Die transdermale Anwendung von Magnesium ist gut verträglich, schont den Darm, ist vielseitig in der Schwangerschaft, Stillzeit und bei zyklusabhängigen Beschwerden einsetzbar und dazu noch preiswert.

 © Dr. Hilly Kessler*

© Dr. Hilly Kessler*

Seit einiger Zeit gibt es Magnesium zur transdermalen Anwendung, also zur Aufnahme über die Haut. Ich habe ausführlich im August letzten Jahres darüber berichtet und ein Interview mit der Magnesium-Expertin Dr. Barbara Hendel dazu geführt.

Seitdem werde ich immer wieder gefragt, wie man diese neue Form der Magnesiumsubstitution in der Schwangerschaft und Stillzeit und bei den typischen Frauenbeschwerden anwenden kann. Deshalb möchte ich heute zu diesem Thema Stellung nehmen, denn auch ich bin ein eifriger Benutzer von Magnesium Oil und froh, dass es diese neue Anwendungsform gibt.

Wer profitiert von der äußerlichen Anwendung?

Von dieser neuen Form profitieren alle, die Magnesium oral, also als Tabletten, Granulat oder als Flüssigkeit, schlecht vertragen. Eine ganze Reihe von Menschen verzichtet deshalb bewusst auf eine zusätzliche Magnesiumzufuhr, weil bereits in geringen Dosen Nebenwirkungen, wie Unwohlsein, Blähungen oder Durchfälle, auftreten. Mit der äußerlichen Anwendung sind derlei Probleme nicht zu befürchten, denn der Verdauungstrakt wird umgangen. Endlich, möchte man sagen, gibt es eine Lösung auch für diese Menschen, sich zusätzlich mit Magnesium zu versorgen.

Magnesium ist ein problematischer Stoff, was die Resorption im Darm betrifft. Selbst ein intakter Darm mit gesunder Darmflora nimmt nur zirka 30 Prozent des zugeführten Magnesiums auf. Die Aufnahmefähigkeit nimmt im Alter zusätzlich sukzessive ab. So wundert sich mancher, warum er nachts von Muskelkrämpfen geplagt ist, obwohl er über Jahre Magnesium oral eingenommen hat.

Die Erklärung ist ganz einfach: Magnesium konnte aus unterschiedlichen Gründen nicht im Darm resorbiert werden. Gerade für diese Gruppe von Menschen ist die äußerliche Anwendung von Magnesium ein Segen und die Lösung des Problems schlechthin.

Jeder Muskelkrampf sofort behoben

Magnesium Oil

Magnesium Oil

Und hier kommen wir gleich zum nächsten Vorteil. Mit keiner anderen Darreichungsform lässt sich ein Krampf so schnell beheben wie mit dem direkten Auftragen von Magnesium auf die schmerzhafte Muskulatur. Einfach auftragen, einreiben und in wenigen Augenblicken löst sich der Krampf. Mit Tabletten oder Granulat ist eine so punktgenaue und schnell wirksame Behandlung schlichtweg nicht möglich.

Kommen wir zu den speziellen Anwendungsmöglichkeiten bei Frauen.

Magnesium in Schwangerschaft und Stillzeit

In der Schwangerschaft steigt der Magnesiumbedarf erheblich an. Das geschieht einerseits durch erhöhten Verbrauch durch das Wachstum des Kindes. Andererseits wird durch die hormonellen Veränderungen in der Schwangerschaft bis zu 25 Prozent mehr Magnesium über die Nieren ausgeschieden. Dieser Verlust bei gleichzeitig erhöhtem Bedarf ist selbst bei gesündester Ernährung praktisch nicht aufzufangen.

Folgen von Magnesiummangel in der Schwangerschaft

Schwangerschaft © shutterstock

Schwangerschaft © shutterstock

Übelkeit, Brechreiz und Erbrechen, nächtliche Wadenkrämpfe, Bluthochdruck mit verminderter Durchblutung von Plazenta und Gebärmutter können die Folge von Magnesiummangel sein. Zusätzlich kann ein erhöhtes Risiko für vorzeitige Wehen, Blutungen und eine Frühgeburt bestehen. 50.000 Frauen sterben weltweit jedes Jahr an Krämpfen, hohem Blutdruck und Hirnschlag während der Schwangerschaft (so genannte Präklampsie). All dies könnte zum großen Teil durch eine ausreichende Magnesiumversorgung verhindert werden.

Deshalb sollte jede Schwangere zusätzlich mit Magnesium versorgt werden. Die muskelentspannende Wirkung von Magnesium vermeidet Krämpfe der Muskulatur. Zusätzlich kann Magnesium schwere Schwangerschaftskomplikationen vermeiden helfen. Magnesium entspannt auch die Muskulatur der Blutgefäße und wirkt so dem Bluthochdruck entgegen. Mithilfe von Magnesium können die Zuckerbausteine besser in die Zellen transportiert werden, weil es die Wirkung des Insulins verbessert. Dadurch kann Schwangerschaftsdiabetes verhindert werden.

Magnesium hat auf die Gebärmutter eine zweifache Wirkung: einerseits fördert es das Wachstum des Kindes, andererseits verhindert es durch seine entspannende Wirkung Kontraktionen und Vorwehen.

Übrigens: Viele Frauen reagieren auf „die Pille“ ebenfalls mit erhöhtem Blutdruck. Magnesiummangel und/ oder vermehrte Magnesiumausscheidung ist auch hier meistens die Ursache.

Magnesium in der Stillzeit

Stillende Mütter leiden chronisch unter Minderversorgung mit Vitalstoffen, denn die Natur hat es so eingerichtet, dass in erster Linie der Nachwuchs gut versorgt sein soll. So gehen alle wertvollen Vitalstoffe, die die Mutter zu sich nimmt, erst einmal über die Muttermilch zum Säugling. Nur wenn ausreichend Vitamine und Mineralstoffe aufgenommen werden, bleibt für die Mutter etwas übrig. Dies trifft in besonderem Maße auf Magnesium zu.

In Schwangerschaft und Stillzeit Magnesium über die Haut

Stillzeit © shutterstock

Stillzeit © shutterstock

Nun ist es so, dass Schwangere häufig an Übelkeit leiden und auch ungern etwas einnehmen. Deshalb hat sich gerade in der Schwangerschaft die äußerliche Anwendung von Magnesium bewährt. Der Magen-Darm-Trakt wird dadurch entlastet und die Wirkung tritt zum Beispiel bei Muskelkrämpfen in den Beinen oder Verhärtung des Bauches unmittelbar und sofort ein. Einfach Magnesium Oil sanft in die betroffene Stelle einreiben und in wenigen Augenblicken löst sich der Krampf.

Hier können Sie sich ein kurzes Video anschauen über Magnesium Oil in der Schwangerschaft und bei Kindern. Aber passen Sie auf: im Internet wird mit sehr billigen Produkten gehandelt, die für Sie und Ihr Kind nicht ausreichend sind. In den Kommentaren zu meinem anderen Magnesiumartikel wird bspw. behauptet, Sie könnten sich für einen Bruchteil des Preises Magnesium Oil selber herstellen. Wie Sie ein seriöses und qualitativ hochwertiges Magnesium Oil erkennen, lesen Sie hier.

Massage mit Magnesiumgel

Durch die veränderte Statik und Haltung in der Schwangerschaft leidet der Rücken in besonderem Maße. Verspannungen im Nacken–, Schulter- und Lendenwirbelbereich sind die Folge. Auch hier hilft Magnesium. Lassen Sie sich die schmerzhaften Stellen von Ihrem Partner mit Magnesium Gel massieren. Das entspannt die verhärtete Muskulatur und bringt Ihnen rasche Linderung.

Entspannung mit Magnesiumbad

Bei Unruhezuständen und Schlafstörungen rate ich Ihnen zu einem Magnesiumbad. 20 Minuten in einem Magnesiumbad sind wie Wellness für Ihre Seele. Es bringt Sie nicht nur zur Ruhe, sondern gibt Ihnen gleichzeitig Kraft und Energie zurück. Ein wohliges Gefühl der Entspanntheit durchströmt den gesamten Körper und lässt Sie wieder zu sich selbst finden.

Wem ein Vollbad zu aufwendig ist, kann einen ähnlichen Effekt mit einem Magnesium-Fußbad erleben. Gerade in der Schwangerschaft sind die Beine und Füße durch die verschobene Statik und das erhöhte Gewicht besonderen Strapazen ausgesetzt. Gönnen Sie sich ein Magnesium-Fußbad und schalten Sie für 15 Minuten ab. Es ist nicht nur Balsam für Ihre Füße, sondern Erholung für den gesamten Körper. Alle Anwendungstipps treffen in gleicher Weise auf Stillende zu.

Menstruationsbeschwerden mit Magnesium behandeln

PMS © shutterstock

PMS © shutterstock

Die Gebärmutter besteht aus glatter Muskulatur. Wie jeder andere Muskel benötigt sie Magnesium für ihre normale Funktion. Während der Menstruation ziehen sich die Gebärmuttermuskeln zusammen, um die alte Schleimhaut abzustoßen. Bei zahlreichen Frauen ist dieser Prozess mit mehr oder weniger stark ziehenden und auch krampfartigen Schmerzen im unteren Bauch- und Rückenbereich verbunden. Magnesium sorgt dafür, dass die verkrampfte Muskulatur wieder erschlaffen kann. Fehlt es an Magnesium, sind Regelschmerzen und überdurchschnittlich starke Blutungen die Folge.

Wenn Sie an Menstruationsbeschwerden leiden, rate ich Ihnen, es einmal mit Magnesiumeinreibungen zu versuchen. Geben Sie Magnesium Oil auf die untere Bauchhälfte, da wo Sie die Schmerzen empfinden, und massieren sie es sanft ein. Wenn auch die Kreuz- und Steißbeinregion betroffen ist, dort ebenfalls einreiben. Vielen Betroffenen verschafft diese Anwendung eine spürbare Linderung der Beschwerden.

Prämenstruelles Syndrom (PMS) und Magnesium

Beim prämenstruellen Syndrom handelt es sich um ein weit verbreitetes Frauenleiden. Jede dritte deutsche Frau ist davon betroffen. Es tritt einige Tage vor der Menstruation auf und ist gekennzeichnet durch Spannungen in der Brust, Bauchschmerzen, Gewichtszunahme, Wassereinlagerungen, Kreislaufproblemen, Kopfschmerzen, Reizbarkeit und Stimmungsschwankungen. Ursache sind Hormonverschiebungen vor der Regelblutung, durch die vermehrt Magnesium und Vitamin B6 verbraucht werden.

Die B-Vitamine gelten als die „Nervenvitamine“ und Magnesium als das Mineral für ruhige Nerven. Beide werden auch für die Produktion des „Glückshormons“ Serotonin benötigt. Je weniger Serotonin im Gehirn verfügbar ist, desto stärker ausgeprägt sind Aggression und Depression. Magnesium- und Vitamin-B6-Gaben können bei PMS psychische Symptome mit gereizter Stimmung sowie Kopfschmerzen lindern.

Mein Tipp bei PMS

Hendel magnesiumGönnen Sie sich etwas, was Ihre Laune hebt und was Sie entspannt. Nehmen Sie abends ein Magnesiumbad und führen Sie sich auf diese Weise fehlendes Magnesium zu. Das entspannt nicht nur kolossal und hebt die Stimmung, sondern lässt Sie auch noch gut schlafen. Wer keine Badewanne hat, dem rate ich zu einem Magnesium-Fußbad. Zusätzlich können Sie morgens und abends Magnesium Oil auf Armen und Schultern einreiben und so mit der Zeit Ihren Magnesiumstatus verbessern.

Wollen Sie ein Magnesiumspezialist werden, dann arbeiten Sie doch das beste Magnesiumbuch, das ich kenne durch: „Das Magnesiumbuch“ von Dr. Barbara Hendel.

Magnesiumverbindungen

Der Vollständigkeit halber möchte ich Ihnen hier noch einmal zusammenfassend das Wichtigste über die Magnesiumverbindungen vorstellen, denn es kommt immer wieder vor, dass die äußerliche Anwendung nicht ausreichend ist.

  • Beim Kauf darauf achten, wieviel reines Magnesium im Produkt ist.

Beispiel: eine Kapsel mit 500 mg Magnesiumcitrat entspricht 79 mg Magnesium, oder

              eine Kapsel mit 500 mg Magnesiumbisglycinat, entspricht 50 mg Magnesium. Unterschiede variieren auch nach Hersteller.

  • Tägliche Dosierung:

im Normalfall: 400mg, bei Sportlern und viel Stress kann das Doppelte bis Dreifache nötig sein.

  • Außerdem individuell entscheiden, welchen Zusatznutzen man sich von der Magnesiumverbindung wünscht. Generell ist die Bioverfügbarkeit von organischen Magnesiumverbindungen besser als von anorganischen.

Magnesiumpulver

Es wird auch Magnesium als Pulver angeboten. Wenn man das Pulver nimmt, muss man nicht so viele Kapseln schlucken, das summiert sich bei Magnesium und noch mehr bei Kalium. Außerdem kann man es in kleineren Schlucken über den Tag verteilt trinken, was die Verträglichkeit verbessert.

Viele bereiten sich morgens ihre Flasche für tagsüber vor mit Magnesiumpulver, anderem Basenpulver, Vitamin C Pulver und was immer sie sonst noch drin haben wollen.

Hier können Sie sich die Tabelle zu Magnesiumverbindungen und ihren Wirkungen als pdf herunterladen.

Und schreiben Sie uns von Ihren Erfahrungen in einem Kommentar!

Über die Künstlerin

Poortraits 018*Frau Dr. Hilly Kessler ist Frauenärztin in Luxemburg und international bekannte Künstlerin. Ihre Frauenportraits machen betroffen und nachdenklich. Für dieses Webmagazin hat Frau Dr. Kessler mir ihre Bilder zur Veröffentlichung zur Verfügung gestellt. Vielen Dank!

www.hillykessler.com

 

Drucken
Wir nutzen Google Analytics entsprechend unserer Datenschutzerklärung. Klicken Sie hier, wenn Sie der Verarbeitung Ihrer Daten nicht zustimmen!