kalte Füße

Überall wo eine elektrische Wechselspannung vorhanden ist, treten auch elektrische Wechselfelder (z.B. 50 Hz) auf. Deshalb strahlen die in Wänden, Decken und Böden verlegten elektrischen Leitungen elektrische Wechselfelder ab. So kann es vorkommen, dass die in der Baubiologie als unauffällig bezeichneten Werte um das mehr als tausendfache überschritten werden. Die Messungen können von geobiologischen bzw. baubiologischen Beratern mit speziellen Geräten durchgeführt werden.

Durch entsprechende Verwendung von Abschirmmaterialien wie: elektrisch leitfähigen Dispersionsfarben, Tapeten, Vliesen oder metallischen Abschirmgeweben, die von einem Elektroinstallateur fachgerecht geerdet werden, lassen sich die Werte der elektrischen Wechselfelder drastisch verringern.

So gibt es „Verbrummte Wände“ in zahlreichen alten Häusern. Eine an Spannung angeschlossene elektrische Leitung mit brüchig gewordener Isolation, koppelt das elektrische Wechselfeld an eine in der Wand befindliche Putzarmierung an. Die ganze Wand strahlt dann ein großes elektrisches Wechselfeld ab. Der Elektrofachmann kann feststellen, ob die Leitungen aus Sicherheitsgründen erneuert werden müssen. Ist dies nicht der Fall, so lässt sich durch Erdung der Putzarmierung das Feld zur Erde ableiten. Die Wand ist dann nicht mehr „verbrummt“.

Netzfreischalter mit VDE-Kennzeichen

Netzfreischalter mit VDE-Kennzeichen

In manchen Fällen sind Netzfreischalter, auch Netzabkoppler genannt, zu empfehlen. Dies muss aber von Fall zu Fall von einem geobiologischen bzw. baubiologischen Berater mit entsprechenden Messgeräten festgestellt werden. Falls kein Verbraucher, z.B. eine Lampe, angeschlossen ist, schalten die Netzfreischalter die Spannung nach dem Leitungsschutzschalter im Verteilerkasten von der Leitung ab und machen sie somit spannungsfrei. Es liegt dann nur noch eine Überwachungsspannung an. Wird ein Verbraucher (z.B. Lampe) zugeschaltet, so wird wieder automatisch die Netzspannung zugeschaltet. Netzfreischalter eignen sich besonders für Schlafräume. Sie dürfen nur vom Elektrofachmann eingebaut werden.

Voltsensor zur Prüfung, ob Lampe richtig herum eingesteckt ist.

Voltsensor zur Prüfung, ob Lampe richtig herum eingesteckt ist.

Tischlampen werden meistens mit einem einpoligen Schnurschalter ein- und ausgeschaltet. Wird der Spannung führende Außenleiter geschaltet, so liegt nach dem ausgeschalteten Schalter keine Spannung mehr an der Lampe an. Wird jedoch der spannungslose Neutralleiter geschaltet, so geht der Spannung führende Außenleiter bis in die Lampenfassung und über die Glühwendel der Lampe bis zum geöffneten Schalter. Steht eine so falsch angeschlossene Nachttischlampe neben dem Kopf eines Schläfers, braucht er sich nicht zu wundern, dass er am nächsten Morgen einen „Brummschädel“ wegen der hohen elektrischen Feldstärke hat. Die richtige Steckerstellung lässt sich ganz einfach mit einem Voltsensor bzw. Multitester feststellen. Der Stecker kann dann markiert werden. Mit diesem Tester lässt sich auch schnell feststellen, ob alle Steckdosen im Haus den Spannung führenden Außenleiter auf der gleichen Seite, z.B. rechts, haben. Ist dies nicht der Fall, so sollte ein Elektroinstallateur Ordnung schaffen. Darauf zu achten ist vor allem dann wichtig, wenn Tischlampen mobil im Haus eingesetzt werden.

Häufig werden in Betten Heizdecken verwendet. Es bauen sich im Betrieb extrem hohe elektrische und magnetische Wechselfelder auf, weil die Abstände der an Spannung liegenden bzw. vom Strom durchflossenen Heizleiter vom Schlafenden sehr gering sind. Besser ist es, das Bett rechtzeitig vorzuwärmen und anschließend den Stecker der Heizdecke aus der Steckdose zu ziehen. Dr. med. Ernst Hartmann, der Gründer des Forschungskreises für Geobiologie, sagte: „Wer im Bett keine warmen Füße bekommt, hat einen gestörten Schlafplatz.“ Für Wasserbetten gilt ähnliches wie für Heizdecken. Eine Messung der elektrischen und magnetischen Wechselfelder bringt Klarheit über die Höhe der Felder.

Bei der Neuinstallation besonders in einem Haus in Holzbauweise sollten abgeschirmte Leitungen und Abzweigdosen installiert werden. Stegleitung sollte auf keinen Fall verlegt werden. Die einzelnen Leiter sind bei ihr weiter auseinander als bei der üblichen Mantelleitung, deshalb können sich die elektrischen und magnetischen Wechselfelder gut ausbreiten und führen somit zu einer höheren Belastung.

158-5891aus_IMGGünter Engelhardt, Jahrgang 1940, Ing. (grad.) Feinwerktechnik, Direktor a. D. einer Gewerbeschule in Baden-Württemberg. Ist seit 1969 Mitglied und war jahrelang Vorsitzender des gemeinnützigen Vereins „Forschungskreis für Geobiologie Dr. Hartmann e.V.“ Als Referent und Ausbilder wurde er von Dr. med. Ernst Hartmann seit Anfang der siebziger Jahre in Informations-, Einführungs- und Schulungsseminaren eingesetzt. Seit vielen Jahren macht er geo- und elektrobiologische Beratungen und hält öffentliche Vorträge zum Thema Geo- und Elektrobiologie.

Für Fragen: Tel.: 06271/1708, Email: g.engelhardt@web.de

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