Eine neue Sichtweise auf die Wechseljahre und das Empfinden der heißen Zeiten.

Hitzewelle © Grit Scholz

Hitzewelle © Grit Scholz

Die Beschwerden, die viele Frauen in den Wechseljahren plagen, scheinen immer häufiger aufzutreten. Vielleicht liegt es aber auch nur daran, dass zu Zeiten unserer Großmütter darüber nicht so viel gesprochen wurde.

Heute sind in unzähligen Foren im Internet und in Frauenzeitschriften die Wechseljahre mit ihren, für die Frauen fast durchgängig als negativ erlebten Begleiterscheinungen, ein großes Thema. Das Schlimmste sind wohl die Hitzewallungen, oft begleitet von heftigen Schweißausbrüchen und Nachtschweiß, der viele Frauen um den Schlaf bringt.

Wissenschaftlich begründete Ursachen für Wechseljahresbeschwerden

Egal wohin man schaut, in den meisten Fällen wird das Thema wissenschaftlich erklärt.

So wie Wissenschaft und Schulmedizin die Geschehnisse im Körper der Frauen analysieren, kommen sie zu einem einheitlichen und ganz logischen Ergebnis. Der Körper der Frauen baut im Alter ab, weshalb sich der Hormonhaushalt verändert, sie unfruchtbar werden und sich an diesen Prozess allerhand Fehlfunktionen anschließen. Dies wäre keine Krankheit, sondern dem Alterungsprozess zuzuschreiben. Und natürlich gibt es Mittel und Methoden, diese Begleiterscheinungen zu unterdrücken oder zumindest zu minimieren.

Die einen setzen auf Pharmaka und Hormonpräparate, die anderen auf natürliche Methoden, wie Ernährung, Bewegung, Meditation und mehr.

Die Grundhaltung, dass da etwas weg gemacht werden möchte oder zumindest aufgehalten, ist in beiden Fällen die Gleiche.

Ängste vor Verlust von Vitalität

Es ist der Schrecken vor dem drohenden Verfall, die Angst vor dem Altwerden und allem, was für eine Frau damit zusammen hängt. Der Verlust von Vitalität, Attraktivität, Leistungsfähigkeit, gesellschaftlicher Anerkennung und vielem mehr.

Wenn eine Frau diese Ängste in sich trägt und diese Sichtweise auf die Wechseljahre, wie sie von medizinischer Seite dargestellt werden, verinnerlicht hat, wird sie mehrfach täglich an diese Ängste erinnert, immer dann, wenn sich Symptome zeigen. Damit programmiert sich die Frau unbewusst selbst, mehrfach täglich, auf Verfall. Ihr Körper wird ihr bald auch äußerliche Anzeichen liefern, die ihre Ängste bestätigen, womit die unbewusste Programmierung noch mehr Fahrt aufnimmt, und der Alterungsprozess noch schneller geht.

Grundhaltung gegenüber Wechseljahresbeschwerden in Frage stellen

Es gibt Frauen, die haben für sich erkannt, dass an der Grundhaltung etwas nicht stimmen kann. Alles in ihrem Inneren weigert sich, diesem schulmedizinischen Pfad zu folgen. Eine Frau meinte: „Würde ich diese Sichtweise der Fehlfunktion und des natürlichen Verfalls teilen, das wäre ja so, als würde ich mich selber zum Schafott tragen.“
Denn ein Symptom wird erst dann als unangenehm, störend und beeinträchtigend empfunden, wenn entsprechende Gefühlswerte damit verknüpft sind.

„Warum sollte ich glauben, dass mein Körper Fehlfunktionen hat? Das würde bedeuten, dass alle Frauenkörper Fehlfunktionen haben in der Zeit des Wechsels. Wieso kommt niemand auf die Idee, den Körperfunktionen zu vertrauen? Ich gehe davon aus, dass mein Körper genau weiß, was er tut, viel besser, als ich es selbst oder ein Mediziner das jemals wissen könnte. Denn woher und von wem weiß denn unser Organismus, was er in jedem Moment zu tun hat, um uns am Leben zu erhalten, um uns wachsen und reifen zu lassen? Es gibt da niemanden, der ihm das sagt. Es gibt nur Gedanken und Gefühle, mit denen wir selbst diese Prozesse begleiten und damit beeinflussen.“

Dem Körper vertrauen

Vertrauen

Vertrauen

Nun galt es herauszufinden, was passiert, wenn neue, positive Verknüpfungen entstehen, die dem eigenen Körper vertrauen, das Leben umarmen und nicht auf Verfall, sondern auf Erneuerung und Veränderung ausgerichtet sind. Diese Frauen folgten ihren inneren Impulsen und vertieften sich in die Prozesse ihrer Körper, wobei sie Erstaunliches entdeckten.

„Jede Hitzewallung war mir von nun an willkommen – denn ich wollte sie erforschen.
Schon das änderte meine Empfindung der Symptome deutlich. Ich empfand z.B. die Hitzewallungen nicht mehr als lästig, beängstigend, nervend und dem hilflos ausgeliefert, sondern jede Wallung wurde nun Anlass zu einer kleinen Pause, zu einem in mich Hineinfühlen und -lauschen.
Ich prüfte – was ist JETZT gerade los – in mir, um mich herum. Wie fühlt es sich an? Welche Gedanken beschäftigen mich? Ich scannte sozusagen die „Betriebsumgebung“, in der diese Hitzewallungen auftraten, und registrierte das alles, ohne es zu bewerten. Mit einem: Aha!
Es war sehr, sehr spannend, was ich dabei alles über mich erfuhr und wie wohlig nah ich mir selber kam“.

„Ich bin 61 und schon seit Jahren täglich in der heißen Phase, und Falten zeigen sich kaum. Das Leben liebt mich, und ich liebe das Leben, egal was Wissenschaft und die Ärzte dazu sagen.“

Neues Erleben der Wechseljahre

Dieses neue Erleben durch eine andere Haltung wurde von vielen Erkenntnissen begleitet.

Frauen berichten davon, dass sie fasziniert waren über die erstaunlich hohe Energie, die ihr Körper in ‚Null Komma Nichts’ hervorbringen konnte.

Sauna gesund, Hitzewallungen schlecht?

Sauna fotolia © Sabine Hürdler

Sauna fotolia © Sabine Hürdler

Es ist ja auch erstaunlich. Beispielweise wird für Sauna oft viel Geld bezahlt und das Schwitzen dabei als Genuss und gesundheitsfördernd angesehen. Das wird uns verkauft als Wellness, und wem es gut tut – wunderbar. Betrachten wir das mal mit anderen Augen, könnte man meinen, wir Menschen wären völlig verrückt geworden.

Da wo unser Körper von sich aus Hitze und Schweiß erzeugt, schimpfen wir auf ihn und empfinden das als Fehlfunktion und machen alles, um das zu unterdrücken. Doch auf der anderen Seite unterziehen wir uns freiwillig einer Tortur, die einen ähnlichen Effekt hat. Dabei wird die Hitze von außen künstlich erzeugt, oft mit viel Energieaufwand und hohen Kosten. Alle wissen, das ist gesund – deshalb empfinden wir Sauna empfehlenswert und Hitzewallungen als Zumutung.

Haltung entscheidend für mein Erleben

Hier wird wieder deutlich, dass die Haltung entscheidend ist, wie ich was erlebe. Unser Weltbild, das Leben, in die von uns gewünschte Form zwingen zu wollen – ist gleichbedeutend mit dem Ausspruch – „Wir machen uns die Erde untertan“. Dabei ist es doch das Leben selbst, welches die höhere Intelligenz hat, die wir unserem Verstand in unseren s.g. Wissenschaften bisher nur in winzigen unzusammenhängenden Teilbereichen erklärbar machen konnten.

Es lohnt sich also, das Leben selber zu belauschen, in Kontakt zu treten, mit allen Sinnen und es nicht allein mit dem Verstand entdecken und erklären zu wollen.

„Mit der Zeit war ich so fasziniert von den Zusammenhängen und von der Großartigkeit meines Körpers und seinen Funktionen, dass meine Ehrfurcht vor dem – was auch immer all diese Dinge lenkt, sehr groß wurde und sich Dankbarkeit breit machte. Es gab immer wieder ein Erleben von: Ich werde getragen und geführt, ich kann meinem Körper vertrauen. Meine Sehnsucht nach Hingabe, etwas Urweibliches – konnte ich in diese Körperprozesse einfließen lassen. Dabei wurde mir klar, es sind nicht lediglich körperliche Prozesse, sondern das, was da stattfindet, betrifft mich als ganzes Wesen. Es berührt mich auf allen Ebenen, körperlich, geistig und seelisch, und es erneuert, bewegt und beschenkt mich.“

Frauen wird das Vertrauen in ihren Körper geraubt

Das Vertrauen in unseren Körper wurde den meisten Frauen recht früh geraubt, indem religiöse oder gesellschaftliche Konzepte über sie gestülpt wurden. Beispielsweise wurde über Generationen von kirchlicher Seite behauptet, Frauen wären unrein, wenn sie ihre Tage hatten, oder Frauen, die körperliche Lust spürten, wären vom Teufel besessen. Hier könnte man vieles aufzählen, was sich im weiblichen, kollektiven Unterbewusstsein tief eingeprägt hat und das Empfinden von vielen Frauen bis heute prägt. So, dass ein gesundes, natürliches, körperorientiertes Fühlen, im Einklang mit Körper, Geist und Seele, in vielen Bereichen unmöglich gemacht wurde.

Wenn alle Prägungen, ob moralisch oder schulmedizinisch, mal beiseite gelassen werden können, weil Frauen sich dieser „Glaubenssätze“ bewusst werden, wird die Wahrnehmung von dem, was tatsächlich geschieht, möglich.

„Ich erkannte, dass diese Hitze meine Zellen verjüngt und vieles neu formatiert wurde. Ich spürte, wie durch den Schweiß vieles abgestoßen und entfernt wurde, was sich an Stoffen eingelagert hatte, die nicht mehr nützlich oder sogar schädlich waren. Es fühlte sich sehr deutlich nach innerer Reinigung an.“

„Ich spürte, dass der Lebensabschnitt, in dem ich mich jetzt befinde, nicht der Weg in den körperlichen Verfall ist – sondern der Weg in eine Erneuerung.
Die Energie, die mein Körper früher für die hormonellen Funktionen, die Versorgung der Eierstöcke, die monatliche Blutung benötigt hatte – wurde jetzt wieder dem gesamten System zugeführt und ermöglicht die Nutzung erweiterter Ressourcen – die bisher gar nicht in dem Maße zur Verfügung standen.“

Zurück zur Ehrung der Frauen

In anderen Kulturen wurden die Frauen in der Zeit der Fruchtbarkeit geehrt, für ihre Schöpferkraft, neues Leben in die Welt zu bringen.

Die Frauen, die nicht mehr bluteten, wurden dafür geehrt, durch ihre Weisheit und Verbundenheit mit allem Sein, die Fähigkeit zu haben, die richtigen Entscheidungen zu treffen und die Familie, den Clan und den Stamm auch durch schwierige Zeiten führen zu können.

Buchempfehlungen von der Redaktion

Das Tor ins Leben

9783981180503Ein einzigartiges Bilderbuch von Grit Scholz mit 200 Bildseiten zum Thema „Weibliche Genitalien – so habe ich das noch nie gesehen“. Hier finden Sie ausführlich, was in dem vorletzten Artikel über das Tabuthema Schambereich(e) etwas zu kurz gekommen ist. Die meisten Frauen erinnern sich an die Zeit, als sich plötzlich in der Pubertät der Schambereich veränderte, wie gerne frau sich andere Mädchen „untenherum“ angeschaut hätte, nur die wenigsten trauten sich, sich mit einem Spiegel selber zu betrachten. Selbst in der Frauenarztpraxis ist es unüblich, der Patientin einen Spiegel für „untenrum“ vorzuhalten.

In diesem Fotoband „Das Tor ins Leben“ hat Grit Scholz 65 Vulva-Fotos von 18-75-jährigen Frauen in all ihrer Vielfalt aus verschiedenen Blickwinkeln dargestellt. Durch die Gegenüberstellung mit Entsprechungen aus der Natur in Bäumen oder Blumen verlieren die Bilder jegliche pornographische Note, sondern regen an, sich mit Ehrfurcht und Erstaunen diesem wichtigen Körperteil, durch den die meisten von uns geboren werden, zuzuwenden. Beeindruckend der Prolog, der die Entstehungsgeschichte dieses Werkes mit all seinen Schwierigkeiten, Vorurteilen und Improvisationen beschreibt.

Infos und Einblicke in das Buch finden Sie hier. Ein Buch, das jede Frau mit ihrer Tochter und ihrem Partner ansehen sollte.

Das Geheimnis der Menstruation

proell Geheimnis MenstruationMag. Dr. Gabriele Pröll ist Sozialwissenschaftlerin in Österreich. Sie hat sich in der Erwachsenenbildung eingebracht und in der Frauenforschung einen Namen gemacht. Ihr Buch „Das Geheimnis der Menstruation“ hat den Untertitel „Kraft und Weisheit des Mondzyklus“. Gabriele Pröll zeigt, wie unterschiedlich die Kulturen mit dem Phänomen der Menstruation umgehen. Sie regt dazu an, die Menstruation als Geschenk zu betrachten und nicht als Belastung, die unbedingt durch Hormone unterdrückt werden muss (Schlagwort Langzyklus). Rituale, Meditationen und Visualisierungen helfen dabei, die Kraft der Weiblichkeit zu entdecken, von der Gesellschaft anerzogene negative Programmierungen zu erkennen und das Selbstbewusstsein zu stärken. Die Menstruation wird dann nicht mehr als notwendiges Übel betrachtet sondern als Kraftspender und eine Chance, mit dem Urweiblichen in Kontakt zu treten. Infos über die Autorin und ihr Wirken fnden Sie hier.

Sollten Sie das Buch nicht mehr über Amazon erwerben können, können Sie es auch direkt beim LebensGut Verlag bestellen.

Die „glückliche“ Gebärmutter

Pröll GebärmutterDas neuste Buch von Gabriele PröllDie „glückliche“ Gebärmutter“ hat den Zusatz „Innere Bilder – selbstheilende Kraft bei Unterbauchbeschwerden: Mit praktischen Übungen nach der Methode Wildwuchs®“. Die Methode Wildwuchs® wurde von Angelika Koppe, entwickelt, die Ihnen diese Körper- und Seelenarbeit bereits in dem Artikel: „Mit dem eigenen Körper reden“ vorgestellt hat.

Gabriele Pröll untersucht die Ursachen von speziellen Frauenkrankheiten, wie Uterusmyome, Endometriose, Unterbauchschmerzen, und führt in die Selbstheilungspraxis ein. Sie stellt das Denkmodell der Körperlandschaft vor, leitet dazu an, ungünstige Glaubenssätze zu erkennen, zu verwandeln und zu verabschieden. Bei der Reise durch den Körper werden Orte der Kraft entdeckt und bei diesen Reisen Antworten gefunden, die sich positiv auf das Heilungsgeschehen auswirken.

Das Buch ist klar gegliedert, der praktische Übungsteil kann auch ohne Coach durchgearbeitet und erfolgreich angewendet werden. Nicht umsonst hat dieses Buch bei Amazon von allen 10 Kommentatoren die volle Punktzahl (5 Sterne) bekommen.

Über die Autorin

grit ScholzGrit Scholz, erforscht das Menschsein und beginnt dabei immer bei sich selbst. Vielfältige Erfahrungen und Begegnungen bildeten die Grundlage für Ihr Buchprojekt „Das Tor ins Leben“, dessen Auftraggeberin sie selbst war, dafür gründetet Sie 2007 den LebensGut-Verlag. Sie ist Mutter von zwei Töchtern und lebt auf dem Lande.

Kontakt

info@lebensgut-verlag.de

http://www.lebensgut-verlag.de

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