Blutverluste bei der Menstruation und Schwangerschaften führen bei Frauen häufig zu Eisenmangel und gesundheitlichen Problemen.

Portrait der Frauenärztin und Künstlerin*Frau Dr. Hilly Kessler
Wer kennt das nicht: die Haare fallen aus, die Fingernägel brechen ab, eine Halsentzündung löst die andere ab, der Darm revoltiert mit häufigen Entleerungen und Gasentwicklung, Konzentration wird zu einem Fremdwort, das Herz stolpert… und dann sollen Haushalt, Kinder und Beruf noch wie am Schnürchen laufen!
Nicht zu glauben, aber all das kann eine Ursache haben: Eisenmangel. Durch eine zu starke Menstruation, Schwangerschaften und suboptimale Ernährungsgewohnheiten verliert der Körper zu viel Eisen, ohne regelmäßig genug hinzu zu bekommen. Die Sauerstoffversorgung aller Gewebe sinkt ab und die Zellen können ihre Aufgaben nicht mehr erfüllen. Hier erklärt Ihnen eine Gesundheitsberaterin des Feministischen Gesundheitszentrums e.V. Berlin (ffgz), wie Sie sich vor Eisenmangel schützen, ihn erkennen und behandeln können.
Eisenmangel und Blutarmut erkennen und behandeln
Von Petra Bentz
Blutarmut (Anämie) bedeutet, dass der Körper zu wenig rote Blutkörperchen (Erythozyten) und zu wenig Blutfarbstoff (Hämoglobin) hat.
Die häufigste Form der Blutarmut ist die Eisenmangelanämie. Eisen ist ein essentielles Spurenelement, das in Verbindungen als II- oder III-wertiges Ion vorkommt. Zwei Drittel des körpereigenen Eisens sind im Hämoglobin enthalten, es bindet den Sauerstoff aus der Lunge im Blut und transportiert es in alle Organe und Gewebe. Eisendepots für das restliche Drittel sind Leber, Milz und die Darmschleimhaut. Eisen ist wichtig für den Energiestoffwechsel, die Zellerneuerung und die Verhinderung von Sauerstoffradikalen. Außerdem ist es im Muskelfarbstoff (Myoglobin) und in eisenhaltigen Enzymen gespeichert.
Frauen verlieren durchschnittlich 15 mg Eisen bei einer normalen Regelblutung. Ist die Blutung wiederholt verstärkt, so wundert es nicht, dass es frau unmöglich ist, allein über die normale Ernährung ihren Eisenspiegel aufrecht zu erhalten. In der Schwangerschaft steigt ihr Eisenbedarf sogar um 100%.
Ursache von Eisenmangel
Wenn frau dauerhaft ihren Eisenmangel beheben will, ist eine Klärung der Ursache unerlässlich.
Bei Frauen ist die Ursache von Eisenaufnahmestörungen oder Eisenverteilungsstörungen oft eine
- starke oder lang anhaltende Menstruationsblutung. Dahinter können Myome stecken oder hormonelle Störungen, bspw. bei Beginn der Wechseljahre.
Andere Gründe können sein:
- Magenerkrankungen,
- ständiger Durchfall,
- chronische Infekte
- Entzündungen,
- Chronische Darmentzündungen wie Morbus Crohn: sie betreffen manchmal gerade die Darmabschnitte, die für die Eisenaufnahme wichtig sind.
- schweres Rheuma: das Knochenmark bildet weniger rote Blutkörperchen.
- Chronische Nierenerkrankungen verringern den Hämoglobingehalt im Blut.
- Krebserkrankungen: der Körper hat oft zu wenig Eisen für die Blutbildung übrig.
- Medikamente wie entzündungshemmende Mittel, Antibiotika, Antirheumatika können die Eisenaufnahme im Körper beeinträchtigen.
- Angeborene Eisenverwertungsstörungen sind äußerst selten.
- Ernährungsbedingter Eisenmangel kann bei einer Ernährung mit viel Süßem und Fast-Food entstehen, da darin kaum Eisen enthalten ist und Zusatzstoffe, wie z. B. Alginate, die die Eisenaufnahme blockieren.
Symptome eines Eisenmangels
Anzeichen für einen Eisenmangel können bei jeder Frau sehr unterschiedlich in Auftreten, Stärke und Dauer sein:
- Allgemeine Müdigkeit,
Haarausfall © Barabas Attila - Fotolia.com
- Erschöpfung und Schwäche,
- Verlust von Lebensenergie,
- Blässe, vor allem der Schleimhäute,
- Kopfschmerzen,
- Kreislaufprobleme,
- Appetitlosigkeit,
- Konzentrationsschwäche,
- Anfälligkeit gegenüber Infektionen,
- Nervosität, Reizbarkeit, innere Unruhe, Wetterfühligkeit,
- Durchfall, Verstopfung, Blähungen,
- trockene und spröde Haut,
- Haarausfall,
- brüchige Haare und Nägel, Rillen in den Fingernägeln
- trockene Nasenschleimhaut, Mundwinkelrisse, Zungenbrennen oder -entzündungen,
- Atemnot bei Anstrengung,
- starkes Herzklopfen, Herzrhythmusstörungen,
- Empfindungsstörungen in Händen und Füßen („Einschlafen“) und der Haut.
Ein Eisenmangel kann sich langsam verstärken, so dass sich der Körper an den Zustand gewöhnt und auffallende Erscheinungen erst einmal ausbleiben.
Eisenbedarf
Frauen brauchen etwa 15 mg Eisen pro Tag. Über die Ernährung werden normalerweise 10-15 mg Eisen am Tag aufgenommen, davon werden allerdings nur etwa 10% vom Organismus verwertet. Frauen scheiden ca. 1,2 mg am Tag wieder aus – über ausfallende Haare, Hautabschilferungen, Schweiß, Urin und Stuhl. In Zeiten eines erhöhten Eisenverbrauches, wie z. B der Menstruation, wird Eisen aus den Speichern freigesetzt. Sie füllen sich in der blutungsfreien Zeit wieder. Bei ständig starken oder verlängerten Menstruationsblutungen können sich allerdings die Speicher über Monate hinweg immer mehr leeren, ohne dass frau es merkt. Der Körper bekommt nicht genug Eisen, um alle Aufgaben zu erfüllen, und irgendwann macht sich dies bemerkbar.
In der Schwangerschaft steigt der Eisenbedarf, vor allem im letzten Drittel, erheblich an, und einige Frauen entwickeln eine leichte bis schwere Anämie, die behandelt werden muss.
Diagnostik von Eisenmangel
Bei Verdacht auf Eisenmangel wird das Blut untersucht: Gemessen wird der Hämoglobin (Hb)-Wert, der normalerweise zwischen 12 und 16 g/dl liegt. Manche Frauen erreichen diese Werte einfach nie, fühlen sich aber trotzdem wohl. Sie sollten allerdings darauf achten, dass der Hb-Wert nicht unter 10 abrutscht.
Zusätzlich müssen die Eisenspeicherwerte (Ferritin) ermittelt werden. Erst diese geben einen genauen Aufschluss darüber, ob der Körper über genügend Eisen für die vielfältigen Aufgaben verfügt. Sie liegen zwischen 15 und 291 ng/ml.
Manchmal wird stattdessen und ebenso aussagekräftig der Wert des Transporteiweißes Transferrin (Norm: 200-400 mg/dl) ermittelt, der Aufschluss über die Eisenbindungskapazität gibt.
Eisen im Blut zu messen, ist sinnlos, da die Werte zu stark schwanken.
Therapie eines Eisenmangels

Eisenkapseln © Kumbabali - Fotolia.com
Schulmedizinisch wird mit einem Eisenpräparat behandelt. III-wertiges Eisen ist magenverträglicher, meist wird aber ein II-wertiges Medikament benutzt, da es besser aufgenommen wird. Der Körper tut sich schwer mit der Eisenaufnahme. Die Leber wird stark belastet, tun Sie ihr etwas Gutes, reduzieren Sie Weißmehl, Zucker, Alkohol, Kaffee usw., und trinken Sie ab und an einen Leber- und Gallentee.
Es gibt eine Vielzahl von Medikamenten als Tabletten, magensaftresistente Kapseln oder Saft. Probieren Sie aus, was am besten verträglich ist, wechseln Sie, wenn Sie nicht zufrieden sind. Meist wird eine Dosierung von 100 mg täglich empfohlen – weil ja so wenig ankommt – was für eine Langzeiteinnahme oft zu viel ist und zu Magenproblemen, Durchfall oder Verstopfung führen kann. Wechseln Sie zu einem Präparat mit 50 mg, oder nehmen Sie nur jeden zweiten Tag etwas ein. Wichtig ist, dass Sie eine Form finden, die Behandlung über einen längeren Zeitraum durchzuführen. Machen Sie lieber ein, zwei Wochen Pausen dazwischen, anstatt ganz aufzuhören.
Gleiches gilt für die Einnahme: Die Beipackzettel informieren ausführlich über die richtige Art: Nicht zu dicht an den Mahlzeiten, Achtung mit Milchprodukten, Kaffee usw. Strategie ist auch hier: Wie kann ich es lange am verträglichsten einnehmen? Manche nehmen es vor dem Schlafengehen, manche nach den Mahlzeiten – machen Sie es, wie Sie wollen, aber machen Sie es!
Bei einer Blutarmut aufgrund eines Eisenmangels bezahlen die Krankenkassen die Eisenpräparate.
Manchmal wird zu Eisenspritzen oder Eiseninfusionen geraten, um schnelle Hilfe zu leisten, was auch gut funktioniert. Für eine längerfristige Stabilisierung sind sie relativ aufwendig (Termine in der Arztpraxis) und nicht sehr effektiv. Zudem können sie massive Begleiterscheinungen wie Übelkeit, Erbrechen, Schwindel, Atembeschwerden, Blutdruckanstieg oder –abfall mit sich bringen.
Und Vorsicht: freies Eisen und einfache Eisenverbindungen wirken pro-oxidativ, deshalb den Organismus nicht mit Eisen überladen, sonst können Entzündungen und andere Erkrankungen die Folge sein!
Alternative Behandlung des Eisenmangels
Als gute Alternative zu Eisenpräparaten empfehlen sich Kuren mit Kräuterblut, Brennnesselpresssaft, Urtica dioica Ferro culta-Tropfen von Weleda oder Spirulina-Algentabletten – Magen- und Darmprobleme bleiben aus, auch hier an die Hartnäckigkeit des Problems denken.
Auch Schüßler Salze können zum Einsatz kommen:
- Ferrum phosphoricum: Gegen Entzündungen und Infekte, stärkt die Sauerstoffversorgung des Körpers, regt die Blutbildung an
- Kalium phosphoricum: Verbessert die Zellorganisation, schützt die Erythrozyten, versorgt die Herzmuskelzellen
- Natrium chloratum: Fördert die Lebensenergie durch Verbesserung des Blutflusses und die Blutqualität
- Silicea: Verbessert die flüssigen und festen Blutbestandsteile
Eisenmangel kann eine hartnäckige Erscheinung sein, Sie brauchen also Geduld. Die Behandlung sollte mindestens 3-4 Monate, besser ein halbes Jahr, durchgeführt werden: Im Extremfall kann es bis zu einem Jahr dauern, bis sich die Eisenwerte stabilisieren. Langjährige Mangelzustände brauchen eben auch eine lange Erholungszeit.
Ernährung bei Eisenmangel
Einen massiven Eisenmangel rein über die Ernährung zu beheben, ist äußerst schwierig.

Feldsalat
Zur Unterstützung oder bei einem leichten Mangel empfehlen sich folgende Lebensmittel: Besonders viel Eisen ist in Innereien (vor allem Nieren und Leber), gefolgt von Fleisch aller Art. Wen also während der Menstruation die Fleischeslust überkommt – nur zu! Gute Eisenlieferanten sind auch Fisch, Getreide (vor allem Roggen, Hafer und Hirse), alle Hülsenfrüchte und Vollkornbrot, weiterhin Feldsalat, Erbsen, Brokkoli, Schnittlauch, Kresse, Brennnesseln (gekocht oder als Tee), Hefe, Sojaprodukte, Eigelb, Weizenkeime, Sesamsamen, Sonnenblumenkerne, Nüsse (vor allem Pistazien), grünes Blattgemüse, Pfifferlinge und getrocknete Aprikosen, Feigen und Datteln. Eine rein vegetarische Ernährung führt nicht zwangsläufig zu einem Eisenmangel, auch wenn viele Lehrbücher dies nahelegen. Es mehren sich die Hinweise, dass eine vegane Ernährung Vorteile bietet, weil auf Kuhmilchprodukte verzichtet wird, die die Eisenaufnahme empfindlich stören können.
Hier möchte ich aus einem anderen Artikel dieses Webmagazins zitieren:
„Ältere Ernährungsempfehlungen zur Verbesserung des Eisenstatus betonen hauptsächlich tierische Quellen, da diese eine besser verfügbare Eisenverbindung (Häm-Eisen als Fe2+) enthalten als Pflanzen (Fe3+). Folglich lautet die Ernährungsempfehlung: „Esst mehr Fleisch, Wurst, Leber und Eier.“ Diese Empfehlung ist jedoch überholt.
Neuere Forschungsergebnisse hingegen zeigen, dass der Eisenbedarf auch sehr gut über pflanzliche Nahrung gedeckt werden kann. Denn entgegen des bisherigen Wissensstandes kann neben Häm-Eisen, Eisen-Salzen und Chelat-Eisen auch Speicher-Eisen (Ferritin) über einen bisher unentdeckten Mechanismus aufgenommen werden: Ferritin-Endozytose. Ferritin ist ein Eiweißkomplex und dient zur Speicherung des Eisens in Tieren und Pflanzen. Gebunden an diesen Eiweißkomplex ist das Eisen für den Organismus unschädlich und nicht reaktiv. Menschliches Ferritin kann pro Molekül bis zu 4000 Eisenatome binden. Der größte Vorteil der Aufnahme von Ferritin-Eisen ist, dass es die unschädlichste Form des Eisens ist und als einzige Form in größerer Menge im Blut vorkommt.
Eine präventive überhöhte Eisenaufnahme über Präparate sollte deshalb vermieden werden. Empfehlenswerter ist es, durch eine abwechslungsreiche Ernährung mit eisenreichen pflanzlichen Nahrungsmitteln in Kombination mit Vitamin C einem Eisenmangel vorzubeugen. Diese enthalten oft ebenso viel oder deutlich mehr Eisen als Fleisch.“
Vitamin C-haltige Nahrungsmittel oder Säfte (vor allem Orangensaft) erhöhen die Eisenaufnahme im Körper – besonders günstig sind daher Grünkohl, Blattsalate, Paprika, Schnittlauch und Petersilie, die viel Eisen und Vitamin C enthalten.
Sinnvoll ist es, in den ersten zehn Tagen des Menstruationszyklus auf eisenreiche Ernährung zu achten – die Gebärmutter benötigt dann besonders viel, um die neue Schleimhaut aufzubauen und den Verlust durch die Menstruation auszugleichen.
Generell gilt es, abwechslungsreich zu essen – verschiedene Gemüse, Getreide und Salate – um den Körper mit allen wichtigen Stoffen (z.B. auch Zink, Kupfer, Magnesium….) zu versorgen, denn die Eisenaufnahme wird nicht nur durch Vitamin C allein begünstigt.
Eisenräuber
Spinat galt lange Zeit als der Eisenlieferant – inzwischen ist klar, er enthält nicht besonders viel Eisen, jedoch Oxalsäure, welche die Eisenaufnahme eher blockiert. Rhabarber enthält ebenfalls Oxalsäure, Instantsuppen und Speiseeis Alginate – sie beeinträchtigen die Aufnahme ebenfalls. Schwarzer Tee und Kaffee gelten als Eisenräuber – die Gerbstoffe verbinden sich mit Eisen zu unlöslichen Verbindungen. Phosphate (Wurst, Dosen) stören ebenso.
Andere Ursachen einer Anämie
Wenn im Magen zu wenig von dem Transportstoff Intrinsic Factor produziert wird, kommt es zu einem Mangel an Vitamin B12, oft begleitet von einem Folsäuremangel. Hier spricht man von einer perniziösen Anämie. Folsäure ist wichtig für die Blutbildung im Knochenmark, vor allem in der Schwangerschaft. Manche Medikamente oder auch eine Glutenunverträglichkeit können zu einem Folsäuremangel führen. Eventuell also Folsäure und Vitamin B12 bestimmen lassen. Bei einer Blutarmut aufgrund eines Folsäure oder Vitamin B12-Mangels bezahlen die Krankenkassen die Präparate.
Über die Autorin
Petra Bentz studierte Erziehungswissenschaften und arbeitet seit 1985 im FFGZ Berlin. Schwerpunktthemen dort sind Menstruation und PMS, Gebärmutterentfernung (oder besser nicht…), Beckenboden und Blasenschwäche. Sie ist mitverantwortlich für die Clio-Redaktion.
Feministisches Frauen Gesundheits Zentrum e.V. –
Berliner Frauenpreis 2014
Bamberger Str. 51
10777 Berlin-Schöneberg
Tel. 030-2139597
Fax 030-2141927
e-mail: ffgzberlin@snafu.de
www.ffgz.de
www.facebook.com/ffgzberlin
Ergänzung von der Redaktion
In der aktuellen Ausgabe, Heft 78, der Clio stehen neben dem Eisenmangel weitere aktuelle chronische Erkrankungen der Frau im Mittelpunkt, wie bspw. Bluthochdruck, Diabetes, Rheuma
Schon seit den ersten Ausgaben dieses Webmagazin stehe ich in engem Kontakt zum Feministischen Frauengesundheitszentrum e.V.Berlin. Eine Gruppe engagierter Fachfrauen bietet dort kostenlose Hilfe für Frauen zu allen Lebensthemen, die die Gesundheit, die Familie, den Beruf betreffen. Es werden Veranstaltungen durchgeführt, die Frauen aller gesellschaftlichen Schichten, Hautfarben und Religionen helfen, sich in unserer Gesellschaft zurecht zu finden und eigene Ressourcen zu mobilisieren. Einen großen Anteil bilden die Sprechstunden zu gesundheitlichen Problemen, die in der Apparatemedizin zu kurz kommen.
Weitere Artikel, an denen Mitarbeiter des ffgz beteiligt waren und die auch in Clio-Heften behandelt wurden:
Clio 75 Schilddrüse
August 2012 Artikel zu Hashimoto
Clio Sommer 2012 Endometriose
Clio 73 HPV
Im Oktober 2011 gemeinsame Erklärung zum Brustkrebsmonat
März 2011 Clio Wechseljahre
Februar 2010 Umwelt-Ursachen von Brustkrebs
Über die Künstlerin
*Frau Dr. Hilly Kessler ist Frauenärztin in Luxemburg und international bekannte Künstlerin. Ihre Frauenportraits machen betroffen und nachdenklich. Für dieses Webmagazin hat Frau Dr. Kessler mir ihre Bilder zur Veröffentlichung zur Verfügung gestellt. Vielen Dank!

Liebe Frau Prof. Dr. Ingrid Gerhard,
erstmal möchte ich Ihnen sagen, dass ihre Internetseite wirklich sehr toll ist und ich es super finde, dass es Menschen gibt, die anderen kostenlose Hilfe,Informationen uvm. anbieten.
Vielen Dank dafür.
Meine 2 zwei Anliegen.
Mein Hausarzt meinte auf einmal, ich habe laut dem Blutbild keinen Eisenmangel mehr,was mich stark verwundert hat, da ich immer noch die extremen Symptome habe, wie, starker Haarausfall, Juckende schuppige Kopfhaut, Blässe, Müdigkeit, Benommenheit, Schwindel und starkes Ohrensausen.
Vor wenigen Tagen war ich bei meinem Hautarzt, er wollte das Blutbild von meinem Hausarzt sehen, denn er sagte, viele Ärzte gucken nur auf den HB (Hämoglobin Wert).
Der Hautarzt meinte nun, ich habe starken Eisenmangel und bekam Lösferron verschrieben.
alle 2 Tage 1 Eisentablette, die 80 mg Eisen enthält.
Ich sollte eigentlich eines mit 50 mg bekommen, jedoch war mir dieses Präparat zu teuer und da meinte die Apothekerin, ich könnte das Lösferron alle 2 Tage nehmen.
Mein HB Wert – 14,1
Mein Ferritin Wert – 11,6
Mein Hautarzt meinte, der Ferritin Wert sollte ca. 70 haben.
Ich ernähre mich einseitig und nehme auch kaum Lebensmittel mit Eisen zu mir.
Ich bin 30 Jahre und 4 Kg im Untergewicht.
Wenn der Eisenspeicher leer ist, oder fast, so wie bei mir, fühlt man dann auch die oben genannten Symptome, trotz dass mein HB auf 14 liegt?
War die Entscheidung richtig von meinem Hautarzt?
Und wie lange soll ich nun das Präparat nehmen und einen erneuten Bluttest machen?
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Mein zweites Anliegen,
letztes Jahr hatte ich das erste mal eine Blasenentzündung.
Behandelt mit Fosfomicin.
Dieses Jahr nochmal eine, wieder mit Fosfomocin, aber sie ging nicht mehr wirklich weg.
Irgendwann war ich dann doch Beschwerdefrei und es war auch kein Blut mehr im Urin enthalten.
Ich hatte mir Urin Teststreifen gekauft und immer mal wieder getestet.(Fing ab ca. Mai 2018 an)
Seitdem habe ich festgestellt, dass immer wieder Leukozyten im Urin hatte, jedoch war alles andere auf dem Teststreifen negativ.
Vor 2 Wochen nochmal als neugier getestet und auch vom Arzt bestötigt.
Leukozyten 2+, alles andere Negativ.
Viel trinken, mehr wurde nicht gesagt.
Ich trinke meist nur Früchtetee und hin und wieder Apfelschorle.
Ich komme am Tag auf 1-2 Liter, an manchen Tagen auch weniger.
Psychischer Stress ist auch teilweise vorhanden.
Woran kann es liegen, dass die Leukos immer wieder im Urin enthalten sind?
Ich habe derzeit keine Beschwerden, muss aber öfters auf die Toilette und es kommt schon relativ viel Urin raus und nicht nur paar tropfen, wie es bei einer Blasenentzündung eher ist.
Es brennt nichts, einmal hat es nen Tag ganz leicht gebrannt, kann auch daher kommen, dass meine Tage wenig später eingesetzt haben, da ist immer mal wieder sowas komisches vorhanden.
Kann es auch sein, dass bei einigen Frauen fast nie die Leukos verschwinden?
Und kann das auch vom Flüssigkeitsmangel alles kommen?
Eine Urinkultur wurde schonmal während der 2ten Entzündung gemacht, war nichts negatives.
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Ich bedanke mich für Ihre Zeit, um meinen langen Text zu lesen !
Beste Grüße,
IceAngel
Liebe IceAngel,
Wenn Sie Lösferron nur jeden zweiten Tag einnehmen, dauert es halt entsprechend länger, bis der Ferritinwert ansteigt. Warum wollen oder können Sie sich nicht einfach vernünftiger ernähren? Nur mit etwas mehr Eisen werden Sie Ihre Beschwerden nicht los. Wenn Sie keine Beschwerden beim Wasserlassen haben, hören Sie mit dem Testen auf. Alles Gute!
Ein sehr guter Artikel! Ich habe sämtliche Symptome bei mir vollkommen zunächst ohne Grund feststellen können und auf jedes bisschen enorm schreckhaft und teilweise sogar mit Panikattackten reagiert – sowas gab es zuvor nicht.
Einen Blick zurück zeigte, dass ich:
– Durch weniger Sport eine enorm schlechte Ernährung angeeignet hatte. Diese war nicht nur teilweise auf Instant-Suppen, sondern auch völlig fehlende Nährstoffe (die im Sportalltag vollkommen normal waren) ausgelegt.
– 4 bis 5 Liter schwarzen Tee pro Tag trank (bin starker Tee-Trinker)
Dies führte zum enormen Eisenmangel.
Nachdem ich seit knapp 7 Tagen 100mg Eisentabletten einnehme, sind sämtliche Symptome um 90 Prozent verschwunden. Laut Arzt soll eine Eisentherapie rund 3 Monate andauern, weshalb ich nicht verstehe, warum dies so schnell bei mir angesetzt hat. Ich hätte niemals erwartet, dass fehlende Nährstoffe zu sowas führen können. Im Umkehrschluss war das eine neue Erfahrung, die mir gezeigt hat, wie schnell der Leistungsverfall durch eine supoptimale Ernährungsweise entstehen kann.
Vielen Dank für diesen Artikel!
Liebe Frau Prof. Gerhard,
Ich leide unter der ß-thalassämie Minor und es wurde festgestellt , dass ich ein kleinen Eisenmangel habe.
Meine Beschwerden sind Müdigkeit, schlapp, blässe und konzentrationsstörungen.
Könnte es sein , dass es schon bei einen kleinen Eisenmangel, solche Auswirkungen haben kann ? Und was können Sie mir empfehlen diesen Mangel zu bekämpfen bzw auf einen normalwert zu kriegen. Ich habe erfahren , dass das Produkt LaVita gut sein soll.
Meine hausärztin meinte ich soll nichts dagegen Unternehmen, aber wenn ich unter diesen Beschwerden leide, muss ich einfach was dagegen tun , Vor allem wenn ich in einer Umschulung bin, wo ich aufnahmefähig und fit sein muss
Vielen Dank
Lg
Liebe Nino,
es ist gut möglich, dass Sie nicht nur einen leichten Eisenmangel haben, sondern dass auch andere Vitalstoffe fehlen, hängt von Ihrer Ernährung ab. Außerdem ist oft der Darm nicht in Ordnung und kann die lebenswichtigen Stoffe nicht ausreichend aufnehmen. Ich empfehle in solchen Fällen gerne den Kanne Brottrunk, der nicht nur dem Darm hilft, sondern der auch richtig fit macht. Dazu viel Bio-Frischkost und genügend Bewegung. Alles Gute!
Sehr geehrte Frau Dr.Gerhard!
Ich bin etwas ratlos. Ich habe einen gerade 6 jährigen Sohn, der seit längeren schon unter erheblichen Eisenmangel leidet. Leider wissen wir nicht warum. Wir ernähren uns normal. Von allem etwas!! Auch ich habe erheblichen Eisenmangel. Seit 2 Jahren komme ich nicht in den Normbereich und dass obwohl ich bereits seit 4 Monaten alle 4 Wochen ein Infusion erhalte. Kann eine Erbkrankheit vielleicht die Ursache sein. Ich habe den starken Verdacht, dass irgendetwas verhindert, daß das Eisen richtig aufgenommen wird. Bitte geben Sie mir doch Unterstützung für einen Anhaltspunkt.
Liebe Moenni,
wenn der Eisenmangel bei Ihnen neu aufgetreten ist, spricht das nicht für eine Erbkrankheit. Vielleicht haben Sie beide dieselben Parasiten. Unbedingt mit einem guten Labor und Gastroenterologen abklären lassen. Berichten Sie mal, was los war! Alles Gute!
Liebe Frau Gerhard,
auch ich habe eine Eisenfrage: Weil ich mich schwach und schlapp fühle, manchmal auch schwindlig, vor allem immer einen sehr niedrigen Blutdruck habe, bin ich zum Arzt gegangen, der mein Blut untersuchen ließ. Die Werte seien nicht extrem schlecht, meinte er: Der Ferritin-Wert liegt bei 11, das Haemoglobin bei 12,2. Er empfahl mir, eiweißreich zu essen, außerdem auf genügen B12 zu achten (liegt bei 240) und ansonsten mehr Pausen einzulegen. Vor zwei Jahren waren die Werte aber noch besser. Ich bin 31 Jahre alt und habe ansonsten eine robuste Gesundheit. Da ich mich vegetarisch ernähre und seit drei Jahren meine Periode verhütungsmittelbedingt verstärkt ist, mache ich mir trotzdem etwas Sorgen: Kann ich bei diesem niedrigen Ferritin-Wert nur über die Ernährung wieder auf einen „gesunden“ Wert kommen? Warum macht sich mein Arzt darum keine Sorgen?
Liebe Hannah,
Wenn die Periode durch die Verhütung zu stark ist,können Sie dauernd oben Eisen reinschütten und unten kommt es gleich wieder raus! Wenn Sie ein Loch im Benzintank haben, schütten Sie doch auch nicht einfach nur häufiger Benzin nach. Also bitte die Verhütung überdenken, dann Schüßlersalz Nr 3 einnehmen und zusätzlich Kräuterblut. Ihr B12 ist ebenfalls relativ niedrig, deshalb würde ich auch Methylcobalamin empfehlen. Viel Glück!
Guten Tag, ich bin jetzt in der 33. Woche schwanger. Schon vor einigen Wochen habe ich gespürt, dass mir immer mal wieder schwindlig wird. Meine Frauenärztin hat mir dann vor 3 Wochen Blutproben verschrieben. Mein Ferritinwert liegt bei 5 und mein Hämoglobinwert bei 11.
Nehme jetzt seit 10 Tagen Ferrofolin 2x täglich. Habe immer noch Symptome wie Schwindel/Benommenheit, schneller Herzschlag und ich bin einfach nur schlapp. Können diese Symptome vom Eisenmangel kommen?
Danke
Liebe Miri88,
wahrscheinlich leiden Sie zusäzlich unter diesen hochsommerlichen Temperaturen. Auch der Eisenmangel kann diese Symptome auslösen. Nehmen Sie denn Magnesium und Jod ein? Wie ist der Blutdruck? Und auf jeden Fall genug trinken, am besten Wasser mit Basensalzen. Alles Gute!
Hallo , mein Hämoglobin ist immer zu niedrig und liegt unter 12, eisen ist aber normal.
Hab eine coloscopie gemacht , alles normal
Mein arzt meint ich müsste noch eine Magenspiegelung machen.
Wollte fragen ob das wirklich nötig ist?
Danke
Liebe Josette,
das muss Ihr Arzt entscheiden. Nur der Eisenwert sagt gar nichts, man müsste auch den Ferritinwert kennen und eventuell den löslichen Transferrinrezeptor, der schon bei einem latenten Eisenmangel erhöht ist. Haben Sie denn irgendwelche Beschwerden? Vielleicht ist Ihre Ernährungnur unzureichend und Ihnen fehlen bspw. Vitamin C oder B-Vitamine. Viele Grüße
Sehr geehrte frau prof.
Ich leide seit 3 jahren an eisenmangel. Trotz tabletten steigt der wert nicht an. Übliche symtome begleiten mich täglich.
Aktuell eisen im serum 255, ferritin 20. Habe sie eine idee woran das liegen kann? Hausärztin u. Internistin wissen nicht weiter. Es wurde alles abgeklärt (stuhl etc.)
Danke
Esther
liebe Esther,
da müsste man eine ganz genaue Ernährungsanamnese erheben und das kann ich nicht. Es ist durchaus denkbar, dass Ihnen nicht nur Eisen fehlt, sondern auch andere Vitalstoffe. Oder Sie ernähren sich zu gesund, so dass das Eisen im Darm abgebunden wird. Oder Sie nehmen zwar genügend auf, verlieren aber immer wieder mit der Periode zu viel Blut. Ferndiagnosen sind mir leider nicht möglich. Alles Gute!
Hallo!
Sie schreiben,dass es sinnlos ist Eisen im Blut zu messen, da die Werte zu stark schwanken. Wie misst man es dann?
Kann Eisenmangel auch von viel Stress kommen?
Vielen Dank für die Auskunft!
Liebe Gitta,
mit Blutbild, Ferritin und Transferrin kann man Aussagen über den Eisenbedarf machen. Viele Grüße
Sehr geehrte Frau Gerhard!
ich habe eine sehr komplexe Frage: vor ca 4 Jahren waren bei mir ( ich war unglaublich müde und unkonzentriert, hatte Schelimhautentündungen) hatte sonst keine weitere Probleme) ein HB wert von 4,1 und Eisen sowie Ferritin bei 2,3 fest gestellt worden…da meine Hausärztin davon ausging, dass ich mit Eisentabletten es nicht so schnell auffüllen kann habe ich die erste Eiseninfusion bekommen…dann ging es mir schalgartig viel besser, ca 5 mOnate hiel es an, danach vielen die Werte wieder auf Hb ca 5,6 und Ferritin ca 8-9 und Eisen auch…also, ganz schlimm…habe wieder eine Eisenifusion bekommen…der nächster Werteabfall war schon nach 2-3 Monate und jedesmal extrem…nach ca 1 Jahr bekam ich sehr strake magen-Darm Probleme und Schmerzen in Gelenken und Muskel…es wurde 2 Jahre lang nix gefunden…mir ging es immer beschissener..seufz…und ich bekam bei meiner Ärzin alle 2-3 Monate eine Infusion, weil die Blutwerte wieder extrem abrutschten…eine Onkologin hat nix gefunden, und erst nach zigsten Arzt-Besuch wurde bei mir Zöliakie fest gestellt und endlich richtige Blutwerte abgenommen…und es tellte sich heraus, dass meine freies Hämoglobin bei 33 liegt ( also ca das 10 facher), fErrtin bei 9 und Transferrinsättigung extem niedrig ist..aber das Eisen und Hb ( seit dem ich mich glutenfrei ernähre) relativ stabil, wenn auch recht gut…erst paar Wochen nach der Umstellung ging es mir sehr gut..aber es haben angefangen, alle meine Gelenke ( vor allem an den Füssen und den Händen weh zu tund und ich bekam wahnsinns-kopfschmerzen..immer brennend, wie feuer ….
Ich bin am Ende mit meinem Latein…ich esse alle möglichen Eisenpräparate ( aber es hiess, solang ich noch nicht Gluten-frei bin, kann ich es durch Darm gar nicht aufnehmen), aber es hilft nicht…ein Artz äusserte die Vermutunt,d ass ich inzw. eine sekndäde Hemocromatose entwickelt habe gleichzeitig jedoch mit einer genetischen Problematik bei der Eisenspeicherung im Blut…Er ist leider für 2 mOnate jetzt erstmal weg gefahren und ich muss anfangen, selbst zu suchen…
Also, nochmal zum Verständins: ich habe sehr niedrigen ferritinwert, sehr niedrigen Transferrinsätigunswert, sehr hohen freien Hämoglobin-wert aber relativ ok Eisen und Hbwert…und gleichzeitig extreme brennende Schmerzen in allen Gelenken und Kopf, trozt seit bald 6 Monaten gluten freier Ernährung…seufz….ob Sie mir helfen könnten, diesen Chaos aufzuräumen? ach ja, ich habe auch extrem starke Periode…und habe bis vor 4 Jahren nie gesundheitliche Probleme…
Über eine Antwort würde ich mich sehr freuen….
zucker_frau
Liebe Zuckerfrau,
ich bin keine Internistin und kann deshalb nur spekulieren. Meine erste Idee wäre, dass Sie durch die zu starke Periode immer zuviel Eisen verloren haben und auch wahrscheinlich jetzt noch verlieren. Durch die zu vielen Eiseninfusionen haben Sie Ablagerungen und entsprechende Probleme. Ich weiß nicht, wie alt Sie sind und ob Sie immer noch die zu starke Periode haben. Wenn ja, muss das dringend mit Hormonen behandelt werden oder es sollte sogar eine Verödung der Gebärmutterschleimhaut gemacht werden, damit die Bluterei aufhört.
Gehen Sie bitte zu einem guten Internisten/Hämatologen (gibt es u.a. an den Unikliniken), der das mit der Eisenspeicherung klärt und eventuell medikamentös die Ablagerungen, die zu Ihren Beschwerden führen, behandelt. Aber, wie gesagt, das ist nur eine mögliche Hypothese von mir, kann auch was ganz anderes sein. Auf jeden Fall erstmal die Eisenspritzerei und-schluckerei stoppen! Gute Besserung!
Liebe Frau Dr. Gerhard, ich kann Ihre Hypothese nur bestätigen. Ich hatte nach den Eiseninfusionen auch unerklärliche Beschwerden, wie Muskelschmerzen, Schluckbeschwerden etc. Aufgrund starker Monatsblutungen werde ich mir nun auch die Gebährmutterschleimhaut veröden lassen. Darf ich fragen, was Sie über bioidente Hormonsubstitution denken? Meine Frauenärztin meint, dass Sie mit dieser Behandlung gute Erfahrungen bei psychosomatischen Beschwerden erzielen konnte. Ich leide seit Jahren unter Innerer Unruhe, Angstzuständen und Übelkeit. Liebe Grüße Sabine
Liebe Sabine,
wenn Ihre Frauenärztin Erfahrung damit hat, ist es eine sehr gute Therapie. Lässt sich gut einsetzen, wenn die Schleimhaut verödet ist. Hatten Sie vielleicht eine Hormonspirale oder eine Hormonpille gegen die starken Blutungen? Viele Grüße und gute Besserung!