Endlich ist bei uns der lange erwartete Sommer eingezogen. Aber anstatt sich über den Sonnenschein zu freuen, jammern wir schon wieder darüber, dass es zu heiß ist und verkriechen uns in klimatisierte Räume. Während die Berufstätigen meist sowieso keine Chance haben, tagsüber im Freien die Sonne zu genießen, cremen sich diejenigen, die sich mal sonnen wollen, dick mit Sonnenschutzmittel ein, um nur ja nicht gesagt zu bekommen, dass sie selber schuld sind, wenn sie Hautkrebs bekommen. Besonders sorgfältig und wiederholt cremen die Mütter ihre Kinder ein. Im Prinzip ist diese Sorgfalt ja richtig, aber wissen Sie auch, dass Sie dadurch die Haut daran hindern, ein wichtiges Hormon zu produzieren, das Vitamin D, das vor viel mehr Erkrankungen schützt als wir vor einigen Jahren noch gedacht haben?
Sie werden sich wundern, warum ich schon wieder in einem Artikel über Vitamin D aufkläre. Der Grund ist, dass ich von einem unglaublichen, haarsträubenden Fall von „Kindesmisshandlung“ erfuhr. Am Ende dieses Interviews erfahren Sie mehr darüber. Deshalb bin ich froh, Ihnen mit diesem Artikel weitere Mosaiksteinchen für Ihr Verständnis zu dem lebenswichtigen Hormon Vitamin D bieten zu können.
Am Rande der Jahrestagung der Gesellschaft für biologische Krebsabwehr in Heidelberg traf ich Prof Dr. Jörg Spitz, einen Sonnen- und Vitamin D-Fachmann. Er hatte die beiden großen, bundesweiten Konferenzen Vitamin D-Update 2011 und 2013 organisiert. Die Ergebnisse der Konferenz von 2011 hatte ich Ihnen in diesem Webmagazin schon vorgestellt. Bei der Biologischen Krebsabwehr hat Prof. Spitz über das Thema Vitamin D und Krebs referiert. Im Anschluss an seinen Vortrag hatte ich die Gelegenheit, ihm einige Fragen zu stellen.
Interview mit Prof. Spitz
Prof. G: Ist Vitamin D wieder nur ein neuer Hype?
Prof. Spitz: Sicherlich nicht! Das gute alte „Knochen-Vitamin“ hat gleich einen mehrfachen Paradigmenwechsel hinter sich:
1. Es ist gar kein Vitamin, das wir essen müssen, sondern ein Hormon, das wir selber in der Haut herstellen können. Damit wird die Haut zu einer Drüse, zu einem endokrinen Organ.
2. Das Sonnenhormon ist nicht nur für den Knochen relevant, sondern für nahezu alle Organe, u.a. durch die Steuerung von >200 Genen!
3. 80-90% der Bevölkerung sind mangelversorgt, insbesondere im Winter!
4. Vitamin D ist an der Entstehung/Vermeidung nahezu aller chronischen Erkrankungen beteiligt!
Vitamin D-Versorgung unserer Bevölkerung
Prof. G: 80-90 % der Bevölkerung mangelversorgt? Ist das nicht ein wenig übertrieben? Es heißt doch immer, nur die kleinen Kinder und die alten Leute hätten ein besonders hohes Risiko für einen Vitamin D-Mangel.
Prof. Spitz: Ja, das haben wir lange Zeit alle gedacht – bis dann vor wenigen Jahren die entsprechenden Studien auf den Tisch kamen. Allerdings waren diese (vom Robert-Koch-Institut in Berlin erhobenen) Zahlen zunächst nicht auf dem Tisch bzw. in deutschen Fachzeitschriften, sondern in amerikanischen Fachzeitungen. Dort habe ich sie dann eher zufällig gefunden und umgehend mein erstes Buch darüber verfasst.
Später haben wir dann im Rahmen einer Dissertation selbst Untersuchungen angestellt und 5000 Blutproben eines Einsende-Labors ausgewertet. Die eindrucksvollen Ergebnisse zeigen zwar den bekannten Anstieg des Vitamin D-Spiegels in den Sommermonaten, der jedoch bei weitem nicht ausreicht, um insgesamt einen regelrechten Vitamin D-Spiegel (>30ng/ml) in der Bevölkerung aufzubauen. Schuld daran ist längst nicht mehr die Sonne, die in den Wintermonaten bei uns keine Vitamin D-Bildung erlaubt, sondern vielmehr unser Lebensstil, der uns ganzjährig aus der Sonne fernhält.
Wir verbringen die meiste Zeit in Gebäuden oder Fahrzeugen, und wenn wir dann doch gelegentlich einmal in die Sonne kommen, verwenden wir reichlich Sonnencreme, um Sonnenbrand und Hautkrebs vorzubeugen. Die Konsequenz ist, dass die „Drüse Haut“ ihrer Aufgabe, Vitamin D zu bilden, nicht nachkommen kann. Dass die Produktion gut funktioniert, wenn man in der Sonne ist, zeigt in der Grafik der kleine Anstieg des Vitamin D-Spiegels in den Monaten Dezember und Januar.

Wir haben zunächst ein wenig gerätselt, ob dies ein Fehler in unseren Daten sein könnte. Aber bei der großen Zahl von 5000 Proben ist das unwahrscheinlich. Die Erklärung ist eigentlich ganz einfach: die dunkle Jahreszeit geht den Menschen auf den Keks, und so schnüren gerade im Rhein-Main-Gebiet viele Menschen um die Weihnachtszeit ihr Bündel, springen in den nächsten Flieger und genießen irgendwo in südlichen Gefilden die dort reichlicher vorhandene Sonne. Anschließend kommen Sie dann mit etwas mehr Vitamin D im Tank zurück, allerdings bei weitem nicht ausreichend für den Rest des Winters, wie der weitere Kurvenverlauf zeigt.
Prof. G: Und wie steht es nun mit den Altersgruppen? Wo findet sich der häufigste Mangel?
Prof. Spitz: Das Alter unserer untersuchten Personen reichte von einem halben Jahr bis zu 90 Jahren und es gab praktisch keine Altersgruppe, die keinen Vitamin D-Mangel hatte. Lediglich die Gruppe der jüngsten Kinder wies normale Werte auf – also ganz entgegen der ursprünglichen Auffassung. Doch das Rätsel löst sich ebenfalls leicht auf, wenn man bedenkt, dass in Deutschland seit Jahrzehnten eine konsequente Rachitisprophylaxe betrieben wird. Praktisch alle Kleinkinder erhalten dazu künstlich hergestelltes Vitamin D.

Leider wird im zweiten Lebensjahr diese Therapie meist abgesetzt, da die Kinder dann laufen können und (angeblich) im Freien spielen. Doch das war früher einmal so. Heute sitzen die lieben Kinderchen drinnen vor der PlayStation oder dem Fernseher. Sollten sie doch einmal hinausgehen, cremt die Mama sie liebevoll mit Sonnencreme ein – oder sie tragen Jeans mit langen Beinen, weil die „in und cool“ sind.
Sonnenschutzmittel hemmen die Vitamin D-Bildung
Prof. G: Kann das denn sein, dass die Sonnencreme wirklich solch einen deutlichen und negativen Effekt hat?
Prof. Spitz: Leider ja. Der amerikanische „Vitamin D Papst“ Professor Michael Holick hat vor vielen Jahren schon in eindrucksvollen Versuchen mit Studenten nachgewiesen, dass die Sonnenexposition noch am selben Tag zu einer kräftigen Produktion von Vitamin D in der Haut führt, die dann in den nächsten Tagen allmählich verbraucht wird. Bei alten Menschen funktionierte dies weniger gut, ohne dass wir im Einzelnen genau wissen, warum dies so ist. Trägt man jedoch Sonnencreme auf (und er hat seinerzeit nur eine Creme mit einem Sonnenschutzfaktor 8 benutzt) wird die Vitamin D Bildung bereits zu 95 % blockiert. Bei einem SF-Faktor 15 sind es 99,5 %.


Wann und wie in die Sonne?
Prof. G: Was kann ich jetzt im Sommer tun, um meinen Vitamin-D-Spiegel zu verbessern? Reicht es, wenn ich mich nach der Arbeit um 5 Uhr ungeschützt in die Sonne setze?
Prof. Spitz: Die „güldene Abendsonne“ ist ebenso wenig zur Vitamin D-Herstellung geeignet wie das „zarte Morgenrot“. Die Physiker haben ausgerechnet, dass praktisch keine UV-Bestrahlung mehr die Erde erreicht, wenn die Sonne niedriger als 45° am Himmel steht. Das ist im Sommer vor 10 Uhr und nach 16:00 Uhr der Fall und in der kalten Jahreszeit zwischen Oktober und Februar ständig. Die beste Tageszeit für die Vitamin D-Bildung ist die Mittagszeit, da die UV-Strahlung dann am wenigsten von der Atmosphäre absorbiert wird.
Prof. G: Die Mittagssonne ist im Sommer zu heiß, also können wir sie ja nicht für das Vitamin D-Sonnenbad nutzen oder?
Prof. Spitz: Die mittägliche Hitze ist ein Problem, das sicherlich mit dazu beiträgt, dass wir auch im Sommer nicht genügend Vitamin D bilden. Allerdings reichen im Hochsommer mittags 5-10 Minuten mit unbedeckten Armen und Beinen bereits aus, um eine ordentliche Portion Vitamin D zu bilden. Falls man dies in heller Kleidung tut (statt im schwarzen Business-Dress), ist auch die Hitzeentwicklung nicht so intensiv. Nicht vergessen: das Gesicht mit Hut oder Kappe schützen, denn die Haut dort bekommt in der Regel eher zu viel als zu wenig Strahlung ab und ist der Sitz von 70% aller weißen Hautkrebse.
Positive Wirkungen von Vitamin D
Prof. G: Wir haben auf unserer Webseite ja schon über die zahlreichen positiven Wirkungen von Vitamin D berichtet. Welche Wirkung ist aufgrund ihrer Einsichten die wichtigste?
Prof. Spitz: Nun, außer dem Thema „Vitamin D und Krebs“, über das ich heute hier gesprochen habe, gibt es ein weiteres außerordentlich wichtiges Thema: Vitamin D und das Immunsystem. Wir mussten in den vergangenen Jahren lernen, dass das Immunsystem weit komplexer ist, als wir dies bislang angenommen haben, und bei fast allen chronischen Krankheiten involviert ist. Da nun andererseits Vitamin D ganz wesentliche Wirkungen innerhalb des Immunsystems auslöst, ist dies einer der Gründe, warum ein Vitamin D- Mangel bei so vielen Zivilisationserkrankungen zu einer Verschärfung der Situation führt.
Aber auch Bagatell-Erkrankungen, wie die regelmäßigen Grippeepisoden im Winter, sind auf den Vitamin D-Mangel zurückzuführen. Die immer wieder geäußerten Zweifel, ob denn Vitamin D wirklich so „potent“ sein kann, wurden im Fall der Grippeerkrankungen von japanischen Kollegen ausgeräumt. Sie zeigten in einer doppelblinden, Placebo kontrollierten und randomisierten Studie, dass Schulkinder durch die tägliche Gabe von 1200 Einheiten Vitamin D bereits im ersten Winter wirkungsvoll vor der Influenza A geschützt werden können. Als „Nebeneffekt“ fand sich eine 80-prozentige Reduktion von Asthmaanfällen unter Vitamin D im Vergleich zur Kontrollgruppe.

Diagnostik des Vitamin D-Mangels
Prof. G: Das klingt nun wirklich überzeugend. Doch wie schaffen wir es, den einzelnen Menschen dazu zu bringen, sich um seinen Vitamin D Spiegel zu kümmern?
Prof. Spitz: Da gibt es ein bewährtes Mittel: den Vitamin D Spiegel im Blut bestimmen lassen. Ein jeder glaubt nämlich, dass alle anderen wahrscheinlich einen Vitamin D-Mangel haben – nur er nicht. Wenn dann das Ergebnis mit seinem erniedrigten Messwert auf dem Tisch liegt, wird aus einem Skeptiker ein Betroffener, der den Handlungsbedarf für sich entdeckt.
Prof. G: Wenn man jetzt seinen Vitamin D-Spiegel bestimmen lässt und weiß, dass man nicht in die Sonne kommt, wie schnell baut sich das Vitamin D-Depot ab?
Prof. Spitz: Da sind sich die Experten noch nicht so ganz einig. Die Ursache liegt wahrscheinlich in verschiedenen, unterschiedlich großen Depots im Körper. So verschwindet bei übergewichtigen Personen ein Teil des Vitamin D in dem reichlich vorhandenen Fettgewebe, wird jedoch beim Abnehmen auch wieder mobilisiert. Im Allgemeinen wird ein Zeitraum von 3-4 Wochen genannt, in dem der Spiegel von Vitamin D im Blut auf die Hälfte absinkt, wenn, wie im Winter, keinerlei weitere Zufuhr erfolgt. Wer also am Ende des Sommers nur einen knapp normalen Vitamin D-Spiegel aufweist, muss damit rechnen, im Winter unterversorgt zu sein und sollte daher in der dunklen Jahreszeit künstliches Vitamin D zuführen.
Dosierungsschema für Vitamin D

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Prof. G: Wie viel Vitamin D muss man denn täglich einnehmen, um einen regelrechten Spiegel aufzubauen, und wie hoch soll dieser Spiegel überhaupt sein?
Prof. Spitz: Nun, Grottenolme und U-Boot Fahrer, die überhaupt nicht an die Sonne kommen, benötigen etwa 4000 IE Vitamin D pro Tag und auf Dauer – bei einem Körpergewicht von etwa 70 kg. Bei deutlichem Übergewicht verschwindet das Vitamin D irgendwo in dem reichlich vorhandenen Fettgewebe, so dass unter Umständen eine doppelt so hohe Dosis erforderlich wird. Daher ist eine Kontrolluntersuchung des Vitamin D Spiegels etwa drei Monate nach Beginn der Einnahme empfehlenswert, um auf einen Zielwert zwischen 30 und 50 ng/ml (75-125 nmol/l) zu kommen. Leider konnten sich die deutschen Labors immer noch nicht auf eine einheitliche Bezeichnung (ng/ml oder nmol/l) einigen. Die korrekte Bezeichnung für diese Untersuchung lautet 25 OH-Vitamin D. Die zusätzliche Bestimmung des sogenannten „aktiven Hormons“ 1,25 OH-Vitamin D ist in der Regel überflüssig und verursacht nur zusätzliche Kosten (Ausnahme: eingeschränkte Nierenfunktion).
Die Dosierungen für Kleinkinder sind zum Glück weltweit konsensfähig: 400-600 IE im ersten Lebensjahr. Wie bereits gesagt, sollte man dann jedoch die Supplementation nicht beenden sondern fortführen und zwar in höherer Dosierung, die an das Körpergewicht des Kindes angepasst wird. Hier empfehlen amerikanische Kollegen (in Deutschland ist man offensichtlich noch nicht so weit) etwa 1000 IE/12-15 Kg Körpergewicht. Schwangere Frauen sollten übrigens 4000 IE während der gesamten Schwangerschaft einnehmen, wie eine ebenfalls doppelblind, placebokontrollierte Studie von Professor Hollis in Amerika gezeigt hat. Diese Einnahme ist nicht nur sicher, sondern führt zu einem deutlich verbesserten Schwangerschaftsverlauf mit geringeren Komplikationsraten für Mutter und Kind.
Für „Otto und Ottilie Normalverbraucher“, die ab und zu auch mal an die Sonne kommen, empfehlen sich im Sommer etwa 1000 IE und im Winter 2-3000 IE, je nach sommerlicher Sonnenexposition und winterlichem Urlaubsverhalten. Mithilfe einer zweimaligen Vitamin D-Bestimmung im Herbst und Frühjahr lässt sich einfach überprüfen, ob die jeweilige „Präventionsmaßnahme Vitamin D“ den gewünschten Spiegel zur Folge hat.
Neben den zahlreichen positiven gesundheitlichen Effekten von Vitamin D hat diese Präventionsmaßnahme einen enormen ökonomischen Vorteil: die Nutzung der natürlichen Sonne kostet gar nichts, die Kosten für einen mäßigen Solarienbesuch im Winter sind ebenfalls überschaubar, und die Kosten für eine Jahresdosis Vitamin D überschreiten in der Regel 50 € nicht. Diese Fahrkarte zum individuellen Gesundheitsziel sollte sich somit wohl jeder leisten können.
Sonnenbad oder Tabletten?
Prof. G: Macht es für meine Gesundheit einen Unterschied, ob ich Vitamin-D durch die Sonne bekomme oder durch Tabletten?
Prof. Spitz: Hier lautet die Antwort eindeutig: ja! Nur etwa ein halbes Prozent des Sonnenlichts ist UV Strahlung. Doch auch alle anderen Bereiche des breiten Spektrums des Sonnenlichts von Ultraviolett bis Infrarot haben mit Sicherheit eine Wirkung auf unseren Körper – auch wenn wir bislang noch wenig darüber wissen. So wird über das einfallende Licht im Auge der Tag/Nacht Rhythmus im Gehirn gesteuert, und die Infrarotstrahlung fördert die Kollagen-Synthese in der Haut, um nur zwei Beispiele zu nennen. Bezüglich der Vitamin D-Versorgung gilt jedoch, dass die zweitbeste Lösung (in diesem Fall pharmazeutisch hergestelltes Vitamin D), die funktioniert, besser ist, als die ideale Lösung, die nicht umsetzbar ist – gleich aus welchen Gründen.
Rachitis oder Kindesmisshandlung?
Prof. G: Gibt es aus Ihrer Sicht noch einen ganz aktuellen Aspekt zur Bedeutung des Sonnenhormons?
Prof. Spitz: Ja, leider! Und zwar einen sehr traurigen Aspekt, der auf die Unkenntnis über den weit verbreiteten Vitamin D-Mangel in Deutschland zurückzuführen ist. Einer Mutter wurden ihre beiden, wenige Wochen zuvor geborenen Kinder vom Jugendamt wegen Verdacht auf Kindesmisshandlung weggenommen. Niemand der Beteiligten, weder die Ärzte in der Klinik noch die zuständigen Mitarbeiter der Behörde, verschwendeten auch nur 1 Sekunde an den differenzialdiagnostischen Gedanken, dass es sich bei den aufgetretenen Frakturen um eine klassische kindliche Rachitis handeln könnte. So etwas kennt „man“ in Deutschland seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr. Auch die Mutter – von Beruf Krankenschwester – kam erst nach verzweifeltem Grübeln auf die Idee, ihren Vitamin D Spiegel bestimmen zu lassen: 8 ng/ml.
Während dies in Deutschland der zweite Fall ist, der mir bekannt geworden ist, gehen die Vitamin D-Experten in Amerika davon aus, dass dort jährlich etwa 1500 Eltern ihre Kinder auf diese Weise verlieren! Ein entsetzlicher Gedanke! Ich hoffe daher sehr, dass dieses Interview dazu beitragen wird, das Informationsdefizit in der Ärzteschaft und der Bevölkerung abzubauen.
Wichtig für Frauen, die gesunde Kinder haben wollen
Unbedingt den Vitamin D-Spiegel messen lassen und genügend mit Vitamin D ergänzen:
- Bei Kinderwunsch
- In der Frühschwangerschaft
- Bei Verdacht auf Wachstumsretardierung oder drohende Frühgeburt
- während der Stillperiode
- Bei Neugeborenen mit Wachstumsretardierung
- Bei Kindern mit Wachstumsstörungen oder Infektanfälligkeit oder Allergien incl. Asthma
Buchempfehlung
Das neueste, speziell für Laien geschriebene Buch von Prof. Spitz trägt den Titel: „Ohne Sonne kein Leben – Die Bedeutung des Sonnenlichts und des Sonnenhormons Vitamin D für unsere Gesundheit“, das noch gar nicht im Handel erschienen ist, jedoch über die Webseite seiner gemeinnützigen Stiftung für Gesundheitsinformation und Prävention (www.dsgip.de) zum Ladenpreis von 14,95 € oder direkt per E-Mail bezogen werden kann (Info@dsgip.de).
Prof. G: Auch für Menschen, die schon alles über Vitamin D gelesen haben, ist dieses Buch ein vergnüglicher Genuss! In Anbetracht des günstigen Preises werde ich mir einen Vorrat zulegen, um jederzeit ein sinnvolles Mitbringsel für meine FreundInnen zu haben.
Links
I Vortrag auf youtube über die Bedeutung des Lebensstils für die Entstehung von Krankheiten
II Artikel über das Märchen von der bösen Sonne im Rahmen des Blocks „Medienmärchen“ auf dem Gesundheitsportal Symptome.ch
III Umfangreiches Material zur Prävention auf der Webseite der von Prof. Spitz gegründeten, gemeinnützigen Deutschen Stiftung für Gesundheitsinformation und Prävention: www.dsgip.de
Über den Autor
Professor Dr. Jörg Spitz hat sich im Anschluss an seine Karriere als Nuklearmediziner der Entwicklung eines ganzheitlichen Konzeptes zur Prävention verschrieben. Selbstverständlich findet sich auch Vitamin D im Katalog seiner Maßnahmen. Er hat mehrere Bücher zum Thema Vitamin D geschrieben bzw. herausgegeben.
Kontakt
Prof. Dr. Jörg Spitz
Institut für Medizinische Information und Prävention
Krauskopfallee 27
65388 Schlangenbad
Tel.: +49 6129 5029986
Fax: +49 5029985
E-Mail: info@mip-spitz.de
Internet: www.mip-spitz.de
Haben Sie Ihren Vitamin D-Spiegel mal messen lassen? Dann beschreiben Sie mal Ihre Erfahrungen in einem Kommentar!


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Sehr geehrter Herr Prof. Spitz,
ich war am Dienstagabend bei Ihrem Vortrag in Gießen, Uni-Hauptgebäude.
Ich war die Dame die Ihnen die Frage über das Vitamin K2 stellte und das ich zur Zeit 5000 I.E. am Tag nehme. Allerdings habe ich mir nun 20.000 I.E. verschreiben lassen. Weil ich nur noch einmal wtl. eine Tablette nehmen möchte. Welche Variante halten Sie für sinnvoller? Ich wiege 69kg, 167cm und bald 50 Jahre :) Ich gehe zusätzlich auch noch ins Sonnenstudio, eins bis zwei mal die Woche.
Ich hatte über 4 Jahre immer mit Blasenentzündungen zu kämpfen und seitdem ich hochdosiertes Vitamin D nehme habe ich seit 4 Monaten endlich mal Ruhe, da sie in 14 tägigen bis 3 Wochen Abständen immer wieder kam.
Ich hatte ständig Schmerzen in den Schultergelenken, im Iliosakralgelenk, auch diese Schmerzen sind seitdem viel besser geworden bzw. ganz weggegangen.
Ich habe Hepatitis C mit einer erhöhten Lebersteife (Therapie soll im Herbst beginnen, vor 10 Jahren non responder, nun mit neuer Medikation)
Mein Vitaminspiegel war im Oktober 2013 bei 23.8 ng/ml…am 26.3.14 habe ich erneut Blut abgenommmen bekommen und am 14.5.14 erfahre ich dann meinen neuen Vitamin D Spiegel. Letztes Jahr war ich nur auf der Sonnenbank. Ich nehme erst seit Januar 2014 erhöhtes Vitamin D.
Was sollte man außer Gemüse und Obst, sonst noch an Vitaminen zu sich nehmen, wenn man hochdosiertes Vitamin D nimmt?
Und vielen Dank für den tollen Vortrag mit Ihnen, es war ein sehr schöner und aufschlussreicher Abend für mich.
Mit lieben Grüßen
Silke E.
Haben Sie vielen Dank, Frau Prof. Gerhard!
Beste Grüße, Bill
Sehr geehrte Frau Prof.Gerhard,
sehr geehrter Herr Prof.Spitz,
vielen Dank für dieses interessante und wichtige Thema!!
Um den Vitamin-D-Spiegel immer optimal zu halten, muss man aber aber wohl doch regelmäßig prüfen lassen, oder nicht?
Oder läuft man bei Einnahme der Erhaltungsdosis nicht Gefahr, plötzlich einen zu hohen Spiegel zu bekommen?
Was wären denn eigentlich die Gefahren eines zu hohen Vitamin-D-Spiegels?
Herzlichen Dank im Voraus.
Bill
Liebe Bill,
die Dosierungsempfehlungen sollten, wie im Artikel beschrieben, beachtet werden. Anfangs empfehlen wir alle 2-3 Monate eine Vitamin-D-Kontrolle. Bei längerer Überdosierung kann es zu Kalzium-Ablagerungen im Gewebe und in den Gefäßen kommen, besonders in den Nieren und zu Nierensteinen führen. Die kurzfristige Überdosierung kann zu Schwäche, Müdigkeit, Appetitlosigkeit, Übelkeit und Herzrhythmusstörungen führen. wenn Sie bei den angegebenen Dosierungen bleiben, kann eigentlich nichts passieren.
Viele Grüße!
Hallo Prof.Gerhard und Prof.Spitz
Ich habe mich in letzter Zeit als Laie viel mit Vit.D beschäftigt
(Bücher von Prof.Spitz ,Prof.Holick,Dr. von Helden, Jeff Bowles usw.)
Ursache war eine nicht erkannte Diabetes meiner Frau, an der durch die Diabetes ausgelösten nachfolgenden schweren Stoffwechselstörung wäre meine Frau (46J) fast gestorben , bei nachfolgenden Untersuchung (auf eigene Initiative, weil viele Symtome da waren) wurde dann auch ein Vit.D Mangel fest gestellt
nach Behebung des Mangels (auch auf eigene Initiative höher dosiert als die vom Arzt verschriebenen 8000IE pro Woche) ging es meiner Frau sehr schnell wieder in vielen Punkten besser (viel bessere Stimmung und Aktivität, keine Schlafprobleme, kaum mehr Muskelbeschwerden)
die schnell einsetzende positive Stimmung und Aktivität ist mir dann auch bei meinen Kindern und zwei Arbeitskollegen auf gefallen (nach schneller hoch dosierter Aufsättigung) ebenso die enorme Wirksamkeit einer Vit.D Grippetherapie bei meinem erkrankten Sohn
leider haben viele Ärzte keine Ahnung , auch in der Klinik wurde Vit.D bei meiner Frau nicht getestet
ich hätte aber 2 Fragen
gibt es Ansätze , dass sich Diabetes auch wieder durch Vit.D beheben lässt ?
wie würde es sich verhalten , wenn man schon mit einem hohen Vit.D Spiegel in den Sommer kommt , und im Sommer nichts mehr zu sich nimmt, würde der Vit.D spiegel dann auch stark weiter steigen, wie im Diagramm ?
auf meiner Webseite (solartirol) habe ich jetzt eine eigene Seite erstellt (Sonne und Gesundheit) in der ich alles nützliche zum Vit.D sammle , ich bin durch meine eigenen Erfahrungen einfach überzeugt davon, dass es sehr sehr wichtig ist, diese Informationen von Prof.Spitz und anderen Vitaminexperten zu verbreiten, in einem anderem Forum hat ein studierter Ernährungswissnschaftler geschrieben, dass sein Prof. an einer Vit.D Studie beteiligt war , diese wurde wegen einer enorm hohen Klageandrohung eines Pharmakonzernes , dann im Keim erstickt, und das darf einfach nicht sein, dass bewusst bessere natürliche Massnahmen, gegen sehr viele Krankheiten, unterdrückt werden.
machen sie unbedingt weiter !
Danke
mfG Manfred
Lieber Herr Professor Spitz,
Für meine komplementär-onkologische Sprechstunde im Brustzentrum Coburg hätte ich gerne gewusst, ob es momentan laufende Studien zu Vitamin D gibt, bei denen man sich noch einklinken könnte?
Besten Dank- und haben Sie schon das eine oder andere Rezept aus „Tomatenrot+Drachengrün“ ausprobiert?
Viele Grüße
Dr. med. Susanne Bihlmaier
Sehr geehrte Frau Meißner,
in der Tat wird in der Literatur der Zusammenhang zwischen Diabetes und Vitamin D Versorgung mehrfach beschrieben.
Sie können Ihren Kinderarzt einmal fragen, ob er die Stellungnahmen seiner Fachgesellschaft regelmäßig liest.
Die Kinderärzte habe nämlich bereits vor geraumer Zeit in einem Konsensuspapier veröffentlicht, dass der Vitamin D Mangel bei unseren älteren Kindern wirklich existiert und konsequent durch eine vermehrte Sonnenexposition ausgeglichen werden sollte. Falls dies nicht umsetzbar ist, wird die zusätzliche Gabe von Vitamin D empfohlen. Und damit sind wir genau bei der Situation der Säuglinge!
Wie soll bitteschön ein Säugling (sorgfältig eingepackt) im Kinderwagen Vitamin D herstellen? Aus diesem Grund haben wir in den ersten beiden Lebensjahren in Deutschland eine konsequente Vitamin D Prophylaxe bei den Säuglingen eingeführt, dank derer die Rachitis bei uns so gut wie ausgerottet ist. Falls Ihr Kinderarzt also nicht einsichtig ist, sollten Sie in der Tat, wie von Frau Prof. Gerhard empfohlen, nicht nur evtl. die Blutuntersuchung selbst veranlassen, sondern auch die Vitamin D Gabe selbst in die Hand nehmen.
Als Daumen-Regel für die Dosierung gilt: pro 12-15 kg Körpergewicht empfiehlt sich eine Gabe von etwa 1000 Einheiten. Das passt ganz gut zu den 400 Einheiten, die ein neugeborenes Kind mit 3-4 kg bekommt.
Mit freundlichen Grüßen,
Prof. Spitz
Hallo Claudia!
Auch ich habe schon öfters von einem möglichen Zusammenhang zwischen dem Auslösen von Diabetes Typ 1 und einem Vitamin-D-Mangel gelesen. Ich denke, dass gerade das Vitamin D von Ärzten komplett vernachlässigt wurde (und auch von der Pharmaindustrie – es ist zu billig). Ich würde Ihnen jedoch empfehlen, bei Ihrem Sohn den 25-OH-D-Spiegel testen zu lassen (und wenn es der Kinderarzt nicht macht, dann über einen anderen Arzt und die Laborkosten notfalls selbst bezahlen). Ein komischer Kinderarzt, der Vitamin-D-Tabletten ablehnt, vor allem da Ihr Sohn als Baby über den Winter mit guter Vitamin-D-Versorgung kommen musste. (Erst ab UV-Index 3 ist eine Vitamin-D-Bildung überhaupt möglich – und in unseren Breitengraden gibt es im Winter keinen UV-Index von 3). Und ob er als August-Baby noch genügend Vitamin-D bilden konnte, (Babys sind ja meistens bekleidet) um über die Wintermonate zu kommen, bezweifle ich. Wenn ich heute zurückdenke, befürchte ich, dass gerade ein Vitamin-D- Mangel als unsere Tochter ein Baby bzw. Kleinkind war, die AA ausgelöst hat. Und sie jetzt möglicherweise ein Leben lang darunter leidet.
Lg. Ulrike
Hallo Markus!
Vielen Dank für Ihre Tipps. Sie sind ein kleiner Hoffnungsschimmer. Vielleicht wird doch einmal ein möglicher Zusammenhang eines Vitamin-D-Mangels mit dem Entstehen der AA erforscht.
Mit lieben Grüßen
Ulrike Zwiefelhofer
Hallo Herr Prof. Spitz und Frau Prof.Dr. Gerhard,
an Sie hätte ich noch die Frage, wie Ihre Meinung zum Thema Vit.D und Diabetes I aussieht? In der Literatur sowie im Internet findet man immer wieder Anmerkungen, dass ein Mangel in der Schwangerschaft bzw. im Kleinkindalter diese Autoimmunerkrankung begünstigen kann. Unser Kinderarzt hat damals eine Substitution mit „Vigantoletten“ die es ja standardgemäß bei Neugeborenen gibt, abgelehnt mit der Bemerkung, „er ist ja ein August-Kind und bekommt genügend mit der Sonne beim täglichen Spaziergang im Wagen, er braucht kein zus. Vit.D“
Vielen Dank im Voraus!
Claudia Meißner
Hallo Frau Zwiefehofer,
ich fand Ihre Aussagen zu der Problematik Ihrer Tochter mit AA sehr interessant. Unser Sohn, heute 6 Jahre, ist vor 4 Jahren an Diabetes I erkrankt. Das ist ebenfalls eine Autoimmunerkrankung bei der immer wieder auch von Vit. D-Mangel als Ursache berichtet wird. Ich beschäftige mich daher seit einigen Monaten ebenfalls mit Vit.D, das Problem ist dabei natürlich immer das „Ausbrobieren“ zumal unsere betreuenden Ärzte davon nichts hören wollen. Wir konnten also bisher auch seinen Vit.D Status noch nicht prüfen. Vielleicht können wir uns dazu einmal austauschen???
Vielen dank und beste Grüße
Claudia Meißner
Liebe Claudia,
dann würde ich Ihnen empfehlen, einfach mal auf eigene Kosten eine 25-OH-Vitamin-D-Bestimmung im Blut machen zu lassen, kostet nicht die Welt!