Fast jede Frau leidet irgendwann einmal unter einer Scheideninfektion. Juckreiz, Ausfluss, Brennen und Schmerzen sind oft die typischen Anzeichen. Und viele Frauen schlagen sich immer wieder mit diesen quälenden Symptomen herum. Deshalb wurde ich von Frau Martina Seifen-Mahmoud für die Zeitschrift BIO zu dieser Erkrankung interviewed.Hier finden Sie das Interview mit einigen Ergänzungen und den Themen: Ursachen von Scheideninfektionen, Vorsorgemaßnahmen und Hilfen. In einem zweiten Artikel werde ich auf bestimmte Lebenslagen eingehen: Schwangerschaft, Stillzeit, Pille und die Probleme in den Wechseljahren.
Ursachen von Scheideninfektionen
Gibt es einen Zusammenhang zwischen Sommer, Sonne, Badefreuden und Scheideninfektion?
Ja, den gibt es. Viele Haut- und Schleimhautbewohner lieben eine feucht-warme Umgebung. Synthetikunterwäsche, String-Tangas und hautenge Stretch-Jeans sorgen für dieses Hautklima, bei dem man im Sommer noch leichter ins Schwitzen kommt. Eine erhöhte Ansteckungsgefahr droht außerdem durch Schwimmbäder, nasse Badesachen und gemeinsam genutzte, feuchte Handtücher.
Im Urlaub kann die zu intensive Sonneneinstrahlung das Immunsystem schwächen. Auch ungewohnte Speisen oder ein Zuviel an bestimmten Nahrungsmitteln oder Alkohol belasten den Organismus vermehrt. Last but not least ist für viele im Urlaub endlich mal Zeit für häufigen Sex, der die Scheidenschleimhaut und das Scheidenmilieu verändert.
Was in der Scheidenhöhle wohnt
Warum kann es relativ schnell zu einer Infektion kommen?
In der weiblichen Scheide leben eine Vielzahl von Bakterien und Pilzen in Harmonie zusammen, sofern die Milchsäure produzierenden Döderleinbakterien überwiegen und die möglicherweise krank machenden Keime in Schach halten. Das schaffen sie, indem sie den Säuregrad der Scheide bei einem pH- Wert von etwa 4 halten. Die Milchsäurebakterien sind von den Östrogenen abhängig, deshalb schwankt ihre Zahl und Aktivität im Verlaufe des Zyklus.
Werden diese hilfreichen Bakterien abgetötet, beispielsweise durch Antibiotika oder gechlortes Schwimmbadwasser, dann vermehren sich die schädlichen Keime. Auch durch Reinigungsmittel, hormonelle Veränderungen, Samenflüssigkeit, Blut, kann sich der pH-Wert verändern. Rötung und Schwellung im Intimbereich, untypisch gefärbter oder übel riechender Ausfluss, Juckreiz, Brennen – all dies sind Zeichen einer Infektion.
Bakterien oder Pilze
Scheideninfektionen werden meistens durch Bakterien oder Pilze verursacht – worin liegt der Unterschied?
Pilze und Bakterien haben unterschiedliche Lebensbedingungen. Pilze lieben beispielsweise Zucker. Frauen mit Übergewicht und einer erhöhten Zuckerkonzentration im Gewebe erkranken deshalb häufiger an Pilzinfektionen. Hierbei handelt es sich um Hefepilze, sogen. Candida-Arten. Ganz typisch ist dabei der weiße bröckelige Ausfluss, starker Juckreiz, eine gerötete und geschwollene Schleimhaut. Wenn frau schon „Pilzerfahrung“ hat, kann sie bei den ersten Anzeichen drei Tage lang KadeFungin 3 (Dr. Kade) einführen, das rezeptfrei erhältlich ist und die Pilze abtötet. Anschließend empfiehlt es sich, mit KadeFungin Milchsäurekur den pH- Wert wieder zu stabilisieren. Inzwischen gibt es ein neues Produkt, Multi-Gyn FloraPlus, das durch die Förderung der eigenen Laktobazillen in vielen Fällen die Pilzbesiedelung verhindern oder stoppen kann.
Bei ernsteren Pilzinfektionen und geschwächtem Immunsystem kann es sein, dass die Pilzsporen, die sich tief ins Gewebe eingraben können, von einfachen Anti-Pilzmitteln nicht erreicht werden. Dann sind spezielle, verschreibungspflichtige Mittel nötig, wie bspw. Fluconazol, das Pilze und Sporen abtötet.
Steigt der Scheiden-pH-Wert an, so vermehren sich die krank machenden Bakterien. Sie können aus dem Darm in die Scheide überwandern, bspw. die Colibakterien, oder durch Schmierinfektionen schon bei kleinen Mädchen in die Scheide eingebracht werden, bspw. die Streptokokken. Seltenere Erreger wie Gonokokken oder Chlamydien werden beim Geschlechtsverkehr übertragen. Sie machen aber selten eine starke Scheidenentzündung, sondern viel mehr eine Eileiterentzündung.
Das Hämophilus vaginalis-Bakterium, das heute normalerweise Gardnerella vaginalis genannt wird, liebt basisches Milieu und vermehrt sich besonders auf mangelhaft aufgebauter Scheidenschleimhaut. Diese Infektion kommt häufig nach den Wechseljahren oder unter niedrig dosierten Verhütungs- Pillen vor. Der Ausfluss ist eher klar und dünnflüssig und riecht nach Fisch. Juckreiz kann, muss aber nicht auftreten. Manchmal reicht es dann schon, wenn man mit Vitamin C (Vagi-C, Taurus- Pharma) die Scheide ansäuert. Vitamin C hat auch antioxidative Eigenschaften und ist daher besser als Milchsäure. Unter dem Einfluss des Vitamin Cs kann sich die eigene Scheidenflora in kürzester Zeit wieder regenerieren. Oder Sie verbessern mit Milchsäurebakterien das Scheidenmilieu. Mitunter ist aber eine lokale Hormon- oder sogar Antibiotikatherapie (am besten mit Metronidazol oder Clindamycin) sinnvoller.
Da die unterschiedlichen Infektionsauslöser auch verschiedene Behandlungen brauchen, ist es wichtig, dass man in der Regel eine Scheidenentzündung nicht nach Schema F selber behandelt. Sondern dass zunächst der Frauenarzt die richtige Diagnose stellt.
Trichomonaden
Auch Trichomonaden, also einzellige Geißeltierchen, gelten als Auslöser. Was ist hier zu beachten?
Trichomonaden werden vor allem beim Geschlechtsverkehr übertragen, nur die Hälfte aller Frauen bekommt allerdings Symptome. Wenn bekannt ist, dass der Partner Trichomonaden hat, muss unbedingt mit einem speziellen Antibiotikum behandelt werden. Besonders gefährlich sind sie in der Schwangerschaft, da sie zu einer Frühgeburt führen können. Vor Trichomonaden schützt man sich am besten durch die Benutzung eines Kondoms bei jedem Geschlechtsverkehr.
Risiko: Geschlechtsverkehr
Wie reduziert man beim Geschlechtsverkehr das Risiko für eine Scheideninfektion?
Einen Schutz haben wir gerade schon genannt: das Kondom. Man verhindert damit nicht nur, dass krank machende Bakterien übertragen werden können, sondern gleichzeitig schützt man die Scheide vor der basischen Samenflüssigkeit. Es dauert nämlich bis zu vier Tage nach dem Geschlechtsverkehr, bis sich der normale saure pH- Wert wieder eingestellt hat. Deshalb empfehle ich Frauen, die zu Scheideninfektionen neigen, nach dem Geschlechtsverkehr prophylaktisch ein Scheidenzäpfchen mit biologisch aktiven Milchsäurebakterien einzuführen, bspw. Vagiflor (Chiesi), 4Vag (hypo-a, enthält noch „Futter“ für die Bakterien und Vitamine) oder SymbioVag (SymbioPharm, enthält noch Milchsäure und Inulin, einen Nährstoff für Milchsäurebakterien).
Auch bestimmte Sexualpraktiken erhöhen das Risiko für Infektionen. So zum Beispiel wenn nach dem Analverkehr direkt Vaginalverkehr ausgeführt wird, ohne das Kondom zu wechseln oder sich gründlich zu reinigen. Denn dann können sich die Darmbakterien richtig wohl in der Scheide fühlen.
Psyche schuld?
Wenn Frauen immer wieder unter einer Scheideninfektion leiden – welche Rolle spielt der psychische Aspekt dabei?
Stress und Überlastung beeinträchtigen das Immunsystem und damit auch das Ökosystem unserer Haut und Schleimhäute. Die einen Frauen reagieren auf Stress mit Magen- oder Darmbeschwerden, die anderen mit Asthma oder Neurodermitis und wieder andere mit ständig rezidivierenden Infektionen. Dahinter können Partnerprobleme stecken, Ängste, Erfolgsdruck bei Kinderwunsch usw. Den Einfluss von psychischen Faktoren und Umweltbelastungen auf wiederholte Scheideninfektionen hat meine Kollegin Dr. Ulrike Güdel-Banis in einem gesonderten Artikel dargestellt.
Aber bevor man die Ursache auf die Psyche schiebt, sollte man wirklich eine klare Diagnose stellen. Denn wie oft kommen Frauen in die Sprechstunde und wollen nur wieder „die Zäpfchen gegen meinen Pilz“, die überhaupt keinen Pilz haben. Oft ist die Schleimhaut durch Pilzbehandlungen geschädigt oder es steckt eine Hormonstörung dahinter. Dies alles kann behandelt werden und schon ist die „psychische Ursache“ aus dem Weg geräumt.
Übertriebene Hygiene meiden
Welches sind die häufigsten Fehler bei Hygienemaßnahmen, die immer wieder propagiert werden? Was kann man tun oder sollte man möglichst unterlassen?
Der häufigste Fehler ist sicher, dass man „untenrum“ besonders „rein“ sein und gut riechen will. Leider wird viel zu häufig, zu intensiv und mit zu vielen Waschmitteln und Deos gearbeitet. Das reizt die Haut, tötet die guten Hautbakterien ab und erleichtert den krank machenden Keimen, die beispielsweise aus dem Darm kommen, den Eintritt in die Scheide. Ganz wichtig: Der Intimbereich sollte immer von vorne nach hinten, also vom Scheidenausgang zum After gereinigt werden.
Man nimmt dafür am besten Einmalwaschlappen oder solche aus Baumwolle, die man nur einmal benutzt und dann bei mindestens 60 Grad wäscht. Benutzen Sie ein- zweimal am Tag eine Waschlotion mit einem pH-Wert unter 7, bspw. Deumavan sensitiv (Kaymogyn). Pflegende Salben, wie Deumavan Salbe (Kaymogyn) oder Asche Basis Creme (Chiesi) sind unbedingt nach dem Waschen zu empfehlen, da sie die Haut glätten, vor Austrocknung schützen, Beschädigungen verhindern und weniger Darmbakterien auf der Haut verbleiben.
Verzichten sollte man auf Scheidenduschen, die nur die normale Scheidenflora durcheinander bringen. Die Scheide kann sich selber reinigen. Zurückhaltung ist auch geboten bei der Benutzung von duftenden Feuchttüchern. Sie reizen unter Umständen die Haut und können allergische Reaktionen auslösen.
Welche Vorteile hat ein Bidet?
Wenn man richtig herum darauf sitzt, wird das Genitale von vorne nach hinten abgespült und man schmiert nicht mit einem Waschlappen in alle Richtungen. Auch kann man die Temperatur regeln und eine Art Kneippkur für den Unterleib machen, indem man zwischen warm und kalt wechselt. Manche haben einen integrierten Fön, so dass die Haut besonders schonend getrocknet wird.
Welche Maßnahmen gelten für den Partner?
Auch der Partner sollte sich vor dem Geschlechtsverkehr das gesamte Genitale waschen und dabei auch die Vorhaut zurückschieben. Anschließend ist gründliches Händewaschen angesagt. Damit reduziert er das Risiko von Scheideninfektionen bei der Partnerin. Leidet die Partnerin unter wiederholten Scheideninfektionen, muss unter Umständen beim Partner mal eine Spermaprobe untersucht werden, denn er kann unter einer Entzündung leiden, ohne es zu merken. Nur ein Abstrich vom Penis reicht normalerweise nicht aus.
Und nicht zu vergessen, das Kondom, das ihn selbst und die Partnerin vor Infektionen schützt. Übrigens gilt dasselbe, wenn frau eine Partnerin hat: durch den Austausch der Scheidensekrete kann sie sich infizieren, und zwar ist das Risiko umso höher, je häufiger die Partnerinnen wechseln.
Tabelle: Intimpflege: was ist richtig, was ist falsch?

Tipps zur Vorbeugung
Wie lässt sich einer Scheideninfektion am besten vorbeugen?
Das fängt im Alltag bei der Kleidung und der Hygiene an. Die Unterwäsche sollte aus atmungsaktivem Material und nach Möglichkeit bei 60 Grad waschbar sein, denn dann gehen auch Pilze kaputt. Tangas sind für anfällige Frauen nichts. Der Slip sollte täglich gewechselt werden, die Kleidung nicht zu eng sein. Superenge Jeans sehen zwar flott aus, wenn man aber den ganzen Tag darin sitzen muss, entsteht ein schlechtes Hautklima. Hat man eine sitzende Tätigkeit, dann ein Kissen oder eine Unterlage wählen, die nicht zum Schwitzen führen.
Piercing und Intimrasuren reizen die Haut, so dass sie besonders sorgfältig mit Pflegecremes nachbehandelt werden muss. Dafür bietet sich Sagella Sensitive Pflege-Balsam an (Rottapharm), in dem zusätzlich ein pflanzlicher Haarwuchshemmer enthalten ist. Über die vernünftige Hygiene hatten wir ja schon gesprochen.
Um Infektionen durch Schwimmbadbesuche vorzubeugen, führt man am besten vor dem Schwimmen einen nicht reizenden Spezialtampon in die Scheide ein, den Symbiofem protect (SymbioPharm). Und wenn man befürchten muss, dass durch Medikamente, wie bspw. Antibiotika oder Nebennierenrindenhormone, die Scheidenflora leiden könnte, führt man prophylaktisch aktive Milchsäurebakterien ein, wie bspw. 4Vag (hypo-a) oder Vagiflor (Chiesi).
Auch nach einer Untersuchung beim Frauenarzt, nach operativen Eingriffen am Muttermund oder einer Ausschabung können die vorsichtshalber benutzt werden. Für Frauen, die besonders nach der Periode oder nach dem Geschlechtsverkehr an Scheidenentzündungen erkranken, sind diese Zäpfchen oder Scheidencremes auch eine große Hilfe.
Wichtig ist, dass nicht nur äußerlich mit Salbe behandelt wird, sondern dass die Zäpfchen tief in die Scheide, am besten abends, eingeführt werden. Außerdem gibt es zahlreiche Feuchtmittel als Vaginalsalben, -gels und -zäpfchen mit unterschiedlichen Inhaltsstoffen, wie Hyaluronsäure, Pflanzenextrakten (Aloe vera, Teebaumöl, Soja, Ringelblumen), die neben der Befeuchtung auch antientzündliche Eigenschaften haben. Sie sind aber wirklich nur zur Prophylaxe und als Gleitmittel geeignet. Informieren Sie sich vorher, ob sie mit Kondomen vereinbar sind.
Naturheilverfahren einsetzen
Welche naturheilkundlichen Maßnahmen empfehlen Sie?
In der Naturheilkunde wird ja weniger ein bestimmter Keim behandelt als das Terrain, der Boden, auf dem sich eine Erkrankung erst ausbilden kann. Deshalb kann man mit homöopathischen Mitteln behandeln, wenn der Ausfluss eine bestimmte Qualität hat, Besonderheiten bei der Monatsblutung bestehen und gleichzeitig typische Gemütssymptome auftreten.
Nur ein Beispiel: Calcium carbonicum, wenn die Patientin unter einem wund machenden milchigen Ausfluss leidet, die Blutungen zu stark und zu lang sind und sie ewig fröstelt. Homöopathische Komplexmittel können dann verschiedene Arten von Ausfluss abdecken. Mehr dazu finden Sie in meinem Frauengesundheitsbuch.
Oder man versucht es mit den Schüßlersalzen, bspw. Natrium chloratum D6 (Nr. 8) bei wässrig-klaren, wund machenden Absonderungen oder Natrium phosphoricum D6 (Nr. 9) bei sauer-käsigem Ausfluss. Auch Pflanzenmittel aus Sonnenhut, Lavendel oder der Kapuzinerkresse können helfen, die in Form von CERES Urtinkturen (Alcea) den Körper und die Seele bei der Selbstheilung unterstützen. Am besten wendet man sich an eine naturheilkundlich geschulte Therapeutin.
Aber Achtung: Wie größere Studien gezeigt haben, hilft bei immer wiederkehrenden Pilzinfektionen oft der wiederholte Einsatz eines bestimmten Anti-Pilzmittels besser als die Homöopathie, wie ich in einem anderen Artikel schon ausgeführt habe.
Ernährungsumstellung hilft
Kann sich frau auch durch die richtige Ernährung vor Scheideninfektionen mit Pilzen schützen?
Immer wieder tauchen neue Pilzdiäten auf. Letzten Endes wird man sein Immunsystem am besten stärken, wenn man wenig Industriezucker und Auszugsmehle zu sich nimmt, dafür reichlich Obst, Salat, Gemüse und Vollkornprodukte. Auch ein Zuviel an tierischen Nahrungsmitteln sollte vermieden werden, darunter fällt auch der reichliche Konsum von Milch und Käse.
Bei chronischen Pilzinfektionen sollte man auf jeden Fall beim Hausarzt einen Zuckerbelastungstest machen. Auch wenn er unauffällig sein sollte, ist vorübergehend der Konsum von süßem Obst und Kohlenhydraten einzuschränken.
Besteht der Verdacht, dass auch im Darm zu viele Pilze wohnen, was sich durch Blähungen und Durchfall bemerkbar machen kann, so sollte frau mit Ihrem Arzt besprechen, ob eine Stuhluntersuchung nötig ist. Werden darin viele Pilze nachgewiesen, muss der Darm behandelt werden, damit die Pilze nicht die Scheide besiedeln und das Immunsystem weiter schwächen. Frau kann auch auf eigene Faust rechtsdrehende Milchsäure schlucken, bspw. Mykocur (Asconex). Man rührt dreimal täglich 20 Tropfen dieser 20% igen Milchsäure in Wasser oder Tee ein (nicht in Milch!) und trinkt sie über mehrere Wochen regelmäßig. Dadurch wird wieder ein gesunder Darm-pH-Wert eingestellt, das Immunsystem wird aktiviert und der Stoffwechsel entlastet. So stellt sich dann auch wieder eine normale Scheidenflora ein.
Heute wissen wir, dass viele Frauen sogar im Sommer unter einem Vitamin D- Mangel leiden, auch dann droht eine verstärkte Anfälligkeit für Scheideninfektionen. Am besten den Vitamin D- Spiegel messen lassen und Abhilfe schaffen, was übrigens sehr gut mit Vitamin D- Öl über Scheidentampons oder –zäpfchen geht.
Weitere Hilfen
In der Apotheke gibt es Vitamin-C-Tabletten für die Scheide. Was ist davon zu halten?
Diese Tabletten säuern die Scheide an und ermöglichen dadurch den guten Scheidenbakterien bessere Überlebensbedingungen. Vitamin C hat antioxidative und immunmodulatorische Eigenschaften und ist daher mehr als eine Säure. Vitamin -C-Tabletten für die Scheide haben sich als Schutz vor bakteriellen Infektionen besonders in der Schwangerschaft bewährt. Voraussetzung ist natürlich, dass die eigenen Laktobazillen von guter Qualität und in ausreichender Anzahl vorhanden sind. Seit einigen Jahren wissen wir erst, dass vollwertige Laktobazillen Wasserstoffsuperoxid bilden können, das H2O2, und damit die anderen Bakterien in Schach halten. Wenn die Laktobazillen diese Fähigkeit nicht haben, hilft auch das Vitamin C nicht weiter. Übrigens kann man im Labor durch einen Abstrich und eine spezielle Kultur testen lassen, ob die eigenen Milchsäurebakterien Wasserstoffsuperoxid bilden können.
Joghurt für die Scheide?
Eine positive Wirkung sagt man auch so genannten Milchsäure-Gels bei Scheidenpilzinfektionen nach? Mitunter hilft aber auch ganz einfach ein Naturjoghurt, mit dem man die Scheide behandelt. Welche Erfahrungen gibt es?
Die Milchsäure-Gels säuern nur an. Besser sind Milchsäurebakterien(s.o.). Die haben allerdings den Nachteil, dass sie im Kühlschrank aufbewahrt werden sollten. Für Reisen sind die Milchsäuregels deshalb praktischer. Von Naturjoghurt würde ich heute abraten. Diese Laktobazillen gehören nicht zu Vaginalflora! Joghurt hat zwar einen kühlenden Effekt, was manchmal schon hilfreich ist. Das kann aber höchstens mal ein Notbehelf sein, wenn alle Apotheken geschlossen sind.
Impfung gegen Scheideninfektionen
Man hört auch immer mal, dass man sich gegen Scheideninfektionen impfen lassen kann. Was ist davon zu halten?
Das kann eine sehr hilfreiche Sache sein. Es gibt eine spezielle Impfung gegen Candidapilze, aber auch eine zweite, die aus Milchsäurebakterien gemacht wird und das Immunsystem der Scheide verbessert, so dass sie auch anderen Entzündungserregern vorbeugen kann.
Text incl. Bildnutzung mit freundlicher Genehmigung des Bio Ritter Verlags.
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Und welche Erfahrungen haben Sie mit der Scheidenhygiene und Infektionen gemacht? Unten können Sie einen Kommentar hinterlassen!

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Sehr geehrte Frau Gerhard,
ich habe seit einigen Jahren einer „Gardnerella“ Scheidenflora, und immer mal wieder Juckreiz und leicht unangenehmen Geruch.
Ich habe bereits verschiedene Behandlungsmethoden ausprobiert und vermute, dass es nie weg war. Ich nehme nicht die Pille und keine Komdome mit meinem Partner, er hat bei meiner ersten Behandlung mit Antibiotikum (vaginal) auch ein Antibiotikum (oral, 1x) genommen. Auch machen wir während meiner Behandlungen Pausen vom Geschlechtsverkehr. Multigyn, Zäpfchen mit ätherischen Ölen (Thymian, Zimt, Teebaum und Lavendel gemischt mit Traubenkernöl), nur Teebaumöl, Symbiavag, intensive Probiotika mit bestimmten Strängen (l. crispatus, rhamnosus, reuteri) etc. habe ich ausprobiert. Nun bin ich schwanger (7.Monat) und es wurde zudem eine Infektion mit Mycoplasma Hominis (<10000) diagnostiziert. Soll ich nun behandeln, und wie? Ich würde ungern zu Antibiotika greifen, weiss aber nicht ob die Mycoplasmen Infektion behandelt werden müsste. Es gibt so viele Mittel (Melisa Mayorana), Vagi-C, Fluimizin, ich weiß nicht mehr in welcher Kombination ich nun wie fortfahren soll, und auch wie mit dem Sexleben umgehen. Sofern eine Antibiotika Behandlung der Mycoplasmen notwendig sein sollte (wie gesagt mir wäre lieber nicht): Es wurde mit Moxyfloxacin (Antibiotikum) verschrieben und dann von anderer Seite davon abgeraten. evtl. seien Erythromycin oder Azithromycin sinnvoller, was aber zu prüfen wäre.
Liebe Ana,
um Ihr Baby nicht zu gefährden, muss die Mykoplasmeninfektion in der Schwangerschaft behandelt werden. Da wir keine Fernbehandlungen durchführen dürfen, lassen Sie sich bitte von Ihrem Arzt beraten. Alles Gute!
Hallo,
ich weiß nicht genau, wie ich weiter verfahren soll.
Im Dez. 2016 hatte ich eine Blasenentzündung und habe mir mit pflanzlichen Mitteln (Arctuvan, Canephron) gut helfen können. Nach Weihnachten kamen die Beschwerden wieder und ich dachte, dass ich durch meinen Urlaub die Sache vielleicht zu sehr geschludert und zu wenig getrunken habe. Ich habe dann einen Terminam 13.01. bei der Frauenärztin einen Termin bekommen, die mich gründlich untersucht hat und aufgrund der urinprobe eine leichte Erhöhung der Leukozyten festgestellt hat. Sie verschrieb mir ein einmaliges Antibiotikum, welches aber nicht geholfen hat. Da sie meinte, dafür ansonsten nicht zuständig zu sein, ging ich am 16.01. zu meinem Hausarzt, der mir ein Antibiotikum verschrieb, welches ich bis morgen noch nehmen muss.
Nun kam mir der Verdacht, dass es vielleicht keine Blasenentzündung ist, weil der Schmerz eher am Scheideneingang ist und ich im Dezember wegen der Entfernung eines Lipoms einen Tag im Krankenhaus war. Ich dachte, ich hätte mir vielleicht einen Keim eingefangen, und habe mal Canesten Salbe benutzt, die ich noch zu Hause hatte. Ich habe das Gefühl, dass das hilft, aber nach einiger Zeit sich der Schmerz wieder meldet.
Aufgrund des Ärztezuständigkeitschaoses weiß ich nun nicht, was ich machen soll: Selbstbehandlung versuchen oder was sonst und bei wem?
Liebe Barbara,
auf jeden Fall erstmal zurück zur Frauenärztin. Sie sollte entscheiden können, ob die Beschwerden mit der Scheide oder der Blase zu tun haben. Alles Gute!
Sehr geehrte Frau Dr. Gerhard,
da bei mir iRd letzten Tests Chlamydien festgestellt wurden (zum Glück habe ich mich vermutlich vor nicht allzu langer Zeit infiziert), nehme ich momentan für 10 Tage (wenige stehen noch aus) Doxycyclin. Da ich oft nach Antibiotikatherapien einen Scheidenpilz bekommen habe, habe ich mir nun in weiser Voraussicht in der Versandapotheke die KadeFungin Milchsäurekur bestellt. Ich frage mich, ob ich diese schon ab sofort, also vor Ablauf des Antibiotikums präventiv nehmen kann. Oder wäre das ungünstig, da ja quasi an den Geschlechtsorganen durch das Antibiotikum „therapiert“ wird und die Milchsäure da irgendwie interferiert?
Liebe Katja,
Doxycyclin ist ein Antibiotikum, das das Risiko für eine Pilzinfektion nicht erhöht. Lieber die Scheide in Ruhe lasssen!
Hallo,
Ich leide seit Monaten unter Ausfluss und juckreiz. Ich war auch schon bei meiner Frauenärztin da ich Verdacht auf Scheidenpilz hatte doch sie sagte zu mir ich solle Shampoo mit niedrigen Ph wert nehmen… Jetzt ist es mal gut und mal schlecht! So wie heute da ist wieder so ein Tag da habe ich ganz starken Ausfluss und sehr dolles jucken. Ich werde mir auf jeden Fall eine zweite Meinung einholen, weil ich sehr dolle Panik habe das es doch Scheidenpilz sein könnte und ich diesen unbehandelt lasse..
Liebe Lene,
Vor einem Scheidenpilz braucht man keine Panik zu haben, denn die Pilze sind immer da, bei jeder Frau. Sorgen Sie einfach dafür, dass die Pilze sich bei Ihnen nicht zu wohl fühlen, indem Sie sich vernünftig ernähren und den Ratschlägen Ihrer Frauenärztin folgen. Alles Gute!
Hallo,
ich leide mittlerweile seit ca. 2 Jahren an einer Gardnarella Infektion (anfangs zusätzlich Streptokkoken B+ Pilz).
Ich bin mittlerweile bei der vierten Frauenärztin und habe schon unzählige Versuche mit Arilin, Sobelin, Vagi-C sowie danach Aufbaukuren mit Relactagel, Döderleinkapseln, Multi Gyn Gel, Gynophilus und andere hinter mir.
Max. Zwei Monate hält meine Freude, spätestens dann kehrt der sehr übel riechende Ausfluss zurück.
Ich lebe seit 7 Jahren in einer festen Partnerschaft und verhüte nur mit der Pille „Yasminelle“.
Mein Freund war mittlerweile schon bei einem Urologen um sich testen zu lassen.. ihm wurde Prostatasekret abgenommen aber es wurden keine Gardnarellabakterien gefunden…
Ich halte mich jedes Mal an sämtliche Vorgaben, nehme alles so wie es mir von der Ärztin empfohlen wird, benutze keine Duschgels aber der Erfolg bleibt auf lange Sicht bisher leider aus.
Ich habe gerade wieder eine Behandlung mit Sobelin hinter mir und muss jetzt wieder ein Gel und danach Kapseln nehmen… es belastet mich wegen diesem extrem unangenehmen Geruch teilweise schon in der Arbeit & im täglichen Leben allerdings betrifft es mittlerweile auch meine Partnerschaft.. ich bestehe beim Sex auf Kondome, da ich Angst habe mein Freund könnte doch auch betroffen sein und mir immer wieder die Bakterien zurück geben… mein Freund ist schon extrem genervt weil ich jedes mal darauf bestehe obwohl wir früher nur mit der Pille verhütet hatten und ich nie etwas bekam und er sich ja für mich testen lies….
Ich weiß langsam nicht mehr weiter.. hat jemand einen Tipp für mich?
Liebe Mara,
die Yasminelle ist einfach nichts für Sie. Das Östrogen ist so niedrig dosiert, dass viele Frauen dadurch einen Hormonmangel haben und entweder immer wieder Scheidenentzündungen oder auch Blasenentzündungen. Mit Ihrem Freund hat das nichts zu tun! Entweder machen Sie den Versuch mit einer anderen, stärker östrogenhaltigen Pille oder steigen gleich auf NFP um. Wenn Ihr Freund ein verantwortungsvoller Mann ist, wird er sicher gern „mitspielen“.
Vielen Dank für die schnelle Antwort, ich habe meinen Blister noch zu Ende genommen und nun die Pille gewechselt.
Habe auch heute meine vorerst hoffentlich letzte Aufbaukur nach Sobelin hinter mir.
Evtl. mache ich nochmals einen Durchgang mit Gel + Kapseln für weitere drei Wochen… sicher ist sicher.. und dann hoffe ich das die Yasminelle der Übeltäter war und ich endlich nach zwei Jahren wieder beschwerdefrei bin :)
Sie haben mir wieder Hoffnung gegeben, dass ich doch noch eines Tages diese Bakterien wieder los werde.
Vielen Dank & drücken Sie mir die Daumen ;-)
Hallo,
Vielleicht können Sie mir noch einen Tipp geben. Ich bin Mitte 30 und leide seit bald 2 Jahren an einer bakteriellen Vaginose die ich durch gute vegetarische Ernährung und Einnahme von vit.B-Komplex, Zink und Vitamin C soweit im Griff habe dass mein Milieu nur noch nach der Mens oder auch mal nach Sex kippt. Nach der Menses ist es trotz der Menstasse oft so schlimm dass nur 1,5% Wasserstoffperoxyd Spülungen helfen, danach nehme ich Actigel und Döderlein. Sonst nehme ich keinerlei Medikamente und verhüte mit NFP. Haben Sie eine Idee was ich noch ausprobieren könnte?
Auf jeden Fall eine gute Darmflora aufbauen, eventuell Aromatogramm und gezielt Pflanzliche Heilmittel.
Sehr geehrte Frau Prof. Gerhard,
Ich bin 24 Jahre alt, und kämpfe nun seit einem halben Jahr mit einer Dysbalancierten Vaginalflora.
Dadurch dass ich nun einen neuen Partner habe (sind seit ca 8 Monaten zusammen) wollte ich mir die Hormonspirale „Jaydess“ einsetzen lassen. als „Vorbereitung“ darauf habe ich mit der mini Pille Monique Gynial angefangen. nach ca. 1 Monat hat mir meine damalige Frauenärztin dann die Jaydess eingesetzt, und das, obwohl ich ihr damals gesagt habe, dass ich bereits Schmerzen beim Urinieren und einen Verdacht auf eine Zystitis hatte.
Sie hat mir nur gesagt das macht nichts, und hat mir das Antibiotikum Motrim verschrieben.
Da sich meine Symptome stark verschlimmerten (Blut im Harn, starke Schmerzen) bin ich auf Augmentin (Amoxicillin/Clavulansäure) umgestiegen.
Nach 3 Tagen waren die Symptome weg und mir ging es wesentlich besser.
Dann habe ich allerdings einen Scheidenpilz (Candida Albicans) bekommen.
Dieser tritt bei mir öfters auf, speziell im letzten Jahr hatte ich vorhergehend schon 3 Pilzinfektionen.
Habe daraufhin ein systemisches Fluconazol verschrieben bekommen, und meine Ärztin hat mir geraten, die Spirale wieder entnehmen zu lassen, falls die Infektionen wieder vermehrt zurück kehren.
Ich habe mir die Spirale entnehmen lassen, und hatte aber nach der Pilzbehandlung weiterhin rücckehrende Symptome. Ich bin dann ins Krankenhaus gegangen und habe mir dort einen Abstrich machen lassen, da wurde Gardnerella vaginalis festgestellt. habe daraufhin eine Dalacin Vaginalcreme Behandlung verschrieben bekommen. Habe die Behandlung allerdings nach 2 Tagen abgebrochen, da ich mich sehr unwohl damit gefühlt habe. Ich habe dann den Frauenarzt gewechselt, werde nun von einem Spezialisten für Infektiologie in Wien betreut.
Habe immer wieder rückkehrende Symptome gehabt (also brennen, jucken, vermehrten ausfluss), es wurde allerdings nie ein Keim festgestellt.
Jatzt habe ich allerdings vor 3 Wochen die pille danach nehmen müssen, da meinem Freund und mir das Kondom gerissen ist.
Ich habe daraufhin extrem schlecht reagiert mit extremen Schmerzen in beiden Brüsten und allgemein sehr schlechtem Zustand und Bauchschmerzen.
Ich habe einen Hormontest machen lassen, da meine Periode ausgeblieben ist. das Östradiol war um die 800, Progesteron bei 0,12 und HCG negativ.
Bin dann zu meinem Frauenarzt, der hat bei mir eine 3 cm Ovarielle Zyste festgestellt. Er meinte wir sollten die nächste Periode abwarten, um zu sehen, ob die Zyste von alleine weggeht.
In gemeinsamen Konsens haben wir dann besprochen, dass er mir die Kupferspirale einsetzt, und vorher hat er noch einen Abstrich gemacht.
Am nächsten Tag habe ich meine Periode bekommen, allerdings habe ich normalerweise immer Bauchschmerzen bei meiner Periode, das war diesmal garnicht, und die Periode hat auch viel kürzer gedauert (4 Tage).
In der Kultivierung des abstriches, den mein Frauenarzt gemacht hat, wurde nach einer Woche wieder mäßig Gardnerella vaginalis festgestellt.
Inzwischen habe ich auch wieder Symptome also massiven durchsichtigen bid gelben Ausfluss und immer wieder Bauchschmerzen.
Mein Frauenarzt hat mir jetzt 7 Tage Clindamycin 300mg 2xtgl. und darauffolgend prophylaktisch 1×1 fluconazol und 2-4 wochen 1×1 gynophilus vaginalis verschrieben.
nun meine Fragen:
Ich habe mir einiges über Östrogendominanz durchgelesen, könnten die immer wiederkehrenden Infektionen hiermit zu tun haben?
Soll ich nochmals meine Hormonwerte testen lassen? Ich weis garnicht wann ich die testen lassen soll, da mein Zyklus mittlerweile komplett durcheinander gekommen ist. Ich habe gehört eine Progesteronsalbe könnte hier helfen.
Habe mir jetzt Vitamin D Öl gekauft, da mein Vitamin D auch zu niedrig ist, kann es sein dass die immer wiederkehrenden Infekte auch mit einem Vitamin D Mangel zu tun haben?
Was kann ich noch prophylaktisch tun, um eine wiederkehrende Infektion zu verhindern?
Gibt es natürliche Methoden, um den Östrogenspiegel zu senken?
Habe mir auch um meine Darmflora nicht komplett kaputt zu machen diese Trinkbeutel mit natürlichen Darmkeimen von Omni Biotic gekauft, diese interferieren nicht mit der Therapie oder?
Vielen Dank,
S.P.
Liebe Sophie,
das ist ja mal wieder eine typische unendliche Geschichte! Omnibiotic ist schon mal prima. Wiederkehrende Infektionen können mit der Spirale zusammenhängen, auch mit Vitamin D-Mangel, mit gestörter Darmflora, mit Stress, mangelhafter Ernährung usw. Offenbar haben Sie keinen regelmäßigen Eisprung und deshalb eine relative Östrogendominanz. Wieder normalisieren kann man das mit ballaststoffreicher Ernährung, keine tierischen Produkte, kein Fastfood, reichlich Bewegung, und Stressreduktion. Das Immunsystem stärken mit gesunden Nahrungsergänzungen, wie ich sie im Weihnachtsartikel vorgeschlagen habe. Alles Gute!
Liebe Prof.Gerhard,
seit einigen Wochen habe ich in der Scheide an der linken Seite starke Schmerzen.
Ein Frauenarzt hat unter Mikroskop Escherichia coli festgestellt und mir 2 Zäpfchen mit Metronidazol verchrieben. Diese haben nicht geholfen.
Auf Nachfrage habe ich erfahren, dass er den vaginalen Abstrich nicht ins Labor geschickt hat. Ist es bei vaginalen Schmerzen nicht üblich, eine Bakterienkultur mit Antibiogramm anfertigen zu lassen?
Noch eine Frage: letztes Jahr hatte ich links eine Bartholinitis. Die habe ich erfolgreich mit ätherischen Ölen (mit Olivenöl gemischt, Tampons damit getränkt und Tag und Nacht getragen) behandelt.
Ich habe aktuell die gleichen Schmerzen, die linke Drüse ist allerdings diesmal nicht geschwollen. Nur ist der Bereich außen und innen druckempfindlich. Der Schmerz strahl von einem Punkt links aus.
Mein Hausarzt meinte, es könnte sich um eine Entzündung des Drüseneingangs handeln. Was meinen Sie dazu? Der Frauenarzt hat über diese Hypothese nur gelacht. Ich habe wenig Vertrauen zu ihm, weil er auch behauptete, Milchsäurebakterien nützen nach einer Behandlung mit Antibiotika nichts. Ich führe trotzdem jeden Abend ein Zäpfchen mit Milchsäure und 1 anderes mit Milchsäurebakterien ein.
Morgen habe ich einen Termin mit einem naturheilkundlich arbeitenden Frauenarzt.
Ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn Sie mir ihre Meinung dazu schreiben könnten. Muss der vaginale Abstrich für eine Bakterienkultur ins Labor, damit ein Antibiogramm hergestellt werden kann? Soll man jetzt lieber mit ätherischen Ölen behandeln, wenn eine bakterielle Vaginose tatsächlich vorhanden sein soll? Könnte es sich tatsächlich um eine Entzündung des Drüseneingangs handeln? In diesem Fall: welche Behandlung wäre ist angebracht?
Ich muss noch erwähnen, dass ich seit einigen Monaten an Scheidentrockenheit leide, seit August deshalb Ovestin Creme abends einführe (zuerst täglich 3 Wochen lang, danach 2 Mal/Woche), die letzten Wochen die Estriolcreme aber höchstens 1 Mal pro Woche eingeführt habe, weil ich es immer wieder vergessen habe. Seit 4 Tagen führe ich sie wieder täglich (abends) ein.
Liebe Framboise,
der vaginale Abstrich muss nicht jedes Mal ins Labor, weil man viele Diagnosen auch als Frauenarzt selber mit dem Mikroskop stellen kann. Der neue Frauenarzt wird Ihnen sicher besser helfen können. Alles Gute!
Lieber Prof.Gerhard,
vielen Dank! Der neue FA konnte unter Mikroskop keine Bakterien erkennen, außer Laktobazillen, was nicht erstaunlich ist, da ich seit 3-4 Abend Milchsäurebakterien vaginal einführe. Er hat den Abstrich ins Labor geschickt. In der Scheide sei keine Rötung, Entzündung sichtbar, er habe keine Ahnung, woher diese Schmerzen kommen.
Ich glaube, ich werde diese Zäpfchen mit ätherischen Ölen gegen Kolibakterien der OK Apotheke in Karlsruhe bestellen und hoffen, dass sie helfen werden. Wenn der Fa Kolibakterien festgestellt haben und ich nach wie vor die gleichen Schmerzen haben, ist die Infektion mit diesen Bakterien wahrscheinlich noch da.
Kann eine Infektion des Eileiters solche linksseitige Schmerzen verursachen?
LG Framboise
Das müssen Sie bitte Ihren Frauenarzt fragen. Der kann bei der gynäkologischen Untersuchung entscheiden, ob die Schmerzen was mit dem Eileiter zu tun haben könnten.
Sehr geehrte Frau Prof.Dr. Gerhard,
Ich móchte auch gerne Ihre Meinung kennen. Ich bin 25 und leide glaug ich seit 15 Jahre auf einen Scheiden Ausfluss… Meine Frauenärztin hat mir schon verschiedene Zäpchen etc vorgeschrieben, aber es hilft nichts. Mal ist es besser und mal schlimmer. Es riecht vor allem sehr unangenehm und intensiv. Ich habe jetzt auch oft nachblutungen nach Scheiden kappseln oder nach Sex. Auch beim Frauenarzt beim Abstrich fange ich zum bluten an. Ich hatte jetzt halbes Jahr IIID Ergebnisse. Jetzt ist es von selbst auf II gegangen. Ich habe vor halben Jahr Pille abgesetzt. Sollte ich die wieder einnehmen? Mein Regel dauert um die 10Tage in letzte Zeit. Ich wurde vor einem Monat am Mandeln operiert und hatte 3x heuer schon Angina. Ich glaube es hängt alles zusammen. Ich móchte auf fragen wie man am besten unterwäsche Wäscht? Ich trage nur 100% Baumwolle. Danke für Ihre Antwort
Liebe Anna Maria,
Manche Frauen haben seit der ersten Periode mit Ausfluss zu tun. Am besten suchen Sie sich einen Therapeuten, der mit Konstitutionsmittel-Homöopathie behandelt, denn diese Unterleibschwäche drückt sich auch in der Blutungssstörung aus. Baumwollunterwäsche bei 60 Grad waschen, noch heißer ist nicht nötig. Wenn Sie eine sichere Methode zur Verhütung anwenden, würde ich von der Pille abraten und lieber versuchen, Ihre Gesundheit zu stabilisieren. Alles Gute!
Hallo Frau Prof. Gerhard,
Im September diesen Jahres machte meine Frauenärztin einen Abstrich, da ich seit Juli ein immer wieder kehrendes Brennen in der Scheide hatte. Es wurden escherichia coli -Bakterien festgestellt, worauf ich das Antibiotikum Cefpodoxim erhielt- Wirkung gleich null. Inzwischen „doktore“ ich selbst- Milchsäurezäpfchen (Döderlein und Lactofem), außerdem noch Gynoflor für 10 Tage von der FÄ. Octenisept habe ich gesprüht, MultiGyn probiert (das brennt wahnsinnig), Homöopathie … Nix schlägt an! Ich habe im vergangenen Jahr insgesamt 6 mal Antibiotika geschluckt, davon halt 1x vom FA verordnet, der Rest vom HNO-Arzt, da ich eine chronische Sinusitis habe. Im Juni diesen Jahres habe ich mich auf meine Nebenhöhlen operieren lassen- ich kann zwar wieder ohne Nasenspray durchatmen, ansonsten immer wieder Schnupfen mit Entzündung der Nasennebenhöhlen… Außerdem nehme ich seit Oktober SymbioFlor 1, demnächst weiter mit der 2. tja, seitdem hatte ich drei Pilzinfektionen und nun die Bakterien, welche ich nicht mehr loswerde. Was kann ich tun? Erneutes Antibiotikum? Seit kurzem habe ich auch noch einige entzündete Drüsen/Zysten an der Scheide und kann kaum Sitzen- dagegen mache ich derzeit Sitzbäder mit Eichenrinde. Ich dachte evtl an Aromatherapie- aber meine FA verdreht da nur die Augen…. Wieder Antibiotikum schadet doch sicher mehr?! Ich hoffe auf ihre Hilfe! Danke!
Liebe Balduine,
Da bekommt man mal wieder sehr schön demonstriert, wie die Schleimhäute von Nasennebenhöhlen, Darm und Scheide zusammengehören! Aromatogramm und dann Aromatherapie wäre doch eine gute Lösung. Allerdings sind wir damit der Ursache kein Stück näher gekommen, oder? Mal an Umweltfaktoren (auch Schimmelpilze in Wohnung oder Arbeitsplatz), Bettplatzbelastung, Elektrosmog, Stress und Psyche denken. Alles Gute und viel Erfolg bei der kriminalistischen Tätigkeit
Guten Tag Frau Dr. Prof. Gerhard!
Ich habe einige Fragen bezogen auf flora wieder aufbauende Medikamente.
Kann ich ‚Vagi C‘ auch nach einer ueberstandenen Pilzinfektion verwenden? Ich bin sehr verunsichert, denn in der Packungsbeilage steht, Zitat: „Nach Normalisierung der Vaginalflora durch das Präparat kommt es in einigen Fällen zu einer stärkeren Vermehrung der Hefen, und dies kann dann zu einer spürbaren (symptomatischen) Pilzinfektion mit entsprechenden Beschwerden führen.“ Zitat Ende. kann ich das Medikament bedenkenlos verwenden ohne eine moegliche neue Pilzinfektion zu riskieren Denn genau das Gegenteil will ich ja erreichen. ich litt sehr oft an Vaginalmykosen und erhalte derzeit eine Erhaltungstherapie mit Fluconacol. ich will aber natuerlich meine Flora zuseatzlich aufbauen.
Ausserdem moechte ich gerne das Aromatogram fuer Bakterien machen lassen ( habe chronische Probleme mit pathogenen Bakterien in der Scheide). Wo kann ich dieses Aromatogram beziehen?
Meine letze Frage bezieht sich auf „MultiGyn actigel“. Wirkt es nur gegen Bakterien oder hat es auch eine hemmende Wirkung auf Hefen? Leider finde ich im Internet nichts dazu.
Vielen Dank fuer Ihre Muehe im Vorraus!
Mit ganz lieben, freundlichen Gruessen,
Jana
Liebe Jana,
bei Vagi C sollten Sie dem Beipackzettel vertrauen und es lassen. Ein Aromatogramm wird bspw. in der Eisbärapotheke in Karlsruhe gemacht. Multigyn Floraplus ist als Schutz vor Pilzen und Hefen gedacht, nicht das Actigel. Viele Grüße
Sehr geehrte Frau Doktor, vielen Dank für Ihre Antwort! Ich habe noch eine Frage die mich beunruhigt. Vor starken zwei Wochen habe ich die Pille (Femikadin) abgesetzt um meine Ständigen Probleme mit Pilzinfektionen zu reduzieren. Seit ein paar Tagen habe ich Unterbauch schmerzen von denen ich merke dass sie von den Geschlechtsorganen kommen, ähnlich wie damals vom Eisprung oder meinen Zysten. als Frau fühle ich dass es aus der Richtung kommt. Außerdem habe ich Schmerzen in den Brustwarzen. Gibt es einen Zusammenhang von Absetzen der Pille und diesen Beschwerden?
Mit ganz Freundlichen Grüßen,
Jana
PS. ich bin sehr froh und dankbar darüber dass Sie mit ihrer tollen Internet Seite einem Mit Rat und Tat zur Seite stehen!
Liebe Jana,
Sie haben ja schon selber die Diagnose gestellt! Endlich fühlen Sie mal wieder, dass sich was mit den eigenen Hormonen tut und dass Ihre Eierstöcke wieder zum Eisprung bereit sind. Nichts Gefährliches, ganz normal! Viele Grüße