Haben Sie auch noch so schöne Silberfüllungen in Ihren Zähnen? Dann muss ich Sie enttäuschen, denn dieses Silber ist zum überwiegenden Teil Quecksilber, ein u.U. tödliches Gift. Es hat leider die Eigenschaft, bei „Mundtemperatur“ zu verdampfen, so dass es über die Atemluft in die Lungen, über das Blut in alle Organe, über die Nase direkt ins Gehirn und über den Mutterkuchen zum Baby gelangen kann.
Wenn Amalgam aus Ihren Zähnen ausgebohrt wird, gilt es als Gift und muss in der Zahnarztpraxis als Gift entsorgt werden. Und solange es in Ihrem Mund ist, soll es keins sein? Während Quecksilber demnächst weltweit in der Industrie und im Handel verboten werden soll, soll ausgerechnet Amalgam, die quantitativ und qualitativ bedeutendste Quecksilber-Exposition für die Allgemeinbevölkerung, von dem Verbot ausgenommen werden. Ganz aktuell wird vom 30.10.-4.11.2011 die 3. internationale Regierungskonferenz zu Quecksilber in Nairobi stattfinden. Sie ist Teil des United Nations Environment Programms (UNEP) und soll eine global rechtlich verbindliche Vereinbarung über Quecksilber ausarbeiten.
Eigene Erfahrungen mit Amalgam bei Frauen mit Kinderwunsch
Amalgam bringt den Zyklus durcheinander und kann eine normale Schwangerschaft verhindern
An dieser Stelle möchte ich Ihnen nur von meinen Erfahrungen und Studien mit Amalgam in der Kinderwunsch-Sprechstunde berichten. Je mehr Amalgamfüllungen eine Patientin hatte, desto größer war ihr Risiko für Zyklusstörungen. Wir konnten die Quecksilberbelastung mit einem besonderen Test im Urin messen und stellten fest, dass der Gelbkörper umso weniger Progesteron bildete, je höher die Quecksilberwerte waren. Prolaktin, ein Hormon der Hirnanhangsdrüse, das den Zyklus stört, wenn es erhöht ist, war umso höher, je mehr Amalgamfüllungen die Frau im Mund hatte. Auch das Risiko von Fehlgeburten nahm mit steigender Quecksilberbelastung und zunehmender Zahl der Amalgamfüllungen zu. Auch Haarausfall und eine Nebennierenrindenschwäche kann mit einer Amalgamvergiftung zusammenhängen.
Aber eine gute Nachricht: Man kann etwas dagegen tun
Wenn man bei den stark mit Quecksilber belasteten Frauen das Amalgam vorsichtig entfernte, anschließend mit besonderen Medikamenten eine Ausleitung des Amalgams vornahm, so besserten sich die Hormonwerte, der Zyklus stabilisierte sich und Schwangerschaften traten von ganz alleine ein. Die Haare auf dem Kopf wuchsen wieder. In nicht so schweren Fällen und bei wenigen Amalgamfüllungen reichte es sogar oft, wenn man mit Zink, Selen, Calcium und einigen Vitaminen die Entgiftung von Quecksilber stimulierte. Aber das kann natürlich keine Dauerlösung sein.
Eine Übersicht über die Forschungsarbeiten, die meine Doktoranden und ich seit den 80-er Jahren bei Frauen mit Amalgam durchgeführt haben, finden Sie hier.
Weitere medizinische Erkenntnisse zu Amalgam
Seitdem gibt es viele neue Erkenntnisse zu den gesundheitlichen Risiken von Amalgam, z. B. bzgl. Alzheimer oder Autismus. In meiner Sprechstunde betreute ich auch Frauen mit der Verdachtsdiagnose Multiple Sklerose (MS). Lag eine Amalgambelastung vor und wurde diese behoben, so war nach einiger Zeit auch von MS nicht mehr die Rede. Dem Umweltmediziner Dr. Joachim Mutter ist es zu verdanken, dass die verheerenden Wirkungen von Amalgam immer wieder zur Sprache kamen und auch in großen medizinischen Zeitschriften publiziert wurden. In diesem Webmagazin gab er ein Interview zur Handy-Nutzung und Elektrosmog. Er machte klar, dass Amalgam ein Störfaktor von vielen für unsere Gesundheit ist, aber einer, der am leichtesten zu vermeiden ist. Deshalb verwundert es immer wieder, warum wir uns dieses Gift noch in die Zähne einbauen lassen. Im Naturheilmagazin finden Sie Einzelheiten zu den möglichen Unverträglichkeits- oder Vergiftungserscheinungen.
Eine Frau, die sich seit Jahren mit der Amalgamproblematik beschäftigt, hat für Sie die politischen Hintergründe zusammengestellt.
Über Amalgam, wissenschaftlicher Erkenntnisstand und politischer Status quo
Regina Nowack
Das hohe Schädigungspotential von Quecksilber – auch in Zahnamalgam – ist in Medizin und Politik seit langem hinreichend bekannt. Zum Schutz von Gesundheit und Umwelt wird Quecksilber in der Industrie und im Handel in Kürze weltweit verboten werden – nicht aber Amalgam. Dessen Einsatz soll sogar noch verstärkt auf die Schwellenländer und die Dritte Welt ausgedehnt werden. Hier kollidieren wie eh und je medizinisches Wissen und politisches Kalkül.
Warum Quecksilber so giftig ist
Quecksilber (Hg) ist das giftigste nichtradioaktive Element [1], weswegen es als Gefahrstoff klassifiziert ist [2]. Die Toxizität von Quecksilber wird bei Anwesenheit anderer Metalle, wie sie in Zahnamalgam enthalten sind (Silber, Zinn, Kupfer), synergistisch noch gesteigert [3 (S. 88 m.w.Nw.)]. Das vom menschlichen Organismus aus Amalgamfüllungen aufgenommene Quecksilber reichert sich in allen Organen an, insbesondere in Gehirn, Nieren und Leber [3 (S. 71)]. Vor allem im Gehirn hat Quecksilber eine extrem lange Halbwertszeit von Jahrzehnten [4, 5, 6].
Die bei weitem größte Hg-Quelle für die Allgemeinbevölkerung sind Amalgamfüllungen [7]. Die Gefährlichkeit des Quecksilbers ist seit dem Altertum bekannt. In Deutschland ist das Amalgamrisiko in Wissenschaft und Politik auf breiter Ebene spätestens seit den eindringlichen Veröffentlichungen von Stock seit den 1920er (!) Jahren bekannt [8]. Seit dieser Zeit hat es zur Schädlichkeit von Amalgam eine Fülle weiterer fundierter Publikationen gegeben [3, 9]. Die vier Organsysteme mit den typischen Beschwerdekomplexen einer amalgaminduzierten Quecksilbervergiftung sind: Immunsystem, Nervensystem, Bewegungsapparat und Allgemeinsymptome.
Grenzwerte für Quecksilber sind für die Gesundheit irrelevant
Für Quecksilber gibt es keinen toxikologischen Wirkungsschwellenwert, unterhalb dessen Gesundheitsschäden mit Sicherheit auszuschließen sind, da die Empfindlichkeit gegenüber Hg und die Möglichkeit für dessen Entgiftung individuell äußerst verschieden sind [10, 11]. Gesundheitsschäden beim Menschen sind bereits bei sehr geringen Quecksilberexpositionen festgestellt worden [3 (S. 115 f. m.w.Nw.), 12]. Es besteht bei Quecksilber also im Gegensatz zu anderen Schwermetallen keine Dosis-Wirkungs-Beziehung. Dennoch hat die Politik (hohe) Grenzwerte für Quecksilber festgesetzt – zum Vorteil der Industrie, zum Nachteil der Bevölkerung – , die oftmals amalgambedingt sogar überschritten werden [3 (S. 76-82 m.w.Nw.)].
Die Grenzwerte suggerieren Sicherheit, die es für Quecksilber nicht gibt.
Zwei konkrete Beispiele:
- In-vitro-Untersuchungen ergaben, daß schon extrem niedrige Quecksilberkonzentrationen (0,02 ng/g und 36 ng/g) menschliche Nervenzellen schädigen [14, 15]. Diese Hg-Konzentrationen waren im Mittel weit über 1000-fach bzw. fast zehnfach geringer, als die Hg-Durchschnittswerte, die in Gehirnproben von verstorbenen Amalgamträgern gefunden wurden (300 ng/g) [16]. In Übertragung der Ergebnisse ist bei Amalgamträgern mit analogen Zellveränderungen wie in den experimentellen Modellen zu rechnen, besonders auch deshalb, weil in einzelnen Hirnregionen/Zellverbänden lokal noch weit höhere Hg-Konzentrationen zu erwarten sind, als in den Mittelwerten angegeben.
- Anhand von Studien an Quecksilberdampf-exponierten Goldminenarbeitern (Philippinen) konnte gezeigt werden, daß diese trotz objektiver klinischer Zeichen einer Hg- Vergiftung zu einem Großteil die in Deutschland geltenden Grenzwerte für Quecksilber im Urin unterschritten. Das bedeutet, sie würden in Deutschland aufgrund ihrer Meßwerte im Blut und Urin als „nicht quecksilbervergiftet“ begutachtet werden [17, 18].
Die Risiken von Amalgam sind seit 165 Jahren bekannt!
Als „nicht quecksilbervergiftet“ gelten offiziell viele Kranke hierzulande, deren Beschwerden aber de facto (mit-)ursächlich auf Amalgam zurückzuführen sind. Zahlreiche medizinische Dokumentationen in Wissenschaft und Praxis belegen diesen Kausalzusammenhang.
Deswegen forderten 2002 umweltmedizinische Organisationen ein Amalgamverbot mit der Begründung: „Sowohl Grundlagenforschung als auch klinische Resultate belegen unzweifelhaft das besondere und häufige gesundheitliche Risiko durch die Inhaltsstoffe des Amalgams bei seiner Verwendung als dentaler Werkstoff [19].“
Dieses Wissen ist, wie eingangs bereits gesagt, nicht neu. Im deutschen Schrifttum wird von den Amalgamgefahren seit mindestens 165 Jahren (!) berichtet.
Beispiele zu Warnungen aus den ersten 100 Jahren:
- Bereits 1846 wurde in einer zahnmedizinischen Schrift „Von den Gefahren des Silber-Amalgams“ gesprochen [53] (gemeint ist die Vermengung von flüssigem Quecksilber mit einer Feilung von u.a. Silber im Gegensatz zu Kupfer-Amalgamen, die vor den Silber-Amalgamen gebräuchlich waren; RN).
- 1926 machte Prof. Stock (Leiter des Kaiser-Wilhelm-Instituts für Chemie, Berlin) weiten Kreisen der Wissenschaft sowie den Behörden das Amalgamrisiko in diversen Schriften bekannt. U.a. konstatierte er: „Es unterliegt keinem Zweifel, daß viele Beschwerden (…) von dem Quecksilber verursacht sind, das dem Körper aus Amalgamfüllungen (…) zugeführt wird. Die Ärzte sollten dieser Tatsache ernsteste Beachtung schenken. Es wird sich dann wahrscheinlich herausstellen, daß die leichtsinnige Einführung der Amalgame als Zahnfüllmittel eine arge Versündigung an der Menschheit war [54].“
- Spätestens 1943 fand dieser Erkenntnisstand auch Eingang in die medizinische Lehre. So wurde in einem Lehrbuch für medizinische Toxikologie u.a. darüber informiert, dass „geringe Quecksilbermengen (…) etwa aus Amalgamplomben der Zähne, zu charakteristischen Vergiftungserscheinungen führen“ können [55].
Auch nach dem Zweiten Weltkrieg verfügten die (zahn)ärztlichen Standesorganisationen und die Gesundheitsbehörden über dieses Wissen, wie dokumentiert ist.
Beispiele zu Warnungen aus der Zeit nach dem 2. Weltkrieg
- In der Fachzeitschrift Zahnärztliche Praxis wurde 1962 veröffentlicht: „Unter den vom Zahnarzt verwendeten Materialien, die zu einer direkten oder indirekten Schädigung des Organismus führen können, steht das Amalgam an erster Stelle [20].“
- Im Zahnärzteblatt Baden-Württemberg erschien 1976 eine Aufsatzfolge zur krankmachenden Wirkung von Amalgam unter der Überschrift „Aktuelles über Amalgamschädigungen“ [21].
- Die Kassenzahnärztliche Vereinigung Nordrhein gab mit Datum vom 8.6.1977 fachintern die Meldung heraus: „Amalgamfüllungen nicht unbedenklich! (…) Es muß also auf diesem Wege mit einer Schädigung von Nerven gerechnet werden, ein Umstand, der umso gravierender ist, als sich das Nervensystem im Gegensatz zu anderen Organen nicht regenerieren kann. Neurologische Schäden können sich negativ auf alle Organe auswirken [22].“
- An den Fortbildungszentren verschiedener deutscher Zahnärztekammern fanden seit Anfang der 1980er Jahre regelmäßig Veranstaltungen statt zu den Themen: „Diagnostik der Amalgam-Intoxikation“ und „Therapie der Amalgam-Intoxikation“ [3 (S. 46)].
- Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte informierte 1995 die Amalgamhersteller unter Berufung auf „den derzeitigen wissenschaftlichen Erkenntnisstand“ u.a. über die „chronischen Intoxikationen – wie sie im Niedrigdosisbereich durch Amalgamfüllungen auftreten können [23].“ Ebenso über „die möglicherweise ernsten Gefahren aufgrund der mit der Anwendung von Amalgam einhergehenden Quecksilberbelastung [24].“
Wie die Situation in Deutschland heute ist
In dem im Auftrag des Bundesgesundheitsministeriums erstellten kassenarztrechtlichen Diagnosekatalog ICD-10 ist die Amalgamvergiftung ausdrücklich benannt [25].
Gegenüber der Öffentlichkeit aber verschweigen bzw. bestreiten die Behörden und tonangebenden Zahn-/Ärzteorganisationen bis heute die Möglichkeit einer amalgambedingten Gesundheitsschädigung und setzen die Amalgambehandlung beharrlich fort.
Amalgam ist für Kassenpatienten nach wie vor die zahnärztliche Regelversorgung. D.h. Patienten werden weder über das Amalgamrisiko noch über alternative (weitaus risikoärmere) Zahnfüllstoffe aufgeklärt, sondern sozusagen mit Amalgam zwangsbehandelt. Die dadurch verursachten Amalgamvergiftungen werden obendrein nicht von Kassenärzten behandelt. – Das sind klare Verstöße gegen unsere Rechtsordnung.
Warum Zahnärzte trotz der Gefahren weiter Amalgam verwenden
Über die Gründe dieser Haltung läßt sich nur spekulieren. Denkbar sind die Abwehr schadens- und strafrechtlicher Konsequenzen der Schadensverursacher sowie die Verfolgung ökonomischer Interessen.
Beispiele zu ökonomischen Interessen
- Zahnärztefunktionäre [26] und Zahnärzteorganisationen [46, 47, 48] besitzen weltweit Patente auf Amalgammischungen, verdienen also an deren Verkauf – bei der Masse des verwendeten Amalgams kein Pappenstiel. Allein in Deutschland werden pro Jahr ca. 53 Millionen Amalgamfüllungen hergestellt [27].
- Die Zahnärzteorganisationen sind mit der Dentalindustrie, insbesondere auch mit den Amalgamherstellern (Pharmaindustrie), eng verbunden und stehen unter großem finanziellen Einfluss der Industrie („generous financial support of Industry“) [28]. Es liegt nahe, daß die Industrie für ihre Gönnerhaftigkeit eine Gegenleistung von der Zahnärzteschaft erwartet: die „wissenschaftliche“ Verharmlosung von Amalgam?
- Amalgaminduzierte Gesundheitsschäden sind für die gesamte Medizinindustrie ein lukratives Geschäft. Studienergebnissen der nordischen Länder in den 1990er Jahren zufolge wäre ein Drittel der Gesamtkosten des Gesundheitssystems vermeidbar, wenn Amalgam nicht mehr verwendet würde, da sie durch Folgeschäden von Amalgam entstehen [43]. Die Daten sind wahrscheinlich mit denen in der BRD vergleichbar. Weltweit werden durch Fehldiagnostik und -therapie der chronischen Quecksilberbelastung Kosten von mehreren Billionen Dollar (!) verursacht [44].
Amalgam dient also der Medizin quasi als Arbeitsbeschaffungsmaßnahme. So kommentiert die Ärztin Dr. Silvia Franz in einem Artikel: „Als naturheilkundlich tätiger Arzt wird man bei längerer Beobachtung der Krankheitsgeschichte den Verdacht nicht los, daß die Amalgam-Problematik den eigentlichen Stützpfeiler der gegenwärtigen Gesundheitspolitik darstellt. Nach sorgfältiger Elimination dieses Punktes werden viele Patienten derart gesund, daß man sich als Mediziner fragt, wovon man ohne die schamhaft aufgezeigte Amalgam-Symptomatik in der Praxis noch genügend Patienten finden soll [56].“ - Tatsächlich hat es nicht den Anschein, als wolle die Medizinindustrie unnötige Kosten im Gesundheitswesen einsparen, ganz im Gegenteil. Im Publikationsorgan der Bundesärztekammer Deutsches Ärzteblatt (DÄ) fasste Prof. Dörner kritisch und pointiert die extrem profitorientierte Ausrichtung des deutschen Gesundheitswesens wie folgt zusammen: „Der Wettbewerb zwingt zur Erschließung neuer Märkte. Das Ziel muss die Umwandlung aller Gesunden in Kranke sein, also in Menschen, die sich möglichst lebenslang sowohl chemisch-physikalisch als auch psychisch für von Experten therapeutisch, rehabilitativ und präventiv manipulierungsbedürftig halten, um ’gesund leben’ zu können. Das gelingt im Bereich der körperlichen Erkrankungen schon recht gut, im Bereich der psychischen Störungen aber noch besser… [49]. “
Ähnlich prangerte Prof. Dörner in einer anderen Ausgabe des DÄ an: „Unsere Aufgabe ist es, aus allen Gesunden Kranke zu machen [50].“ - Die Behörden wiederum unterstützen grundsätzlich das Big Business, leider auch im Falle gesundheits- und umweltschädlicher Industrieprodukte. Es bestehen enge höchst fragwürdige Verflechtungen zwischen Industrie und Ministerialbürokratie. So kommt etwa eine – von den Grünen in Auftrag gegebene – Studie zur Agro-Gentechnik zu dem Ergebnis: Es sei nicht darauf zu vertrauen, daß die „Behörden (bzw. deren Experten) einen ausreichend großen Abstand zu den Interessen der Industrie haben. Im Gegenteil finden sich deutliche Hinweise darauf, dass von verschiedenen Akteuren (…) die notwendige Unabhängigkeit missachtet, ausreichende Transparenz verhindert und die aktive Wahrnehmung von Kontrollaufgaben vernachlässigt wurde [51].“ Anzunehmen, dieser behördliche Mißstand herrsche nur hinsichtlich der Agro-Gentechnik, nicht aber auch bei anderen hoch profitablen Wirtschaftsprodukten – etwa Amalgam – erscheint realitätsfern.
- Mehr als 100 Vertreter deutscher Konzerne aus Industrie, Versicherungen und Bankenwesen sitzen derzeit an Schreibtischen in Bundesministerien und werden sowohl von der Industrie als auch vom Staat bezahlt. Sie nehmen auf vielfältige Weise politisch Einfluß, wobei sie sogar an Gesetzen mitschreiben [45]. – Manche Zeitgenossen meinen, wir lebten eher in einer „Lobbykratie“ als in einer Demokratie bzw. sprechen von legalisierter Korruption. Der Staat schütze nicht, wie vorgegeben, das Gemeinwohl, sondern egoistische Einzel- oder Gruppeninteressen. Wie weit diese Kooperation von Industrie und Politik im Verbund mit der Justiz hierzulande tatsächlich gehen kann, macht beispielsweise deren Deal zur Vertuschung des Contergan-Skandals deutlich. „Dagegen ist eine Bananenrepublik ein mustergültiger Rechtsstaat“, resümiert der Berichterstatter Dr. Plichta [52].
Aktuelle Amalgampolitik weltweit
In den letzten Jahren haben Norwegen und Dänemark (2008) sowie Schweden (2009) verantwortungsvoll und vorbildlich dem hohen Hg- Schädigungspotential Rechnung getragen und ein totales Quecksilberverbot – incl. Amalgam – eingeführt [29].
Auch die UNO hat inzwischen das Hg- Risiko erkannt („Quecksilber ist eines der tödlichsten Gifte, die es gibt [30].“), weswegen Quecksilber demnächst weltweit in der Industrie und im Handel verboten werden soll.
Nur Amalgam – ausgerechnet die quantitativ und qualitativ bedeutendste Hg- Exposition für die Allgemeinbevölkerung – soll von diesem Verbot ausgenommen sein, weil es angeblich unschädlich sei. Das heißt: Nach offizieller Ansicht ist Quecksilber immer nur dann schädlich, wenn es aus anderen Quellen als Amalgam stammt (berufliche Exposition, Fisch, Fieberthermometer etc.). Das hat offensichtlich nichts mit Logik, sondern Ideologie zu tun. Tatsächlich soll Amalgam künftig sogar noch forciert in den Schwellenländern und in der Dritten Welt eingeführt werden. Ein neuer riesiger Absatzmarkt: Nachdem man diesen Ländern zunehmend die hiesige ungesunde Ernährungsweise aufdrängt, nimmt auch dort der Zahnverfall rapide zu. Von dem Amalgam, das man den Menschen dort in die kariösen Zähne stopft, wird die Medizinindustrie auch in anderer Weise profitieren. Denn Amalgamträger werden krank und begehren medizinische Behandlung. Die westliche Medizin, insbesondere Big Pharma, wird somit die ganze Welt erobern – unter dem Vorzeichen humanitärer Hilfe!
Amalgamkritiker kämpfen international gegen die geplante Ausnahmeregelung für Amalgam. Sie haben nachweisen können, dass die beiden von der EU-Kommission 2007 eingesetzten angeblich unabhängigen Wissenschaftsgremien, die zu prüfen hatten, ob Amalgam Risiken für Gesundheit und Umwelt birgt, mit Lobbyisten besetzt waren [31, 32, 33]. Dementsprechend fiel deren Begutachtung aus: Amalgam ist völlig harmlos [34]. Das medizinische „Gut“achten wurde von Amalgamkritikern wissenschaftlich widerlegt [35, 36, 37, 38, 39, 40, 41, 42]. Nun kommt die Angelegenheit erneut auf den Prüfstand. Vom 30.10.-4.11.2011 findet die 3. internationale Regierungskonferenz zu Quecksilber in Nairobi statt. Amalgamkritiker werden im Vorfeld und vor Ort erneut auf ein Amalgamverbot drängen. Die anstehende politische Entscheidung für oder gegen Amalgam wird auch eine Entscheidung für oder gegen Humanität und Rechtsstaatlichkeit sein. Man darf auf die nächsten Schritte von Amalgamlobby und Behörden gespannt sein.
Die Quellenangaben können Sie sich hier herunterladen.
Regina Nowack war Leiterin der Berliner Selbsthilfegruppe Amalgam.
Soweit die Recherchen von Frau Nowack. Ich gebe zu, Sie werden bei einigen Behauptungen die Luft anhalten oder vielleicht sagen, so was kann überhaupt nicht sein. Auch ich kann und will nicht jeden Satz nachprüfen, mir geht es nur um Ihre Gesundheit und da habe ich nun mal bei vielen Patienten die Erfahrung gemacht, dass ihnen Amalgam nicht gut tat. Am besten informieren Sie sich selber über das Internet unter http://www.amalgam-informationen.de, www.zahnmetalle.de, oder durch Bücher.
Buchvorschläge
Amalgam – Risiko für die Menschheit
Da wäre zunächst eine neue Auflage des Amalgam-Buches von Dr. Joachim Mutter. In der Umweltsprechstunde der Universitätsklinik Freiburg sammelte er Erfahrungen mit chronisch kranken Patienten, entwickelte Tests, um Umweltbelastungen aufzudecken, und individuelle Therapiemethoden. In seinem Buch „Amalgam – Risiko für die Menschheit“ stellt er dar, warum das Quecksilber aus Amalgam wichtige Organe, das zentrale Nervensystem und das Immunsystem angreifen kann. Er erklärt, warum es mit der einfachen Amalgamsanierung nicht getan ist. In vielen Schritten muss man das Quecksilber aus dem Körper ausleiten und den Organismus mit verschiedenen naturheilkundlichen Maßnahmen unterstützen. Hörenswert auf Youtube ist sein Vortrag vor 2.000 Zuschauern über Amalgam.
Amalgam frisst meine Seele
Ein mitreißendes und erschütterndes Buch hat Sigi Nesterenkogeschrieben: „Amalgam frisst meine Seele„. Fünf Jahre lang irrte sie durch Zahnarztpraxen, wurde immer schwächer und kränker: Hormonstörungen, Hitzewallungen, Haarausfall, Konzentrationsstörungen, immer wieder Scheiden- und Darmpilze, Muskelkrämpfe, Schlafstörungen usw. Immer wieder musste sie sich sagen lassen, sie wäre psychisch krank. Bis irgendwann ihre chronische Schwermetallvergiftung durch Quecksilber und Palladium erkannt wurde. Ihr Buch soll vielen Betroffenen Mut machen, sich zu informieren und um ihre Gesundheit zu kämpfen. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass ich viele dieser kranken Frauen in meiner Umweltsprechstunde kennengelernt habe, Frau Nesterenko übertreibt nicht!
Krank durch die Umwelt
Im November 2011 bekam ich von einer Schwerstbetroffenen ein Büchlein „Krank durch die Umwelt“ zugeschickt, in dem sie in Gedichtform das brisante Thema schildert. Marlene Winands, Jahrgang 1952, war Zahnarzthelferin, und es gehörte zu ihren Pflichten, Amalgamkügelchen zwischen den Fingern zahngerecht in Form zu drehen. Sie erkrankte an einer schweren, lange nicht erkannten Quecksilbervergiftung, war mit 43 Jahren schwerstbehindert und ist seit 2002 pflegebedürftig. Denn wie bei vielen Vergifteten reagierte sie zusätzlich auf viele „normale“ Umweltstoffe mit Krankheitserscheinungen, eine Multiple Chemikalien Sensibilität (MCS) in schwerster Form. Gerade lag sie wieder mit schwerer Lungenentzündung auf Leben und Tod in einer Klinik. Ihr Wunsch ist es, allen Betroffenen Mut zu machen, sich zur Wehr zu setzen und die Hoffnung nicht zu verlieren. Im August 2011 schrieb die Schwäbische Zeitung einen Artikel über sie, den sie hier einsehen können. Das Büchlein erschien im Eigenverlag und kann bei der Autorin für 5 €, zzgl. Porto bestellt werden: Telefon 07522 80156. Frau Winands freut sich über Anrufe, da sie aus verständlichen Gründen keinen Computer hat und nicht unter Leute gehen kann.
Weitere Informationen
Die Abbildungen des Artikels wurden von fotolia.com erworben.
Eine Pressemitteilung zu diesem Artikel finden Sie hier.
Falls auch Sie Erfahrungen mit Amalgam gemacht haben, schreiben Sie einen Kommentar. Oder sind Sie vielleicht ganz anderer Meinung bzgl. Amalgam?
Ich freue mich sehr, dass sich ganzheitliche Therapeuten durch diesen Artikel angesprochen fühlten. Ich sehe es auch so, dass es bis heute kein Material gibt, dass ohne Bedenken bei jedem als Ersatz für Amalgam fungieren kann. Da wir alle durch unsere Umweltbedingungen immer belasteter werden und viele Erkrankungen Zeichen für Allergien oder Unverträglichkeiten sind, ist jedem zu empfehlen, nach der vorsichtigen Amalgamentfernung das endgültige Material austesten zu lassen.
Wir sammeln seit 17 Jahren die Symptome von Schwermetall und Kunststoffallergien. Die Kunststoff Problematik überholt mittlerweile die Amalgamproblematik in unserer Praxis. Goldallergien stehen seit 5 Jahren in gleicher Häufigkeit wie Quecksilber Allergien, dies weiß auch Dr. Volker v. Baehr (IMD-Labor Berlin) zu berichten.
Deshalb ist es unbedingt von Nöten jedes Zahnmaterial vor einer Einsetzung wissenschaftlich mit Blut, Speichel und alternativ energetisch zu testen. Nur dann werden Patienten vor Kontaminationen und Allergien / Vergiftungen geschützt. Das gleiche gilt für Implantate, auch hier ist jeder 10. mit einer Unverträglichkeit betroffen und dürfte kein Implantat aus Titan erhalten, da Autoimmunerkrankungen durch dieses Metall erzeugt, bzw. unterstützt werden.Wir haben ein Zentrum, in dem der Patient Befunde erhält, die 2 akademische Unterschriften beinhalten und deshalb Anerkennung bei allen Krankenkassen hat. Wir möchten die Patienten vor Schäden schützen, aber auch den Zahnarzt und die Dental-Labore vor Problemen bewahren, die sie sehr häufig mit allergischen Patienten haben.
info@therapiezentrum-mannheim.de
Sehr geehrte Frau Kollegin Gerhard,
zunächst einmal herzlichen Dank, dass Sie aus Ihrem Fachbereich heraus das Thema AMALGAM erneut thematisieren.
Seit vielen Jahren mache ich nun Amalgamsanierungen und kann Ihre Beobachtungen zur Verbesserung von gesundheitlichen Problemen bei Patienten nur bestätigen.
Ergänzend möchte ich für den interessierten Leser einen weiteren wichtigen Hinweis geben, den selbst Kollegen leider noch zu selten wissen und der Ihre Argumentation unterstützt.
Die Zähne bestehen aus drei unterschiedlichen Schichten. Dem Zahnschmelz, dem Zahnbein und dem Zahnnerv. Im Zahnbein befinden sich Ausläufer des Zahnnerven. Der Zahnnerv selber entsteht nach der Befruchtung der weiblichen Eizelle und der anschließenden Teilung aus einem Gewebebereich, den man in der Fachsprache das Mesoderm nennt.
Interessanterweise entsteht auch das gesamte Stützgewebe zwischen all unseren Zellen aus diesem Gewebe.
Der Wiener Anatom Prof. Pischinger hat dies im Jahr 1975 nachgewiesen.
Dieses Gewebe – von Pischinger „Grundsystem“ genannt“- verhält sich bei einem wie auch immer gearteten Reiz einheitlich. D.h. ein Reiz dieses Systems wird über den ganzen Organismus verbreitet.
Wenn der Zahnarzt nun mit seinem Bohrer das Zahnbein erreicht, in dem sich Ausläufer des Zahnnerven befinden, so tangiert er dieses Grundsystem.
Jede dorthin verbrachte Substanz – wie z.B. Amalgam – wird also direkt dort einen Reiz auslösen, der aufgrund der Eigenschaften dieses Systems sofort in alle anderen Körperbereiche transportiert wird.
Dies gilt im übrigen auch für Kunststoffe, Zemente oder jedes andere Material, das mit dem Zahnbein und damit der Grundsubstanz in Berührung kommt.
Ich wage einmal die Prognose, dass wir – sofern wir das Problem AMALGAM einmal gelöst haben – uns in der Zukunft mit der „Entsorgung“ von anderen Füllmaterialien beschäftigen müssen, da auch diese zum Teil kritische Inhaltsstoffe aufweisen.
Zum Glück hat die Labormedizin in den letzten Jahren große Fortschritte gemacht, so dass auf diesem Wege Unverträglichkeiten und Zusammenhänge aufgedeckt werden können.
Danke erneut für Ihren Beitrag zu dem Thema.
Herzliche kollegiale Grüße
Dr.med.dent. Dirk Schreckenbach
Zahnarzt und Heilpraktiker
Privatpraxis für Ganzheitliche Zahnheilkunde
Karlstr. 2
Tel: 06841 – 4499
Email: praxis@dr-schreckenbach.de
http://www.dr-schreckenbach.de
Liebe LeserInnen,
gerade erreichte mich die mail eines zahnärztlichen Kollegen,der seit Jahrzehnten versucht, die Schäden, die Amalgam gesetzt hat, bei seinen Patienten wieder gutzumachen. Da ich als Frauenärzten nicht über Bildmaterial zu Amalgam verfüge, möchte ich Ihnen hier die Links auf seine Seite geben, die viele Fotos über die Amalgam- Müllhalde Mund zeigt. Außerdem legt er die Zusammenhänge zu den Körperorganen anschaulich dar.
Guten Morgen, Frau Kollegin!
Haben Sie schon meine Bildergalerien gesehen!?
http://www.oldenburk.de/index.php?article_id=149
http://www.oldenburk.de/index.php?article_id=151
Mit freundlichen kollegialen Grüßen
Ihr
Dr. Wolfgang Burk
Privatpraxis für
Ganzheitliche Zahnheilkunde
26123 OLDENBURG
Von-Müller-Str.28
Fon: 0441 / 882827
Fax: 0441 / 86195
OldenBurk@t-online.de
http://www.OldenBurk.de
http://www.zahn-umwelt-medizin.de
Sehr geehrte Frau Professor Gerhard,
danke für diesen tollen Artikel auf Ihrer Internetseite „netzwerk frauengesundheit“.
Die Verantwortlichen in unserem Gesundheitswesen und der Politik werden
wohl aber kein Einsehen haben und Amalgam auch weiterhin verharmlosen.
Meine Erfahrungen dazu habe ich hier geschildert:
http://www.amalgam-informationen.de/dokument/Stoeckl_an_BGM_2-2009.pdf
http://www.amalgam-informationen.de/dokument/Stoeckl_Zusammenfassung.pdf
Mit freundlichen Grüßen
Annegret Stöckl
Schweizerstr. 1
69429 Waldbrunn
Liebe Frau Welke,
vielen Dank für den Tipp mit dem Buch von Annette Falke. Ich bin erschüttert, wie viele Menschen nach diesem Amalgam-Artikel an mich geschrieben haben, und was für schlimme Erfahrungen sie mit Ärzten, Krankenkassen und Mitmenschen machen mussten. Ich hoffe, dass in den verschiedenen Foren zu Amalgam auch die Adressen von verständnisvollen und kompetenten Ärzten weitergegeben werden.
Alles Gute und viel Kraft Ihnen allen!
Sehr geehrte Frau Dr. Gerhard,
vielen Dank, dass Sie über die Schädlichkeit von Amalgam aufklären. Leider ist das immer noch zu wenig bekannt und auch nicht gewünscht aus den auf Ihrer Homepage dargelegten Gründen.
Neben dem Erfahrungsbericht von Frau Nesterenko gibt es noch ein weiteres sehr gutes Buch einer Betroffenen: Annette Falke: Lebe lieber amalgamfrei:
http://www.amazon.de/Lebe-lieber-amalgamfrei-zahn%C3%A4rztliche-Fehlbehandlung/dp/3833493739/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1318318144&sr=8-1
Mir hat es sehr geholfen,da man als Amalgamgeschädigter nirgends ernst genommen wird und alles auf die Psyche geschoben wird bzw. zahllose Behandlungen durchläuft, die einen nicht weiter bringen, weil die Ursache nicht behandelt wird.
Mit freundlichen Grüßen
Ulrike Welte
Quecksilber hat im menschlichen Körper nichts verloren … PUNKT!
Da kann man jahrelang noch so viel hin und her diskutieren über Pro und Contra, aber letztendlich reden wir über die drittgiftigste Substanz auf Erden (nach Uran und Plutonium)!
Mehr Details auf meiner Infosite http://www.metallgift.de
„NoBody needs mercury!“
Das von Frau Wolf (Kommentar 1) hier angeführte Argument der Krankenkassen, Amalgam sei wirtschaftlich günstig, ist ein Märchen. Wenn man die horrenden Kosten für die amalgambedingten Krankheiten korrekterweise in die Rechnung mit einbezieht, ist Amalgam um ein Vielfaches teurer als die vermeintlich kostenintensiven, aber risikoärmeren Zahnwerkstoffe, die eben keine/kaum Folgekosten verursachen.
Dass die Krankenkassen gar nicht an Sparsamkeit interessiert sind, wie propagiert, hat u.a. der Medizinhistoriker Prof. Unschuld deutlich gemacht, wie die Deutsche Apotheker Zeitung 2011;27:50-51 berichtete: „Es sei eine der Lebenslügen, dass Krankenkassen irgendein Interesse daran hätten, mit gesunden Patienten Kosten zu sparen. (…) Die Gesetzlichen Krankenkassen hätten ihre ursprüngliche Rolle als Mittler zwischen Beitragszahlern und Heilkundigen aufgegeben und seien inzwischen eigenständig operierende Agenten, die einen nicht unerheblichen Teil der über die Pflichtbeiträge eingezahlten Gelder für ihre Eigeninteressen zurückbehalten. Sie hätten eigene Gewinninteressen, würden Unsummen für Werbung ausgeben und hätten bestimmte Krankheiten als ‚lukrativ’ entdeckt.“
Das billige Material Amalgam (Quecksilber ist ein Abfallprodukt aus der Chloralkali-Industrie) produziert viele lukrative Krankheiten für die Betreiber des Gesundheitssystems (Ärzte, Pharmaindustrie, Krankenkassen etc.). Je mehr Menschen krank werden und je schwerer/behandlungsbedürftiger die Krankheiten sind, desto mehr verdient die Medizinbranche daran. Aus deren ökonomischer Sicht kann also kein Interesse an der Abschaffung des Amalgam bestehen bzw. an der Aufklärung über dessen Gesundheitsgefahren.
Hallo zusammen,
ich muss mich auf den Artikel melden, weil ich als gelernte Zahnarzthelferinn das so nicht ohne Kommentar stehen lassen kann. Alles soweit korrekt in dem Artikel. Dass die Kassen keine Goldfüllungen bezahlen, ist klar.
Gold ist zwar vom Herstellungswert sehr teuer, ist aber – was die Haltbarkeit angeht, das Beste. DIE Alternative zu Amalgam – was die Gesundheit und Haltbarkeit angeht -, wären Goldeinlagefüllungen, speziell die guten alten Goldhämmerfüllungen. Das wäre das Optimum. Die sitzen exakt und sind gut verträglich – wie alle Goldeinlagefüllungen. Optimaler Randschluss und gesundheitlich unbedenklich. Nur – die Goldhämmertechnik kann heutzutage kaum mehr ein Zahnarzt, weil diese Technik verlernt wurde. Und – sie wurde an den Universitäten auch nicht mehr gelehrt.
Inlays – also Goldeinlagefüllungen – sind das Mittel der Wahl, sofern es sich der Patient leisten kann und der Zahnarzt vernünftig arbeitet. Heißt, er sorgt für einen optimalen Randschluss bei dem Inlay durch gute Präparationstechnik und einen guten Techniker. Zum Schluss – das Anfinieren der Ränder – und das Inlay sitzt bombig.
Leider ist das zum einen teuere Goldinlay (Goldpreis im Moment bei ca. 58 EURO je Gramm!) auch noch sehr zeitaufwändig – speziell beim Präparieren und beim Einsetzen. Dabei ist es egal, ob man das „preisgünstigere“ CEREK Inlay (das sind Keramikinlays, die mit einem Computer vermessen werden und dann auch über ein CAD Gerät direkt nach der digitalen Vorlage gefräst werden). Das muss bezahlt werden. Nur – wer kann das noch?
Die Kassen propagieren trotz der negativen Schlagzeilen mit und um das quecksilberhaltige Amalgam die Haltbarkeit und die extreme Kaufbelastung, die eine Amalgamfüllung ab kann. Sofern der Zahnarzt diese vernünftig gelegt hat.. Das stimmt zwar – Haltbarkeit und Kaubelastbarkeit sind hier recht gut – aber auch hier pochen die Kassen immer wieder auf den Satz: „Eine Füllung oder eine prothetische Versorgung bei Kassenpatienten muss ausreichend, zweckmäßig und wirtschaftlich sein.“ Lesen Sie hier irgendetwas von „gesundheitlich unbedenklich und zum Wohle des Patienten“? Nein!
Kassenwirtschaftlichkeit geht vor – zu Lasten der Patienten. Und die Logik von Kassen – die muss man nicht verstehen können.
Das ist in allen Bereichen so – nicht nur im Zweig der zahnärztlichen Medizin. Außerdem wird nicht jeder von Amalgam krank. Ich habe auch noch 2 Amalgamfüllungen, die fast 30 Jahre alt und sind, die weder den berüchtigten „Flow“ –also das „Ausfließen über die Ränder“ haben, noch sind diese instabil. Und ich erfreue mich bester Gesundheit. Meine Amalgamfüllungen sind von einem Zahnarzt gemacht worden, der sein Handwerk verstand.
Natürlich gibt es hyperempfindliche Patienten, die extrem viele Füllungen aus Amalgam haben und die dadurch auch belastet sind. Das will ich nicht abstreiten. Aber selbst das geht den Kassen ab. Wer eine Niereninsuffizienz sein Eigen nennt, oder andere, systemische Erkrankungen hat, „darf“ sich auf Kassenkosten, die „teuren“ Schmelz-Dentin-Adhäsiv-Füllungen von seinem Zahnarzt legen lassen. Leider sind die auch nicht ohne, denn das Kunststoffmaterial härtet im Nachhinein noch länger aus und setzt aus dem Kunststoff Säuren frei (zwar minimal), die ebenso den Zahn, wie die Gesundheit schädigen. Jetzt mal ehrlich, beißt die Katze sich da nicht wieder selbst in den Schwanz?
Wer heutzutage nicht in jungen Jahren bereits anfängt, für seine GESUNDHEIT / Krankheiten zu sparen, wird später den Kürzeren ziehen. Das sehen wir alle an den problematischen Zuständen in Altenheimen im Umgang mit Demenzkranken. Ich finde, wenn die Vorstände der Krankenkassen sich nicht so ein horrendes Jahresgehalt einstreichen würden, sondern sich mit viel weniger zufrieden geben, wären wir alle ein Stück weiter. Gesundheit ist ein kostbares Gut, dessen Wert wir leider immer erst dann erkennen, wenn wir sie nicht mehr haben.
Liebe Frau Wolf,
vielen Dank für den kompetenten Kommentar einer Fachfrau! Keine Frage, dass wenige gut gelegte Amalgamfüllungen mit guter Zusammensetzung einer gesunden Frau mit funktionsfähigem Entgiftungssystem nichts ausmachen müssen. Deshalb sah man ja auch in unseren Studien einen deutlichen Zusammenhang zur Zahl der Amalgamfüllungen und der Liegedauer. Außerdem spielte die gleichzeitige Anwesenheit von weiteren Giften, wie bspw. Pentachlorphenol, eine Rolle. Es ist halt leider so, dass die Kombinationswirkung verschiedener Gifte für die menschliche Gesundheit gravierender ist, als wenn man Ratten nur mit einem Gift testet. Den Standpunkt der Kassen: „Eine Füllung oder eine prothetische Versorgung bei Kassenpatienten muss ausreichend, zweckmäßig und wirtschaftlich sein,“ ohne dass damit „gesundheitlich unbedenklich und zum Wohle des Patienten“ ausgesagt wird, haben Sie sehr schön dargelegt! Also noch mal vielen Dank!