Das Risiko von Hormonspiralen wird unterschätzt. Nur etwa die Hälfte der Anwenderinnen nutzen wegen der Nebenwirkungen die vorgeschriebene Liegezeit aus.
Von vielen FrauenärztInnen wird die Hormonspirale (Mirena oder Jaydess) als „der Mercedes“ unter den Verhütungsmitteln beworben. Diese wirke nur lokal und sei sehr niedrig dosiert. Außerdem sei sie gut verträglich und habe (fast) keine Nebenwirkungen. Frauen, die sich darauf einließen, haben schon böse Überraschungen erlebt. Denn alle diese Werbeargumente sind falsch.
- Eine lokale Wirkung ist physiologisch unmöglich.
- Niedrig dosiert? Die Mirena Hormonspirale gibt täglich so viel Gestagen ab wie 2-6 Minipillen.
Nicht verwunderlich, dass die Frauen daher mit einer großen Zahl an Nebenwirkungen rechnen müssen. Der Beipackzettel wird nur äußerst selten ausgehändigt (was eigentlich verpflichtend ist für die FrauenärztInnen), und daher kann der Zusammenhang oft zunächst nicht hergestellt werden.
Nebenwirkungen
Mirena Beipackzettel
Die im Beipackzettel aufgeführten Nebenwirkungen zu Mirena reichen von Akne bis Zysten.
Sehr häufig sind:
Kopfschmerzen, Bauchschmerzen, Schmerzen im Becken, Veränderung des Blutungsmusters: verstärkte Blutung, zu seltene Monatsblutungen, verminderte Blutung, Ausbleiben der Monatsblutung, Schmierblutungen, Entzündung der Scheide und des äußeren Genitals, Ausfluss aus der Scheide.
Häufig treten auf:
Depressive Stimmung, Depression, Migräne, Übelkeit, Nervosität, verringerter Geschlechtstrieb (Libido), Akne, übermäßiger Haarwuchs mit männlichem Verteilungsmuster, Rückenschmerzen, Eierstockzysten, schmerzhafte Monatsblutung, Brustschmerzen, Brustspannen, Ausstoßung der Mirena, Gewichtszunahme.
Gelegentliche Nebenwirkungen:
Blähungen, Haarausfall, Juckreiz, Ekzeme, Verfärbung der Haut, verstärkte Pigmentierung der Haut, Entzündungen im Beckenbereich, Entzündungen der Schleimhaut des Gebärmutterhalses und der Gebärmutter, Papanicolaou-Abstrich normal, Klasse II, Wassereinlagerungen im Gewebe (Ödeme).
Jaydess Beipackzettel
Der Beipackzettel der Hormonspirale Jaydess ist nahezu identisch.
Nicht aufgeführt sind bei beiden Varianten die psychischen Nebenwirkungen, wie Panikattacken, Angstgefühle, Stimmungsschwankungen, Schlafstörungen und Unruhe, vor denen bereits 2009 im Ärzteblatt gewarnt wurde.
So viel zur „guten Verträglichkeit“ der Hormonspirale.
Viele Frauen berichten auch über Schilddrüsenprobleme bis hin zu Hashimoto Thyreoiditis, die sie unter der Hormonspirale entwickelt haben.
Die „lokale“ Wirkung

Ausschnitt Werbebroschüre
Glaubt man dem Hersteller, so wird das Gestagen Levonorgestrel lediglich in die Gebärmutter abgegeben. Ein Schaubild in der Werbebroschüre „Mirena – Kopf frei für die Liebe“ suggeriert, dass andere hormonelle Verhütungsmethoden systemisch wirken, hingegen Mirena „lokal“ und eben nicht systemisch.
Ein leeres Werbeversprechen, denn das Gestagen wird bereits eine Stunde nach Einlage im Blut nachgewiesen.
Auch die systemischen Nebenwirkungen belegen diese Wirkung. Schließlich ist die Gebärmutter nicht aus Plastik. Eigentlich sollte jedem medizinisch bewanderten Menschen klar sein, dass eine „lokale“ Wirkung nicht möglich ist. Verwunderlich ist, dass sehr viele FrauenärztInnen ihren Patientinnen genau von dieser „lokalen“ Wirkung erzählen. Ob sie es selbst glauben?
Die „niedrige“ Dosierung
Bis mindestens 2006 kursierten Werbebroschüren des früheren Herstellers Schering, in denen behauptet wird, dass die im Blut messbaren Hormonspiegel unter Mirena 20-100mal geringer seien als bei der Pille.
Mit der Übernahme durch die Firma Bayer verschwand diese Information aus der Werbebroschüre.
Tatsächlich erzeugt die Mirena, die 52 mg Levonorgestrel enthält, Hormonkonzentrationen, die mindestens doppelt so hoch sind wie die Konzentration bei einer Pille mit dem gleichen Wirkstoff. Wenn die Frau einen verlangsamten Stoffwechsel hat (z.B. durch eine Schilddrüsenunterfunktion), kann diese Menge bis zu 6fach höher als eine Pille sein.
Progesteronmangel/Östrogendominanz
Der Großteil der Nebenwirkungen entspricht der Symptomatik eines Progesteronmangels bzw. einer Östrogendominanz. Von Gestagenen ist bekannt, dass sie an die Rezeptoren des Progesterons andocken und einige Funktionen des Progesterons übernehmen. Folge ist, dass die Produktion von körpereigenem Progesteron heruntergefahren wird, denn laut Rezeptoren ist ja genügend Progesteron vorhanden. Das Ergebnis ist Progesteronmangel, der auch meist eine Östrogendominanz nach sich zieht.
Auch in den Wechseljahren sinkt der Progesteronspiegel. Das Beschwerdebild unter der Hormonspirale ähnelt deshalb Wechseljahresbeschwerden und kann leicht verwechselt werden. Dennoch sind auch verfrühte Wechseljahre möglich.
Hormonspirale für stillende Mütter?
Die Hormonspirale wird für stillende Mütter empfohlen. Im Beipackzettel steht dazu:
„Levonorgestrel wurde in der Muttermilch gefunden (ungefähr 0,1 % der Dosis werden vom Säugling aufgenommen); allerdings ist es unwahrscheinlich, dass die von Mirena nach dem Einlegen in die Gebärmutterhöhle freigesetzte Dosis ein Risiko für das Kind mit sich bringt. Es scheint keine schädlichen Auswirkungen auf das Wachstum bzw. die Entwicklung des Kindes zu haben, wenn Mirena sechs Wochen nach der Geburt zur Anwendung kommt. Reine Gestagen-Methoden haben anscheinend keinen Einfluss auf die Quantität bzw. die Qualität der Muttermilch.“
Wenn man davon ausgeht, dass die tägliche Freisetzung des Hormons tatsächlich um ein Vielfaches höher ist als behauptet wird, so gilt dies auch für die Konzentration in der Muttermilch. Es gibt keinen Nachweis darüber, dass sich das Hormon nicht negativ auf den gestillten Säugling auswirkt. Mit Hormonspirale stillende Mütter berichteten von Kindern, die viel schrien, unruhig waren und sich sehr an die Mutter klammerten. Zudem wurden in einer Studie aus Chile von 2002 bei Kindern, die unter einem Levonorgestrel-haltigen Implantat gestillt wurden, eine erhöhte Anfälligkeit für Atemwegsinfekte und Augenentzündungen festgestellt.
Jaydess, die bessere Alternative?
2012 kam eine neue, kleinere und niedrig dosiertere Hormonspirale auf den Markt, zugeschnitten auf junge Frauen, die noch nicht geboren haben. Die Jaydess soll nur 3 Jahre getragen werden und enthält 13,5 mg Levonorgestrel, im Gegensatz zu ihrer „großen Schwester“ Mirena, die 52 mg Levonorgestrel enthält und 5 Jahre getragen wird. Hochgerechnet bedeutet dies, dass die Mirena viel zu hoch dosiert ist. Theoretisch würden 22,5 mg des Gestagens – also weniger als die Hälfte – ausreichen, um für 5 Jahre verhütend zu wirken.
Die täglich abgegebene Menge reicht bei Jaydess aber dennoch aus, um genau die gleichen gravierenden Nebenwirkungen wie bei der Mirena auszulösen.
Infektionsrisiko
Laut Werbebroschüre böte die Hormonspirale Mirena vermutlich Schutz vor bestimmten Infektionen.
Darüber gibt es keine Nachweise. Im Gegensatz dazu wird in einer Dissertation von 2011 ein Zusammenhang zwischen der Hormonspirale und einem erhöhten Risiko für chronisch-rezidivierende Vulvo-Vaginal-Infektionen festgestellt. Besonders Pilze können auf der Spirale einen Biofilm bilden, der bei den Frauen zu rezidivierenden Scheidenpilzinfektionen führen kann.
Verträglichkeit / Zufriedenheit mit der Hormonspirale
Laut Werbebroschüre „Mirena – Kopf frei für die Liebe“ ist die Verträglichkeit besonders gut. Es werden lediglich „unerwünschte Begleiterscheinungen“ in der Anpassungsphase aufgeführt. Laut einer Studie sollen diese später signifikant nachlassen. Bemerkenswert ist, dass diese Studie von 1994 ist, also noch vor der Einführung der Hormonspirale auf dem deutschen Markt, Langzeitbeobachtungen und -nebenwirkungen können also nicht eingeflossen sein. Durch den langsam sinkenden Progesteronspiegel treten viele Nebenwirkungen erst schleichend mit den Jahren auf.
Auch ist die Rede von 95 % zufriedenen bis sehr zufriedenen Mirena-Anwenderinnen.
Doch laut einer finnischen Studie aus 2007 entschieden sich 43 % der Mirena-Anwenderinnen vor Ablauf der 5-Jahresfrist für ein anderes Verhütungsmittel. Eine britische Studie zu Jaydess von 2015 kommt zum gleichen Ergebnis. Dort hielten nur 57 % der Jaydess-Anwenderinnen die vollen drei Jahre durch.
Was Frauen von ihren FrauenärztInnen berichten
In Internetforen tauschen sich hunderte von Frauen aus, die nicht oder ungenügend über die Nebenwirkungen aufgeklärt wurden. In den seltensten Fällen wurde umfassend aufgeklärt, fast nie der Beipackzettel ausgehändigt. Seit 2007 ist es verpflichtend für FrauenärztInnen, aufzuklären, den Beipackzettel auszuhändigen und die Frau dafür unterschreiben zu lassen.
Sehr viele Frauen wurden bei Beschwerden von ihren Ärzten nicht ernst genommen. Diese Ärzte stritten die Nebenwirkungen ab, da die Hormonspirale ja angeblich nur lokal wirke, was wie gesagt falsch ist.
Immer wieder wird berichtet, dass ÄrztInnen sich weigerten, die Hormonspirale zu entfernen, als die Patientinnen von massiven Nebenwirkungen berichteten. Nicht selten mussten diese Frauen dann mehrere ÄrztInnen aufsuchen, um die krankmachende Untermieterin loszuwerden.
Bayer und die illegale Werbekampagne
Im Jahr 2011 gab der Hersteller Bayer einer österreichischen Agentur den Auftrag, positive Erfahrungsberichte über die Hormonspirale Mirena in sozialen Netzwerken zu verbreiten. Diese Berichte sollten durch Rechtschreibfehler authentischer wirken. Die illegale Kampagne flog auf und 2015 wurde nicht nur die Agentur, sondern auch der Pharmakonzern Bayer vom österreichischen Ethikrat gerügt.
Fazit
Jeder Frau ist es selbst überlassen, wie sie verhüten möchte. Allerdings sollte sie vor ihrer Entscheidung von ihrer FrauenärztIn vollständig über mögliche Nebenwirkungen aufgeklärt werden. Die Realität zeigt, dass bezüglich Hormonspiralen diese Aufklärung in den seltensten Fällen stattfindet. Vielmehr hantieren FrauenärztInnen mit nachweislich falschen Werbeversprechen des Herstellers („lokale Wirkung“, „niedrig dosiert“).
Da die Frauen den Beipackzettel meist nicht bekommen, kommt es häufig vor, dass sie jahrelang von Arzt zu Arzt rennen auf der Suche nach der Ursache ihrer Beschwerden.
Ein unhaltbarer Zustand.
Über die Autorin
Katharina Micada ist Musikerin und schreibt für diverse online-Medien über verschiedene Themen. Als Betroffene der Hormonspiralen-Problematik ist sie inzwischen Expertin auf diesem Gebiet.
Kontakt:
mail: info (at) risiko-hormonspirale.de
Web: www.risiko-hormonspirale.de
Aktuelles 2017 von der Redaktion
- Ein eindringliches kurzes Video über das Pro und Kontra der Hormonspirale von 2017 finden Sie in Youtube „Das Verhütungsschirmchen“.
- In Frontal 21 des ZDF wurde am 11.4.2017 ein Beitrag über Hormonimplantate gesendet, wobei auch auf die Hormonspirale eingegangen wurde, da sie dasselbe Gestagen enthält wie die Hormonstäbchen, die unter die Haut implantiert werden.
- Seit 27.4.2017 gibt es einen neuen Radiobeitrag von Bayern 2 auf youtube über die Hormonspirale.
- Niederländische Wissenschaftler führten hormonelle Stress-Tests unter standardisierten Bedingungen durch bei drei Gruppen von Frauen. Frauen mit einer Hormonspirale, Frauen mit einer Östrogen-Gestagen-Pille (die Levonorgestrel enthielt wie in der Hormonspirale) und Frauen mit natürlichem Zyklus ohne Verhütung. Gemessen wurden neben der Herzfrequenz Cortisol im Speichel zu verschiedenen Zeitpunkten während eines Stress-Tests, im But nach ACTH-Stimulation und im Haar. Die Ergebnisse zeigen, dass die Hormonspirale zu einer signifikanten Veränderung der Aktivität des autonomen Nervensystems führt und die Reaktion der hypothalamisch-hypophysären Nebennierenrinden-Achse verändert. Aleknaviciute, J., et al. (2017). „The levonorgestrel-releasing intrauterine device potentiates stress reactivity.“ Psychoneuroendocrinology 80: 39-45.
- Stand Juni 2017: Die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) prüft derzeit, ob die Angaben zu psychiatrischen Nebenwirkungen auf den Produktinformationen aktualisiert werden müssen. Bei dem Hersteller Bayer gibt es ein Portal zur Meldung von Nebenwirkungen.
Immer noch ist deshalb ganz wichtig, dass vermutete Nebenwirkungen beim BfArM gemeldet werden.
Hier können Sie einen aktuellen Artikel aus Frankreich herunterladen, den Katharina Micada für uns übersetzt hat. Und hier noch ein kritischer Fernseh-Bericht aus Österreich auf youtube - Am 7.11.17 sendet der NDR eine kurze Reportage über die Hormonspirale und die Leidensgeschichte zweier Frauen. Bis zum 7.11.18 kann sie in der Mediathek angesehen werden.
September 2017: BfArM ändert Angaben im Beipackzettel zur Hormonspirale Mirena
Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) hat die Fachinformation zu Mirena für GynäkologInnen geändert::
- Der Satz „Diese Spiegel (gemeint sind die Serumkonzentrationen des Hormons Levonorgestrel d.V.) sind niedriger als bei anderen etablierten Anwendungen von Levonorgestrel. Deshalb sind nur geringe Wirkungen auf den Stoffwechsel zu verzeichnen.“ wurde gestrichen.
- Desweiteren wurde die bisher unterschlagene höchste Serumkonzentration kurz nach der Einlage der Hormonspirale eingefügt. Diese beträgt nach 14 Tagen 414 pg/ml, was weitaus höher ist als bisher angenommen.
- Auch wird die Aufnahme der bisher fehlenden (in anderssprachigen Beipackzetteln aufgeführten) Nebenwirkungen Nervosität, Libidoverlust und Gewichtszunahme im Beipackzettel für Deutschland angestrebt. Dazu wurde vom Hersteller eine Stellungnahme verlangt.
Aktuelles 2020 von der Redaktion
Inzwischen ist eine weitere Hormonspirale auf dem Markt, die Kyleena, die 19,5mg Levonorgestrel enthält. Da sie kleiner als die beiden anderen Hormonspiralen Mirena und Jaydess ist, außerdem die Ärmchen flexibeler sind, soll das Einlegen auch in kleinere Gebärmutterhöhlen schmerzloser sein. Durch einen Silberring kann sie gut im US lokalisiert werden. Sie kann bis zu 5 Jahre liegenbleiben. Sicherheitsprofil und Nebenwirkungsraten entsprechen im Wesentlichen den beiden anderen Hormonspiralen.
Im November 2020 erschien im Deutschen Ärzteblatt ein Fachartikel über Depressionen unter der Homonspirale. In diesem Artikel wird darauf hingewiesen, dass in den Arztpraxen immer noch zu wenig über die möglichen Nebenwirkungen der Levonorgestrel-haltigen Intrauterinspiralen aufgeklärt wird. Insbesondere die psychischen Nebenwirkungen werden häufig missverstanden. Inzwischen gibt es größere Studien, die zeigen, dass Angstzustände, Panikattacken, Schlafstörungen und Selbstmord(versuche) unter hormoneller Kontrazeption einschließlich Hormonspiralen häufiger sind als in einer gleichaltrigen Gruppen von Frauen ohne Kontrazeptiva oder Kupferspiralen. Nach Entfernung der Hormonspirale lassen die auffallenden psychischen Veränderungen nach. In einem Rote-Hand-Brief wies das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) 2019 auf diese unterschätzten Nebenwirkungen hin. In diesem Zusammenhang sind auch Psychiater gefordert, in einer genauen Arzneimittelanamnese Hormonspiralen Aufmerksamkeit zu schenken.
Zu den weiteren wenig bekannten Befunden bei Hormonspiralen zählen (im Vergleich zu Kupferspiralen, laut Artikel im Ärzteblatt):
- reduzierte Libido
- im Endometrium Zeichen der Entzündung und Immunaktivierung
- HPV-Viren können schlechter bekämpft werden
- Risiko für zervikale Dysplasien erhöht
Haben Sie Erfahrungen mit der Hormonspirale? Dann schreiben Sie doch einen Kommentar.

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Ich hatte die Mirena schon einmal vor ca. 12 Jahren (also mit Anfang 30) für insgesamt 8 Jahre und habe mich jetzt (mit 41) dummer Weise erneut dafür entschieden. Wenn ich nicht alles schon einmal miterlebt hätte damals, dann wäre ich jetzt nicht so schnell darauf gekommen, dass die Mirena daran Schuld war, dass ich plötzlich schon wieder eine Überweisung zum Psychologen in den Händen hielt.
Auch damals ist meine Beziehung daran zerbrochen. Ich konnte mich selbst überhaupt nicht mehr ausstehen. Fühlte mich fett, faul, antriebslos, depressiv und gab meinem damaligen Freund die Schuld. 1,5 Jahre Psychotherapie folgten sowie diverse Untersuchungen (MRT etc.)wegen unklarer Kopfbeschwerden. Eine Art Mirgräne ohne Schmerz. Also nur ein Reiz auf dem Kopf. Habe Epilepsietabletten dagegen bekommen.
Danach war ich 5 Jahre! alleine. Ich wusste überhaupt nicht, wofür ich einen Mann überhaupt brauchen sollte und wahrscheinlich konnten auch die Männer mit mir nichts anfangen, weil ich wegen der fehlenden Libido 0 Anziehungskraft hatte.
Nun wieder das gleiche. Im Juni die Mirena gesetzt. Im August habe ich ihn verlassen, weil ich fast jeden Tag geweint habe und immer hören wollte, dass er mich liebt. Dabei konnte ich mich selbst im wahrsten Sinne des Wortes nicht mehr riechen. Ich hatte plötzlich meine Arbeit nicht mehr im Griff, stand völlig neben mir, ging nicht mehr raus und habe noch mehr geweint als vorher. Haus- und Frauenarzt wollten von der Theorie Mirena nichts wissen und so bekam ich wieder meine Überweisung für eine Therapie. Ich bin sehr dankbar, dass ich dieses Forum gefunden habe, denn die Berichte der anderen Frauen haben mich wachgerüttelt und meine Vermutung bestätigt. Bei der nächsten Gelegenheit habe ich mir die Mirena ziehen lassen. Seit dem habe ich keine Träne mehr geweint, werde ich jeden Tag wieder mehr ich selbst, kann wieder lachen und Spaß haben wie vorher. Auch ohne Therapie. Diesmal hat der Spuk nur 4 Monate gedauert.
Leider kann mir keiner die Liebe meines Lebens zurück bringen :-/. Die Beziehung war zu frisch, um so eine Krise überstehen zu können. Für Männer klingt das natürlich wie eine abenteuerliche Ausrede und ich erreiche ihn damit nicht. Ich freue mich für alle, deren Männer genug Geduld und Ausdauer hatten, diesen Horror-Trip (denn so fühlt es sich im Nachhinein ja an) zu überstehen. Nehmt ihn ganz fest in den Arm und bedankt euch!
Was können wir denn tun, um für mehr Aufklärung zu sorgen?
Liebe Angie,
im Moment passiert ja eine ganze Menge. Und je mehr Betroffene ihre Geschichte schreiben, desto aufgeklärter werden die Frauen. Deshalb bin ich dankbar für Jede, die sich meldet. Außerdem könnt Ihr die Webseite Risiko Hormonspirale besuchen und Euch in der Facebook-Gruppe von Katharina über Mirena, Jaydess, Kyleena austauschen
Sehr geehrte Frau Prof. Dr. Ingrid Gerhard,
ich (38) habe 2014 nach der Geburt meiner Tochter die Mirena eingesetzt bekommen. Es folgte schnell die erste Zyste die mit Antibiotika behandelt werden musste. Extrem Haarausfall, taubheitsgefühl im Bein, Knoten in der Brust,Akne usw..Bei jedem Frauenarzt-besuch wollte ich mir diese wieder ziehen lassen und bekam die Antwort, wir warten noch mal ab,kann ja nicht von der Spirale sein. Alles möglich nach einer Schwangerschaft. Natürlich glaubt man ja seinem Arzt.
Im April 2016 war ich dann bei seiner Urlaubsvertretung. Kurze Schilderung meinerseits und Sie ertastete gleich wieder Schwellungen in der Brust. Keine zwei Minuten später hatte Sie mir das „Ding“ gezogen!Ich war sehr erleichtert. Allerdings fingen jetzt die Probleme erst richtig an. Drei Wochen starke Abbruchblutungen. Pfingsten das erste mal nachts aufgewacht mit Herzrasen, Panikattacke. Immer wieder ganz plötzlich auftretende Schwindel-anfälle,Übelkeit, Kreislaufkollaps, wieder Haarausfall,Sehstörungen, Gedächnisprobleme. Es ist mir teilweise nicht möglich normal meiner Arbeit nachzugehen. Auch die ständige Angst, gleich ist wieder etwas oder ich Fall um, wenn ich mit meiner Tochter alleine bin, machen die Situation unerträglich. Mein Hausarzt kann es sich nicht erklären. War auch schon im Krankenhaus und hatte vor Ort Anfall mit Übelkeit, Herzrasen, Schwindel. Lippe hing wie beim Schlaganfall. Kopf mrt, ekg, eeg, Blutdruck, Margen und Darm Spiegelung alles ok. Ich bin mir ziemlich sicher daß es etwas mit den Hormonen und Auswirkung der Spirale sein muss. Mein TSH Wert ist aber in Ordnung und dann kann es für die Ärzte ja nicht daher kommen. Können die Nebenwirkungen auch nach der Entnahme bestehen bleiben?
liebe Nancy,
Manche Frauen erholen sich nur sehr langsam. Meistens bestehen zahlreiche Mangelzustände bei Vitaminen, Spurenelementen und Mineralstoffen. Bitte unbedingt zu einem Arzt für Naturheilkunde gehen, um das abklären zu lassen. Auch die Pflanzenheilkunde und TCM können helfen. Alles Gute!
Hallo, ich bin 34 und habe mir die Mirena vor gut einem Jahr nach der Geburt unseres 2. Kindes legen lassen. Seitdem ging es mir nie 100%gut-ständig hat mich meine Übelkeit aus der Schwangerschaft wieder eingeholt. Meine Periode hatte ich im 2 Wochen Rhythmus, nun plötzlich mal nach 6 Wochen.
Die Übelkeit war nun wieder so schlimm, dass ich mich zum Arzt begeben habe, nach einigen Tests und laboruntersuchungen der Schock, dass sowohl mein Gamma GT Wert als auch mein bili-Wert zu hoch ist. Bisher war ich kerngesund, treibe Sport und ernähre mich ausgewogen…
Mein Gefühl sagt mir, dass auch diese negative Veränderung Resultat der Spirale ist. Diesen Zusammenhang stellt natürlich kein Arzt her, aber ich habe für mich beschlossen, dass „das ding“ raus muss-ich möchte endlich wieder ich sein…
Ja, unbedingt!
Hallo ich habe auch mal eine Frage ich bin 36 und habe mir die mirena am 25.6.16 legen lassen.habe seid dem fast täglich Kopfschmerzen,kann schlecht schlafen,kleine Pickel,bin unruhig,hitzewallungen,gereizt und ich erkenne mich selbst nicht wieder,und so einige Kleinigkeiten die oben genannt wurden.nun bin ich verunsichert ob ich mir die spirale ziehen lassen sollte.was würden sie raten?
Mir ist oft schwindelig,Übelkeit und das Gefühl schwanger zu sein kommen dazu. Jetzt mal richtig geschrieben. Bitte um Antwort und bedanke mich schon mal ganz lieb.
Liebe Trulla,
genau das würde ich Ihnen raten.
Hallo ich bin 20 und ich hab auch die Mirena und hab sie schon 3Jahre. Ich hab in dem letzten Jahr richtig Probleme mit der Spirale Eierstock Entzündung,eine Gebärmutter Entzündung und kleinere Probleme. Leider wurde mir auch gesagt das es die Ultimative Verhütung sei jetzt hab ich Angst keine Kinder mehr zu bekommen und möchte so schnell wie möglich eine andere Verhütung!
Würde ich auch unbeidngt empfehlen!
Ich habe die 3.Mirena und möchte sie entfernen lassen. Ich bin fast 42. Neben Hashimoto bemerke ich zunehmend Antriebslosigkeit , depressive Verstimmungen, Zunahme der Migräne ,Libidoverlust u.a. Meine Ärztin will nichts davon hören. Sie prophezeit mir starke Blutungen.Meine Beschwerden würden sich nicht bessern. Ich bin verunsichert. Hab ich vielleicht schon die Wechseljahre? Bin ratlos,
Natürlich verschwinden die Nebenwirkungen, wenn du keine Hormonspirale mehr hast. Womöglich kann es etwas dauern, weil auch Vitamin- und Mineralmängel behoben werden müssen. Viele Frauen berichten, dass die Einstellung der Schilddrüsenmedikamente unter der Hormonspirale unmöglich war.
Die Hormonspirale verursacht einen Progesteronmangel, was sich ähnlich wie Wechseljahre anfühlen kann.
Hallo, mir wurde sie gerade empfehlen, weil ich einen sehr starken Eisenmangel habe und eine extrem starke monatsblutung nach drei Kindern und diese ist immer begleitet von schmerzen.
Es gibt angeblich kaum eine Alternative dazu. Die Pille möchte ich nicht nehmen und dauerhaft eisenpraperate lösen die Ursache nicht
Mit krauterblut und entsprechender Ernährung konnte ich meinen Eisenspiegel bis jetzt nicht verbessern
Liebe Jasmin,
es gibt durchaus Frauen, die mit der Hormonspirale zufrieden sind. Alternativ könnten Sie es mit Pflanzenheilmitteln, TCM oder Homöopathie versuchen.
Es wäre gut, wenn Sie der Ursache für Ihre verstärkte Monatsblutung auf die Spur kämen. Oft liegt dieser ein Progesteronmangel zugrunde. Den würden Sie mit der Hormonspirale nur noch verschlimmern.
Viele Frauen berichten von vermindertn Schmerzen bei der Blutung, wenn sie eine Menstruationstasse benutzen.
Was das Eisen betrifft: Mit Kräuterblut kann man einen Mangel schlecht beheben. Da sollte ein hochdosiertes Präparat her oder Eiseninfusionen.
Sehr geehrte Frau Gerhard,
ich, 38 Jahre, trage seit 2,5 Jahren die MIRENA Spirale, obwohl ich mich lange gegen eine hormonelle Verhütung gesträubt hatte. Jedoch war die Regelblutung nach der Entbindung meines Kindes immer sehr stark und unter dem PMS litt ich sehr. Diesbezgl. kann ich positiv von der Spirale berichten, denn diese Beschwerden haben sich eingestellt.
Weniger gut war die schnelle Gewichtszunahme von 15 Kg!, seit ca. 1 Jahr depressive ´Verstimmungen, schnell erschöpft, freudlos.´ Seit einem halben Jahr Schlafstörungen und schnell fettende Haare. Ich habe schon sehr lange und somit vor Nutzung der Spirale mit einer Angsterkrankung zu tun. Ich kenne mich dieser allerdings sehr gut aus und kann daher behaupten, dass ich trotz dieser Störung kraftvoll und lebensfroh war.
Meine Frage an Sie: können die Hormone vorhandene Erkrankungen verstärken?
Welche pflanzlichen Mittel können Sie zur Linderung des PMS empfehlen?
Ich bedanke mich recht herzlich für Ihre Antwort und sende freundliche Grüße!
Liebe Silvia,
Wenn Sie ohne Spirale wieder PMS bekämen, kann ein standardisierter Mönchspfefferextrakt helfen, außerdem verschiedene Nahrungsergänzungsmittel, die die Progesteronproduktion ankurbeln, besonders Magnesium, B-Vitamine. Omega-3-Fettsäuren, wie bei Dysmenorrhö beschrieben. Alles Gute!
Mir geht es genauso.Habe seid 11 Jahren Angst und Panikstörung.Die ich aber gut im Griff hatte.Habe seid einem Jahr die Mirena und fühle mich einfach nicht mehr wohl.Es kommen erneut Panikattacken und Angstgefühle hoch .Ich bin am überlegen,mir die Spirale entfernen zu lassen.Habe auch ständig Unterleibsschmerzen und Brustspannen.Und beim GV auch Schmerzen :( Ich bin nicht mehr ich.
Liebe Jeanette,
es ist zwar unwahrscheinlich, dass du mein Kommentar lesen wirst, vllt. nützt es den anderen Leserinnen etwas. Anfang Nov. habe ich mir die Spirale problemlos ziehen lassen. Und was soll ich sagen: meine Stimmung hat sich in kurzer Zeit wieder erholt und ich fühle mich wieder im Leben!:-) Und die Kilos purzeln auch schon wieder!!
Hallo,
ich bin 41 und habe mir nach 5 Jahren nach der Geburt meines dritten Kindes aufgrund eines Verdachts einer Endometriose die Mirena einlegen lassen.
Die Schmerzen die ich hatte sind weg,
was hinzu kam sind die 6 Kilo zuviel,dann seit einem Jahr
regelmäßige Eierstockszysten und immer wieder schwankende Gereiztheit.
Meine FA hat die Gewichtszunahme durch die Mirena stark abgetan, übrigens auch die zweite Frauenärztin.
Vor zwei Monaten habe ich mir ernsthaft wegen der Gewichtszunahme und den Eierstockszysten überlegt, die Mirena entfernen zu lassen.
Ich kann mich leider wegen der Angst vor den Schmerzen einer Endometriose nicht entscheiden, wobei die Eierstockszysten sind auch nicht schmerz- und symptomfrei.
Das einzige gute bei der Mirena ist, ist es das ich keine Blutungen mehr habe.
Liebe Deniz,
Sowohl die Gewichtszunahme als auch die Eierstockzysten können mit der Mirena zusammenhängen. Leider gibt es kein Medikament ohne Nebenwirkungen. Sprechen Sie noch mal mit Ihrem Arzt, welche alternative Verhütungsmethode er Ihnen empfehlen kann. Alles Gute!
Hallo ich habe auch die Mirena Hormonspirale und hatte seit dem Einsetzten bei jedem Zyklus eine Zyste! Auch ich wurde als überempfindlich von meinem FA abgetan. „Eine Zyste tut nicht weh“ hat er immer gesagt! Bei mir aber leider schon! Das das eine Nebenwirkung der Spirale ist hat er natürlich auch nicht zugegeben! Erst ein Arzt im KH hat mich darauf aufmerksam gemacht, das es sehr wohl von der Spirale ist!
Habe mich jetzt auch auf eine Hormnonfreieverhütung entschieden!
Liebe Frau Gerhard,
Ich bin 47 und trage die Milena seit fast 4 Jahren. Seit ungefähr 2 Jahren kann ich schlecht schlafen, fühle mich meistens müde und habe manchmal Palpitationen. Ich habe seit ich denken kann eine Arhythmie, und ein Kardiologe hat vor 5 Jahren bestätigt, das für mich normal ist. Da beide Eltern hohen Blutdruck haben, war ich beim meiner Ärztin, die mich zum EKG geschickt hat. Dieses zeigte extra Schläge und ich wurde zum Kardiologen überwiesen. Das Langezeit EKG bestätigte diese extra Schläge und auch Ruhephasen von 6 sec während des schlafens. Nun soll ich einen Schrittmacher bekommen. Ich wurde auch gefragt, was sich zwischen dem letzten und jetzigem EKG ereignet hat und ich konnte kein Ereignis festmachen. Nun ist mir aber eingefallen, dass der Unterschied die Mirena ist, die ich damals noch nicht trug. Bevor ich mir den Schrittmacher einsetzen lasse, möchte ich mir die Milena entfernen lassen und sehen, ob ich mich besser fühlen werde und sich mein Herzrhythmus wieder normalisiert. Ich habe ansonsten keine anderen Symptome. Denken Sie, dass das Hormon in Mirena diesen Einfluss haben koennte? Vielen Dank im Voraus, Ihre
Liebe Lurchi,
das ist durchaus denkbar. Der bei Ihnen bestehende Progesteronmangel kann dann vielleicht mit ganz geringen Mengen bioidentischem Progesteron kompensiert und Ihre Herzbeschwerden gebessert werden. Unbedingt ab sofort B-Vitamine, Omega-3-Fettsäuren und Magnesium nehmen, eventuell als Magnesium Oil. Alles Gute!