Die Stoffwechselstörung Hämopyrrollaktamurie (HPU) führt zu Verlusten an aktivem Vitamin B6, Zink und teilweise auch Mangan. Dadurch ist unsere körpereigene Entgiftung gestört. Dies kann zu gravierenden körperlichen Beschwerden führen.
Oft werden Frauen wegen Zyklusstörungen, prämenstruellem Syndrom, Schilddrüsenerkrankungen oder gar Unfruchtbarkeit behandelt, ohne dass erkannt wird, dass eine Störung des Stoffwechsels hinter diesen Beschwerden steht. Diese Stoffwechselstörung nennt man Hämopyrrollaktamurie, abgekürzt HPU.
In diesem Artikel erkläre ich Ihnen, wie Sie herausfinden können, ob Sie unter einer HPU leiden. Und wenn das der Fall sein sollte, dann ist das kein Grund unglücklich zu sein, sondern im Gegenteil: dann finden Sie hier gleich Mittel und Wege, endgültig Ihre Beschwerden loszuwerden, auch wenn Sie unter Umständen regelmäßig Nahrungsergänzungsmittel einnehmen müssen.
Was ist HPU?
Das Wort Hämopyrrollaktamurie besagt, dass bei der Synthese (= Zusammenfügung) des roten Blutfarbstoffs Hämoglobin etwas nicht regelrecht abläuft. Dies zieht vier problematische Folgen nach sich:
- Es kommt zu einer Störung bei der Bildung von Häm, dem Zentrum des Hämoglobins. So wie das Hämoglobin für die Versorgung des Blutes mit Sauerstoff sorgt, ist das Häm u.a. für die Sauerstoffversorgung der Muskulatur zuständig. Es spielt eine zentrale Rolle im Energiestoffwechsel und wird für die Entgiftung benötigt.
- Bei der Stoffwechselstörung HPU entsteht neben „richtigem“ Häm auch eine gewisse Menge „falsches“ Häm, das schädlich ist, wenn es sich im Körper ablagert. Der Körper bindet dieses „falsche“ Häm an Vitamin B6 und Zink, teilweise auch an Mangan, um sie über den Urin ausscheiden zu können.
- So gehen diese wichtigen Vitalstoffe verloren, und das zum Teil über lange Zeit und in größerer Menge. Da diese Vitalstoffe für zahlreiche gesunde Körperabläufe benötigt werden, ist ein Mangel daran ein ernsthaftes Problem. Bedingt durch den Mangel an Zink, Vitamin B6 und Mangan können zahlreiche Vorgänge im Körper sowie die körpereigene Entgiftung nicht mehr richtig ablaufen.
- Die Fähigkeit des Körpers, sich selbst zu entgiften, wird durch den Mangel an wertvollen Mikronährstoffen beeinträchtigt. Und das kann enorme Konsequenzen haben. Gerade im gynäkologischen Bereich ist bekannt, dass Belastungen mit giftigen Schwermetallen die Ursache für zahlreiche Störungen und sogar Erkrankungen sein können. Eine Entgiftungsstörung als Folge der HPU kann zahlreiche Beschwerden nach sich ziehen.
Häufigkeit der HPU
Mindestens 10 % aller Frauen sind nach aktuellem Stand der Daten von der HPU betroffen, dagegen nur etwa 1 % der Männer. Bei (chronischen)Erkrankungen ist der Anteil wahrscheinlich viel höher.
Was sind die Folgen der HPU?
Der Körper muss fortwährend in der Lage sein, Substanzen zu entgiften, zum Beispiel Nahrungsbestandteile oder freie Radikale, Umweltgifte, Bausteine von Hormonen oder auch Medikamente. Die Fähigkeit zu entgiften ist ein wesentliches Element für die Gesundheit. Da durch die HPU wesentliche Faktoren für unsere tägliche Entgiftung fehlen, bewirkt sie eine Störung der Entgiftungsleistung. Das kann sehr problematisch sein und das betrifft natürlich nicht nur Frauen, sondern auch Männer sowie Kinder beiderlei Geschlechts.
Wir wissen heute, dass Belastungen durch Umweltgifte, wie zum Beispiel Quecksilber, zu zahlreichen Symptomen, Erbgutveränderungen, Enzymdefekten und sogar zu einer Schädigung der Mitochondrien führen können. Mitochondrien sind die Kraftwerke in unseren Zellen, die die wichtige Aufgabe haben, aus Nahrung Energie bereit zu stellen. Von HPU betroffene Patientinnen haben oft ein großes Defizit an Energie und sind psychisch wenig belastbar. Dies kann auch mit einer Schädigung der Mitochondrien zusammenhängen.
Diese Verluste an wichtigen Mikronährstoffen sowie die Entgiftungsstörung können nicht allein über die Nahrung ausgeglichen werden. Häufig bleibt das Problem unentdeckt und die Mängel werden im Laufe der Jahre immer gravierender. So kann die Grundlage für zahlreiche Beschwerden entstehen.
Gynäkologische Beschwerden bei HPU
- Zyklusstörungen
- Prämenstruelles Syndrom
- Menstruationsbeschwerden
- vaginale Infektionen
- Polycystische Ovarien
- Endometriose
- Störungen des sexuellen Empfindens
- Schwierigkeiten, schwanger zu werden
- Schwangerschaftsstreifen (auch bei jungen Mädchen ohne Schwangerschaft)
- Fehlgeburten
Allgemeine Beschwerden, die auf eine HPU hinweisen
- morgendliche Übelkeit mit und ohne Schwangerschaft
- blasses Gesicht
- weiße Flecken in den Fingernägeln
- Erschöpfung
- Anämie (Blutarmut)
- keine Erinnerung an Träume
- Stress wird schlecht vertragen
- schlechtes Kurzzeitgedächtnis
- Licht- und Geräusch-Überempfindlichkeit
- verminderte Muskelbildung
- Unterzuckerung (Hypoglykämien)
- Allergien und Nahrungsmittelunverträglichkeiten
- Entzündungen des Magen-Darm-Traktes, Reizdarm
Beteiligung der HPU bei weiteren Krankheitsbildern
- Schilddrüsenüber- und Unterfunktion
- Ängste, Panikstörungen
- Abhängigkeiten von Substanzen
- Autismus
- Psychosen
- Gelenkbeschwerden und Bandscheibenerkrankungen
- Hashimoto-Thyreoiditis
- primäre biliäre Zirrhose (Autoimmunerkrankung der Leber)
Wie bekommt man eine HPU?
Die HPU ist eine Stoffwechselvariante, die familiär gehäuft auftritt und genetisch bedingt ist. Ein Hinweis auf das Vorliegen einer HPU in der Familie kann beispielsweise sein, dass die Mutter von einer Schilddrüsenerkrankung oder einer psychischen Problematik betroffen ist. Wissenschaftler gehen heute davon aus, dass es auch erworbene Formen gibt. So berichten Dr. med. Bodo Kuklinski über Halswirbelsäulen-Traumata und Prof. Dr. med. Armin E. Heufelder über Schwermetallbelastungen als Auslöser für eine HPU. Auffällig ist, dass zehnmal so viele Frauen von der HPU betroffen sind wie Männer, es scheint sich also um eine frauenspezifische Stoffwechselstörung zu handeln.
Schwermetallbelastung und HPU – eine unheilvolle Kombination
Schwermetalle sind dafür bekannt, dass sie Gen- und Enzymdefekte verursachen. Sie können daher an der Entstehung von HPU beteiligt sein. Umgekehrt führt HPU durch eine Verminderung der körpereigenen Entgiftungsleistung zur Anhäufung von Schwermetallen und anderen toxischen Stoffen im Körper. So blockieren Schwermetalle und HPU gemeinsam die Detoxifikation. In der Praxis ist es entscheidend, eine zuverlässige Diagnostik der HPU durchzuführen und diese mit den fehlenden Mikronährstoffen zu therapieren.
Wie stellt man eine HPU fest?
Bisher wurden toxische Belastungen anhand von Pyrrolverbindungen im Urin nachgewiesen. Der hierfür verwendete Kryptopyrroltest (KPU) ist jedoch als Testverfahren nicht gut geeignet, um spezifische Stoffwechselstörungen nachzuweisen. Der seit dem Jahr 2000 verfügbare und sehr viel genauere HPU-Test® wurde eigens dafür entwickelt, ganz spezifische HPL-Komplexe (Hydroxyhämopyrrol-2-1) zu messen, die nur und ausschließlich bei HPU gebildet werden. HPU ist also nicht identisch mit KPU, auch wenn die beiden Begriffe manchmal fälschlicherweise gleichgestellt werden.
Vorteil dieses neuartigen Testverfahrens ist, dass auch sogenannte Abendausscheider mit Hilfe des 24- Stunden-Urins gefunden werden können. Bei ihnen kommt es – bedingt durch den bestehenden Mangel an Mikronährstoffen – erst durch die mit der Hauptmahlzeit aufgenommenen kleinen Mengen Zink und Vitamin B6 zu einem kurzfristigen Ausscheiden der HPL-Komplexe ca. 2 Stunden nach dem Essen. Beim Erwachsenen sowie bei chronisch kranken Kindern sollte der 24-Stunden-HPU-Test® durchgeführt werden. Bei kleinen Kindern, die nicht chronisch krank sind, genügt der Test im Morgenurin. Wichtig ist, 10 Tage vor Durchführung des Tests keine B-Vitamine und kein Zink extra zuzuführen, das kann den Test verfälschen.
In Deutschland gibt es ein HPU Kompetenzzentrum, nämlich die Firma Heidelberger Chlorella GmbH. Von dort werden derzeit Bestellungen des HPU-Tests® an das Labor KEAC in den Niederlanden weitergeleitet. Es entstehen Versandkosten in Höhe von ca. 7,50 €, die vom Labor KEAC berechnet werden. Die Durchführung des HPU-Tests® im Labor kostet für den 24-Stunden-Test ca. 66 Euro, für den Morgenurin ca. 54 Euro.
Therapie der HPU
Therapiert wird die HPU ausschließlich mit Mikronährstoffen, also Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen. Die fehlenden Mikronährstoffe sollten ersetzt werden, allen voran die aktive Form des Vitamin B6 (P5P) mit ca. 50 mg pro Tag für einen Erwachsenen, zusätzlich Zink und bei Mangel auch Mangan. Die Erfahrung in der Praxis zeigt immer wieder, wie wichtig es ist, das aktive Vitamin B6 zu verwenden und nicht die inaktive Form. Auch die weiteren Vitamine der B-Familie sollten supplementiert werden, zusätzlich zu weiteren Mikronährstoffen, die im Mangel sind. Beim HPU-Patienten liegen oft Defizite von zahlreichen Mikronährstoffen vor.
Auch zusätzliche entgiftende Maßnahmen, zum Beispiel der Einsatz von Chlorella, sind eine wichtige Option.
In Deutschland gibt es ein Produkt zur Behandlung von HPU mit genau diesen Mikronährstoffen unter dem Namen B-Life Protect® für Erwachsene oder B-Life Protect Mini® für Kinder ohne Mangan. Die Mikronährstoffe müssen oft auf Dauer ersetzt werden, da sie fortwährend verloren gehen. Die genaue Dosis und Anwendung sollte individuell mit einem Therapeuten abgestimmt werden, der sich mit diesem speziellen Gebiet auskennt. Die Therapiekosten mit B-Life Protect® belaufen sich auf etwas weniger als 1 Euro pro Tag.
Bei bestehender HPU Diagnose lohnt es sich, den Alltag auf diese Stoffwechselbesonderheit abzustimmen: Nahrungsmittelunverträglichkeiten beachten, Zähne mit verträglichem Material sanieren, Vorsicht walten lassen bei Medikamenteneinnahme, kritisch umgehen mit Impfungen, überwiegend basische Kost und auf eine gute Versorgung mit Mikronährstoffen achten.
Die HPU-Therapie ist oft ein wichtiger Schritt in Richtung Gesundheit
Ich habe schon viele Menschen – vor allem Frauen – durch die HPU-Therapie begleitet. Immer wieder habe ich dabei gesehen, dass sich allein durch die Behandlung mit Mikronährstoffen schon sehr Vieles lösen lässt und Besserung zu erreichen ist. Das betrifft psychische Erkrankungen gleichermaßen wie frauenspezifische Probleme und chronische Erkrankungen. So ist die Diagnosestellung der HPU oft ein erster ganz wichtiger Schritt in Richtung Gesundheit.
Seminare
HPU-Seminare für Therapeuten mit Frau Dr. med. Liutgard Baumeister-Jesch und Frau Dr. rer. nat. / Heilpraktikerin Tina Maria Ritter. Termine und Infos unter www.baumeister-jesch.de, www.naturheilpraxis-docritter.de
Buchempfehlung
Stoffwechselstörung HPU
Für Patienten und Therapeuten. Diagnose, Vitalstoffe und Entgiftung bei Hämopyrrollaktamurie
Dr. Tina Maria Ritter & Dr. Liutgard Baumeister-Jesch, VAK Verlag, Kirchzarten 2014, ISBN 978-3-86731-152-6.
In diesem Leitfaden werden biochemischer Hintergrund, Diagnostik und Therapie der HPU anschaulich und verständlich dargestellt. Auf Folgeerkrankungen, wie z.B. Störungen im gynäkologischen Bereich, Schilddrüsenerkrankungen, psychische Erkrankungen und viele weitere gehen die Autorinnen ausführlich ein. Vor allem aber werden die Zusammenhänge zwischen HPU und Entgiftungsvorgängen ausführlich erläutert. Dies ist auch von besonderer Bedeutung für die Therapie der HPU.
Über die Autorin
Dr. med. Liutgard Baumeister-Jesch ist Fachärztin für Psychotherapeutische Medizin und hat viele Jahre als ärztliche Psychotherapeutin in Institutionen und in eigener Praxis gearbeitet. Sie hat sich intensiv weitergebildet in den Bereichen orthomolekulare Medizin, mitochondriale Medizin sowie Entgiftung und Ausleitung und ist zudem zertifizierte Vitalstofftherapeutin. In dem von ihr gegründeten Privaten Institut für Biophysiologie (2010-2018) hat sie die Forschung und Lehre im Bereich HPU gebündelt. Sie ist verheiratet, hat zwei erwachsene Kinder und lebt bei Heidelberg.
Kontakt
Dr. med. Liutgard Baumeister-Jesch
In der Heidelslach 6
69181 Leimen
E-Mail: info@baumeister-jesch.de
www.baumeister-jesch.de
Über die Künstlerin
*Frau Dr. Hilly Kessler ist Frauenärztin in Luxemburg und international bekannte Künstlerin. Ihre Frauenportraits machen betroffen und nachdenklich. Für dieses Webmagazin hat Frau Dr. Kessler mir ihre Bilder zur Veröffentlichung zur Verfügung gestellt. Vielen Dank!
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Im übrigen habe ich bereits den 24h Sammeluruntest gemacht und auf Hpu positiv getestet. Ich bekam in der klink in der ich mich befinde Blut abgenommen und die b6 Werte waren sogar erhöht. (weil ich erwähnte das ich an Hpu leide, was hier eh nicht anerkannt wird) .. Ich werde hier nicht ernst genommen und wollte auf eigene Faust meine Richtige vit b6 p5p Dosierung rausfinden. Wäre schön wenn sie mir auf die vorherigen Fragen antworten könnten.
Liebe Grüße
Oft morgendliche Übelkeit
Müdigkeit
Schilddrüsenschwankungen wie Hashimoto
PMS
Regelbeschwerden
Schleimhautprobleme
Darm Beschwerden (Verdauungsprobleme wie Sodbrennen.. Blähbauch.. Krämpfe)
Blasses Gesicht
Mundtrockenheit
Chron Rückenschmerzen und so gut wie
Kein Muskel Aufbau
Worauf noch mehr Beschwerden (lws bws hws)
Migräne Attacken
Kalte Hände und Füsse
Tinnitus
Usw. begleiten mich im Alltag…
Ich bin echt verzweifelt
Liebe Maja,
die Blutwerte von Vitamin B6 können bei HPU normal, erniedrigt oder auch erhöht sein. Deswegen kann man die Blutwerte nicht nutzen, um eine HPU zu diagnostizieren.
Vitamin B6 erhöht unter Einnahme von 5P wäre normal. Ohne Einnahme bedeutet es, dass nicht genügend ATP (=Energie) zur Verfügung steht, um das Vitamin B6 aus dem Blut in die Zelle aufzunehmen. Es kann auch ein Stau sein.
Inaktives Vitamin B6 (Pyridoxin) muss in P5P umgewandelt werden. Dazu braucht der Körper Magnesium, Zink und aktives B2. Im Blut erscheint der Spiegel erhöht, die Zelle verhungert. Ein sicherer Nachweis, dass man Vitamin B6 braucht, ist der HPU Test. Egal wie der Spiegel im Blut aussieht.
Die Erwachsenen Dosierung von B-Life Protect beträgt 3 Kapseln täglich. Bitte immer zum Essen, nie nüchtern. Am besten morgens zum Frühstück. Bitte langsam auf die Dosierung hocharbeiten. Abends zusätzlich ein Multivitamin ohne Kupfer, bis zu 2 Kapseln. Unter HPU Therapie kann durchaus die zusätzliche Einnahme von Magnesium noch sinnvoll sein. Im B Life Protect ist nicht viel enthalten.
Zink, P5P und Mangan lassen sich nicht so schnell überdosieren, da brauchen Sie keine Sorge zu haben.
Ausnahme: Stoffwechselstörung Gilbert Meulengracht. Hier sollte kein Mangan eingenommen werden.
Einen Gilbert Meulengracht erkennt man anhand von erhöhten Bilirubinwerten im Blut.
Mit den besten Wünschen
Dr. med. Liutgard Baumeister-Jesch
Guten Tag,
Was mich ein wenig verwirrt ist die Tatsache das man 50mg P5P tgl. nehmen soll (zzgl. Mangan Magnesium und Zink) und dabei wird das Produkt B life protect für Erwachsene empfohlen. Laut der Heidelberger Chlorella Seite enthält jede Kapsel nur 10mg P5P und die empfohlene Tagesdosierung liegt bei 1 Kapsel pro Tag.
Soll man jetzt 5 solche Kapseln am Tag schlucken.. Wenn ja.. Überdosiert man da nicht Zink, Mangan und Magnesium? Wie sieht da die Einnahme aus.. 5 Kapseln auf einmal oder über den Tag verteilt? Oder haben Sie bessere Alternativen?
PS 360 Kapseln kosten 85,80 € also ca 24 Cent pro Kapseln x 5 am Tag(laut Ihrer Empfehlung) wären es dann 1,20 Euro pro Tag.
Sehr geehrte Frau Dr. Baumeister-Jensch,
ist sinnvoll, bei HPU Pregnenolen zu substituieren?
Mein Hormonhaushalt ist nicht in Ordnung. Diagnostiziert wurde ein sehr deutlicher Progesteronmangel. Auf die Substitution mit Progesteron (sowohl mit Utrogest oral/vaginal als auch mit einer bioidentischen Yamswurzelsalbe) reagierte ich mich starken migräneartigen Kopfschmerzen.
Diese Kopfschmerzen plagten mich auch während meiner Schwangerschaft beinahe täglich und wurden erst mit Eintreten der Regelblutung ca. ein halbes Jahr nach der Geburt leichter.
Mittlerweile (ich bin jetzt 44 Jahre alt, mein Sohn ist sechs) habe ich meine Periode nur noch sporadisch.
Da ich Progesteron nicht vertrage, substituiere ich seit einiger Zeit Pregnelonon (50mg/Tag) und Melatonin (3mg/Tag). Letzteres um wenigstens ein paar Stunden schlafen zu können.
Bei meinen Hormonwerten sollte ich Pregnelonon eigentlich noch höher dosieren. Bei der Einnahme von 100mg/Tag reagiere ich aber wieder mit starken Kopfschmerzen, auch wenn ich 2x 50mg einnehme (morgens und abends).
Nun meine Frage:
Soll ich Pregnelonon ganz weglassen oder die gerine Dosierung von 50mg beibehalten?
Von meinem Energielevel her geht es mir mit der Einnahme etwas besser. Leider habe ich auch chronische Schmerzen in mehreren Körperbereichen (v.a. HWS und BWS).
Ich stehe noch ganz am Anfang der HPU-Therapie. Nach einer jahrelangen Ärzteodysse bin ich froh, nun zumindest eine Diagnose zu haben. Bisher konnte mir noch kein Arzt die Zusammenhänge genau erklären, daher wäre ich sehr froh und dankbar über eine Antwort.
Vorab herzlichen Dank für Ihre Hilfe!
Mit freundlichen Grüßen
Juliane
Liebe Juliane,
wegen der HWS/BWS Beschwerden würde ich zur Einnahme von Methylcobalamin raten. Täglich 1.000-2.000 µg. Auf lange Sicht zusätzlich Biotin.
Nehmen Sie die Mikronährstoffe, die bei Migräne wichtig sind? Das sind Magnesium, Q10, Vitamin B2 und Vitamin B3.
Pregnenolon können Sie bedenkenlos nehmen.
Vielleicht lassen Sie wegen der ständigen Kopfschmerzen auch Ihren Histaminwert mal beim Labor KEAC checken.
Mit den besten Wünschen
Dr. med. Liutgard Baumeister-Jesch
Sehr geehrte Frau Dr. Baumeister-Jesch,
ich würde gern diesen HPU-Test machen lassen, obwohl es sehr viel Geld für mich ist. Da ich über viele Jahre schon fast alle Möglichkeiten, die es gibt, ausprobiert habe, bin ich immernoch erwerbsunfähig.
Wenn dieser Test positiv ausfällt, wo finde ich eine oder einen geeigneten Therapeuten? Ich bin aus Thüringen. Oder kann man sich selbst therapieren?
Mit freundlichen Grüßen
Kerstin
Liebe Kerstin,
den HPU-Test bitte als 24 Stunden Test durchführen, zu beziehen beim Labor Keac in Kerkrade Niederlanden. Andere Labore sind zwar zum Teil billiger, führen aber nicht den original HPU-Test durch, sondern behaupten nur, es wäre ein HPU-Test. In Wirklichkeit ist es ein KPU-Test. Deswegen bitte auf das richtige Labor achten.
Über meine Webseite unter der Rubrik „Therapeutensuche“ können Sie Therapeutenadressen anfragen. Auch auf der Seite des Labors ist auch eine Therapeutenliste zu finden. Viele Infos rund um die HPU und Hintergrundwissen liefern Bücher über HPU.
Wie z. B. „Stoffwechselstörung HPU“ ein Ratgeber für Patienten und Therapeuten von Dr. Liutgard Baumeister-Jesch und Dr. Tina Ritter oder „Stoffwechselstörung HPU“ Wenn Stress krank macht von Dr. Tina Ritter.
Mit den besten Wünschen
Dr. med. Liutgard Baumeister-Jesch
Ist es sinnvoll, wenn HPU diagnostiziert wurde, direkt mit einer HPU Infusion zu starten oder sollte man vorsichtig sein?
Wäre sehr dankbar über eine Antwort.
Milli
Liebe Milli,
wir empfehlen keine HPU/KPU-Infusion.
Nur falls es Probleme in der Aufnahme von Zink gibt, raten wir dazu Zink zu infundieren.
In der Regel fängt man vorsichtig mit der Einnahme von Zink und Taurin an, und zwar immer dann, wenn man zu einem sensiblen Magen-Darm-Trakt tendiert oder unter psychischen Problemen leidet. Das macht man 2-3 Monate in der Dosierung Zink 30 mg, Taurin 2 mal 500 mg. Danach wechselt man auf ein Kombipräparat wie z. B. das B-Life Protect der Firma Heidelberger Chlorella. Dieses langsam auf bis zu 3 Kapseln zum Essen steigern, am besten zum Frühstück (Erwachsenen Dosierung). Abends noch dazu ein Multivitamin ohne Kupfer.
Für eine Blei Ausleitung nutzt man unter ärztlicher Aufsicht Chelate. Das sind DMPS oder DMSA. Auch Chlorella kann Blei ausleiten. Dies ist eine Süßwasseralge.
Immer ist zur Entgiftung die HPU Therapie wichtig. In Ihrem Fall plus einem Bindemittel wie z. B. Chlorella Vulgaris. Eine gute Dosierung wäre schon 3 mal 3 Kapseln.
Mit den besten Wünschen
Dr. med. Liutgard Baumeister-Jesch
Sehr geehrte Frau Dr. Baumeister-Jesch,
Ich habe HPU (3,42) und bei mir wurde ein erhöhter Bleiwert im Blut festgestellt. Was kann ich gegen den erhöhten Bleiwert machen? Für eine Antwort wäre ich Ihnen sehr dankbar.
Mit freundlichen Grüßen
Liebe Katrin,
Chlorella vulgaris ist eine Süßwasseralge, die man zur Ausleitung und Bleibindung benutzen kann. Gerne 3 mal täglich 1 Kapsel oder auch mehr.
Könnte es noch eine Quelle für Blei in Ihrem Leben geben? Schwermetalle sollten nicht im Blut auftauchen, es sei denn, die Exposition ist frisch.
Seefisch bzw. Muscheln etc. können sehr belastet sein.
Mit den besten Wünschen
Dr. med. Liutgard Baumeister-Jesch
Liebe Frau Baumeiser-Jesch,
ich habe mich vor längerem schon mal auf diesem Wege an Sie gewand.
Ich habe schon sehr lange eine HPU Diagnose, welche ich auch gut im Griff hatte.
Nach einem Autounfall habe ich eine PTBS entwickelt, welche mich sehr einschränkt und die HPU total aktiviert hat.
Ich hatte schon vor dem Unfall immer mit Magnesium- und Kaliummangel zur kämpfen.
Da ich Oral mit starken Durchfällen reagiere habe ich über einen langen Zeitraum nun mindestens 40 Magnesiuminfusionen erhalten, da ein Magnesiummangel und Kaliummangel natürlich nicht förderlich bei einer PTBS sind. Während den Infusionen habe ich mehr Herzrhythmusstörungen als ohne manchmal verstärkt sich Panik und Angst.
Leider steigt mein Wert nur minimal.
Komisch ist, dass mein Manganwert trotz Einnahme weiterhin sinkt.
Meine Ärzte können sich nicht erklären, warum mein Körper auch intravenös kein Magnesium aufnehmen kann.
Meine Werte im Vollblut:
Magnesium: 28,6 Referenzb: 29,5 – 37,1
Kalium: 1483 Referenzb. 1429 – 1756
Mangan: 4,1 Referenzb. 5,5 – 12,7 ( Ich nehme seit mindestens 5 Monaten 10 mg und der Wert ist trotzdem gesunken. Ich nehme jetzt 15 mg Mangan )
Vielleicht haben Sie eine Idee??
Vielen Dank!
Viele Grüße
Nicole Peters
Haben Sie vielleicht Borreliose?
Dann ist die Magnesium-Aufnahme eher schwierig (ich nehme täglich 1.100 mg und mein Blutwert steigt nicht). Mangan könnte zwar helfen, sollte man bei Borreliose aber nicht nehmen, weil sich die Borrelien davon ernähren.
Dieses Problem habe ich zumindest. Vielleicht hilft Ihnen das weiter….
Liebe Nicole,
es tut mir leid, dass ich Sie so sehr lange habe warten lassen auf eine Antwort. Es gab einfach zu viel zu tun…
In der Tat auch eine schwierige Frage, die Sie stellen bzw. eine schwierige Situation.
Ganz ehrlich: so aus der Ferne möchte ich mir auch gar nicht anmaßen, die Dinge besser einschätzen zu können als Ihre Ärzte vor Ort.
Ich sehe so auch keinen Grund für die beschriebenen Phänomene. Wir sehen oft sehr widersprüchliche Laborwerte, was auch immer wieder enttäuschend ist.
Als Anstoß: sind Sie gut versorgt mit Vitamin K2, damit die Elektrolyte gut in die Zelle kommen? Auch mit Bor?
Das Thema nach dem Autounfall heißt natürlich Nitrosativer Stress. Es gibt gute Bücher diesbezüglich von Dr. Bodo Kuklinski. Z. B. „Mitochondrientherapie, die Alternative“. Vitamin B12 (bitte in aktiver Form nehmen!) ist das wichtigste Antidot gegen nitrosativen Stress aufgrund eines HWS-Traumas. Dieses Buch wird sicherlich sehr wertvoll für Sie sein.
Mit den besten Wünschen
Dr. med. Liutgard Baumeister-Jesch
Sehr geehrte Frau Baumeister-Jesch
ich nehme seit 1,5 Jahren den HPU-Ausgleich, jetzt habe ich schon zum 2. Mal an den Fingernägeln Querrillen-Erhebungen. Die Nägel wirken auch etwas poröser als früher. Genauso meine Haare, sie sind trockener und fallen aus. Meine Friseurin sagt dass sie nachwachsen, was mich etwas beruhigt. Entgifte ich zuviel, oder kommen die Gifte nicht ordentlich raus. Auch mein HWS-Bereich schmerzt extrem, wie ausgedörrt und entzündet. All diese Erscheinungen hatte ich früher nicht und ich sehe darin eine gewissen Zusammenhang. Irgendwas passt nicht.
Mein TSH war bisher immer unauffällig, eine glutenfreie und NMU gestütze Ernährung halte ich ein.
Was könnte mich weiterbringen?
Danke für Ihre Antwort
Liebe Ulla,
neben HPU kann man selbstverständlich auch weitere Mikronährstoffmängel haben. Wenn es speziell um die Haare und Nägel geht, könnte eine Haarmineralanalyse hilfreich sein.
Auch wenn wir die HPU ausgleichen, so können wir damit zwar Stress mildern, aber nicht wegzaubern. Wenn Ihre HWS schmerzt, scheint da etwas nicht zu stimmen. HWS-Traumatisierungen müssen nicht immer mit einer Gehirnerschütterung einhergehen. Sehr oft denken wir nach einem Sturz oder Schlag an den Kopf oder Unfall, es sei nichts passiert. Doch das stimmt nicht. Wir übersehen, dass wir bei HPU durch das überstreckbare Bindegewebe sehr leicht zu HWS-Traumatisierungen neigen, die auf Stoffwechselebene einen sogenannten nitrosativen Stress erzeugen. Man kann nitrosativen Stress im Labor messen. z.B Biovis, Lab4more etc.
Behandelt wird er mit Hilfe eines Osteopathen oder cranio-Sakraler Therapie und innerlich mit Vitamin B12 (Methylcobalamin) in einer angemessenen Dosierung (mind. 1000 µg wenn nicht sogar 2000 µg täglich). Zusätzlich sollten Sie 5 mg Biotin täglich einnehmen.
Mit den besten Wünschen
Dr. med. Liutgard Baumeister-Jesch
Hallo Frau Baumeister-Jesch,
Ich leide seit ca 8 Jahren an DF, Blähungen die was mit Nahrungsaufnahme zu tun haben. Ich hatte schon 3x Kolos , Gastro, MRT, alle so.B.
Ich habe so starke Schmerzen und bin einfach nur Antriebslos und müde. 2016 in meiner Schwangerschaft ging es mir wirklich gut und konnte alles essen und war wesentlich fitter. Ich habe einen Bekannten Progesteron Mängel und bin nur mit Utrogest „schwanger geworden „
Jetzt meine Frage, macht es Sinn HPU zu testen, wenn es mir in der Grav. So gut ging ?
Liebe Grüße
Liebe Leonie,
ein HPU Test macht aus meiner Sicht absolut Sinn. Der Progesteronmangel ist ein Hinweis und auch die Nahrungsmittelunverträglichkeiten.
In der Schwangerschaft geht es vielen Frauen deutlich besser. Das spricht jedenfalls nicht gegen eine Stoffwechselstörung.
Ich würde einen 24 Stunden HPU Test bei der KEAC empfehlen.
Mit den besten Wünschen
Dr. med. Liutgard Baumeister-Jesch
Hallo
Ich und meine Kinder sind kpu positiv getestet daraufhin hat meine therapeutin
B life protect und das multi für mich und meine kinder abwechselnd mit b komplex empfohlen .
Ich habe leider ganz viele nebenwirkungen bei der einnahme
Herzrassen kopfschmerzen das gefühl keine luft zu bekommen und starke benommenheit
Meine therapeutin ist jetzt ratlos dwshalb wende ich mich an sie
Mach ich was falsch
Lg
Ich leide an HPU und zusätzlich an MCAS (Mastzellaktivierungssyndrom).
Bevor mein Darm nicht saniert war habe ich gar nichts an Medis oder NEM’s vertragen. Vlt. mal in die Richtung schauen.
MCAS ist eine Polygene Erkrankung, die über eine unregulierte Freisetzung von Mastzellbotenstoffen in allen Organen und Geweben zu Beschwerden führen kann. Tritt häufig zusammen mit HPU auf.
Liebe Grüße He
Liebe Rena,
die geschilderten Symptome können eine Reaktion auf eine Änderung im Histaminspiegel sein oder durch zu viel frei werdende Gifte entstehen.
Wenn Sie Amalgamfüllungen noch im Mund haben oder eine andere mögliche Giftbelastung bei Ihnen besteht, bräuchte man zusätzlich zum B-Life Protect ein Bindemittel, um die Giftstoffe abzufangen. Das könnte Chlorella oder Bentonit oder Kohle z. B. sein.
Bei einigen Patienten hat die HPU Auswirkungen auf den körpereigenen Histaminspiegel. Durch die Therapie wird auch hierauf Einfluss genommen. Das kann gerade am Anfang zu unerwünschten Nebenwirkungen führen.
Ich würde zur Abklärung raten. Lassen Sie Histamin im Blut beim Labor KEAC bestimmen. Der Histaminwert kann bei HPU zu hoch, aber auch zu niedrig sein. Deutsche Labore kennen sich damit nicht aus. Eine genaue Analyse bietet nur die KEAC an. Die Therapie ist komplett unterschiedlich. Deswegen ist die Bestimmung des Wertes bei Ihnen sinnvoll.
Mit den besten Wünschen
Dr. med. Liutgard Baumeister-Jesch