Die meisten von Ihnen wissen, dass Vitamin D vor Osteoporose schützt. Aber Vitamin D kann noch viel mehr.
Effekte von Vitamin D
Es häufen sich Studien, die zeigen, dass es gegen Entzündungen wirkt, das Immunsystem moduliert, vor oxidativen Schädigungen schützt und einen Hormon ähnlichen Effekt hat. Während man anfangs annahm, dass bei einem Vitamin D-Mangel im wesentlichen die Hormon abhängigen Tumore, wie Brustkrebs, Eierstockkrebs und Prostatakrebs häufiger auftreten, ist dies inzwischen ebenfalls für das Luftröhren-, Bronchial-, Harnblasen-, Speiseröhren-, Magen-, Darm- und Bauchspeicheldrüsen- Karzinom wahrscheinlich. In Zellkulturen und bei Versuchstieren konnte durch Vitamin D- Gabe das bösartige Wachstum sogar gebremst werden. Deshalb war es für den Frauenarzt Prof. Dr. med. Claus Schulte-Uebbing naheliegend, chronische Entzündungen der Scheide und schlechte Muttermundabstriche mit Vitamin D zu behandeln. Über seine Erfahrungen mit dieser neuen ungefährlichen Behandlungsmethode habe ich ihn für das Netzwerk Frauengesundheit befragt.
Prof. Gerhard: Herr Prof. Schulte-Uebbing, Sie haben bereits vor 6 Jahren in Ihrer Praxis damit begonnen, Scheidenentzündungen mit Vitamin D zu behandeln. Wie müssen wir uns das vorstellen?
Prof. Schulte-Uebbing: Die Vitamin D- Behandlung erfolgte mittels Vaginal- Tampon: Die Patientinnen wurden angewiesen, dreimal pro Woche abends vor dem Einschlafen 10 Tropfen Vitamin-D (VigantolR Tropfen, Wirkstoffgehalt 0,5mg Colecalciferol pro ml Öl, 1 Tropfen enthält ca. 500 I.E. Vitamin D) auf einen in Olivenöl getränkten Tampon zu tropfen, einzuführen und über Nacht einwirken zu lassen. Nach acht Wochen wurde eine Kontrolluntersuchung durchgeführt.
Vitamin D- Zäpfchen bei Scheidenentzündungen
Prof. Gerhard: Bei welchen Erkrankungen haben Sie diese Methode eingesetzt?
Prof. Schulte-Uebbing: Indikationen für die therapeutische vaginale Vitamin D- Behandlung waren zunächst vor allem der PAP II W in Verbindung mit bakterieller Infektion, die chronisch therapieresistente bakterielle Scheiden- und Muttermundentzündung. Später auch der erstmals festgestellte PAP III D (leichte bis mittlere Dysplasie).
Vitamin D- Zäpfchen bei schlechtem PAP
Prof. Gerhard: Wie viele Patientinnen überblicken Sie mit dieser Behandlung und wie häufig waren die verschiedenen Indikationen?
Prof. Schulte-Uebbing: Von den im Beobachtungszeitraum der letzten sechs Jahre über tausend behandelten Scheiden- und Muttermundentzündungen waren etwa ein Zehntel sogen. “Problem-Patientinnen“, das heißt Patientinnen mit – trotz adäquater Primärtherapie – chronisch rezidivierenden Entzündungen, z. T. mehr als viermal jährlich. Von den mehreren tausend Patientinnen, bei denen im Rahmen der regelmäßigen Krebs- Vorsorge PAP- Abstriche gemacht wurden, fanden sich mehrere hundert mit rezidivierendem PAP II W und über hundert mit einem PAP III D (mit leichten bis mittelgradigen Dysplasien). Bei diesen Patientinnen erfolgte im Anschluss an die adäquate Therapie (meist Antibiotika- oder Antimykotika-Therapie) sechs Wochen lang die in dieser Arbeit vorgestellte vaginale Vitamin D- Therapie.
Prof. Gerhard: Herr Prof. Schulte-Übbing, Sie deuteten es gerade schon an: Bei allen Frauen erfolgte offenbar zunächst die klassische Abklärung mit Abstrichen und die gezielte Standardtherapie. In meinem Frauen-Gesundheitsbuch habe ich genau ausgeführt, bei welchen Muttermundabstrichen welche weitere Diagnostik oder Therapie nötig ist. Aber leider quälen sich ja viele Frauen immer wieder mit denselben Problemen herum, und wie oft erleben wir in der Praxis, dass trotz 14 Tagen Behandlung mit Scheidenzäpfchen oder sogar Tablettenschlucken die Beschwerden rasch wiederkommen.
Prof. Schulte-Uebbing: Richtig, und genau für diese Frauen ist die Vitamin-D-Scheidenbehandlung eine gute Option. Wir stellten nämlich fest, dass die Frauen gut mit dieser Methode zurechtkamen und dass wir zum Teil ganz erstaunliche Erfolge erzielen konnten.
Erfolge der Vitamin D- Scheiden-Zäpfchen bei verschiedenen Indikationen
Prof. Gerhard: Könnten Sie darauf noch näher eingehen?
Prof. Schulte-Uebbing:
• Frauen im geschlechtsreifen Alter: Mindestens die Hälfte der „Problem-Patientinnen“, die vor der vaginalen Vitamin D- Behandlung mehr als vier behandlungsbedürftige Scheidenentzündungen (v. a. Gardnerella vaginalis-, Streptokokken-, Staphylokokken- Infekte) pro Jahr gehabt hatten, profitierten – subjektiv und objektiv – von der Therapie: Sie gaben an, weniger Beschwerden zu haben, ein oftmals vorbestehender Ausfluss sei geringer, sie hätten weniger Schmerzen etc. Objektiv ergaben die Abstriche unmittelbar nach den acht Wochen vaginaler Vitamin D-Behandlung deutlich weniger behandlungsbedürftige Infekte. Auch bei den später erfolgten viertel- bzw. halbjährlichen Kontrollabstrichen waren auffallend weniger behandlungsbedürftige Befunde. Inzwischen geben immer mehr von unseren früheren „Problem- Patientinnen“ zu, dass sie weit über die Acht- Wochen- Behandlung hinaus aufgrund der guten Effekte Vitamin D vaginal regelmäßig prophylaktisch anwenden. Dies schon einige Monate, teilweise Jahre.
• Frauen in Klimakterium und Menopause: Eine alleinige vaginale Vitamin D-Behandlung der Hormonmangel- Kolpitis (v. a. durch Östrogen- und Progesteronmangel) erscheint mir wenig sinnvoll. Durch primären Hormonmangel sekundär auftretende bakterielle Scheidenentzündungen (vor allem Strepto-, Staphylokokken etc.) und/ oder Pilze (v.a. Candida albicans) können dadurch nicht ausreichend behandelt werden. Deshalb haben wir für diese Frauen spezielle Zäpfchen entwickelt, die neben Vitamin D noch Hormone enthalten, je nach Bedarf Natürliches Progesteron oder Östriol.
• PAP II W: Hier ist die Vitamin D-Behandlung sehr effektiv. Über 75 % der Patientinnen mit PAP II W hatten bereits 8 Wochen nach der vaginalen Vitamin D-Behandlung bei der zytologischen Kontrolle einen PAP II. Weniger als 23 % hatten nach wie vor unverändert einen PAP II W. Bei nur 2 % ergab sich nach der Vitamin D- Behandlung eher eine leichte Verschlechterung. Die Ursachen für die Verschlechterung sind unklar (Unverträglichkeits- Reaktion/ allergische Reaktion auf Tampon, Olivenöl, Vitamin D, mechanischer Reiz, andere Ursachen ?).
• Auch beim PAP III D sind die Ergebnisse ermutigend. Knapp die Hälfte der Patientinnen mit PAP III D (leichte Dysplasie) hatten bereits nach 8 Wochen Vitamin D- Behandlung bei der zytologischen Kontrolle einen normalen PAP II, also keine dysplastischen Zellen mehr. Etwa ein Drittel der Patientinnen mit mittelschwerer Dysplasie hatten bereits nach acht Wochen Behandlung mit Vitamin D einen PAP II bzw II W, keine Dysplasien mehr bzw. nur noch leichte vereinzelte Dysplasien. Somit können leichte Dysplasien mit vaginaler Vitamin D- Behandlung sehr effektiv angegangen werden. Die therapieresistenten Fälle waren vor allem Patientinnen mit hohen HPV- Titern (high risk 16, 18). Hier scheint der Therapiezeitraum von 8 Wochen nicht zu genügen. Allerdings beobachten wir den Trend, dass nach der Vitamin D-Behandlung die HPV- high risk- Titer bei einigen Patientinnen abgefallen waren.
Erklärungsmodell der Vitamin D- Wirkung über die Scheide
Prof. Gerhard: Wie erklären Sie sich diese Erfolge durch Vitamin D?
Prof. Schulte-Uebbing: Ein Grund ist sicher, dass bei uns heute viele Menschen einen Vitamin D-Mangel haben. Wir untersuchten seit 2006 bei einer ganzen Reihe von Frauen vor und zum Teil auch nach der Behandlung die Vitamin D-Blutspiegel. Es zeigte sich bei uns eindeutig der folgende Trend: 45 % der „Problem-Patientinnen“ hatten lediglich ausreichende 25-Hydroxy-Vitamin D- Werte im Serum (30- 50ng/ ml) und 55 % hatten mangelhafte25-Hydroxy-Vitamin D- Werte im Serum (<30ng/ ml). Erstaunlicherweise traf dies auch für Frauen zu, die zum Teil schon über längere Zeit Vitamin D (zum Teil in Kombination mit Kalzium) eingenommen hatten. Vitamin D-Kapseln werden – insbesondere bei älteren Menschen – offenbar nicht richtig resorbiert. Im Gegensatz dazu hatten diejenigen Patientinnen, welche vor unserer ersten Labormessung das Vitamin D als Öl (Vigantol-Öl R) oral eingenommen hatten, deutlich bessere (40 % befriedigende, 60 % gute) Werte. Dies liegt wohl daran, dass Vitamin D-Öl offenbar v. a. über die Schleimhaut des Mundes und nicht erst über die Darmschleimhaut resorbiert wird. Und da Vitamin D, wie Sie eingangs schon erwähnt haben, antientzündlich und antioxidativ wirkt, haben wir einen doppelten Effekt; vor Ort heilend und im ganzen Körper normalisierend.
Prof. Gerhard: Und wird denn das Vitamin D auch über die Scheide gut aufgenommen?
Prof. Schulte-Uebbing: Aufgrund unserer Laborergebnisse fanden wir, dass Vitamin D-Öl hervorragend über die Vaginalschleimhaut resorbiert wird. Nicht nur, dass über verbesserte Blutspiegel Osteoporose behandelt oder verhindert werden kann: Wir können auch von einer verbesserten Vitamin D-Versorgung von Scheide, Gebärmutter, Blase, Rektum und Beckenboden- Strukturen ausgehen. Das bedeutet auch: weniger Beckenboden- Probleme, weniger Beckenboden- Schwäche, bessere Kontrollfunktionen von Blase und Darm. Wir fanden, dass offenbar die Resorption über die Mundschleimhaut (Vitamin D-Öl) nicht besser ist als diejenige über die Scheide. Ganz im Gegenteil. Die Resorption über die Scheidenschleimhaut scheint noch besser zu sein. Daraus folgern wir, dass es eine einfache, kostengünstige und risikoarme Methode ist, die wir Patientinnen und Kolleg(inn)en empfehlen können.
Prof. Gerhard: Dies sind sicher sehr viel versprechende Ergebnisse. Trotzdem ist es keine Eigentherapie und jede Frau sollte sich von ihrem Frauenarzt gut untersuchen und beraten lassen. Aber da Sie schon Rezepturen haben, die sich in der Praxis bewährt haben, würde ich Sie bitten, unseren Leserinnen die Zusammensetzung der Zäpfchen zu nennen, damit sie mit ihrem Arzt darüber diskutieren können.
Prof. Schulte-Uebbing: Das tue ich gerne:
Rezepturbeispiele
Angegeben sind die Mengen pro Zäpfchen
- Vaginal-Ovula mit Vitamin D
Rp. Vitamin D 12.500 I.E.
Neutralöl, Adeps solidus ad 2,0 g; m.f.
XII /XXIV Ovula
- Vaginal-Ovula mit Vitamin D und Estriol
Rp. 0,5mg Estriol
Vitamin D 12.500 I.E.
Neutralöl, Adeps solidus ad 2,0g; m.f. ovula
XII/XXIV Ovula
In dieser Dosierung nicht zur Dauertherapie geeignet.
- Vaginal-Ovula mit Vitamin D und Natürlichem Progesteron
Rp. Progesteron nat. 90 mg
Glutathion 50 mg
Vitamin D 12.500 I.E.
Neutralöl, Adeps solidus ad 2,0 g; m.f.
XII/XXIV Ovula
- Vaginalovula mit Vitamin D und Calendula
Rp. Vitamin D 12.500 I.E.
Calendulaöl 0,6g
Adeps solidus ad 2 g;m.f. Ovula
XII/XXIV Ovula
Über den Autor
Prof. Dr. med. Claus Schulte-Uebbing ist Frauenarzt mit der Spezialisierung Umweltmedizin, Endokrinologie, Onkologie und Immunologie. Er leitet das Umweltmedizinische Therapiezentrum am Dom in München. Schulte-Uebbing war mit Prof. Dr. Volker Zahn einer der ersten Ärzte, denen von der Ärztekammer die Zusatzbezeichnung Umweltmedizin verliehen wurde. Vor über zwanzig Jahren (1988) fingen Zahn und Schulte-Uebbing an der T.U. München mit den ersten Umweltmedizin- Vorlesungen an. Schulte-Uebbing ist Umweltmedizinischer Gutachter, Autor medizinischer Fach- und Lehrbücher und international gefragter Referent. Er hält regelmäßig Vorlesungen und hat seit 2007 eine Professur.
Adresse: Weinstr. 7A, D – 80333 München (AM MARIENPLATZ), Tel. 0049- 89- 299655
0049- 89- 299655
e-mail: info@prof-schulte-uebbing.de






Netzwerk Frauengesundheit





Liebe Frau Professor Gerhard,
ich bin Heilpraktikerin mit Schwerpunkt TCM und diese Seite und der Artikel über Vit. D-Zäpfchen hat mir bei der Behandlung einiger Patientinnen sehr weitergeholfen. Ich möchte betonen, dass ich bei der Vit.D Gabe immer bei den jeweiligen Hausärzten den D3 Spiegel kontrollieren lasse.
Wie sehen Sie den Einsatz von Vit. D Supp. bei Feigwarzen?
Ich würde mich freuen darüber Ihre Meinung zu lesen.
Ich möchte Ihnen noch sagen, dass ich Ihre Antworten auf die gestellten Fragen auf dieser Seite, nicht nur als sehr hilfreich, sondern auch als unglaublich engagiert und sehr zugewandt empfinde.
Liebe Grüße
Birte Bonde
liebe Frau Bonde,
vielen Dank für Ihre lobenden Worte. Die meisten Erfahrungen mit den Vitamin D-Zäpfchen hat Prof. Schulte-Übbing. Am besten wenden Sie sich mal an ihn persönlich. Seine Kontaktdaten stehen unter dem Artikel zu den Vitamin D-Zäpfchen. Gut, dass Sie noch mal darauf hingewiesen haben, wie wichtig die Bestimmung des VitaminD-Spiegels im Blut ist.
Viele Grüße
Ingrid Gerhard
Liebe Frau Professor Gerhard,
vielen Dank für Ihre freundliche Reaktion. Gerne greife ich die Punkte, die ich scheinbar nicht verständlich genug dargelegt habe, auch im Interesse der Mitleser erneut auf:
1) Nun, die von mir erwähnten allergischen Reaktionen habe ich durch früher exzessiv angewendete Anti-Pilzcremes und -Zäpfchen bekommen. Einige Monate ging das alles gut – aber plötzlich lief meine Haut amok. Am Ende bekam ich Juckreiz und Entzündungen auf alles, was lokal angewendet wurde – d.h. auch auf Pflegecremes, Gleitgele, Östrogenzäpfchen. Meine Haut war sehr dünn geworden durch die vielen Infektionen und damit vermutlich auch durchlässiger. Die Haut war wirklich kaputt – sie war so dünn wie Pergament. Was man mit mir therapeutisch veranstaltete, das war ein Unding. Bsp.: Wenn eine Creme unerträglich juckte wie 100 Mückenstiche sagte man mir „das ist normal – weitermachen bis sie 14 Tage voll haben“.
Aber diverse Allergien auf Salbengrundlagen, Duftstoffe, Konservierungsstoffe sind auch nachgewiesen worden. So viel ich weiß, bin ich da kein Einzelfall. Das interessiert aber meine Ärzte nicht – sehr gerne möchte man mir weiterhin Salben verschreiben, auf die ich laut Allergiepaß nachweislich allergisch bin. Schon komisch. Daher ergreife ich selbst die Initiative um für mich verträgliche Salben und Zäpfchen zu finden.
Die Ovula-Rezepturen von Herrn Professor Schulte-Uebbing habe ich noch NICHT probiert. Aber zwischenzeitlich habe ich mit der Kloesterl-Apotheke in München Kontakt gehabt, um das Allergiepotenzial für starke Allergiker wie mich auszuloten. Die Apotheke meinte, daß für mich nur die Ovula-Rezeptur auf Basis von Kakaobutter in Frage kommt, da die andere Rezeptur Hartfett (= Paraffin) enthält, worauf ich allergisch bin. Insofern bin ich da schon einen großen Schritt weiter gekommen.
2) Von einem systemischen Eingriff in meinen Hormonhaushalt wurde mir von der gynäkologischen Endokrinologie dringend abgeraten, allerdings nicht wegen der damaligen PAP IIID. Die Begründung war: Es wurde zum einen kein Hormonmangel über Blutanalysen nachgewiesen, sondern nur aufgrund der Symptomatik her ergab sich die Diagnose „lokaler Mangel“. Des weiteren gäbe es Menschen, die auf Hormongaben (gemeint war damals die Antibabypille als Empfängsniverhütung) sehr schlecht reagieren und Krankheitsneigungen ausbilden wie z.B. erhöhte Pilzneigung, lokalen Hormonmangel. Weiter habe ich das strikte Abraten der gynäkologischen Endokrionologie offengestanden nicht hinterfragt. Ihren Pro-Hinweis auf die gute Verträglichkeit von Hormonen zum Schlucken werde ich im Hinterkopf behalten.
Ich denke zunächst, daß man mit einer lokalen Estriol-Therapie nicht viel falsch machen kann, so daß ich diesen Behandlungsversuch einfach Mal starten werde. Dank Ihrer Beiträge habe ich nun neuen Mut und neue Kraft gefunden, es zu wagen mit dieser Lokal-Therapie und die Beschwerden nochmals anzugehen.
Vielleicht hilft Estriol ja wirklich und man hätte dann schon ein Mal eine Bestätigung, DASS es wirklich ein lokaler Östrogenmangel ist. Dann kann man erneut abwägen, was die beste Dauertherapie ist – lokal oder systemisch.
Aufbau der Vaginalflora und Darmsanierung habe ich mehrfach betrieben und tue dies immer Mal wieder als Kur (Darmflora-Kapseln zum Schlucken, Vaginal-Flora-Kapseln lokal, milchsauer Vergorenes essen). Ebenso achte ich auf gesunde Ernährung, etwas Sport/ Bewegung auch als Streßabbau, genug trinken – naja und das Wichtigste – guten Mut.
Seelische Aspekte sind nicht von der Hand zu weisen, da haben sie absolut Recht. Allerdings muß ich sagen, daß bei mir großteils die mangelhafte Pilz-Behandlung durch meine Ärzte zu einer Chronifizierung der Infektion über Jahre hinweg geführt hat und entsprechend wurde mir so erst Dauerstreß beschert.
Für die Empfehlungen von versierten Ärzten danke ich Ihnen. Das sehe ich mir sofort ein Mal an. Meine Fragen sind nun alle beantwortet.
Vielen Dank und ich wünsche Ihnen und den Mitlesern ein gutes Neues Jahr 2013
Beste Grüße
Nina
Liebe Nina,
Das ist wirklich nett von Ihnen, dass Sie noch mal so ausführlich geschrieben haben, denn Sie haben Recht, Sie sind absolut kein Einzelfall. Was Sie jetzt alles geschrieben haben, spricht ja eher für eine durch Medikamente geschädigte Haut als nur für einen lokalen Östrogenmangel. Gut, dass Sie sich schon in der Apotheke beraten ließen. Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei der Behandlung. Geben Sie ruhig mal Bescheid, wie sich die Sache entwickelt hat und behalten Sie die ganzheitliche Therapie mit Homöopathie oder TCM im Hinterkopf.
Auch Ihnen ein gutes neues Jahr
Ingrid
Liebe Frau Professor Gerhard,
ich habe mit größtem Interesse all die wertvollen Beiträge gelesen. Ich persönlich habe eine Rückfrage zu den Ovula-Rezepturen von Herrn Prof. Schulte-Uebbing (Vit D und Estriol).
Meine Vorgeschichte: Lokaler Östrogenmangel durch Antibabypille, PAP III + Konisation, parallel 6 Jahre chron. Pilzinfektion im Ano-Genitalbereich, Blasenentzündungen, Atrophie. Exzessive Antipilz-Lokalbehandlungen haben das Problem nicht gelöst, sondern zur Ausbildung von Allergien und Überempfindlichkeiten geführt. Das gilt auch für gute und pflanzliche Produkte.
Die Lösung war damals: Pille absetzen, lokal ALLES weglassen, sehr lange Fluconazolbehandlung (Prof. Tietz Berlin). Seit 2 Jahren bin ich halbwegs beschwerdefrei was Infektionen angeht – die Symptome des lokalen Östrogenmangels sind deutlich besser geworden, aber nicht wirklich weg und derzeit wieder verschlimmert. Deshalb reagiere ich auf die erwähnten Ovula mit Vit. D und Estriol: Ich habe Atrophie, Scheidentrockenheit, jahrelang Rhaghadenneigung durch Sex im Introitus, Brennen beim und nach Sex, lange Wundgefühl nach Sex, häufige Blasenentzündung. Sonst alles ohne Befund (Lichen, Dermatosen u.s.w.). Eine systemisch wirksame Hormongabe scheidet bei mir laut gynäk. Endokrinologin aus wegen der Vorgeschichte. Wie also therapieren?
1. Hätten Sie eine Idee, wie eine überempfindliche, evtl. geschädigte Haut lokal mit Estriol versorgt werden kann? Oekolp u.ä. vertrage ich nicht. Meinen Sie, daß die oben erwähnten Ovula-Rezepturen von Prof. Schulte-Uebbing auch in meinem Fall verträglich sein könnten? Ich bin ängstlich wegen der Allergiereaktion (14 Tage unvorstellbares Jucken) und meine hier ansässigen Ärzte wissen keinen Rat, so daß ich die Beschwerden des lokalen Östrogenmangels unbehandelt aushalte. Ich bin 41 und habe seit ich 31 bin die obige , frustrierende Karriere begonnen.
2. Könnten Sie mir einen Arzt im Rhein-Main-Gebiet empfehlen?
Für Ihre Einschätzung bin ich sehr dankbar und ich hoffe, meine ausführliche Schilderung und Bitte um Ihren Rat geht nicht zu weit.
Beste Grüße
Nina
Liebe Nina,
das ist ja wirklich eine Leidensgeschichte! Mir ist nicht ganz klar: hatten Sie jetzt die allergische Reaktion auf die Östriol-Vitamin D- Ovula oder befürchten Sie die nur? Und wegen welcher gynäkologischen Vorgeschichte sollten Sie keine systemische Hormontherapie einsetzen, wegen der Konisation? Es gibt ja die naturidentischen Hormone, die man sehr fein auf den eigenen Hormonbedarf abstimmen kann, sofern tatsächlich ein Östrogenmangel vorliegt. Es kann auch sein, dass nur die Scheidenflora nicht richtig aufgebaut ist die Sie durch eine geeignete Therapie verbessern können. Eine Darmbehandlung ist bei so chronischen Beschwerden immer nötig, zumal Sie ja auch unter wiederholten Blasenentzündungen leiden.
Folgende Adressen fallen mir ein:
http://www.natum.de, eine Gesellschaft von ganzheitlich arbeitenden Frauenärzten
http://www.gsaam.de, eine Gesellschaft, deren Ärzte sich mit individueller Hormontherapie auskennen
http://www.mikrooek.de, eine Arbeitsgruppe, die sich mit Schleimhäuten und der Darmtherapie beschäftigt.
Alle verfügen über Ärztelisten.
Nicht unbeachtet lassen sollten Sie den psychischen und Stressfaktor und einen Nährstoffmangel. Auch die Homöopathie könnte Ihnen vielleicht helfen. Der Arzt Bernhard Luft in Mainz war einige Jahre mein geschätzter homöopathischer Mitarbeiter in der Frauenklinik.
Hallo erstmal,
Bin durch zufall auf diese seite gestossen, mit einem
ähnlichen problem. 2006 wurde bei mir Pap IV mit HPV festgestellt, kurz darauf hatte
ich die Konisation, im oktober 2011 war der pap abstrich erneut positiv, und meine Gyn
überredete mich die Feigwarzen weg zu läsern!
Im März diese Jahres war ich wg starkem unterleib schmerzen
ins KH gebracht, da ich über 22 tage leichte blutungen hatte!
Die ärzte entschieden sich für eine Laparaskopie nach 2 tagen,
dabei wurde mein Myom ca 5 cm gross entfernt, den ich seit 2008 hatte u es
wurde festgestellt das ich Endometriose hab!!
Daraufhin musste ich 3 monate Visanne holen, und vor einem monat
wieder das gleiche!! Pap 2 u HPV positiv!
Weiss nicht mehr was ich zu mir holen soll,
aber ne OP kommt nicht in frage, das ist sicher!!
Hat jemand erfahrung mit diesen tropfen in dieser situation gemacht????
Wenn ja bitte schreiben, ich lebe jetzt in Schweden u hier kennt man sowas nicht !!
Liebe Dinchen,
bei so einer Vorgeschichte mit Krebsvorstufe, Endometriose und wiederkehrenden Virusinfektionen ist es mit einfachen Tropfen nicht getan. Ihr Immunstem ist überhaupt nicht in Ordnung, die Wurzel des Übels muss behandelt werden. Suchen Sie sich am besten einen ganzheitlich arbeitenden Therapeuten oder kaufen Sie sich ein Buch über Frauengesundheit. Zusammengefasst helfen Ihnen nur
Die Guten4:
• Umweltgifte finden und meiden (incl. Rauchen und Elektrosmog),
• vollwertige Bio-Ernährung mit Verzicht auf einfache Kohlenhydrate,
• regelmäßige Bewegung (3 Std pro Woche), am besten an der frischen Luft,
• Stress abbauen mit Entspannungstraining und Meditation.
Viel verlangt, doch ohne eine Lebensstiländerung geht gar nichts!
Hallo Frau Gerhard,
seit nicht ganz einem Jahre habe ich einen Pap 3d (HPV high risk), bei der Dysplasiesprechstunde hat sich nach einer Gewebeprobe ergeben, dass ich einen CIN I habe, nun will ich natürlich alles tun, um der Heilung zu helfen. Ich habe schon sehr viel Stress durch Umzug und neuen Job von mir ablegen können und glaube, dass eine Behandlung mit Vitamin D zusätzlich optimal wäre. Meine Eisenwerte bewegen sich an der Untergrenze, deshalb werde ich mir ein entsprechendes Medikament dazu noch suchen.
Meine Frage: Bekomme ich die Zäpfchen in der Klösterl Apotheke nur auf Rezept? Oder kann ich diese auch so abholen? Wie genau werden die Zäpfchen genannt?
Vielen Dank!
Susi
Liebe Susanne,
im Artikel sind Rezepturbeispiele angegeben. Der Frauenarzt muss ein Rezept schreiben. Er sollte auch entscheiden, eventuell nach Rücksprache mit der Apotheke, welche der Rezepturen für Sie am besten ist. Viel Erfolg!
Sehr geehrte Frau Gerhard,
ich habe mit großem Interesse gelesen, dass Sie sich sehr gut mit Zellveränderungen im Gebärmutterhals auskennen.
Ich selbst bin ein Freund der alternativen Medizin und würde Ihnen gerne folgenden Fall schildern.
Im Mai 2012 bekam ich die Diagnose Pap IIID. Leider hatte mir der Arzt damals nicht sofort einen HPV Test empfohlen und sagte ich solle mir keine Sorgen machen und in drei Monaten noch einmal wiederkommen.
Nachdem ich mein Immunsystem mit Hilfe von homöopathischen Mitteln versucht habe zu verbessern, machte ich Ende September einen weitern Abstrich- Diesmal den ThinPrep-Imagine und einen HPV Test.
Jetzt der Schock: Pap IV a Zellen einer mäßigen Dysplasie, CIN II, parasale Dyskariosen und Nacktkerne.
Mein Frauenarzt empfahl mir schon am Telefon eine Ärztin, die mich operieren soll (Konisation).
Da ich erst 27 Jahre alt bin und meine Familienplanung noch nicht abgeschlossen ist (noch habe ich keine Kinder), möchte ich mich nun über mögliche Alternativen informieren.
Ich habe gelesen, dass ein Progesteron- und Vitamin D Mangel sehr häufig die Ursache für so einen Befund sein kann (Viele der Symptome wie Reizbarkeit, Schlafstörungen, kalte Hände, Brustspannen, vermehrte Fettablagerungen am Bauch etc. weise ich auf).
Dazu sollten Sie ebenfalls wissen, dass ich sehr lange eine Pille – Qlaira- genommen habe, die mich so gut wie gar nicht mehr hat bluten lassen.
In der Hoffnung, dass Sie mir einen Rat und möglicherweise noch einen Fachmann im Raum NRW nennen können, verbleibe ich mit freundlichen Grüßen!
Liebe Beeby195, das ist wirklich ein Schock, wenn sich innerhalb so kurzer Zeit der Abstrich so verändert hat. Vitamin D-Mangel spielt wirklich häufig eine ursächliche Rolle, die Frage ist nur, ob man durch das Schlucken von Vitamin D die Zellveränderung noch aufhalten kann. In dem Artikel, den Sie hier gelesen habe, hat Prof. Schulte-Übbing ja das Vitamin D direkt vor den Muttermund gebracht. Am besten lassen Sie sich über seine Praxistelefonnummer oder seine mail einen Kollegen in NRW empfehlen, der mit dieser Methode Erfahrung hat und der sich mit Dysplasien des Muttermundes auskennt. Wegen der Allgemeinsymptome, die Sie angeben, wäre es sicher sinnvoll, zusätzlich einen Arzt für Naturheilkunde aufzusuchen und sich ganzheitlich behandeln zu lassen.
Bei mir handelt es sich um eine (reine) chronische Candida Infektion. Kann hierfür auch die Vitamin D Behandlung helfen (das wurde mir in dem Artikel nicht ganz klar)?
Bekommt man die Vitamin D Tropfen bzw. die Zäpfchen in jeder Apotheke? Ich würde es gerne auf eigene Faust probieren (weil ich das Vertrauen zu Frauenärzten endgültig verloren hab) – gibt es irgendwelche Nebenwirkungen?
Und mich würde interessieren ob jemand damit Erfahrungen gemacht hat?
Danke!
Bei einer chronischen Candida-Infektion muss der ganze Mensch und sein Immunsystem behandelt werden. Also Psyche, Darm, Umwelt usw. Und natürlich Vitamine und Mineralstoffe ergänzt werden, sofern sie fehlen. Deshalb würde ich an Ihrer Stelle mal von einem Arzt den Vitamin-D-Spiegel im Blut bestimmen lassen. Bei einem Mangel ist es dann sicher besser, Vitamin D einzunehmen und nicht nur in die Scheide einzuführen. Außerdem sollten Sie zu einem Naturheilkundearzt gehen, damit er Ihr Immunsystem wieder aufbauen kann.
Die fertigen Scheidenpräparationen gibt es in der Klösterl-Apotheke in München. Ganzheitlich arbeitende Frauenärzte finden Sie unter http://www.natum.de.
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Ich habe von meiner Hebamme über Vitamin D vieles gehört, nach dem mir in der 30. SSW Zervixinsuffizient als Diagnose gestellt worden, hat mir meine Hebamme Blut abgenommen und mein Wert liegt bei 27, mir wurde empfohlen 5000 IE täglich einzunehmen. Meine Frage ist, ist die Dosierung richtig? Kann ich damit meinem Baby schaden? Hat das auf die Bindegewebe Auswirkung? Ist öl besser und in welcher Dosierung?Ich nehme Vigantolette(Tabletten)oral.Vielen Dank für die Antwort.
liebe Tatyana,
die Dosis ist in Ordnung und schadet Ihrem Baby sicher nicht. Es ist gut möglich, dass dadurch auch das Bindegewebe stabiler wird. Bleiben Sie ruhig bei den Vigantoletten. Viel Glück für Sie und Ihr Baby!
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Hallo Frau Gerhard,
erstmal vielen Dank für den aufschlussreichen Artikel! Vor zwei Jahren wurde bei mir PAP III D festgestellt und die Vitam-D-Therapie erweckt in mir die Hoffnung auf eine Alternative zu einer Konisation. Beim nächsten Termin werde ich meinen Gynäkologen darauf ansprechen. Weiter beschäftigt mich ein Thema, über das ich sehr gerne eine zweite fachliche Meinung einholen würde. Kann die Einnahme der Pille eine Gebärmutterdysplasie begünstigen? Dabei interessiert mich sowohl ob eine jahrelange Einnahme zur Dysplasie führen kann, als auch ob eine Einnahme bei vorhandener PAP III D negativen Einfluss haben könnte. Über eine Antwort würde ich mich sehr freuen. Herzlichen Dank!
Nach wie vor ist umstritten, ob die Pille eine Gebärmutterdysplasie begünstigt. Deshalb kann man auch nicht empfehlen, aus diesem Grund die Pille abzusetzen. Was anderes ist es mit dem Rauchen, da ist man sich einig, dass Rauchen die Entwicklung einer Dysplasie fördert. Es scheint auch gesichert zu sein, dass die Benutzung eines Kondoms zur Abheilung einer Dysplasie beiträgt. Ich würde das mit den Vitamin D-Zäpfchen mal versuchen, alternativ gibt es noch 4Vag. Wichtig ist eine vollwertige Ernährung, um das Immunsystem anzuregen, damit es mit eigener Kraft die Infektion bekämpfen kann.