B12-Spiegel ist nicht aussagekräftig. Meine Vermutung ist, dass Sie nicht zu viel B12 verbrauchen, sondern einfach über die Ernährung und den Darm immer zu wenig aufnehmen. Lutschen Sie einfach mal regelmäßig hochdosiert Methylcobalamin und lassen Sie dann die Methyl-Malonsäure-(MMS)-Konzentration im Blut oder Urin testen. Oft vergessene Ursachen für B12-Mangel finden Sie in diesem sehr ausführlichen Artikel. Alles Gute!
Sehr gehrte Frau Prof. Gerhard,
ich (47 Jahre, w) ernähre mich seit mehreren Jahren (sehr ausgewogen) vegetarisch. Ich habe gerade meine Blutwerte bestimmen lassen mit folgendem Ergebnis.
Cyanocobalamin 233 pg/ml
Holotranscobalamin 68 pmol/l
Homocystein 13,8 Mikromol /l
Methylmalonsäure 49,0 Mikrog / l
Meine Hausärztin konnte sich nicht erklären, warum der letzte Wert erhöht ist, die anderen aber im Normbereich liegen (wenngleich eher am Rand der Norm). Sie meinte, ich könne das auf sich beruhen lassen und hat zu keiner weiteren Behandlung geraten.
Da sie aber auf diesem Gebiet überhaupt keine Erfahrung hat, möchte ich gerne dazu eine zweite Meinung einholen. Dazu kommt, dass ich seit zwei Jahren eine Migräne entwickelt habe (ca. 1x monatlich,seit ich Leinöl esse zuletzt mit dreimonatiger Pause). Könnte das was mit diesen Werten zu tun habe bzw. sollte ich zusätzlich supplementieren?
Mit freundlichen Grüßen,
Ariana
Liebe Ariana,
der erhöhte Homocysteinspiegel und die erhöhte Methylmalonsäure sprechen für einen leichten Vitamin B12-Mangel. Besorgen Sie sich einfach mal Methylcobalamin Lutschtabletten. Wegen der Migräne vielleicht noch Krillöl dazu. Alles Gute!
Liebe Frau prof. Gerhard,
eine kurze Frage zum Krillöl: Welche der darin enthalten Nährstoffe wirken positiv auf die Migräne?
Und: Wie ist es am besten zu konsumieren?
Danke und schöne Pfingsten,
Jana
Liebe Jana,
Krillöl enthält wertvolle Omega-3-Fettsäuren, die sich positiv auf Migräne auswirken können, und ist eine Alternative zu Fischölkapseln. Alles Gute!
Sehr geehrte Frau Professor Gerhard,
Meine Tochter leidet seit ihrem 16 Lebensjahr unter Vitamin b12 Mangel. Damals betrug ihr Wert 90pg/ml. Orale Einnahme von b12 bringet gar nichts, also muss sie seit dieser zeit B12 Spritzen bekommen. Sie muss jeden Monat zur Spritze, wenn eine längere Pause dazwischen ist, singt der Vitamin b12 Spiegel sofort. Der intrinsic Faktor war kleiner als 2, also normal. Die gastroskopie ergab leichte Gastritis . Sie leidet eher an Obstipation als an Diarrhö. Die Ärzte sind mit ihrem Latein am Ende. Mich würde es schon interessieren , woher dieser Mangel kommt. Als Säugling war sie ein schreikind, bis zu ihrem 3 Lebensjahr war sie nachts stündlich wach, auch stellten sich ab dieser zeit sehr schlimme Infekte ein. Ab dem 16 Lebensjahr leidet sie unter verstärkter Müdigkeit. Immer wieder schlafen ihr die Füße ein oder ein kribbeln in en Extrimitaeten. Welche Schäden dieser Mangel verursacht hat wissen wir nicht. Auch Neurologisch konnte nichts festgestellt werden. Die Ärzte nehmen dieses Thema nicht ernst. Können Sie uns Helfen. Welche Möglichkeiten gibt es noch.
Für einen Ratschlag wäre ich Ihnen sehr dankbar
LG
Bettina
Liebe Bettina,
Gehen Sie bitte mit Ihrer Tochter zu einem Arzt für Naturheilkunde, der auch Darmbehandlungen macht und Nahrungsmittelunverträglichkeiten austesten kann. Für mich klingt das wie eine Art von Nahrungsmittel“allergie“, bspw. Milch, Weizen u.a. Bei folgenden Gesellschaften finden Sie sicher eine Arztadresse:
Ärztegesellschaft für Erfahrungsheilkunde e.V.
http://www.erfahrungsheilkunde.org/2.html
Zentralverband der Ärzte für Naturheilverfahren und Regulationsmedizin e.V.
http://www.zaen.org/
Das internationale Diagnostik- und Therapiezentrum für chronische Erkrankungen
http://www.umweltmedizin.org/
Ganz wichtig dieser Artikel über das Interview zum Darm mit Dr. Runow: hier finden Sie seine Webseite http://www.mikrooek.de/
Alles Gute, ich bin sicher, dass Sie das herauskriegen und Ihrer Tochter helfen werden!
Liebe Frau Prof. Dr. Gerhard,
meine Mutter (82) war November 2014 im Krankenhaus auf der Rheumastation und wurde aufgrund ihrer Gangunsicherheit und der höheren Entzündungswerte untersucht.Rheuma hat man ausgeschlossen, als auch einen irgendwo versteckten Krebs. Es wurde als Verdacht eine funikuläre Myelose diagnostiziert (fortschreitender Gedächtnisverlust ebenfalls vorhanden). Doch schon bald ruderten alle Ärzte zurück und meinten, das kann es nicht sein, da der Vitamin B12 Mangel doch nicht so hoch sei wie ursprünglich angenommen. Damals lag er glaube ich bei irgendwas um die 250 und der Holo-TC bei 52 (wobei ich nicht genau weiß, ob schon vor der Blutuntersuchung des Holo-Tc eine Vitamin b12 Spritze gegeben wurde. Sie bekam noch ca. 2 Monate wöchentlich Spritzen (Vitaminb12 und Folsäure) und dann wurde dies abgesetzt da der Speicher nun ja für Jahre wieder gefüllt sei. Die Ärztin hat nun doch noch einmal Vitamin B12 testen lassen und er lag schon wieder unter 400. Sie verschrieb die hochdosierten Tabletten von Ankermann. Jetzt wollte ich es einmal genauer wissen da ich immer noch der Meinung bin, irgendwas stimmt doch dann mit der Aufnahme nicht,wenn der so schnell wieder runter gegangen ist. Auch wenn die Werte nicht bedenklich niedrig sind, habe ich nun neben dem Vitamin b 12 im Serum auch noch Folsäure Homocystein und Methylmalonsäure untersuchen lassen. Nach dem Ergebnis hat die Ärztin die Tabletten gleich abgesetzt, obwohl die Blutabnahme nicht nüchtern stattfand und die Tabletten vorher nicht abgesetzt wurden. (Wie aussagekräftig sind die WErte dann überhaupt?).
Vitamin B12 535 pmol/l
Folsäure 5,39 ng/ml
Methylmalonsäure 106 nmol/l
Homocystein 18,04 (!!!?)
((Hämoglobin 11,2 g/dl
Leukozyten 10 c/nl
Thrombozyten 523 c/nl
Neutrophile abs. 7900 c7ul
Monozyten abs 1120 c/ul))
Irgendwie verwirren mich diese Werte sehr, nach alldem, was ich so im Internet über Vitamin B12 Mangel gelesen habe. Besonders beängstigend der Homocysteinwert. Meine Mutter wird zusehends vergesslicher und die Psyche leidet ebenfalls sehr. Weiß leider langsam nicht mehr, wie ich ihr noch helfen könnte und habe so gehofft, es könnte zumindest vieles mit einer Unterversorgung an Vitaminen zu tun haben (besonders Vitamin B12). Und selbst wenn der Wert nach 14 tägigen absetzten des Vitaminpräparates noch bei 535 pmol/l läge, ist das doch immer noch nicht so hoch. Habe es so verstanden, das man in den USA sogar davon ausgeht, das schon bei einem Wert unter 600 ein Mangel vorliegt.
Mit freundlichen Grüßen
Lara
Liebe Lara,
Vitamin B12 scheint ja momentan normal zu sein. Ist 25OH-Vitamin D auch gemessen worden? Das hohe Homocystein ist zwar auffällig, aber man müsste wissen, ob korrekt abgenommen wurde, ist oft falsch erhöht. Bekommt Ihre Mutter Magensäureblocker? Trinkt sie genug? Auch viele Medikamente verändern den Vitamin-B12-Stoffwechsel. Am besten sprechen Sie doch mal mit einem Labaorfacharzt die Werte ab. Alles Gute!
Ich,weibl. 55 J., nehme seit 12 Jahren Antidepressiva wegen Einschlafstörungen u. Depressionen. Seit Pubertät schon immer wiederkehrende nervöse Durchfälle und Sodbrennen. Klappe soll nicht richtig schließen.Größerer Gallenstein in Blase gefunden.Cholesterin ges. 239 mg/dl. Jetzt Vit. B12 im Blut gemessen 226 pmol/l. Besteht ein Mangel an Vit.B12 und was sollte evt. noch untersucht werden? Vielen Dank und herzl. Grüße.
Liebe Marianne,
Ihr Vitamin B12 ist im unteren Normbereich. dann kann sein, das es in der Zelle bereits zu niedrig ist. Bei Ihnen scheint mir die Ursache Ihrer Erkrankungen im Darm zu liegen. Lassen sie sich von einem naturheilkundlich tätigen Arzt untersuchen und lesen Sie die Artikel über Darm in diesem Blog. Alles Gute!
folgende Frage von mir. Ich habe seit 15 Jahren keinen Magen mehr und werde alle 3 Monate mit VitB 12 gespritzt. Wegen andauernder Gleichgewichtsprobleme, seit ca. 3 Jahren, hat mein Neurologe eine Blutuntersuchung durchgeführt, um abzuklären, ob bei mir Vit. B12 Mangel vorliegt, der auch solche Symptome hervorrufen kann. Es liegt ein hochgradiger Mangel vor. Was wird nun meine Hausärztin auf Grund dessen unternehmen? Nach meiner Magenop. hatte man mich extra darauf hingewiesen, verstärkt auf einen solchen Mangel zu achten, denn es könnte mein Leben davon abhängen.
Haben Sie diesbezüglich schon irgendwelche Kenntnisse, die mir weiter helfen könnten?
Mit freundlichem Gruß
Liebe Nigini,
dann reicht die Dosis, die Sie gespritzt bekommen haben, wohl nicht aus. Methylcobalamin soll angeblich schon über die Mundschleimhaut resorbiert werden, das könnten Sie ja mal zusätzlich ausprobieren. Aber auf jeden Fall mehr oder mal ein Produkt einer anderen Firma spritzen. Und regelmäßig den Vitamin-B12-Stoffwechsel kontrollieren. Alles Gute!
Liebe Frau Prof.Dr.Gerhard,
ichleide seit 4Jahren an immer wiederkehrenden Schwindel hinzu kommen etliche verschiedene Symptime wie z.B. Körperschwäche,Müdigkeit,Appetitlosigkeit,Konzentrationschwäche um nur einige aufzuliste.Ich habe vor kurzem ein Urintest durchgeführt auf Vitamin B 12.
Der Methylmalonsäure im Urin-wert liegt bei 2,4mg/g.Habe ich jetzt ein Mangel?
Wenn ja,welches Präparat können Sie empfehlen,ueber eine Rückantwor würde ich sehr dankbar sein.
MfG Nicole Jordan
Liebe Jordan,
die Einheit mg/g ist mir unbekannt. Setzen Sie sich zur Bewertung des Befundes bitte mit dem Labor oder Ihrem Arzt in Verbindung. Sollte ein Vitamin B12-Mangel bestehen, helfen sehr rasch Injektionen mit Vitamin B12. Alternativ, wie im Artikel beschrieben, Methylcobalamin, das über die Mundschleimhaut aufgenommen wird. Viele Grüße!
Sehr geehrte Frau Prof. Dr. Gerhard,
Leide an dem Mangel von Vitamin B12, bedingt durch eine chronische Magenschleimhautentzündung ( Diagnose:Refluxkrankheit bei kleiner axialer Hiatushernie mit Ausbildung einer Barrettmucosa ohne Dysplasie). Nehme täglich Esomeprazol aber auch Furobeta
wegen einer Herzmuskelschwäche. Meine Frage ist ob es eine Möglichkeit gibt durch eine bestimmte Ernährung oder Lebensweise die Magenschleimhaut wieder aufzubauen oder muss ich mein Lebenlang Vitamin B12 gespritzt bekommen. Und wie sind meine Lebenserwartungen damit. Kann ich irgend etwas tun um meine Situation zu verbessern damit man langfristig die Medikamente weglassen kann!?
Viele Grüße
Katrin
Liebe Katrin,
theoretisch ist es durchaus möglich, dass Sie wieder ganz gesund werden. Sie gehören in die Hände eines guten Therapeuten, der Sie ganzheitlich behandelt, wenn er nach den eigentlichen Ursachen Ihrer Problematik gesucht hat. Hier einige Gesellschaften, die Ihnen Ärzte nennen können:
Ärztegesellschaft für Erfahrungsheilkunde e.V.
http://www.erfahrungsheilkunde.org/2.html
Zentralverband der Ärzte für Naturheilverfahren und Regulationsmedizin e.V.
http://www.zaen.org/
Ich werde mich auf alle Fälle bei Ihnen melden, sobald ich den nächsten Blutwert erhalte. Hoffentlich dann ohne die L-Tyroxin :-)
Viele Grüße
Mandy
Vielen, vielen Dank.
Sie waren eine sehr große Hilfe für mich.
Viele Grüße
Mandy