Fast täglich treffe ich Bekannte oder ehemalige Patientinnen zwischen 50 und 60 Jahren, die über nicht enden wollende Hitzewallungen klagen und mir erzählen, was sie schon alles vergeblich versucht haben, um sie loszuwerden. Eine meinte neulich: „Tagsüber habe ich mich ja daran gewöhnt, ich genieße diese Wärmewelle sogar, die durch den ganzen Körper fließt, aber nachts werde ich fast verrückt, weil ich stündlich im Saft schwimme, mich umziehen muss und nicht schlafen kann. Wie soll ich da noch konzentriert meinen Job machen!“ Ein echtes Problem, denn viele der Gesundheitsregeln, die ich auch in meinem Frauen-Gesundheitsbuch beschrieben habe, kosten Zeit, und daran mangelt es den meisten Frauen, die noch im Beruf stehen und in diesem Alter oft auf dem Höhepunkt ihrer Karriere sind.
Noch bis vor wenigen Jahren wurden Frauen in den Wechseljahren mit synthetischen Hormonen behandelt. Dadurch wurde das Hormonchaos bei vielen erfolgreich normalisiert. Aber die Risiken für Thrombosen und Brustkrebs waren so deutlich, dass heute nur noch bei stärksten Beschwerden, die nicht anders behandelt werden können, diese Hormone verschrieben werden. Außerdem soll die Dauer der Anwendung möglichst kurz sein.
Lebensführung
Zunächst einige Tipps zur Lebensführung, mit denen Sie auf Dauer gesehen die Häufigkeit und Intensität der Hitzewallungen reduzieren können:
- Verzichten Sie auf Zigaretten, Kaffee, Alkohol und scharfe Gewürze.
- Essen Sie wenig Fleisch, dafür viel Obst und Gemüse. Vegetarierinnen haben nur selten lästige Wechseljahresbeschwerden.
- Reichern Sie Ihre Ernährung mit Pflanzenhormonen an: die Gruppe der Isoflavonoide ist besonders reichlich in Soja, Kichererbsen und anderen Hülsenfrüchten enthalten, die Lignane in Leinsamen, allen Getreiden, Mais, vielen Früchten und Gemüse. Sorgen Sie aber dafür, dass Ihr Darm gesund ist und alles richtig verdauen kann. Ergänzen Sie eventuell mit guten Darmbakterien, die dafür sorgen, dass die Pflanzenteile richtig aufgeschlossen werden und die Pflanzenhormone Ihren Zellen zur Verfügung stehen.
- Reduzieren Sie den Verzehr von Kohlenhydraten, bspw. in süßen Säften oder Kuchen, und essen Sie lieber mehr Eiweiß, bspw. fettarme Joghurt, Hüttenkäse.
- Essen Sie nicht zu spät und zu schwer zu Abend.
- Bewegen Sie sich regelmäßig an der frischen Luft: Walking, Jogging, Schwimmen, Radfahren, Tanz, mindestens dreimal in der Woche etwa eine Stunde.
- Härten Sie sich ab mit Sauna oder Kneipp-Anwendungen, machen Sie Massagen mit beruhigenden Körperölen, wie Fenchel, Hopfen, Salbei oder Lavendel. Auch Moorkuren in mittlerem Reizklima sind ideal.
- Lernen Sie aktive Entspannung, bspw. durch Autogenes Training, Yoga oder Qigong.
Naturheilkundliche Hilfen
Der Markt an Nahrungsergänzungsmitteln, nicht rezeptpflichtigen Pflanzenkonzentraten oder homöopathischen Mitteln für Frauen in den Wechseljahren ist in den letzten Jahren fast explodiert. Ich möchte Ihnen einige Produkte nennen, die Sie selber, aber natürlich am besten nach Rücksprache mit Ihrer Ärztin, einnehmen können. Dabei müssen Sie aber berücksichtigen, dass die Wirkung nicht sofort spürbar ist, sondern dass Sie mindestens viel Wochen abwarten müssen, bis Sie die Wirksamkeit beurteilen können. Dabei kann es durchaus sein, dass ein Produkt, was Ihrer Freundin geholfen hat, bei Ihnen gar nicht anschlägt, und umgekehrt, dass ein Mittel, auf das Sie schwören, Ihrer Freundin nicht hilft. In dieser Lebensphase reagiert wirklich jeder Körper anders!
Nahrungsergänzungen
- Nahrungsergänzungen aus milchsauer vergorenem Getreide, wie Kanne Brottrunk, oder aus gekeimtem Weizen, wie Multitaleen, enthalten viele Pflanzenhormone. Sie können mit allen Therapien kombiniert werden. Der Vorteil ist, dass die vielen Salze, die der Körper beim Schwitzen verliert, gleich mit aufgenommen werden.
Heilkräuter
- Sie können sich auch selber Tees aus Heilkräutern brauen. So haben Himbeerblätter, Rosmarin, Beifuss, Holunderblüten und Salbei eine Östrogenwirkung, Frauenmantel, Schafgarbe, Brennnesseln eine Gelbkörperhormonwirkung. Aber Vorsicht: nicht literweise davon trinken, sonst passiert ihnen womöglich das, was bei einer meiner Patientinnen der Fall war. Sie kam mit Blutungen, die 5 Jahre nach der letzten Periode eingesetzt hatten, in die Klinik. Die Schleimhaut in der Gebärmutter war hoch aufgebaut, eine Ausschabung sollte stattfinden. Glücklicherweise erzählte sie mir, dass sie seit 2 Monaten 1-2 L Salbeitee wegen der Hitzewallungen getrunken hatte. Der hatte die Wirkung wie richtige Hormontabletten. Auf die Ausschabung konnte verzichtet werden, sie musste nur vorübergehend Progesteron einnehmen und durfte erstmal keinen Salbeitee mehr trinken.
- Ein wunderbares Frauenmittel ist der Frauenmantel, Alchemilla. Alchemilla verkörpert mit ihren Blättern den weiblichen Schoß, aus dem die Pflanze in regelmäßigem Rhythmus einen Tautropfen „gebärt“. Sie steht für die Akzeptanz des Frauseins. Nehmen Sie 1-3 Tropfen täglich von CERES Alchemilla comp., gerne auch in jeglicher Kombination mit anderen Therapien.
Phytopharmaka
Konzentrierte Präparate aus Soja, Rotklee, Salbei, Türkischem Rhabarber oder Granatapfel kann man in Kapseln kaufen. Sie enthalten ebenfalls Pflanzenhormone und meistens noch zusätzlich Vitamine. Aber bitte nicht einfach das nächstbeste und billigste Präparat im Supermarkt kaufen. Besser lassen Sie sich in der Apotheke beraten, denn die sachgerechte Herstellung und eine genügend hohe Konzentration der Inhaltsstoffe ist für den Erfolg wichtig. Empfehlenswert ist bspw. Ellafem®, das neben 45 mg Isoflavonen auch wichtige Vitamine und Fettsäuren enthält.
- Extrakte aus der Traubensilberkerze sind Pflanzenheilmittel, die in Europa eine lange Tradition zur Behandlung von Hitzewallungen haben und wie Medikamente in vielen Studien überprüft wurden: am wichtigsten sind Remifemin (2×1 Tbl., anfangs doppelte Dosis) und Klimadynon, bzw. Klimadynon Uno (1x1Tbl).
Homöopathie und Schüßlersalze
- Schüßlersalze können Sie je nach Typ und Art des Schweißes sehr schön selber einsetzen, lesen Sie in einem Ratgeber nach, welche Kombinationen für Sie gut sind.
- Versuchen Sie es mit homöopathischen Komplexmitteln, wie bspw. Klimaktoplant Tbl., 3-5×1, oder den spagyrischen Tropfen KLIFE spag. Peka, 3×20.
- Noch besser ist es allerdings, wenn Sie einen homöopathisch arbeitenden Arzt kennen, der Ihnen ein für Sie passendes Einzelmittel verordnen kann. Die Wirkung tritt bei richtigem Mittel ganz rasch ein.
Akupunktur und TCM
- Auch die Akupunktur oder Kräuter aus der Traditionellen Chinesischen Medizin sind sehr hilfreich, wie wir in der Ambulanz für Naturheilkunde in Heidelberg in Studien zeigen konnten.
Hormontherapie
Leider gibt es auch einige Frauen, die auf keine dieser Therapien ausreichend ansprechen. Dann sollte man tatsächlich keine Angst vor einer vernünftigen Hormontherapie haben.
- Hier bieten sich die sogen. natürlichen Hormone an, Östradiol und Progesteron, wie der Körper sie bildet. Das Östradiol wird als Gel in die Haut eingerieben, bspw. Estreva Gel, wobei man die Dosis sehr schön auf die eigenen Bedürfnisse abstimmen kann. Progesteron gibt es als Utrogest als Kapseln zum Schlucken. Sprechen Sie aber auf jeden Fall mit Ihrer Ärztin ab, ob eventuell Risikofaktoren bei Ihnen vorliegen, die diese Art von Therapie verbieten würden: Thrombosen, Brustkrebs in der Familie, bestimmte Brusterkrankungen bei Ihnen usw.
Sie sehen die Vielzahl von Möglichkeiten, so dass wirklich für jede Frau und jede Situation etwas dabei ist. Gehen Sie die Liste von oben nach unten durch. Und suchen Sie sich eine in der Naturheilkunde erfahrene Therapeutin, mit der Sie sich beraten können.
Sehr geehrte Frau Dr. Gerhard,
ich bin 47 Jahre und habe seit über 20 Jahren starke Endometriose. Bedingt durch eine Adenomysose wurde ich bereits vor 8 Jahren hysterektormiert und mir wurde vor einem Jahr, im Dezember 2018 der linke Eierstock entfernt, der komplett mit der Beckenwand verwachsen war. Den rechten Eierstock habe ich noch. Leider wird im Zusammenhang mit den nun eintretenden Wechseljahrsbeschwerden (auch bei mir starke Schweißausbrüche, Depressionen, Unruhezustände, nächtliches Dauererwachen) immer nur über die Hormonersatztherapie mit Phytoöstrogenen oder Östrogenen berichtet – allenfalls noch im Zusammenhang mit Krebs und Tamoxifen auf deren Risiken hingewiesen – , leider aber NIE über Endometriose und Hormonersatztherapie in den Wechseljahre. Ich kann nämlich aufgrund der Endometriose kein Östrogen zufüttern, da sonst die Herde sofort wieder loslegen. Schließlich gilt Östrogen als einer der Hauptverursacher der Gebärmutterschleimhauts-Wucherungen. Mit den starken Hitzewallungen kann und will ich mich aber auch nicht abfinden. Wie hier jemand schon schrieb. Das grenzt sehr wohl an Krankheitssymptome und ist grauenvoll. Mein Gyn riet mir jetzt zu Serelys (einem rein pflanzlichen Pollenpräparat, das ausschließlich gegen die Hitzewallungen helfen soll). Da ich ein sehr wissenschaftlich veranlagter Mensch bin, würde ich gerne die Wirkungsweise (chemisch und physisch) der in Serely enthaltenen, von ihrer Hülle befreiten Pollen, verstehen und durchdringen. Aber im Netz ist selbstverständlich nirgends eine Studie zu finden, die die Wirkungsweise belegt oder ausreichend erläutert. Man wird als Frau generell mit sehr lapidaren Erklärungsmodellen hinsichtlich Wirkungsweise von Präparaten in unserem Körper abgespeist. Womit ich mich nur sehr schwer abfinden kann. Ich würde nun gerne A: wissen, WIE wirkt Serelys im Körper, was soll es auslösen, wo welchen Rezeptor ansprechen, wie im endokrinen System funktionieren usw. und B: wenn die Stiftung Warentest von allen rein pflanzlichen Mittel gegen Wechseljahresbeschwerden generell abrädt, warum sollte man sich die dann überhaupt kaufen? Zumal diese extrem teuer sind und ich mir das schlicht auch nicht leisten kann. An die Wirkungsweise von Globuli glaube ich nicht. TCM gegenüber bin ich aufgeschlossen, konnte hier aber nie eine Wirkungsweise für mich erziehlen, die langfristig Linderung brachte. Akkupunktur etc. sind alles nur kurzfristiges Lösungen.
Der eine Eierstock produziert wohl momentan noch etwas Östrogen, was für mich Fluch und Segen zugleich bedeutet. Gestagen muss ich, – auch gegen die Endometriose – vaginal in Form von Utrogest zuführen. Aber natürlich führt das Gestagen zu extremem Haarausfall, was mich wiederum sehr belastet. Das ganze Hormonsystem einer Frau scheint mir in keinster Weise ausgeklügelt oder durchdacht zu sein. Ich hadere mit dem Ungleichgewicht sehr und hätte doch gerne für mich auch eine Östrogenlösung TROTZ Endometriose. Mein Gynäkologe zuckt hinsichtlich meiner „Flöhe und Läuse“ allerdings nur die Schultern. Fiele ihnen denn hierzu noch etwas ein?
Vielen Dank und Grüße, Tama
Liebe Tama,
mit Serelys habe ich keine Erfahrungen. Natürlich dürfen Sie auch bei Endometriose Pflanzenheilmittel nehmen, die den Östrogen-Stoffwechsel modulieren, es gibt im Körper verschiedene Östrogen-Rezeptoren und verschiedene Abbauwege für Östrogen. Darüber kann ich Ihnen aber jetzt keinen langen Vortrag halten, Sie finden Einiges hier: mit Pflanzenkraft gegen W. Sie dürfen nehmen, Remifemin, femi-loges, Menoelle, alles was auch bei Brustkrebs erlaubt ist. Außerdem sollten Sie die Probiotika in Ihrem Darm aufbauen und einen Grünteeextrakt nehmen, der in Studien bei Endometriose sehr gut hilft, bspw. Tigovit. Alles Gute!
Sehr geehrte Fr. Prof. Dr. Gerhard,
ich bin 67 Jahre hatte 15 Jahre synthetische Hormone genommen wegen starker Hitzewallungen . Habe diese vor ca. 3 Jahren ausschleichend beendet, leide aber immer noch genauso stark unter Hitzewallungen und Schweißausbrüchen wie vor Beginn der synthetischen Hormone .
Wäre für Tipps sehr dankbar .
MFG Inge Maria
Liebe Inge Maria,
das ist weniger ein Hormon- als ein Leberproblem. Normalgewicht, gesunde Ernährung, viel Bewegung, Leber entgiften. Viel Erfolg!
Liebe Frau Dr. Gerhard,
ich bin 60 Jahre alt und darf aufgrund eines leichten Schlaganfalls keine Hormone mehr nehmen. Ich leide unter heftigen Schweißausbrüchen und Hitzewallungen sowie Gewichtszunahme, laut Frauenärztin vom Östrogenmangel. Femiloges und andere gängige Mittel haben keinen Erfolg. Können Sie mir noch einen Tipp geben?
Danke und viele Grüße
Gabi Keller
Liebe Gabi,
da hilft am besten, eine totale Ernährungsumstellung mit überwiegend Bio-Pflanzenkost und immer frisch, ergänzt durch Pilze und geschroteten Leinsamen. Kreislauf- und Muskeltraining. Regelmäßig Kanne Brottrunk, am besten mit abendlichem Leberwickel. Auf jeden Fall Vitamin D mit K2. Versuchsweise niedrig dosierte bioidentische Progesteroncreme. Alles Gute!
Sehr geehrte Frau Dr. Gerhard,
ich befinde mich in den Wechseljahren, habe nur noch ganz selten und ganz unregelmäßig Menstruationsblutungen. Durch (leider) insgesamt fast 30 Jahre künstliche Hormone ist bei mir einiges durcheinander und eine massive Östrogendominanz im Speichel und auch im Blut wurde nachgewiesen. Dies war erstmals vor zwei Jahren und ich behandle mit bioidentischem Progesteron 3% und Estriol. Nun möchte ich wiederholt nachtesten lassen. Die Frage, die ich habe, wann tue ich das. Verlässlich auf Zyklustage kann ich ja wegen nicht-regelmäßig-vorhanden, kann ich ja dabei nicht machen. Ich höre und lese immer widersprüchliche Aussagen dazu und würde gerne Ihre Meinung dazu wissen. Auch ob die Testung im Blut oder im Speichel sinnvoller ist. Herzlichen Dank für Ihre Rückmeldung.
Jutta
Liebe Jutta,
Sie schreiben nicht, wie alt Sie sind und ob Sie das Progesteron durchgehend nehmen oder zyklisch. Auch muss man wissen, wie hoch die Gebärmutterschleimhaut aufgebaut ist. Wenn Sie immer wieder mal Blutungen haben und man davon ausgehen muss, dass Ihre Eierstöcke noch was tun, dann misst man im Blut Progesteron und Estradiol. Sonst im Speichel. Das kann am ehesten Ihre Therapeutin/Ärztin entscheiden. LG
Sehr geehrte Frau Dr. Gerhard, mit 52 ließ ich mir die Gebärmutter entfernen, wg. riesigen Myomen, enormen Blutungen und entsprechend schlechten Eisenwerten (müde, abgeschlagen, Schwindel…). Nun, drei Jahre später kämpfe ich mit starken Wechseljahresbeschwerden. Vor jeder Hitzewallung (etwa stündlich) ist mir übel, manchmal bekomme ich Panik, in der Nacht liege ich oft schlaflos und regelrecht depressiv herum. Meine Gelenke schmerzen und mein geliebter Sport (Yoga, Rennradeln, Gymnastik) fällt mir immer schwerer. Ich spüre immernoch einen Zyklus (Eierstöcke und Gebärmutterhals sind noch da) und habe manchmal sehr schwermütige Tage, früher PMS. Ich ernähre mich Ovo-Lakto-vegetarisch, kein Kaffee, kaum Alkohol. Die gängigen pflanzlichen Mittel, B-Vitamine und auch homöopathische Mittel habe ich schon weitgehend durchprobiert – leider ohne erkennbaren Erfolg. Jetzt las ich von bioidentischen Hormonen als Therapie, finde jedoch keinen diesbezüglich kompetenten Arzt in meiner Nähe. Meine Gynäkologin ist nicht bereit, mir Hormone (auch keine bioidentischen) zu verschreiben, weil ich eine erhöhte Blutgerinnung habe (Faktor-V-Leiden-Syndrom). Was kann ich tun? Der Alltag fällt mir immer schwerer, hauptsächlich wegen der Psyche und dieser häufigen Übelkeit. Bitte geben Sie mir einen Rat!
Vielen Dank und beste Grüße.
Liebe Susanne,
Ihre Vorgeschichte spricht für eine starke Östrogendominanz, am ehesten lässt sich da was über die Ernährung machen: Milchprodukte weglassen, nur Biogemüse, keine einfachen Zucker und wenige Kohlenhydrate, so ähnlich wie ich es bei dem Artikel zum „Myome heilen“ und in dem dazu gehörigen Buch geschrieben habe. Sie sind zwar jetzt die Gebärmutter und die Myome los, aber die Stoffwechselstörung, die zu den Myomen geführt hat, ist ja immer noch da. Die bioidentischen Hormone dürften Sie schon nehmen, gibt es sogar in homöopathischer Form. Vielleicht finden Sie bei der NATUM einen Arzt, der sich damit auskennt. Alternativ könnte Ihnen sicher ein Arzt für TCM oder eine Ayurvedakur helfen. Alles Gute!
Sehr geehrte Frau Dr. Gerhard,
Ich bin 50 Jahre alt und habe seit ca 3 Jahren keine Blutungen mehr. Ich nehme morgens eine Femi Loges . Weil ich aber auch sehr schlecht schlafe hat mir meine Ärztin jetzt empfohlen am Abend eine Remifemin zu nehmen. Aber ob das so gut ist?
Lg Birgit
liebe Birgit,
die beiden Pflanzen vertragen sich, von daher sehe ich kein Problem. Lesen Sie mal den Artikel über Schlafstörungen. Vielleicht wären auch Melatonin B12, die Relax Bodylotion oder etwas Progesteroncreme für Sie günstig. Alles Gute!
Hallo Frau Prof. Dr. Gerhard,
da ich seit 3 Jahren unter sehr häufigen Hitzewallungen ( auch nachts ) leide, wurde mir das Produkt Klima-Aktiv-Kapseln der Fa. Alsiroyal empfohlen.
Dieses Produkt ähnelt Ihrer Empfehlung von Ellaferm.
Beide Produkte enthalten Soja-Isoflavone.
Bei dem Produkt der Fa. Alsiroyal soll es sich um Isoflavone handeln, die an den Beta-
Rezeptoren andocken und dadurch kein Brustkrebsrisiko bestehen würde.
Wie sehen Sie das und enthält das Produkt Ellaferm auch diese Isoflavone?
Über eine Antwort bedanke ich mich sehr herzlich im Voraus.
Viele Grüße
Liebe Annette,
die Sojaisoflavone sind in allen Produkten ähnlich oder sogar gleich. Sie werden häufig kombiniert mit anderen sekundären Pflanzenstoffen oder Vitaminen. sie binden überwiegend an den Beta-Rezeptor. Sollten Sie ein Brustkrebs-Risiko haben, so sollten Sie die Therapie mit Ihrem Arzt besprechen. Gegen den Verzehr von Soja ist aber nichts einzuwenden.
Sehr verehrte Frau Prof. Dr. Gerhard! Ich bin 51 J. und hatte eine Hysterektomie und die Ovarien sind verkümmert nach Endometriose OP vor vielen Jahren. Habe sehr niedrige Progesteron und Östrogenwerte sowie DHEA und Cortisol. Habe 2 kleine Knoten an der Schilddrüse und grenzwertig erhöhtem PTH Wert und erhöht grenzwertiges Kalzium. Ich bin sehr nervös und gereizt, morgends sehr müde und antriebslos. Der Schlaf ist sehr leicht und wache sehr früh auf, kann oft nicht Durchschlafen. Meine Gynäkologin meint ich soll am Morgen DHEA nehmen und abends Progesteroncreme. Der Endokrinologe sagt, Jod und Östrogene. Der Heilpraktiker will mir eine Creme mit Estradiol D4 Potenz und Femiloges verschreiben. Er meinte, dass ich keine Rezeptoren hätte für zu viel Progesteron und es schädlich für die Schilddrüse sein könnte und auch bioidentisches Progesteron bereits vorhandene Krebszellen wachsen lassen könnte. Ich nehme seit einem Jahr eine bio identische Creme aus Progesteron, DHEA, Cortisol und Östrogenen in einer Tube aber die Werte sind im Speichel nicht wesentlich angestiegen. Bin jetzt am Überlegen, da ich schon mit 19 J. an Endometriose litt und schon damals zu niedrige weibliche Hormone gemessen wurden, ob da irgend ein Organ nicht richtig arbeitet. Selen ist ok. Vit D nehme ich regelmässig! Ich würde gerne ganz weg von den Hormonen und Remifemin oder Klimaktoplant versuchen da ich Angst habe zu sehr in die biologischen Abläufe meines Körpers einzugreifen. Ich muss aber gestehen als ich eine Zeitlang DHEA Morgends und Progesteroncreme abends benutzt hatte, ging es mir gut, ich hatte nur ein wenig Herzrasen in der Nacht. Schade, dass Sie keine Praxis mehr haben! Ich hoffe es macht ein wenig Sinn?! Vielen Dank für Ihre Zeit! MfG Ingrid Beck
Liebe Ingrid,
das ist ja ein ziemliches Durcheinander! Ihr Vitamin D reicht ja offensichtlich nicht aus, wenn PTH erhöht ist. Mal im Blut messen lassen und dann mit K2 kombinieren und genug Magnesium nehmen. Wenn Sie die Kombination aus DHEA und Progesteron gut vertragen hatten, machen Sie das doch einfach wieder, nur abends weniger Progesteroncreme, dann haben Sie auch kein Herzrasen. Morgens am besten etwas Estradiol (schützt in D4 die Knochen) oder Estriol dazu. Zum Durchschlafen super ist ein Melatonin über die Haut in Dr. Jacobs Relax Bodylotion. Viel Erfolg!
Sehr geehrte Frau Dr. Ingrid Gerhard,
ich bin 49 Jahre und vor 4Jahren begann sich mein Körper zu verändern. Hitzewallungen am Tag. Blutung unregelmäßig und sehr stark, die ganze Bandbreite mit Wechselbeschwerden. Hitzewallungen nahmen von Jahr zu Jahr zu. Im Winter kaum Wallungen, sobald das Wetter wärmer nehmen die Hitzewallungen zu. Die Wallungen kommen so Stündlich am Tag, die Nächte alle 2 Stunden, so stark, dass ich am ganzen Körper nass bin und auch ständig wach werde. Seit Februar keine Blutung. Mein ganzes Leben immer sehr starke Blutungen. Die Pille nehme ich schon seit 25Jahren nicht mehr ein. Ich nehme zur Zeit von Alsiroyal Klima Aktiv Kapseln. Hormone möchte ich keine nehmen, meine Frauenärztin ratet mir auch ab. Ich versuche positiv damit um zu gehen, aber ich verzweifle schon, da ich jedes Jahr hoffe, dass die Hitzewallungen verschwinden, die sehr unangenehm sind.
Ich hoffe, Sie können mir dabei weiter helfen.
Ich bedanke mich für Ihre Antwort bzw .Rat und die Zeit die Sie sich nehmen.
Mit lieben Grüßen
Liebe Angie,
auch wenn es platt klingt, aber es stimmt: „jede frau ist anders“ und deshalb muss jede Frau ihr eigenes Mittel gegen diese Beschwerden finden. Wenn Alsiroyal nicht reicht, müssen Sie weiter ausprobieren: Delima, Klimadynon, Remifemin usw. Arbeiten Sie sich einfach mal durch die Artikel zu Wechseljahren hindurch. Auch TCM und Homöopathie helfen. Basis und sehr erfolgreich ist Sport, Vegane Ernährung, Verzicht auf Kaffee und Alkohol, Entspannungstechniken. Viel Erfolg!
Sehr geehrte Frau Dr. Ingrid Gerhard, ich bin 48 Jahre alt, habe seit ca. 3 Jahre kaum noch Zyklen und seit 1 Jahr überhaupt keine Blutung mehr. Habe vor 4 Jahren die ersten Hitzewallungen gehabt, die dann nach ca. 3-4 Wochen wieder abgeklungen sind. Sie sind jedoch jedes Jahr, so im Sommer wiedergekommen. Aber jetzt habe ich sie seit ca. 3 Monaten durchgängig. Über Tag kein Problem, aber in der Nacht rauben sie mir seither den Schlaf. Nehme jetzt seit 2 Wochen Klimaktoplant, habe das Gefühl, die Wallungen werden kürzer, aber in der Nacht wird’s trotzdem nicht besser. Soll ich vielleicht etwas anderes pflanzliches nehmen. Herzlichen Dank im Voraus für ihren Rat.
Liebe Nina,
es ist etwas ungewöhnlich, dass die Hitzewallungen jetzt so stark geworden sind, wo Sie schon seit einem Jahr keine Periode mehr haben. Lassen Sie sicherheitshalber die SD überprüfen und überlegen Sie, ob Sie nachts unterzuckert sein könnten. Oft hilft eine leichte Lebensstilumstellung: nachmittags Sport machen, abends nichts Scharfes und wenig essen und besonders keinen Alkohol trinken. Entspannungstechniken lernen, da das Schwitzen oft mit zu viel Stress zu tun hat. Die volle Wirkung von Klimaktoplant kann man erst nach 4-6 Wochen erwarten. Aus der traditionellen Pflanzenheilkunde stammt das Rezept für ein erfrischendes Salbeibad am Abend oder Salbeitee (heiß aufbrühen, aber kalt trinken). Solche Rezepte finden Sie in „die neue Pflanzenheilkunde für Frauen„. Alles Gute!